Die historische Altstadt von Strasbourg liegt auf der „Grande île“, welche von zwei Illarmen (Ill ist der Name des Flusses) umflossen wird. Aus diesem Grund ist in Strasbourg Wasser ein allgegenwärtiges Element. Was liegt da näher, als die Stadt während einer gemütlichen Bootstour auf der Ill besser kennenzulernen.
Die Strassburger Ausflugboote nennen sich „Batorama“ und legen beim Palais Rohan, ca. 150 m vom Münster entfernt an. Es gibt zwei verschiedene Rundfahrten:
„Strassburg über 20. Jahrhunderte Geschichte“
Dauer: rund 1 Stunde und 15 Minuten
Kosten: Erwachsene ca. 10 Euro
„Strassburg grosse Insel“
Dauer: rund 45 Minuten
Kosten: Erwachsene ca. 7 Euro
Da wir wunderschönes Spätsommerwetter hatten, entschieden wir uns für die längere Rundfahrt, die noch zum Europaparlament rausführt. Es empfiehlt sich jedoch, bei sehr schönem Wetter unbedingt Sonnenhut und Sonnencrème nicht zu vergessen, da auf dem Boot keine Schattenplätze gibt.
Das erste Highlight auf der Rundfahrt folgt schon nach wenigen Minuten. Um in den Stadtteil La Petite France einzutauchen, muss zuerst eine uralte Schleuse bewältigt werden. Ich hatte da meinen ersten kurzen Schreckmoment, da ich mich an unsere Kanalfahrt in Paris zurückerinnerte und mich fragte, wie viele solcher Schleusen nun folgen werden. Zur Beruhigung: Es war die einzige Schleuse mit Wartezeit (insgesamt hat es nur 2)!
Nach der Schleusendurchquerung folgt eine wunderschöne Fahrt durch das malerische La Petite France, vorbei an den alten Stadttürmen und am Wehr weiter in nördliche Richtung ins modernere Strassburg. Vom Schiff aus sieht man auf dieser Seite die Kirche Saint Pierre le Jeune und das Theatre National. Anschliessend führt die Fahrt vorbei am ESCA House, einer riesigen Blockrandbebauung, die von der Versicherungsgesellschaft ESCA im 19. Jahrhundert gebaut wurde. Von hier aus hat man nun auch die neugotische Paulskirche toll im Blick.
Anschliessend führt die Fahrt weiter in östliche Richtung zum Europaviertel. Dieser Stadtteil finde ich auch sehr nett. Es hat viele hübsche Häuser aus dem letzten Jahrhundert und Baumgesäumte Alleen. Vor dem Europaparlament fährt man noch am ARTE-Gebäude vorbei. Der gläserne „Europapalast“ (Das viele Glas soll die Transparenz symbolisieren…) bildet das Schlusshighlight der Flussfahrt. Von hier aus fährt das Boot den gleichen Weg wieder zurück bis zum ESCA House und von dort direkt zur Anlegestelle.
Die Fahrt ist sehr kurzweilig, weil man nebst den optischen Impressionen auch noch viele Informationen und Geschichten via Audio-Kommentare (es hat für jeden Sitz Kopfhörer) bekommt. Um den Fun-Faktor zu erhöhen, empfehle ich, auf den Elsässischen Kanal zu schalten. Dieser Dialekt hat so lustige Ausdrücke, dass ich manchmal laut loslachen musste. Für Kinder gibt es ebenfalls tolle Kinderkanäle, die viele spannende Geschichten über Strassburg erzählen (ebenfalls selbst reingehört).
Fazit: Gemütliche Sightseeing-Fahrt zu einem akzeptablen Preis, ideal bei schönem Wetter