Mit der Aktion Bergwinter Tirol erleben und berichten durfte ich vergangene Woche drei tolle Tage in Innsbruck und Umgebung geniessen. Da ich soviel verschiedene Dinge erlebt habe, möchte ich nicht alle Details in einen Artikel zusammenfassen, sondern euch hier einen Überblick über drei Tage Kultur und Schneesport – Ferien in Innsbruck geben und danach meine Highlights noch separat vorstellen.
Wir Schweizer verbringen die Skiferien meist inmitten des Skigebietes in einem Chalet oder urchigen Hotel. Unser Bergwinter Tirol begann dagegen nach einer 3.5-Stunden Zugfahrt (Railjet Zürich-Innsbruck direkt) im traditionellen, aber modern umgebauten Hotel Maximilian inmitten des historischen Stadtzentrums von Innsbruck. Vom Bahnhof aus ist das Hotel in 15 Minuten zu Fuss erreichbar und alle Sehenswürdigkeiten der Altstadt befinden sich in Gehdistanz. Unser Zimmer war zwar nicht gross, aber komfortabel, modern und hell eingerichtet. Obwohl das Hotel im ersten Moment überhaupt nicht wie ein typisches Wintersporthotel wirkt, steht den Hotelgästen ein Skiraum zur Verfügung und die Skibus-Haltestelle befindet sich in unmittelbare Nähe.
Gleich nach der Ankunft ging das alpin-kulturelle Programm los. Mit Innsbruck Tourismus zusammen fuhren wir mit den Nordkettenbahnen zur Nordkette, dem Innsbrucker Hausberg hoch. Das erste Teilstück, die Hungerburgbahn, wurde von Zaha Hadid entworfen und im Jahr 2007 neu eröffnet. Die Standseilbahn beginnt beim Kongresshaus und führt bis zur Hungerburg. Für die Weiterfahrt zur Seegrube muss man bei der Hungerburg auf eine Gondelbahn umsteigen. Hoch über Innsbruck, bei der Seegrube, würde man theoretische eine tolle Aussicht auf Innsbruck und die gegenüberliegenden Bergketten erhalten. Leider, leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und wir konnten nur den Nebel und das Schneegestöber bestaunen. Dafür genossen wir ein Mittagessen im schön gestalteten Restaurant der Seegrube. Meine mit Ricotta gefüllten Schlutzkrapfen waren auf alle Fälle sehr lecker. Zudem lernte ich, wie im Tirol ein Kaffee mit Rahm korrekt bestellt wird – Man nennt das hier „verlängert“. Zur Verdauung ging es dann nochmals ein Stückchen bis zur Hafelekar hoch. Bei schönem Wetter kann hier oben nach einem kurzen Fussmarsch auf dem Gipfel einen Blick bis weit nach Deutschland und Italien genossen werden (tja, wir müssen nochmals herkommen…).
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Skifahrens. Wer in Innsbruck übernachtet, der hat bei den Skigebieten die Qual der Wahl. Am nächsten liegt die Nordkette, die aufgrund der unmittelbaren Stadtnähe vor allem bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Die weiteren stadtnahen Skigebiete, wie Patscherkofel, Stubaier Gletscher, Mutterer Alm, Axamer Lizum und Kuhtai liegen südlich von Innsbruck. Da nicht alle dieser Skigebiete miteinander verbunden sind, muss man sich für eines entscheiden. Wir fuhren mit dem öffentlichen Postbus ins Skigebiet Axamer Lizum. Nebst dem Postbus gibt es auch noch dreimal täglich einen Skibus, aber da der erste Bus erst um 08:45 Uhr abfährt und die Fahrt rund 50 Minuten dauert, nahmen wir den früheren Postbus.
Die Talstation Axamer Lizum besteht eigentlich nur aus den Liftanlagen, dem Hotel Olympia, welches während den Olympischen Winterspielen 1964 und 1976 einen Teil der Sportler beherbergte und heute ein Ferienlagerhaus ist, einem Hotel, einem Ferienhaus und Sportgeschäften. Nachdem ich meine Skiausrüstung vor Ort gemietet hatte, ging es mit unserem Skiguide sofort auf die Pisten. Das Skigebiet hat 6 Sessellifte und eine Standseilbahn (Olympiabahn) welche zum höchsten Punkt, dem Hoadl auf 2‘343 Meter hinauf fährt. Als Mittagsstärkung gab es eine Käselknödelsuppe für 3.60 Euro (da können die Schweizer noch was lernen!). Sie sieht zwar nicht lecker aus, schmeckt aber super :-). Mein Pistenhighlight war ganz klar die Strecke der ehemaligen Damenabfahrt, welche vom Hoadl rasant den zerklüfteten Felsen entlang bis zur Talstation hinunter führt. Hervorzuheben sind natürlich auch das phänomenale Bergpanorama und die super Schneeverhältnisse.
