Es ist mittlerweile Tradition, dass wir uns Jahr für Jahr das gruseligste Novemberwochenende für ein schönes, erholsames Wellnesswochenende raussuchen. Nur so gelingt es, ein Aktivbündel, wie ich eines bin, für zwei Tage «ruhig» zu stellen und bewusst einen Gang zurückzuschalten. Die Reise führte uns dieses Mal in die Gegend von Garmisch-Partenkirchen. Unweit des bekannten Ferienorts befindet sich ein Hotel, dass sowohl in seinem architektonischen Auftritt, wie auch mit seiner idyllischen Lage mit Blick auf den höchsten Berg Deutschland – die Zugspitze – einzigartig ist.
Das fabelhafte Mary Portman House
Das ich historische Hotels mit Patina mag, ist kein Geheimnis. Und Das Kranzbach entspricht mit seiner Geschichte genau meinem «Beuteschema». Das besondere Erscheinungsbild des Hauptgebäudes ist der britischen Bauherrin und Musikerin Mary Isabel Portman zuzuschreiben. 1913 – mit 36 Jahren – unterschrieb sie den Kaufvertrag für die Kranzbachwiese und engagierte die englischen Architekten Detmar Blow und Fernand Billerey für den Bau eines «Country Houses» in der Stilrichtung der «Arts and Crafts» Bewegung. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges kam Mary Portman nie dazu, das fertig gestellte Haus für Ihre Künstlerfreunde gastlich einzurichten. Nachdem die evangelische Kirche Dortmund das Haus lange Zeit als Ferienstätte für Jugendliche aus dem Ruhrgebiet betrieb, führte der Verkauf der Anlage und eine damit einhergehende architektonische Neuausrichtung zum heutigen Erscheinungsbild der Hotelanlage. Das Kranzbach besteht heute aus dem historischen Schlossteil – dem Mary Portman House – und einem sorgfältig in die Landschaft integrierten modernen Anbau, den man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. Was mich dafür aber direkt nach dem Betreten des Mary Portman House, wo sich die Rezeption befindet, in den Bann zieht, ist die grandiose Inneneinrichtung. Diese trägt die Handschrift der britischen Interior Designerin Ilse Crawford. Einfach «wow!» Die übergrossen Fauteuils, die flauschigen Sitzecken, die lässige Bar und die flackernden Kaminfeuer… Genial. Und interessanterweise schien uns dieser Teil des Hotels trotz hervorragender Auslastung (und nicht gerade wenigen Zimmern) irgendwie immer «leer» zu sein. Klar sass hin und wieder jemand in einem der Sessel, doch wir fanden jeweils ohne Probleme ein gemütliches Plätzchen vor einem der Cheminées.
Der perfekte Tag im Das Kranzbach
Bei den Hotelzimmern besteht die Auswahl zwischen Zimmertypen im Mary Portman House und Zimmertypen im modernen Gartenflügel. Und als besonderes Extra besteht die Möglichkeit abseits vom Hotel im Kranzbach Baumhaus zu nächtigen. Wir sind in einem Doppelzimmer im Gartenflügel untergebracht, das mit einem grosszügigen Grundriss, viel heimeligem Holz und einem Ausblick ins Grüne überzeugt. Die Ausstattung ist schlicht gehalten und legt den Fokus auf Details, wie dass die Inhalte der Minibar im Zimmerpreis inklusive sind. Diese Finessen, mit denen sich Das Kranzbach von anderen Betrieben abhebt, ziehen sich konsequent durch das Gästeerlebnis durch. So gibt es beim Frühstücksbuffet eine eigens eingerichtete Saftbar, wo man sich seine Smoothies und sonstigen gesunden Frühstücksdrinks direkt selber aus der bereit gestellten Früchte- und Gemüseauswahl mixen kann. Ein weiteres Highlight ist die Hausbäckerei, die jeden Morgen eine schier unfassbar vielfältige Brötchenauswahl aufs Buffet zaubert.
