Travelita

Meine Fotoausrüstung für Outdoor Fotografie beim Wandern

Es ist so weit – der erste Fototipps Beitrag ist da. Auf vielfältigen Wunsch von euch lieben Leserinnen und Leser habe ich zu Hause unser gesamtes Fotoequipment ausgebreitet und abgelichtet. Viele von euch wollten nicht nur wissen, mit was wir jeweils unterwegs sind, sondern interessierten sich auch für unsere Kamerarucksäcke und -taschen. In diesem ersten Teil meiner Fototipps-Serie liegt der Fokus auf dem Equipment, das wir auf unsere Wanderungen und Bergtouren mitnehmen.

Unsere Fotoausrüstung – ein Überblick:

Mit welcher Kamera ich unterwegs bin, ist die meist gestellte Frage auf dem Blog. Und bevor ich unser ganzes Equipment aufzähle, eins vorweg: Ich hinterlasse mit diesem Beitrag vielleicht den Eindruck, dass man eine superteure Kamera benötigt, um tolle Bilder zu machen. Dem ist nicht so. Auf meinem Instagram-Profil teile ich zum Beispiel mehrheitlich Handybilder (Samsung Galaxy S6). Ich mache die Bilder mit der normal integrierten Kamera-App und bearbeite sie vorzugsweise mit VSCO. Für den online Gebrauch können Handybilder bei guten Lichtverhältnissen mit den Bildern der «teuren» Kamera mithalten. Die Qualität der «richtigen» Kamera kommt dann zum Zug, wenn eine Bildqualität gefordert ist, die sich in Printmagazinen abdrucken lässt oder die Lichtbedingungen schwierig sind. Auch mit der teuersten Kameraausrüstung entstehen aber «langweilige» Bilder, wenn man kein Auge für Details hat, nicht mit dem Licht experimentiert und sich nicht die Zeit nimmt, spannende Blickwinkel zu finden.

Unser Fotoequipment-Fundus ist über die Jahre gewachsen. Wir teilen uns die Kosten zu zweit und haben (zum Glück) nebst dem Reisen und der Fotografie keine weiteren kostenintensiven Hobbys.

Exakt vor einem Jahr sind wir in puncto Hauptkamera von Canon zu Sony umgestiegen. Als Backup-Kamera nutzte ich schon länger eine Sony Cyber-Shot. Als im letzten Sommer die Sony a7rii auf den Markt kam, war für uns die verhältnismässig kompakte Grösse in Kombination mit dem Vollformatsensor sowie die hohe Lichtempfindlichkeit und Auflösung ausschlaggebend für den Kauf. Der einzig negative Punkt damals war die noch beschränkte Auswahl an passenden Objektiven aus dem Hause Sony.

Dies hat sich in der Zwischenzeit geändert. Vor zwei Wochen gönnten wir uns mit dem FE 50 mm f/1.4 das dritte Sony Zeiss Objektiv. Dieses setzen wir vor allem im Bereich der Food-Fotografie ein. Gestartet haben wir im August 2015 mit der Kombi Sony a7rii und dem Sony Zeiss FE 35 mm f/1.4. Ein Dream-Team! Das Objektiv-Set haben wir im Winter 2015/2016 mit einem 90 mm f/2.8 Makroobjektiv sowie dem Samyang 14 mm F2.8 ergänzt.

Aktuelles Set:

  • Sony A7rII
  • Samyang 14 mm f/2.8
  • Sony Zeiss FE 35 mm f/1.4
  • Sony Zeiss FE 50 mm f/1.4
  • Sony Zeiss 90 mm f/2.8 Makro

Kürzlich hatten wir zudem die Gelegenheit das 85 mm f/1.4 zu testen und wären beinahe schwach geworden. Wer sich auf Portraits fokussiert, wird dieses Objektiv lieben.

