Gleich vorweg: Ja, ich weiss, dass der astronomische Sommeranfang erst in knapp einem Monat stattfindet. Dennoch wollten wir unseren Schweizer Bergsommer an Pfingsten mit einer Pässefahrt inklusive Wanderstopps einläuten. Erster Etappenstopp sollte Davos sein, weil ich dort schon lange einmal dem Sertigtal einen Besuch abstatten möchte. Auch das traditionsreiche Viersterne-Superior-Hotel Seehof hoffte auf gutes Pfingstwetter. Als eines der wenigen Hotels in Davos starteten sie am Pfingstwochenende in die Sommersaison. Doch das Wetter macht nicht immer das, was man möchte und so erreichten wir nach einer kurzweiligen Fahrt durch das Prättigau ein wolkenverhangenes Davos. Die Luft kühl und feucht. Definitiv kein Wanderwetter.
Zu Gast im Traditionshaus Hotel Seehof in Davos
Deshalb bestand auch kein Grund zur Eile und wir konnten uns mit dem Einchecken Zeit lassen und unser Zimmer in aller Ruhe begutachten. Die schlechten Wettervorhersagen haben nicht nur mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, sondern auch dem Hotel Seehof einen mässig erfolgreichen Start in die neue Saison beschert. Wer will schon nach Davos, wenn man überall noch Schneebilder sieht? Nun ja dafür kamen wir in den Genuss, in der geräumigen Stifler Suite zu residieren. Benannt nach Georg Stifler, unter dessen Führung der Seehof Ende des 19. Jahrhunderts im aufstrebenden Kurort Davos seine Blütezeit erlebte. Auch heute noch steht das Hotel für die Tradition, einen Hauch Luxus und die Gastfreundschaft. Schade finde ich einzig, dass man sich 2011 im Rahmen der Rundumerneuerung zu Gunsten einer detailgetreuen Renovierung erneut für einen Teppichboden entschieden hat. Aber das ist Geschmackssache.
Ausflugsziele rund um Davos
Nachdem wir uns mit einem Stück Bündner Nusstorte gestärkt haben, wagen wir uns doch noch nach draussen in die Kälte. Die eigentlich angedachte Wanderung vom Sertig Dörfli nach Monstein – Bestandteil des Walserwegs – verschieben wir auf ein anderes Mal. Stattdessen genehmigen wir uns im verschneiten Sertig Dörfli in der gemütlichen Stube des Restaurants Zum Bergführer ein Sertiger Capuns und eine Malanser Linzertorte. Den berühmten Heidelbeerkuchen in Monstein – ebenfalls eine Schlechtwetteroption – hatten wir bereits bei unserem letzten Davos-Besuch ausprobiert. Da wir als Hotelgäste die Davos Card erhalten haben, mit der man tagsüber gratis mit allen offenen Bergbahnen mitfahren kann, nutzen wir die Gelegenheit und machen spontan noch einen Abstecher auf die Schatzalp. Eigentlich würde man von hier aus ein fantastisches Panorama über Davos geniessen. Aber eben, Petrus lässt nicht mit sich diskutieren.
Verwöhnprogramm à la Seehof mit Wellness
Zurück im Seehof wärmen wir uns im Wellnessbereich des Seehofs wieder auf. Der Whirlpool mit einem schwarz-weissen Motiv vom Wolfgangpass als Hintergrund ist schlichtweg fantastisch. Daneben gibt’s noch eine finnische Sauna, eine Bio-Sauna, ein Dampfbad, Erlebnisduschen und Fussbäder. Im Winter, wenn sich hier alle gleichzeitig nach dem Schifahren treffen, kann es durchaus mal eng werden. Jetzt in der Nebensaison haben wir den Wellnessbereich quasi für uns allein. Ein ganz grosser Pluspunkt geht an den Ruheraum. Ich finde es super, wenn auf den Tischchen Klatschhefte herumliegen und ich mal wieder total entspannt nachlesen kann, was bei den Promis gerade so läuft.
Definitiv hin und weg bin ich, als man mir das neue Sommergetränk präsentiert. Hausgemachtes Gingerbeer – Chapeau! Ich bin ein grosser Gingerbeer-Fan und schätze es, wenn ich in Restaurants hausgemachte Getränke erhalte. Damit hat das Hotel Seehof ein Getränketrend frühzeitig aufgegriffen und mit der schönen Sonnenterrasse direkt neben der Parsennbahn bietet es an lauen Sommerabenden die ideale Location, um nach einem anstrengenden Tag in den Bergen mit einem erfrischenden Gingerbeer anzustossen. (auf einen kalten Frühling folgt ja schliesslich ein Prachts-Sommer, richtig?). Wir dagegen kuscheln uns derweil in die gemütlichen Polstersessel, betrachten das prasselnde Kaminfeuer und testen uns durch einen Auszug der neuen Häppchenkarte des Restaurants Chesa. Fazit: vorzüglich!
Den nächsten Tag starten wir zeitig. Das Frühstück wird an diesem Wochenende in einem hübschen Etagere direkt an den Tisch gebracht. Auf ein gross angerichtetes Buffet wird aufgrund der zum Saisonbeginn tieferen Auslastung verzichtet, was ich im Bezug auf Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung sinnvoll finde. Uns fehlt es dennoch an nichts, denn alles was unser Herz begehrt und sich nicht auf dem Etagere befindet, wird separat serviert. Gut gestärkt machen wir uns auf den Weiterweg über den Flüelapass in Richtung Engadin.
Wer auch Lust auf eine Auszeit in der gesunden Höhenluft von Davos bekommen hat, der findet beim Hotel Seehof einige spannende Packages. Von «Zeit zu Zweit» über «Freundinnen-Tage» und «Jazz-Wanderwoche» bis hin zu «Davos by Bike» ist für jeden was mit dabei.
Hinweis: Ich wurde vom Hotel Seehof zu diesem Aufenthalt eingeladen – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.
Toller Artikel und super Hotel, wer würde da nicht gerne Urlaub machen?
Viele Grüße
Mathias – underwaygs.com