Zum ersten, zweiten, dritten […] neunten Mal. Berlin und ich kommen offensichtlich gut miteinander klar. Dieses Jahr wollte ich den Besuch an der Reisemesse ITB sausen lassen. Dann trudelten im Januar all die E-Mails mit «Anita, bist du dieses Jahr an der ITB anzutreffen?» ein, was mich umstimmte. Immerhin eine gute Ausrede für ein Berlin-Wochenende, oder?
Es blieb bei wenigen ITB-Terminen und viel Freizeit. Das wollten wir in vollen Zügen auskosten. Mal nicht Sehenswürdigkeiten und Museen abklappern, sondern das Wochenende geniesserisch angehen. Ausschlafen, Kaffee trinken, gut essen, Street-Art fotografieren und Secondhand-Shops abklappern. Das Wetter war an diesem Wochenende fies. Graue Wolken und die Bise hatten die Stadt im Griff. Nicht weiter schlimm, schöne Cafés und Restaurant hat es in Berlin genug.
Glücklich gefrühstückt in Berlin
Hallesches Haus | Tempelhofer Ufer 1
Das Hallesche Haus kombiniert Eventräumlichkeiten, Café und Laden auf einer Ebene. Im Laden gibt es lauter hübsche Dinge für den Haushalt oder den nächsten Bastelabend zu kaufen und im Café werden göttliche French Toast für 7 Euro zubereitet.
Two and Two | Pannierstraße 6
Das Two and Two ist ein kleines, französisches Café in Neukölln. Hier gibt es statt Latte Café au Lait und es werden japanische Schreibwaren verkauft. Wir wollten eigentlich im Milchmann’s Kaffeehaus in Pankow brunchen und musste dort feststellen, dass dies am Sonntagmorgen ohne Reservation ein chancenloses Unterfangen ist. Mit dem Two and Two fanden wir eine würdige Alternative für den Sonntagsbrunch.
Meine weiteren Frühstücksfavoriten befinden sich in Prenzlauer Berg: das Café Napoljonska (Kastanienallee 43) und das Café Kauf Dich Glücklich (Oderberger Str. 44).
Kaffee getrunken – Kaffee in Berlin
Das Wetter war an diesem Wochenende wie gemacht für stundenlangen Kaffeeklatsch. Dementsprechend häufig sind wir eingekehrt und haben uns mit einem frisch gebrauten Flat White in eine Ecke verkrümelt oder den Baristas beim minutiösen Kaffeebrauen zugeguckt. Im Bonanza gleicht der Kaffee-Brüh-Tisch einem Chemielabor und der Barista entspricht dem Hipster-Klischee par excellence. Lustigerweise wurde mit uns beinahe überall Englisch gesprochen. Ob es an meinem schlecht artikulierten Hochdeutsch lag oder an den Sprachkenntnissen der Baristas lag, konnte ich nicht abschliessend feststellen.
The Barn | Auguststraße 58
Coffee Profilers | Karl-Marx-Allee 136
Bonanza | Oderberger Str. 35
No Fire No Glory | Rykestraße 45
Feines gegessen – Restaurants in Berlin
Hummus & Friends | Oranienburger Str. 27
Hummus & Friends liegt in der Nähe der der Hackeschen Höfe und ist perfekte Spot für eine Zwischenstärkung. Im Gegensatz zum total hippen «House of Small Wonders», das sich in rund 100 m Distanz zu Hummus & Friends befindet, nicht so überlaufen. Wir fanden ohne Probleme einen freien Tisch und bestellten Dreierlei hausgemachtes Hummus mit Pita-Brot.
Studio Tim Raue | Rheinsberger Str. 76/77 (leider geschlossen)
Dieser Lunch-Tipp wurde uns auf Facebook gesteckt. In der Factory Berlin werden im Studio von Sternekoch Tim Raue kreative Menüs zu attraktiven Preisen zubereitet. Das Zweigänge-Mittagsmenü kostete 18 Euro. Dabei können die einzelnen Gerichte frei ab der Karte gewählt werden. Dieses Konzept hat uns vollends überzeugt.