Relaxen im Badehaus
Das Kranzbach hat sich als Wellnesshotel einen Namen gemacht und somit zieht das attraktive Badehaus auch viele Gäste an. Wer die Pools, Saunen und Dampfbäder für sich alleine geniessen möchte, der steht zeitig auf, frühstückt gemütlich und frönt für den Rest des Vormittags das Nichtstun im Badehaus. Erst so gegen den frühen Nachmittag hin füllt sich das Badehaus mit den übrigen Hotelgästen. Wir fanden insbesondere an den verschiedenen beheizten Aussenpools gefallen. Mein Favorit ist das diesen Sommer neu eröffnete Onsen, wo die Wassertemperatur nach Vorbild japanischer Heisswasserpools konstant bei 40 °C liegt. Herrlich entspannend!
Waldluft inhalieren
Während sich das Badehaus nach dem Mittag langsam mit Hotelgästen füllt, begeben wir uns «antizyklisch» nach draussen. Das Kranzbach bietet seinen Gästen ein umfangreiches Aktivprogramm, das auch geführte Wanderungen beinhaltet. Wäre das Wetter nicht gar so trüb gewesen, dann hätten wir an der Kultur-Wanderung Mittenwald teilgenommen. So aber entscheiden wir uns für die kurze «Frischluftrunde» auf dem Kranzbach Waldlauf.
Living the good life…
Im Pool plantschen und einmal tief frische Waldluft ein- und ausatmen, macht bekanntlich hungrig. Da kommt es gelegen, dass mittags ein leichter Lunch und nachmittags das Strudelbuffet mit hausgemachten Kuchen zur Stärkung bereitsteht. Das Buffet wird sowohl im Bistrot im Badehaus als auch in der Kräutergartenlobby im Hauptgebäude aufgetischt. Den Rest des Nachmittags verbringen wir im «Games Room». Ich bin eigentlich absolut kein Fan von Brettspielen (oder Gesellschaftsspielen generell) – aber der Games Room im Kranzbach ist so wunderbar einladend gestaltet, dass ich richtiggehend Lust auf eine Runde «Eile mit Weile» bekam.
Man hätte uns an diesem Nachmittag filmen müssen. Der Freund und ich hatten ein riesen Gaudi im Games Room. Abgerundet wird ein Tag im Das Kranzbach mit einem 4-gängigen Wahlmenü mit zusätzlichem Salat- und Käsebuffet. Ihr seht, man kann es sich hier so richtig gut gehen lassen (und plant am besten zwei, drei Stunden Sport mit ein, damit man nicht zusätzliche Kilos nach Hause schleppt)
Praktische Infos rund um Das Kranzbach
- Anreise mit mit dem Zug ab Zürich bis Klais mit einmal Umsteigen in Innsbruck 5 Stunden (das Hotel holt einem am Bahnhof ab) oder alternativ mit dem Auto rund 3.45 Studen
- Doppelzimmer im Gartenflügel am Wochenende ab 215 Euro pro Person und Nacht (inklusive aller Verwöhn-Leistungen) unter nachfolgendem Link findet ihr eine detaillierte Preisübersicht: Preise im Detail
- Das Wochenende im Das Kranzbach lässt sich mit einem Zwischenstopp in Innsbruck kombinieren.
- Ein weiteres Ausflugsziel in der Nähe ist die Partnachklamm – die hatte aber leider während unserem Aufenthalt geschlossen
Hinweis: Das Kranzbach hat uns freundlicherweise zu diesem Aufenthalt eingeladen – alle Eindrücke und Meinungen sind wie immer die unseren.
Sehr schöne Bilder – vor allem die Außenaufnahmen sind dir wunderbar gelungen!!!!
Danke liebe Marika für dieses tolle Kompliment!
Das sieht nach einem traumhaften Aufenthalt aus! Sehr schöne Impressionen!
Viele Grüße,
Sarah
http://www.itchyfeet-travel.de
Danke Sarah – ja, es war eine wunderbar entschleunigende Auszeit :)
Danke für den tollen Bericht. Freunde von mir schwärmen schon seit längerem vom Kranzbach. Ich glaube, jetzt muss ich wirklich mal dahin! :-)
Auf deinen Fotos bestaune ich immer deine coole pinke Daunenjacke. Darf ich fragen, welche Marke diese Jacke ist?
Liebe Sabrina, das freut mich zu hören! Ich kann die Schwärmereien deiner Freunde gut nachvollziehen :) Die Jacke ist ein etwas älteres Modell von Peak Performance (ca. vor vier Jahren gekauft).
Vielen Dank für den Link, liebe Anita :-)