Schneeschuhwandern in der Schweiz
Was gibt es Schöneres, als bei strahlendem Sonnenschein durch jungfräulich glitzernden Pulverschnee zu stapfen? Fernab von surrenden Schleppliften und bevölkerten Skipisten kann ich beim Schneeschuhwandern durch tief verschneite Wälder und über weisse Hochebenen so richtig herrlich entspannen. Wir sind deshalb schon länger dem Schneeschuhwandern verfallen und haben in den letzten Jahren die verschiedensten Routen erkundet. Nachfolgend findet ihr all meine Tipps für abwechslungsreiche Schneeschuhwanderungen inklusive Routenbeschrieb und Karte, wo der Trail abgebildet ist. Darunter finden sich auch Routenvorschläge für Anfängerinnen und Anfänger.
Doch vorab klären wir doch schon mal die brennendsten Fragen:
Was braucht man für eine Schneeschuhwanderung?
Das Tolle am Schneeschuhwandern ist, dass man dafür kein umfangreiches und teures Equipment benötigt. Wichtig sind natürlich passende Schneeschuhe (dazu unten mehr). Nebst den Schneeschuhen braucht man einen stabilen, wasserfesten, knöchelhohen Winter- oder Bergschuh (ich nutze hierfür seit mehreren Jahren einen steigeisenfesten Bergschuh von Scarpa) und Stöcke mit einem Winterteller. Bei der Kleidung empfiehlt es sich, das bewährte Zwiebelprinzip anzuwenden (denkt daran: man kommt auch im Winter ins Schwitzen!). Wer Schneeschuhwanderungen abseits der markierten Trails plant, der sollte zudem ein LVS-Set bestehend aus LVS-Gerät, Sonde und Schaufel einpacken.
Welche Schneeschuhe sind die Besten?
Wer noch keine Schneeschuhe besitzt und sich unsicher ist, welches Modell am Besten passt, der lässt sich idealerweise in einem Fachgeschäft beraten und testet zwei, drei Modelle. In vielen Fachgeschäften kann man Schneeschuhe nämlich (wie Skier oder Snowboards) tageweise mieten. Persönlich bin ich grosser Fan der MSR Schneeschuhe, da diese besonders leicht sind und auch in steilem Terrain super halt bieten.
Wie läuft man mit Schneeschuhen?
Die ersten Schritte mit Schneeschuhen sind ungewohnt. Zum Einstieg eignet sich ein flaches Terrain – die Gehtechnik unterscheidet sich kaum vom normalen Gehen und bald wirst auch du als Einsteiger feststellen, dass dies keine Hexerei ist. Wichtig ist, dass der Körperschwerpunkt mittig über den Schneeschuhen liegt und dass man die Schritte gleichmässig und parallel ausführt. Am herausforderndsten ist meiner Meinung nach das steile bergab laufen. Eine leichte Rücklage und leicht gebeugte Knie unterstützen hier die Stabilität. Bald wirst du feststellen, dass es mit etwas Schwung am Ringsten geht und man am besten in einer neuen Spur (nicht in einer schon bestehenden) talwärts «gleitet».
Ist Schneeschuhwandern anstrengend?
Wie beim Wandern ist auch beim Schneeschuhwandern der Körper gefordert – besonders bei Neuschnee oder auch bei Touren, die viele Höhenmeter beinhalten. In der Regel braucht man für die gleichen Strecken beim Schneeschuhwandern länger als beim normalen Wandern. Plant also genügend Bufferzeit ein und übernimmt euch nicht gleich bei der ersten Tour. Idealerweise sucht man sich zum Einstieg Touren mit einer Länge von > 5 km heraus und steigert die Distanz als auch die dafür geforderte Kondition kontinuierlich.