Dóttir | Mittelstraße 41
Im Dóttir in Berlin Mitte wird ein fixes 4-Gang-Menü für 58 Euro serviert. Wir ergatterten am Donnerstagabend gegen 18:00 Uhr ohne Reservation einen Tisch für zwei Personen. Die Küche ist – wie es der Name vermuten lässt – isländisch angehaucht. So folgte auf Forelle mit Meerrettich, Dorsch mit Wirsing und Blutwurst. Interessante kulinarische Kombinationen und ein lässiges Ambiente. Als vegetarische Alternative in Mitte kann ich euch Cookies Cream empfehlen.
Omoni | Kopenhagener Str. 14
Das digitale Stadtmagazin mit Vergnügen ist eine wahre Fundgrube für kulinarische Berlin-Tipps. Beim Stöbern habe ich dort das japanisch-koreanische Restaurant Omoni entdeckt. Auch wenn überall steht, dass Reservieren ratsam ist, wagten wir uns am Samstagabend ohne Reservation hin und hatten erneut Glück. Wobei ich das «Reservieren ist ratsam» unterstreichen würde. Nur leider haben die wenigsten Berliner Restaurants ein Online-Reservationstool. Ähnlich rar sind die Restaurants, wo man mit Karte bezahlen kann. Etwas seltsam für eine Stadt, die derart viele digitale Startups beheimatet. Jänu. Hier ist Bares Wahres. Der «Sushi Mix Omoni» ist den Abstecher in diese Ecke von Prenzlauer Berg allemal wert.
Zsa Zsa Burger | Motzstraße 28
Burger haben wir gleich zweimal getestet. Das hochgelobte Burgeramt konnte uns nicht restlos überzeugen. Die Punkte vergeben wir diesmal an Zsa Zsa Burger. Dort wurden wir charmant mit «aha, zwöi Schwizer» begrüsst. Sowohl der Bangkok Bang als auch der Kentucky Burger erfüllten die Erwartungen. Auf der Strecke bleibt das Ambiente. Nach knapp einer Stunde schnabulieren, waren wir wieder weg.
Gut geschlafen
Zu meinen Berlin-Ritualen gehört, dass ich mir jedes Mal eine andere Unterkunft raussuche. Diesmal fiel die Wahl auf das Cosmo Hotel Berlin Mitte, das direkt vis-à-vis der U2 Haltestelle Spittelmarkt liegt. Wir wurden zweimal positiv überrascht. Zum einen wurde mein gebuchtes Standard-Zimmer in eine Junior Suite umgewandelt. Wir rätseln heute noch wieso, da ich über booking.com gebucht habe und so eigentlich nicht zu den Lieblingsgästen des Hotels zählen sollte. Zum anderen wurden uns am Ende des Aufenthalts die Kosten fürs Internet (3.50 Euro pro 24 Stunden auf dem Zimmer, in der Lobby kostenlos) kommentarlos storniert. In puncto Preis-Leistungs-Verhältnis und Lage eine empfehlenswerte Unterkunft.
Ihr habt es euch ja richtig gut gehen lassen!! Top Beitrag!! Sehr schöne Bilder.. ich als Coffee Lover mag die Cafés Tipps am allerliebsten.. Danke!
Die Fotos machen ja Appetit! Auf Berlin … ;) Sehr schön!
Hummus&Friends muss ich mal ausprobieren. Bin schon 1000 Mal in der Ecke gewesen und irgendwie isses immer an mir vorbei gegangen. Für deinen nächsten Berlin-Trip kann ich dir, falls du noch nicht da warst, mal das Yamyam in der alten Schönhauser Str. empfehlen. Voll der Hipsterladen, Null Ambiente, aber supergeiles Essen.
Fein fein. Dann kann ich mal wieder bei Dir spicken, wenn ich in meiner eigenen Stadt ein Restaurant oder Café suche. Ist ja immer so, dass die Touris irgendwie die besten Sachen finden… :D
LG /inka
Ich kenn das – geht mir in Zürich genau gleich :)
Der Kaffee in The Barn ist schlicht ungenießbar. Ansonsten aber brauchbare Tips! Viele Grüsse Der Gute Reisende
«schlicht ungeniessbar» – nun ja, das ist dann wohl Geschmacksache. Ich fand den durchaus geniessbar. Zumindest im Frühling 2016, als ich dort war.
p.s. kleiner Tipp: «Tips» schreibt sich auf Deutsch mit zwei «p» ;)