Sony-Ausruestung

Sony A7rii mit Sony FE 35mm f/1.4; Sony FE 50 mm f/1.4 ZA; Sony 90 mm f/2.8 Macro

Blogbeitrag mit Bildern des Sony-Setups: Berchtesgaden Nationalpark

Etwas älter ist unser Canon Setup mit der Canon 5d mkIII. Aktuell besteht die Diskussion, ob wir dieses Set zugunsten einer zweiten Sony verkaufen. Die Canon hat meiner Meinung nach gegenüber der Sony einen Pluspunkt, und zwar in puncto Fokusgeschwindigkeit. Daher konnten wir bis jetzt noch nicht loslassen. Der viel bemängelte Nachteil, dass bei der Sony die Akkulaufzeit kürzer ist, können wir so nicht unterstreichen. Wir haben jeweils zwei Ersatzakkus dabei und das war für längere Touren ohne Stromzugang (z.B Hüttentour Berchtesgaden) ausreichend.

Wir verwenden hauptsächlich die Zoomobjektive EF 24-105 mm f/4 und EF 17-40 mm f/4 sowie die beiden Festbrennweiten EF 50 mm f/1.8 und EF 100 mm f/2.8. Der Kauf des EF 50 mm lohnt sich in jedem Fall, da es ein super Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Aktuelles Set:

  • Canon 5d mkIII
  • EF 17-40 mm f/4
  • Sigma art 20 mm f/1.4
  • EF 24-105 mm f/4
  • EF 50 mm f/1.8
  • EF 70-300 mm F/4-5.6 IS USM
  • EF 100 mm f/2.8

Ausruestung-Canon

Unser «altes» Canon-Set

Blogbeitrag mit Bildern des Canon-Setups: Toggenburger Höhenweg

Festbrennweite versus Zoom

Als wir die Sony vor einem Jahr kauften, gab es keine qualitativ guten Zoomobjektive. Wenn damals schon das FE 24-70 f/2.8 auf dem Markt gewesen wäre, hätten wir uns wahrscheinlich für diese Variante entschieden. So müssten wir bei Wanderungen statt drei bis vier Objektive nur eins bis zwei Objektive mitnehmen, um die gewünschte Bandbreite abzudecken. Wer wie wir gerne draussen unterwegs ist, weiss jedes gesparte Kilo Gepäck zu schätzen.

Nachdem wir anfangs August die Gelegenheit hatten, für zwei Wochen Das FE 24-70 f/2.8 zu testen, waren wir im Nachhinein aber froh, auf Festbrennweiten gesetzt zu haben. Uns konnte das Objektiv nicht vollumfänglich begeistern. Zum einen braucht der Zoom relativ viel «Kraft» (das tönt seltsam, ist aber so), zum anderen ist die Deckelkonstruktion mangelhaft. Und wenn es um die feinen Details geht, vermag das FE 35 mm f/1.4 einfach mehr zu begeistern. Somit bleiben wir dabei, als Standard-Kit das FE 35 mm f/1.4 aufzusetzen und nach Bedarf (zum Beispiel um ein Murmeli näher an die Linse zu bringen) die Objektive zu wechseln. Einziger Nachteil ist das damit verbundene Risiko Dust Sposts einzufangen.

Festbrennweite-versus-Zoom

Blogbeitrag mit Zoomobjektiv FE 24-70 mm f/2.8 (alle Outdoor-Bilder): Bellevue Adelboden

Blogbeitrag mit Festbrennweite FE 35 mm f/1.4: Weissenstein

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Beispiel Festbrennweite FE 90 mm f/2.8

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Beispiel Zoomobjektiv FE 24-70 mm f/2.8

Beim Wandern im Fotorucksack

Beim Wandern unterscheiden wir je nach Tourenlänge, welcher Rucksack und welches Equipment mitkommt. Bei Tageswanderungen wandert der Freund normalerweise mit dem ONA Camera Bag. Dieser Kamerarucksack bietet den Vorteil, dass das Kameraequipment übersichtlich verpackt und schnell zugänglich ist. Bei meinem Langly Camera Bag ist dies weniger praktisch gelöst, dafür lässt sich das Stativ unten am Rucksack befestigen. Bei Tageswanderungen nehmen wir das Stativ jedoch selten mit.

