Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit der Stockhornbahn AG
Es gibt wenige Berge, die mir so vertraut sind wie das Stockhorn. Ich wuchs mit Blick auf den markanten Felskopf am Eingang zum Berner Oberland auf. Und dementsprechend überrascht es nicht, dass eine meiner frühesten Wandererinnerungen mit ebendieser Panorama Höhenwanderung vom Gurnigel aufs Stockhorn verbunden ist. Der Wanderklassiker über die Gantrischkette begeistert mit einer herrlichen Aussicht über die Berner Bergwelt und wird fast allen Ansprüchen gerecht. Sei es als Familienwanderung oder als sportliche Trailrunning-Strecke – diese 11 wunderschönen Wanderwegkilometer sollte man sich nicht entgehen lassen!
Ausgangspunkt: Gurnigel Wasserscheide
Während die Höhenwanderung im Gurnigelgebiet startet, bildet der Bahnhof Thurnen den eigentlichen Ausgangspunkt der Tour. Und genau in diesem beschaulichen Dorf mitten im Gürbetal bin ich aufgewachsen. Von hier aus transportiert die Postautolinie 323 wanderfreudige Menschen in die prächtigen Anhöhen des Naturparks Gantrisch. Die Wanderung vom Gurnigel aufs Stockhorn ist für mich somit Heimspiel und Herzensangelegenheit zugleich. Denn mal ehrlich: ist diese Bergkulisse, die am Postautofenster vorbeirauscht, nicht einfach wunderschön?
Über Stock und Stein zum Leiterenpass
Nach einer kurzweiligen, knapp 40-minütigen Postautofahrt erreichen wir die Haltestelle Gurnigel, Wasserscheide. Hier steigen wir aus und folgen dem Wegweiser Richtung Obernünenen. Der Weg bis zur beliebten Bergbeiz ist als komfortabler Kiesweg ausgestaltet und führt nur moderat bergauf. So können wir die Energie ins Bewundern des Panoramas, welches vom Gürbetal bis in die Freiburger Voralpen reicht, stecken. Die letzten vorbeiziehenden Gewitterwolken sorgen an diesem Morgen für unglaublich tolle Lichtmomente.
Ist die Alp Obernünenen passiert, folgt ein kurzer, zackiger Aufstieg auf den Leiterenpass. Der Bergweg schlängelt sich hier im Zick-Zack zwischen den mächtigen Flanken des Gantrisch und der Nünenflue 220 Höhenmeter bis zur Passhöhe empor. Sind diese bewältigt, öffnet sich einem ein herrlicher Blick übers Simmental zu den schneebedeckten Drei- und Viertausendern. Und siehe da: Das Ziel unserer heutigen Tour – das Stockhorn – lässt sich ebenfalls bereits blicken.
Aussichtsreiche Höhenwanderung über die Stockhornkette
Nach diesem sportlichen Einstieg erwartet uns nun das Filetstück der Höhenwanderung. Im leichten Auf und Ab schlängelt sich der schmale Bergweg der Gantrischkette entlang bis zur Walalp. Und während das Ziel auf dem Leiterenpass unerwartet nah schien, zeigt sich in den nächsten knapp 1.5 Stunden, denen wir dem Höhenwanderweg folgen, dass es da doch noch die eine oder andere unerwartete Windung zu bezwingen gilt. Der erste Abschnitt zwischen Chrummfadeflue und Homad führt dabei durch alpines und unberührtes Gelände.
Ab Höhe Chuelouene wechselt das Landschaftsbild dezent. Da und dort durchqueren wir kürzere bewaldete Abschnitte sowie bewirtschaftete Alpweiden. Während bei Äust ein schön platziertes «Getränkebänkli» dazu einlädt, den Beinen eine Verschnaufpause zu gönnen, erwartet uns auf der Oberen Walalp eine liebevoll gestaltete Besenbeiz mit allerlei hausgemachten Alpprodukten.
Eine Stärkung zum richtigen Zeitpunkt. Von der Hochalpmulde der Walalp aus sehen wir nämlich, was uns so kurz vor dem Ziel noch bevorsteht. Doch bevor wir die restlichen Höhenmeter zum Stockhorn in Angriff nehmen, gönne ich mir ein Glas Tannzirbeli-Sirup. Der Berner Alpkäse soll hier übrigens auch hervorragend sein, wie uns ein entgegenkommender Wanderer versichert.
