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Kauai: Tipps für die Garteninsel von Hawaii

Bei der Reiseplanung für Hawaii steht an erster Stelle die Frage «Welche Insel(n) will ich besuchen und wie viel Zeit soll ich dafür einplanen? Für mich hatte der Abstecher auf die älteste Insel des Hawaii-Archipels – Kauai – oberste Priorität. Beeindruckende Küstenlandschaften, eine üppig tropische Vegetation und weniger Resort-Urlauber als auf den Nachbarinseln Oahu, Maui und Big Island: Kauai ist eine wunderbare Feriendestination für NaturliebhaberInnen.

Wir haben insgesamt sieben Nächte an der Nordküste von Kauai in einem Apartment verbracht und von dort aus die Insel mit dem Mietauto erkundet. Leider hatten wir ziemlich Pech mit dem Wetter, was uns von einigen ursprünglich geplanten Wanderungen abhielt. Nichtsdestotrotz; müsste ich ein Ranking der vier von uns besuchten Hawaii-Inseln erstellen, dann würde Kauai zuoberst auf dem Treppchen landen. Auf keiner anderen Insel kommt das «Alohafeeling» so zum Zug, wie hier auf Kauai.

Grün, grüner, North Coast Kauai

Wir haben auf Kauai für sieben Nächte über die amerikanische Ferienwohnungsvermietungsplattform vrbo.com in Princeville an der Nordküste ein kleines Apartment gebucht. Die Lage an der Nordküste hat einige Vorteile, wie die Nähe zur traumhaft schönen Na Pali Coast, dem sympathischen Städtchen Hanalei und tollen Stränden wie der Anini Beach. Die Nachteile sind die grösseren Chancen auf Regenwetter (wobei es bei unserem Aufenthalt jeweils gleich auf der ganzen Insel aus Eimern schüttete) und die relativ weite Fahrdistanz an die Westküste und zum Waimea Canyon (rund 60 Meilen / 2 Stunden Fahrzeit). Wer die Fahrzeiten auf beide Inselseiten optimieren möchte, der ist mit einer Unterkunft rund um Wailua oder mit einem Unterkunftswechsel in der Hälfte des Aufenthaltes besser bedient. Für uns war die dezentrale Ausgangslage aber völlig in Ordnung.

Zu meinen Lieblingsorten an der Nordküste zählt der Aussichtspunkt beim Kilauea Lighthouse. Hier vor den steil abfallenden Klippen könnt ihr diverse Vögel beobachten und in den Wintermonaten bis anfangs April mit etwas Glück Waale erspähen. Weiter in östliche Richtung befindet sich ein leicht versteckter, wunderschöner Strandabschnitt. Der Larsen’s Beach ist zwar nicht zum Schnorcheln geeignet, bietet dafür aber lauschige und definitiv nicht überlaufene Plätzchen, um die Sonne zu geniessen (wenn sie denn mal da ist). Auf der Fahrt zum Larsen’s Beach gibt’s noch einen kurzen Blick auf Mark Zuckerbergs zukünftiges Kauai-Refugium, das aktuell noch eine Baustelle ist.

Fürs Schnorcheln geeignet ist der ebenfalls sehr schöne Anini Beach. Hier hat’s übrigens direkt am Strand auch einen idyllischen Zeltplatz. Mein absoluter Lieblingsplatz an der Nordküste ist jedoch der Hanalei Beach Park mit dem fotogenen Hanalei Pier. Selbst an garstigen Tagen sind hier Surfer auf der Suche nach der perfekten Welle zu beobachten.

Hanalei Valley Lookout Kauai

Kilauea Lighthouse Kauai

Larsens Beach Kauai

Hanalei Pier Kauai

Wanderung entlang des Kalalau-Trail

Zu den Highlights eines Kauai-Besuchs gehört der Kalalau-Trail. Der komplette Trail führt in insgesamt 11 Meilen vom Ke’e Beach der pittoresken Na Pali Coast entlang bis zum abgeschiedenen Kalalau Beach. Bis zum Hanakapi’ai Beach (ca. 2 Meilen ab Ke’e Beach) ist der Trail für alle ohne spezielle Anforderungen zugänglich. Wer weiter wandern und an der Küste campen möchte, der muss ein entsprechendes Permit anfordern. Da wir Kauai zur Regenzeit besuchten und wir uns bewusst waren, dass die Chancen auf Regen hoch sind, verzichteten wir auf die Organisation eines Permits und hielten uns an die ohne Permit zugängliche Strecke.