Bei Mehrtagestouren beschränken wir uns auf maximal drei Objektive (Sony Zeiss FE 35 mm f/1.4, Sony Zeiss FE 90 mm f/2.8 und seit wir den Anschluss-Konverter MC-11 gekauft haben das Sigma art 20 mm f/1.4) und packen zwei davon in eine alte Kameratasche, die dann im Tourenrucksack verstaut wird. Dazu kommen Putzzeugs, Akkus, Speicherkarten, Stirnlampe und ein Stativ. Als Reisestativ nutzen wir das Manfrotto Befree (Karbon). Die Aluminium-Version ging in Lappland zu Bruch.

Fotoequipment für Mehrtagestouren:

  • Sony A7rII
  • Sigma art 20 mm f/1.4
  • Sony Zeiss FE 35 mm f/1.4
  • Sony Zeiss 90 mm f/2.8 Makro
  • Manfrotto Befree (Karbon)
  • Fernauslöser
  • Mount Converter MC-11
  • 2 bis 3 Akkus
  • Leere Speicherkarten
  • Stirnlampe
  • Sony DSC RX100 als Ersatzkamera

Kamerarucksack

Kamerarucksack-fuer-Outdoor

5 Fototipps für spannende Wanderbilder

Mich freut euer positives Feedback zu der Vielfalt unserer Wanderfotos. Damit ich meine Wanderberichte mit möglichst abwechslungsreichen Bildern aus verschiedenen Blickwinkeln untermalen kann, achte ich auf folgende fünf Punkte besonders:

#1 Mit Unschärfeeffekten spielen:

Mit Objektiven mit tiefen Blendezahlen (F-Werten) lassen sich wunderbare Unschärfeeffekte und damit spannende Bildwirkungen erzielen. Wieso nicht einmal nur den Vordergrund scharf stellen und den Hintergrund «verschummern» lassen oder umgekehrt?

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Fototipps-Vordergrund-2

#2 Auf Details achten:

Ich mag es, nebst grossartigen Panoramen die kleinen Details mit der Kamera einzufangen und euch mit diesen spontanen Eindrücken die Vielfalt des Wandererlebnisses näher zu bringen.

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#3 Perspektive wechseln:

Immer auf Augenhöhe fotografieren ist langweilig. Wieso nicht auf dem Boden kniend den Wegverlauf scharf stellen oder gucken, was sich direkt oberhalb oder unterhalb von seinem eigenen Standpunkt befindet?

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Blick auf Rhone von der Goms Bridge bei Bellwald

#4 Grössenverhältnissen in Szene setzen:

In reinen Landschaftsbildern ist die Mächtigkeit der Natur oft schwer fassbar. Ich setze gerne mit Menschen im Bild gezielte Akzente. So werden die Grössenverhältnisse sichtbar. Mit Wegverläufen können zudem spannende Tiefenwirkungen erzielt werden.

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#5 Das Licht nutzen:

Alle Langschläfer werden jetzt die Augen verdrehen. Ja, das Morgenlicht ist am Schönsten und Frühaufstehen lohnt sich. Wir stellen den Wecker in den Sommermonaten gegen fünf Uhr, um die Wetterlage auszukundschaften. Wenn der Himmel interessant aussieht, ist Tagwache angesagt, ansonsten gibt es noch eine Runde Schlaf.

Pauschal würde ich sagen, dass die langweiligsten Lichtverhältnisse an einem heissen, stahlblauen Julitag rund um den Mittag herum herrschen. Da kann die Kamera getrost in der Tasche bleiben. Die Chancen für richtig schönes Fotolicht stehen in den Herbstmonaten am höchsten.

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Schönes Morgenlicht kurz vor Sonnenaufgang

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Gleicher Tag rund fünf Stunden später – (zu) grelles Sommermittagslicht

Ich hoffe, ich habe eure brennendsten Fragen mit diesem ersten Fototipps Beitrag beantwortet. Aktuell denke ich darüber nach in einem zweiten und dritten Teil dieser Serie über das Thema Fotospot-Recherche und Fotografieren auf Städtetrips zu berichten. Falls ihr dazu spezifische Fragen habt könnt ihr mir diese gerne in die Kommentare tippen oder eine Mail schreiben.

Über den Autor

Artikel

Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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