Nach dem tollen Skitag war Theater-Time angesagt. Ich muss gestehen, dass ich sehr wenig ins Theater gehe und mir noch viel seltener Stücke von verstorbenen Schriftstellern anschaue. Somit war ich gespannt was mich mit dem Kaukasischen Kreidekreis von Bertolt Brecht so erwartet. Das „Grosse Haus“ des Tiroler Landestheaters überraschte mich vorweg schon einmal mit einem grossen Theatersaal. Das Stück selber dauerte dann ganze 2 Stunden und 55 Minuten, was meiner Ansicht nach deutlich zu lange ist. Insgesamt hat mir aber der kulturelle Ausflug ins Theater gefallen und meine literarischen Kenntnisse wurde wieder etwas aufgefrischt.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen von Genuss, Geschichte und Shopping. Nach einem ausgiebigen Brunch im Das Schindler waren wir topfit, um in die geschichtlichen Stätten von Innsbruck einzutauchen. Auf der sehr interessanten Stadtführung lernten wir, dass Innsbruck den schönsten Mc Donalds der Welt zu bieten hat, sich das grösste Grab eines deutschen Kaisers in der Hofkirche von Innsbruck befindet (aber der Kaiser nicht dort begraben ist) und die ursprüngliche St. Jakobskirche seit 1964 Dom genannt wird, da erst dann die Diözese Innsbruck entstand.
Aber nun der Reihe nach: Der historische Spaziergang führte uns entlang der Herzog-Friedrich Strasse zum Wahrzeichen von Innsbruck – dem Goldenen Dachl, welches mit 2.657 feuervergoldeten Kupferschindel gedeckt ist. Wer an der Geschichte von Kaiser Maximilian interessiert ist, der sollte unbedingt auch das dazugehörende Museum besuchen, da dort ein interessanter Kurzfilm über sein Leben gezeigt wird. Anschliessend stiegen wir hoch hinauf zum Stadtturm, von wo aus die Altstadt wunderbar überblickt werden kann. Gleich um die Ecke befindet sich der Dom, die Hofburg und die Hofkirche. Alle diese Gebäude sind untereinander verbunden, da man von der Hofburg sowohl in den Dom als auch in die Hochkirche gelangt. Unbedingt einen Blick in den Dom werfen und die barocke Architektur bestaunen. Ebenfalls sehenswert sind die 28 lebensgrossen Bronzestatuen rund um das Kaisergrab in der Hofkirche.
Goldenes Dachl mit Nordkette im Hintergrund
Innsbrucker Mc Donalds
Dom
Hofburg
Kaisergrab in der Hofkirche
Tipp: Wer viele der Innsbrucker Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, der ist mit der Innsbruck Card gut bedient. Die Karte, welche Eintritte zu den meisten Sehenswürdigkeiten und Bergbahnen beinhaltet, kann man entweder für 24 h (31 Euro), 48 h (39 Euro) oder 72 h (45 Euro) lösen.
Nach soviel geschichtlichen Informationen hatten wir vor unserer Rückfahrt noch für eine kurze Shoppingtour Zeit. Ganz dem Motto gerecht verschlug es uns in ein tolles Sportgeschäft in der Maria-Theresien-Strasse, welches wir dann auch etwas schwerer beladen wieder verliessen und schweren Herzens den Rückweg nach Zürich in Angriff nahmen.
All diese Impressionen habe ich in einem kurzen Video zusammengefasst (und da es mein ersten Video ist, freue ich mich über alle eure Kommentare und Tipps / Tricks zur Videoerstellung)
Hinweis: Ich wurde von Tirol Tourismus und Innsbruck Tourismus zu dieser Reise eingeladen und möchte mich ganz herzlich für die tolle Organisation und das vielfältige Programm bedanken. Meine Leser dürfen dennoch sicher sein, dass ich hier stets meine eigene Meinung und Begeisterung vertrete.
I don’t quite understand all (my German is not that good!) but I very much like Innsbruck when I was there last winter and they have amazing food. I love your photos!
Thanks for the comment :-) Totally agree, the food in Innsbruck is great!
Schöner Bericht mit einigen interessanten Hinweisen, die ich so noch nicht hatte, obwohl ich schon oft in der Gegend war. Gut auch zu wissen, dass man im Grunde in Innsbruck schlafen kann und trotzdem der Weg zu Skihang nicht zu weit ist.
Prima!
Danke für deinen Kommentar und ja, der Weg von Innsbruck zu den Skihängen ist definitiv nicht weit :-)
Jop, haben wir letztes Jahr auch gemacht. Ist echt ganz gut. Da ist man ruck zuck in den direkt umliegenden Skigebieten aber auch auf dem Stubaier Gletscher. Über ebay kann man vor allem am Saisonende noch gute Hotelschnäppchen machen. Wir waren zu zweit in einem 4 Sterne Hotel mit Halbpension und drei Übernachtungen für insgesamt unter 200 Euro.
Innsbruck hat mir direkt gefallen, allerdings haben wir recht wenig von der Stadt gesehen, weil wir meistens snowboarden waren. Nach dem Lesen deiner Artikel muss ich aber wohl noch mal nur um die Stadt zu sehen vorbei kommen ;)