Beim Hanakapi’ai Beach besteht nämlich die Möglichkeit, noch einen Abstecher zum Hanakapi’ai Fall zu machen (ca. 1.8 Meilen). Die Strecke erfordert das Überqueren von drei Bächen und etwas Kraxeln (nichts Wildes). Insgesamt kommt man so auf eine Wanderstrecke von gut 8 Meilen, was in einem halben Tag zu bewältigen ist. Wenn ihr Kauai während der Regenzeit besucht, dann müsst ihr einfach damit rechnen, dass die Wanderwege teilweise sehr sumpfig sind und ihr garantiert nicht mit sauberen Schuhen aus dem «Dschungel» zurückkommt (meine Wanderschuhe sind jetzt noch braun).

Kalalau Trail Kaui

Kauai Napali Coast

Wanderung zum Hanakapiai Wasserfall

Aktiv rund um den Wailua River

Über Facebook habe ich den Tipp erhalten, eine Kajaktour mit Kayak Wailua zu den «Secret Falls» (aka Uluwehi Waterfalls) zu unternehmen. Hierfür pickten wir uns den schönsten Tag heraus und paddelten bei Sonnenschein gut eine Stunde den Wailua River hoch und wanderten danach eine Meile durch einen traumhaften Waldabschnitt. Die Gruppe bestand aus acht Leuten (4 Kajaks) und unser Guide erzählte unterwegs immer mal wieder etwas Wissenswertes zur Flora und Fauna von Kauai. Die rund vierstündigen geführten Touren kosten in der Early Bird Version (Start 8 Uhr Morgen) $50 Dollar. Die restlichen Touren kosten $60 Dollar pro Person. Wir haben die Tour direkt vor Ort (am Vortag) reserviert. Echt ein toller Ausflug, den ich sofort wieder buchen würde.

Wailua Valley Lookout

Wailua River kayaken

Kauai Tropical Forest

Secret Waterfall Kauai Wailua

Wer Hawaii bereist, der wird kaum um Wasserfälle herumkommen. Die hat’s hier nämlich am Laufmeter. Das Gute daran: sie geben auch bei bedecktem Himmel ein schönes Fotomotiv ab. Rund um Wailua hat es nebst dem Secret Fall zwei weitere sehenswerte Wasserfälle. Zum einen sind das die Opaeka’a Falls. Die Fahrt zum Aussichtspunkt lohnt sich hier weniger wegen der Wasserfälle, sondern vielmehr wegen der Aussicht über das Wailua River Valley. Die zweite Option – die Wailua Falls – fand ich deutlich imposanter. Etwas versteckt führt ein steiler (nicht offiziell markierter) Pfad von der Aussichtsplattform runter zum Pool.

Wailua Falls Trail

2 Dinge, die ich rund um den Wailua River unbedingt unternehmen wollte, aber dann sprichwörtlich im Regen versanken, sind die Wanderung auf dem Sleeping Giant Trail sowie eine Velofahrt entlang dem Kapaa Bike Path, der einige schöne Strandbuchten miteinander verbindet. In Kapaa finden sich diverse Velovermieter, falls ihr eine solche Tour ins Auge fasst.

Kapaa Town Kauai

Kealia Beach Park

Strandtage im Süden von Kauai

Während es in den Wintermonaten mit Ausnahme des Anini Beach im Norden kaum Strände gibt, die zum Schnorcheln geeignet sind, findet ihr diese auf der Südseite von Kauai. Wenn ihr von der Ringstrasse her kommt und die Gegend rund um Poipu ansteuert, dann werdet ihr den «Tree Tunnel» passieren. Die dichte Baumallee ist definitiv einer meiner liebsten Strassenabschnitt auf Kauai. Danach habt ihr mehrere Optionen. Entweder ihr steuert den Shipwreck’s Beach vor dem Grand Hyatt Kauai an. Dort startet der Maha’ulepu Heritage Trail. Der Trampelpfad führt der schroffen Küste entlang bis zu den Makauwahi Caves. Das ist ein netter Abstecher für alle, die «off the beaten path» unterwegs sein wollen.

