„Immer nur Skifahren ist langweilig“, haben wir uns am zweiten Morgen im Waldhotel Davos gedacht. Sowieso, Davos bietet viele Alternativen zum Skifahren und diese sollten genutzt werden. Eine Besonderheit von Davos sind die vielen sanft ansteigenden Seitentäler, die Winterwanderer und Schneeschuhläufer in winterliche Wunderlandschaften locken. Hier ist die Welt noch in Ordnung.
Nach dem Frühstück machen wir uns warm eingekleidet auf den Weg. Das Wetter sieht nicht gerade vielversprechend aus und der vorhandene Schnee (abseits der beschneiten Pisten) lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Nun, wir haben uns für die Kuchen-Mission entschieden und das geht auch ohne Kaiserwetter.
Unser Ziel ist Monstein, das auf rund 1‘600 m ü. M. liegt und noch typische Merkmale eines Walserdorfes aufweist (Walser waren Einwanderer aus dem Wallis). Bei der Recherche der richtigen Busabfahrtszeiten habe ich aber leider übersehen, dass es sowohl ein Monstein Bahnhof und ein Monstein Dorf gibt und dazwischen eine Höhendifferenz von 250 m besteht. Der Buschauffeur am Bahnhof Davos Platz weist mich unwirsch auf dieses Detail hin und meint, dass wir zum Postplatz rennen sollen, um den richtigen Bus zu erwischen.
Mit einem kurzen Sprint erwischen wir den Bus Nr 7 in Richtung Davos Glaris. Am Bahnhof Glaris steigen wir zusammen mit all den Skifahrern, die auf’s Rinerhorn wollen, aus. Wir müssen auf den Bus Nr. 10 umsteigen. Leider vergas uns der miesepetrige Buschauffeur mitzuteilen, dass wir uns die Rennerei auch sparen könnten, weil zu dieser Stunde der Anschlussbus nach Monstein gar nicht fährt… So kommt es, dass wir am Bahnhof Glaris den ebenselbigen Buschauffeur zum Anhalten¨“zwingen“ und dieser uns bis nach Monstein Bahnhof mitnimmt und dabei etwas von „untauglich“ und „Smartphones“ vor sich hinmurmelt.
Wir wandern von Monstein Bahnhof gemütlich bis ins Dorf hoch. Trotz fehlendem Schnee ein ganz hübscher Weg, der locker in einer halben Stunde zu schaffen ist. Unterwegs kommen wir bereits an einigen Spiicher vorbei. Nachdem die Höhenmeter bewältigt sind, gönnen wir uns auf einer schön gelegen Bank eine Pause und geniessen den Blick auf das Dorf mit seiner markanten Kirchspitze (das kleine Dorf hat übrigens gleich zwei Kirchen). Wir sind ganz froh, dass der „richtige“ Bus nicht gefahren ist und wir daher zu unserem Wanderglück gezwungen wurden.
Im Dorf angekommen, lassen wir den Charme des kleinen Ortes auf einem Rundgang auf uns wirken.
Monsteins flüssiges Gold ist das Bier, das inmitten des Dorfkerns gebraut wird. Zum Bier kühlen scheinen auch die zehn Dorfbrunnen genutzt zu werden. Zuhinterst im Dorf versteckt sich noch eine weitere kulinarische Perle. Im urigen Veltlinerstübli wird einem der weitherum bekannte Heidelbeer-Kuchen serviert. Da können wir natürlich nicht widerstehen. Wir setzen uns in die gute Stube (inkl. wohlig warmen Kachelofen), wo schon seit 300 Jahren Gäste bewirtschaften werden und geniessen ein Stück des wirklich vorzüglichen Kuchens (der mich wohl ins Heidelbeerkoma versetzte, denn ich kann mich nicht mehr an den Preis erinnern – liegt irgendwo bei 6 CHF).
Infos und Tipps:
- Für den direkten Weg nach Monstein Dorf: Bus Nr. 7 ab Davos Postplatz / Umsteigen in Davos Glaris auf Bus Nr. 10
- Öffnungszeiten Veltlinerstübli Di – So 9:00 bis 23:00 (Küche ab 11.30 Uhr geöffnet)
- Im Winter ideale Ausgangslage für Schneeschuhtouren in unberührter Landschaft
Hinweis: Mein Aufenthalt in Davos wurde vom Waldhotel Davos unterstützt. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.
Tolle Bilder, die die Berg-Idylle ganz wunderbar einfangen! Gerade bin ich auf deinen Blog gestossen und werd mich gleich ein wenig weiter auf deiner Seite umschauen :-) … In dem Sinne: Viele Grüsse von einer ebenfalls Reisebegeisterten, die gerade im wunderbaren Wallis die Stille geniesst :-)
Danke für deinen Kommentar Nina. Bei mir wirst du einige Schweizer Berichte finden :) In dem Sinne viel Spass im Wallis