Nachdem ich mich nun vor Kurzem raus aus den Berner Alpen in unbekannte „östliche“ Skigebiete getraut habe, ging meine Entdeckungsreise weiter in Richtung Bünder Alpen zur Alpenarena Flims-Laax-Falera.
Von Zürich aus dauert die Fahrt bis Flims zwei Stunden, was für einen Tagesausflug durchaus noch im erträglichen Bereich liegt. Als mein Wecker jedoch in den frühen Samstagsmorgen-Stunden klingelte bereute ich den Entscheid ganz kurz. Dennoch machten wir uns auf den Weg zum Zürcher Hauptbahnhof und erkämpften uns im Zug einen Sitzplatz. Aufgrund des angekündigten schönen Wetters, waren entsprechend viele Wintersportfreunde unterwegs.
In Flims angekommen, machte ich mich zuerst wieder auf den Weg zum nächsten Intersport, um Skis zu mieten. Gleich neben der Talstation in Flims liegt der Intersport Bundi Sportarena. Ganz im Gegensatz zu den Flumserbergen war hier die Organisation und Bedienung nicht wahnsinnig herausragend. Ich war bisher immer der Meinung, dass die Bünder freundlicher sind als der Rest der Schweizer. Zumindest in diesem Sportgeschäft war dies aber leider nicht der Fall. Der einzige Lichtblick war, dass die Ski-Tagesmiete „nur“ 56 CHF kostete und somit günstiger als am Flumserberg war.
Nachdem meine Ausrüstung komplettiert war, kam der nächste Programmhöhepunkt – nämlich ziemlich langes anstehen, um die SnownRail Tickets in richtige Skitickets umzutauschen. Zusätzlich zu den 56.80 CHF teuren SnownRail Tickets muss pro Ticket noch eine „einmalige“ Gebühr für die wiederaufladbare KeyCard bezahlt werden. Dies ist ja eigentlich Standard, im Gegensatz zu den übrigen Skigebieten werden einem aber die 5 CHF bei der Rückgabe der Karten nicht rückerstattet, da die Karte gar nicht zurückgegeben werden kann. Ihre Argumentation ist, dass man ja bei den zukünftigen Besuchen, die Karte wieder aufladen kann. Meiner Meinung nach ist es jedoch faktisch ein Preisaufschlag. Wer denkt schon beim nächsten Besuch daran, die alte Karte mitzunehmen (und falls man daran denkt, würde man sie bestimmt nicht mehr finden…).
Tja, nachdem diese Startschwierigkeiten bewältigt waren, machten wir uns mit der Gondel auf den Weg zur Bergstation Nagens. Dort gab es zuerst einmal einen Kaffee und ein Nussgipfel (vielleicht lagen ja die Startschwierigkeiten auch am fehlenden Frühstück…). Das Restaurant war tiptop und das sonnige Bergpanorama atemberaubend.
Frist gestärkt machten wir anschliessend die Pisten unsicher. Das erste Ziel war die Erklimmung des höchsten Punktes des Skigebietes – der Vorab Gletscher auf 3‘000 m.ü.M. Die Schneeverhältnisse auf den Pisten war hervorragend. Die Fahrt in Richtung Vorab Gletscher bietet zudem einige Panoramablicke über die Bünder Berge und hat mir persönlich gut gefallen, auch wenn es einige Traversen gab. Anzumerken ist, dass es im ganzen Skigebiet bei den Liften neu einen sogenannte «Blue-Line» Wartebereich gibt. Limitierte Spezialtickets berechtigen den Nutzer zum Anstehen bei der Blue-Line und zum Überholen der normal zahlenden Skigäste. Man kann somit praktisch ohne Wartezeiten die Lifte benützen und kommt einen Parkplatz an guter Lage.
Vom Vorab Gletscher ging es anschliessend weiter auf die Laaxer Seite des Skigebietes. Wer coole Snowboarder und Partymusik mag, der kommt auf der Crap Sogn Gion in den vollen Genuss. Hier befinden sich Europas grösste Halfpipe, Snowparks und Freestyle Pisten. Mit der Partymusik in den Ohren genossen wir die wohlverdiente Portion Pommes Frites. Zum Schluss folge eine rasante und unglaublich lange Abfahrt nach Flims hinunter. Auch hier gibt’s wieder ein Pistenvideo (Travelita fährt so gerne mit der GoPro auf dem Kopf):
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Mein Fazit ist durchmischt. Das Wetter war fantastisch, die Pisten super präpariert, das Pistenangebot vielfältig und weitläufig und doch hat mich das Gebiet nicht so ganz gepackt. Zudem finde ich persönlich das Ticketsystem nicht besonders kundenfreundlich. Die „normale“ Tageskarte kostet ohne SnownRail-Vergünstigung 71 CHF (plus 5 CHF Kartengebühr), die Blue-Line Tickets kosten 109 CHF. Die Geldaristokratie regiert nun auch in Flims-Laax-Falera ;-).