Tree Tunnel Kauai

Mahauelepu Heritage Trail

Makauwahi Cave Kauai

Wer schlicht Entspannung am Strand sucht, dem empfehle ich einen Abstecher zum Poipu Beach Park. Ich habe es übrigens sehr geschätzt, dass die Infrastruktur in den Beach Parks auf Kauai (im Vergleich zu Big Island und Maui) hervorragend ist. Die Parkplätze sind kostenlos und es gibt überall Duschen, Sitzbänke mit Tischen sowie Toiletten, wo man sich auch umziehen kann. Am Poipu Beach Park hatten wir das Glück, eine Hawaii-Mönchsrobbe zu sehen, die sich hier zu einem Mittagsschlaf niederliess.

Poipu Beach Park Kauai

Kauai Seehund

Zum Thema «Schnorcheln» kann sich nur der Freund qualitativ äussern. Wir hatten zwar beide am ersten Tag direkt auf der Fahrt vom Flughafen zu unserem Apartment bei Snorkel Bob’s in Wailua gestoppt, um je eine Schnorchel Ausrüstung zu mieten. Mir waren die Temperaturen dann aber einfach zu kalt und habe mich bei jeder Gelegenheit geziert. Der Freund wird mir das nun die nächsten 100 Jahre wohl ständig unter die Nase reiben… Unabhängig davon kürt er Koloa Landing zum schönsten Schnorchelspot Kauais. Es handelt sich hierbei um eine kleine, steinige Bucht ohne Sandstrand.

Koloa Landing Kauai

Schnorcheln Koloa Landing Kauai

Wow-Landschaft: Waimea Canyon

Wir sind relativ spontan an unserem ersten vollen Tag auf der Insel gegen den späten Nachmittag noch zum Waimea Canyon Lookout gefahren. «Mal gucken» war die Devise. Und eigentlich waren wir fest davon überzeugt, dass wir nochmals in den Canyon fahren werden, um die eine oder andere Wanderung zu unternehmen. Leider war das Wetter nie mehr so gut, wie an diesem ersten Tag. Und stundenlang durch Dauerregen wandern ist nicht meine favorisierte Tätigkeit. Reserviert euch dennoch mindestens einen vollen Tag für den Waimea Canyon und fahrt bis zum Pu’u O Kila Lookout. Die Landschaft ist einfach grossartig. Auf dem Hinweg lohnt sich ein kurzer Stopp im Minishop der Taro Ko Farm in Hanapepe. Hier bekommt ihr frische und sehr feine Taro Chips. Ebenfalls ein lohnenswerter Abstecher in der Nähe ist die Kauai Coffee Company. Nebst einem kurzen (self-guided) Rundgang über die Kaffeeplantage besteht hier die Möglichkeit, kostenlos verschiedene Kaffeesorten zu probieren.

Kauai Waimea Canyon Drive

Waimea Canyon Lookout

Kauai für Foodies

Kauai bietet eine überraschend vielfältige Restaurantauswahl. Von diversen lokalen Farmers Market über einfache Food Trucks bis hin zu echt tollen Fine Dining Optionen. Wobei einem bewusst sein muss, dass auswärts essen gehen auf Hawaii das Portemonnaie doch auch ordentlich beansprucht. Inklusive dem jeweiligen Trinkgeld (rund 20%) haben wir fürs Frühstück / einfache Mittagessen zwischen 20 – 40 Dollar zu zweit bezahlt und für ein Nachtessen zwischen 80 – 120 Dollar.

Frühstücksglück |

Wir haben einige tolle Frühstückslokale ausprobiert. Ich liste euch diese nachfolgend sortiert nach Ort auf, sonst wird das zu unübersichtlich.

Wailua / Kapa’a:

  • EatHealty Cafe (vegetarisches/veganes Restaurants mit sehr feinen Pancakes mit Macadamia Nuts)
  • Java Kai (feine Avocadotoast, Breakfast Burritos und Sandwiches)
  • Imua Coffee Roasters (kleines Kaffee – praktisch für einen Coffee to go / Muffins und Bananenbrot)

Eat Healthy Cafe Kauai

Lihue:

  • Ha Coffee Bar (feine Acai Bowl)

Ha Coffe Bar Lihue

Kalaheo:

  • Kalaheo Cafe (grosse Portionen – mein Tipp: das French Toast)

Hanalei:

  • Hanalei Bread Company (Avocado Toast und Breakfast Burritos)

Einfach & gut Snacken |

Für eine Zwischenstärkung «on the road» oder auf dem Weg zum Strand kann ich euch insbesondere den Kilauea Fish Market sowie Tiki Tacos in Kapaa empfehlen. Ebenfalls einen Stopp Wert ist «Puka Dogs» in Poipu, wo Hot Dogs im Hawaii Stil serviert werden.