Steiler Schlussanstieg zum Stockhorn
430 Höhenmeter fehlen uns noch bis auf den Gipfel des Stockhorns. Und diese wollen in den verbleibenden 1.6 Kilometer Wanderwegstrecke überwunden werden. Mit dem Ziel vor Augen, bezwingen sich die Höhenmeter leichter, oder? Und so schultern wir die Rucksäcke und folgen dem Bergweg hinauf auf die Baachegg. Ab hier beginnt der Treppenweg, welcher über die «Nordwand» des Stockshorns zum Grat führt. Der Weg ist zwar steil, aber gut «im Schuss».
Schneller als erwartet erreichen wir den Grat und geniessen von hier aus den Tiefblick auf die Walalp sowie Richtung Oberstockensee. Hierfür hat sich die Anstrengung definitiv gelohnt.
Gipfelglück
Das «Gröbste» ist an dieser Stelle bewältigt und 15 Minuten später sehen wir auch schon das Panoramarestaurant Stockhorn vor uns. Wer an dieser Stelle noch Energie übrig hat, der kann noch die wenigen zusätzlichen Höhenmeter zum Gipfel oder aber den ebenerdigen Weg durch den «Stollen» zur Panorama-Aussichtsplattform auf sich nehmen. Für uns gibt es vom Gipfel oben nochmals einen eindrücklichen Blick auf die Nordwand, danach setzen wir uns auf die Sonnenterrasse und teilen uns – bevor es mit der Gondelbahn talwärts geht – ein feines Plättli.
Praktische Tipps für deine Höhenwanderung aufs Stockhorn
Nachfolgender Karte könnt ihr unseren Routenverlauf entlang dem Höhenwanderweg vom Gurnigel aufs Stockhorn entnehmen. Die Strecke ist rund 11 Kilometer und beinhaltet eine Steigung von knapp 1’000 Höhenmeter, wobei diese grossmehrheitlich bei den zwei neuralgischen Stellen Leiterenpass und Stockhorn-Nordwand anfallen. Wir haben für die Tour etwas weniger als vier Stunden benötigt – ausgeschildert ist sie mit rund 4.5 Stunden. Die Höhenwanderung führt über einen Bergweg der Schwierigkeit T2. Es gibt keine besonders abschüssige oder technisch heikle Passagen und die Tour kann auch mit trittsicheren und konditionell fitten Kindern unternommen werden (ich selber habe die Tour gemeinsam mit meinen Eltern auch im Alter von ca. 10 Jahren absolviert). Da die Höhenmeter häppchenweise anfallen sollte man sich davon auch nicht allzu fest abschrecken lassen.
Den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht ihr mit dem PostAuto ab Thurnen. Diesen Sommer hat die Stockhornbahn AG zusammen mit der BLS und PostAuto ein neues Wanderticket lanciert. Dieses beinhaltet die Postautofahrt Thurnen Bahnhof – Gurnigel, Wasserscheide sowie die Talfahrt mit der Stockhornbahn vom Stockhorn nach Erlenbach. Das Ticket kostet für Erwachsene ohne Ermässigung 55.60 CHF (mit Halbtax 28.30). Ihr profitiert dabei von einer Preisreduktion von rund 20% gegenüber dem regulären Einzelkauf der Tickets. Zu beachten ist, dass das Wanderticket nur für die PostAuto-Strecke der Linie 323 (Abfahrt um 08:35 Uhr in Thurnen) gültig ist. Das Ticket kann bis mindestens zum 24. Oktober 2021 über den BLS-Webshop gekauft werden. Die Anreise mit dem Zug bis Thurnen bzw. die Rückreise ab Erlenbach ist im Wanderticket nicht inkludiert.
Auf dem Stockhorn lässt es sich übrigens auch gemütlich Zmörgälä. Mehr dazu findet ihr hier: Stockhorn-Zmorgen – Frühstück über den Wolken
Eckdaten der Tour Gurnigel – Leiterenpass – Stockhorn
Ausgangspunkt | Postautohaltestelle Gunigel, Wasserscheide (1’584 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | Mit öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 11,3 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 1’008 m ↘ 460 m |
Dauer | 4:20 h |
Zielort | Bergstation Stockhornbahn (2’190 m ü. M.) |
Verpflegung | Underi Walalp (Selbstbedienung mit Alprodukten), Panoramarestaurant Stockhorn |