Kauai Kilauea Fish Market

Für was Süsses lohnt sich der Stopp bei Lappert’s in Princeville. Eigentlich würde hier noch Shaved Ice dazugehören, aber irgendwie sind wir nie dazugekommen, welches zu probieren.

Lapperst Hawaii Eis

Fine Dining |

Meine Top-Empfehlung für ein Nachtessen mit vorwiegend lokaler Küche geht ans Jo2 in Kapaa (direkt neben Tiki Tacos). Kleine Karte mit vielen Inselprodukten und das Ganze wird kreativ angerichtet serviert. Daumen hoch!

Restaurant Jo2 Wailua Kauai

Wem es mal nach Nudeln gelustet (geht mir zwischendurch so), der ist im la Spezia in Koloa Town gut aufgehoben. Das italienische Restaurant hat auch eine hervorragende Weinauswahl.

La Spezia Old Koloa Town Kauai

Aufgrund unseres Standorts in Princeville boten uns das Foodland Princeville sowie Hanalei die naheliegendsten Dinner-Optionen. Positiv überrascht hat uns das Restaurant Piazza Pizza & Drinks, das sich im Foodland befindet. Die Karte beinhaltet nur ca. vier verschiedene Pizzas, aber die sind echt gut!

In Hanalei besteht eine breite Auswahlmöglichkeit von Günstig (Chicken in a Barrel BBQ) über Mittelklasse (Kalypso) hin zu Teuer (Bar Acuda und Restaurant Dolphin). In der Bar Acuda empfehle ich, die Tapas zu probieren und im Restaurant Dolphin fanden wir die Sushi-Kreationen echt klasse.

Praktische Reisetipps für Kauai

  • Am Zentralsten logiert ihr in Wailua und Kapa’a.
  • Nebst uns bekannten Buchungsplattformen fand ich VRBO für Kauai sehr hilfreich, um etwas Preiswertes zu finden (wir haben für unser Apartment für 7 Nächte 790 Dollar bezahlt).
  • Am Flughafen Lihue sind alle gängigen Mietwagenanbieter vertreten. Wir haben unser Auto bei Thrifty gebucht und für 7 Tage mit Versicherung (ohne Road Side Assistance) 260 CHF bezahlt. 4×4 ist für die Strassen auf Kauai nicht nötig, ausser man möchte im Polihale State Park auf dem Sand fahren (wobei dies kein Mietwagenanbieter legal zulässt).
  • Die historische Hanalei Brücke wird je nach Wasserstand vorübergehend geschlossen. In diesen Fällen ist Hanalei jeweils nicht mehr erreichbar. Ich empfehle daher, keine Unterkunft direkt vor einem Abflugdatum in Hanalei zu reservieren (bei unserem Abflugtag von Kauai Richtung Big Island war die Brücke zum Beispiel geschlossen).
  • Das nötige Permit für den Kalalau Trail solltet ihr so früh wie möglich beantragen (die Anzahl der Permits ist stark limitiert).
  • Für Abendessen in den oben genannten Restaurants empfehle ich euch, im Vorfeld zu reservieren (teilweise ist das online via opentable möglich).
  • Viele Restaurants schliessen verhältnismässig früh (zwischen 20:00 Uhr und 21:00 Uhr).
  • Bei Snorkel Bob’s besteht die Möglichkeit, eine Schnorchelausrüstung für den gesamten Hawaii-Aufenthalt zu mieten und die Ausrüstung am Ende an einem anderen Standort auf einer anderen Insel wieder abzugeben. Wir haben für zwei Personen für drei Wochen 300 Dollar für die Ausrüstung bezahlt.
  • Abschliessend noch einen Hinweis zur besten Reisezeit: Kauai kann ganzjährig besucht werden. In den Wintermonaten regnet es häufiger und der März ist statistisch gesehen der niederschlagsreichste Monat. Ich würde bei einem nächsten Mal den April/Mai oder Oktober/November ins Auge fassen. Waale seht ihr vom Dezember bis März.
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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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