Werbung: in Zusammenarbeit mit den Schweizer Jugendherbergen
Was tun, wenn Pläne für ein Wanderweekend im Engadin geschmiedet wurden und dann die Wetterprognose so gar nicht mit diesem Vorhaben kompatibel zu sein scheint? So erging es mir Ende September. Das Datum für dieses herbstliche Wanderweekend in der Region Scuol sowie dem Schweizerischen Nationalpark inklusive Münstertal war schon lange fixiert und das Timing perfekt, um das jährliche Spektakel der Hirschbrunft mitzuerleben.
Die anfängliche Zuversicht «es wird dann schon noch besser werden» ging mit dem näherkommenden Datum in eine leichte Frustration über. «Muss wirklich ausgerechnet an diesen drei Tage der gesamte September-Regen auf einen Schlag runterkommen?» Wir diskutieren hin und her – «verschieben – doch ist uns die Sonne dann hold?» Oder halt einfach umdisponieren und ein spannendes Schlechtwetterprogramm zusammenstellen? Ich entschied mich nach kurzer Bedenkzeit für Letzteres und kann rückblickend mit vollster Überzeugung festhalten: guter Entscheid!
Preiswerte Schweizer Weekendtrips
In Zusammenarbeit mit den Schweizer Jugendherbergen präsentiere ich euch dieses Jahr budgetfreundliche und saisonale Ideen für Kurzferien in der Schweiz. Zum Auftakt dieser Serie habe ich mich in der Region Davos Klosters auf die Suche nach den besten Winteraktivitäten begeben. Auf der zweiten Tour sind wir mit Stopps in zwei ganz besonderen Jugis in 3 Tagen über die aussichtsreichen Hügelzüge des Kantons Bern geradelt. Die dritte Tour führte uns vom Augstmatthorn nach Interlaken und von dort weiter der Aare entlang bis in die Zähringerstadt Bern.
Wir durften Scuol und das Münstertal zum Glück schon mehrmals mit Sonnenschein erleben und kennen die Gegend vergleichsweise gut. Durch den Fokus auf Schlechtwetteralternativen lernten wir heuer eine neue Facette der Region kennen. Wie es so ist, wenn man sich mal mit einer Situation arrangiert hat, kommt es doch anders als gedacht. Und so endete unser (Schlechtwetter-) Weekendtrip mit einer Winterwanderung durch die frisch verschneite Engadiner Bergwelt – unter strahlend blauem Himmel. Für euch habe ich von diesen drei Tagen einen bunten Strauss mit allwettertauglichen Ausflugstipps mitgebracht
1. im Val Mingèr nach Hirschen pirschen
Wie einleitend geschrieben war unser Timing auf die Zeit der Hirschbrunft abgestimmt. Und nachdem wir bereits zweimal während der Zeit der Hirschbrunft im Nationalpark ohne Telezoom unterwegs waren, wollten wir diese dritte Chance trotz angekündigter Regenfront nicht ungenutzt vorbeiziehen lassen. Wir packten somit das Telezoom diesmal mit in den Rucksack und verabredeten uns mit Wanderguide Lukas Barth am Ausgangspunkt zum Val Mingèr. Das Tal zählt nebst dem Val Trupchun zu den Orten im Nationalpark, wo sich die Hirsche auf den Brunftplätzen besonders gut beobachten lassen. Und während wir bei der Postautofahrt von Scuol nach Mingèr noch optimistisch gestimmt waren, dass sich das Wetter hier hinten im Unterengadin doch noch etwas länger als prognostiziert «wacker» hält, setzt der Regen just in dem Moment ein, wo wir unsere Hirschpirsch starten.
Gemäss Lukas Barth lassen sich die Hirsche am Besten vom Rastplatz aus im hinteren Teil des Tals (rund 1.5 Stunden Gehzeit vom Ausgangspunkt entfernt kurz unterhalb des Passübergangs «Sur il Foss») beobachten. Doch es dauert nicht lange, bis durch den wolkenverhangenen Föhrenwald das erste tiefen Röhren bis zu uns hallt. Der Klang begleitet uns auf dem gesamten Weg bergwärts Richtung Rastplatz.
Bald schon geht der Regen in Schnee über und schneller, als uns lieb ist, präsentiert sich dieser Ecken des Nationalparks im winterlichen Gewand. Lukas Barth hält beim Aufstieg immer mal wieder nach Hirschen Ausschau. Doch die wolkenverhangenen Steilhänge sind auch für geübte Augen eine Herausforderung. Das Telezoom kommt dann doch noch zum Einsatz – oben beim Rastplatz treffen wir nämlich auf eine Gruppe Gämse, die dort völlig unbeeindruckt vom überraschenden Schneegestöber weidet.
Und obwohl es erneut nicht mit dem erhofften «Hirschbild» geklappt hat, war die geführte Wanderung durchs Val Mingèr trotz Schnee-Regen ein tolles Erlebnis. Wir sind schon mal bei schönem Wetter durchs Tal gewandert und während wir damals unsere Aufmerksamkeit vor allem auf die fantastische Bergkulisse richteten, konzentrierten wir uns heute auf die Geräusche und die kleinen Dinge am Wegrand. So weiss ich nun, dass im Val Mingèr erst kürzlich eine bisher unbekannte Waldameisenart entdeckt wurde.
2. Auf dem Mineralwasserweg in die Kunsthalle Nairs spazieren
Schon bei unserem letzten Aufenthalt in Scuol vor zwei Jahren erkundete ich eine Teiletappe des Mineralwasserwegs. Aus Zeitgründen verzichtete ich damals aber auf die Schlaufe zur Trinkhalle «Büvetta Tarasp», die sich vom Bahnhof Scuol aus in gut 30 Gehdistanz im Talboden am Ufer des Inns befindet. Während sich das fast 150-jährige Gebäude in einer Gefahrenzone befindet und daher leider aktuell nicht zugänglich ist, wird das ebenfalls historische Badehaus direkt daneben von der Fundaziun Nairs genutzt. Die 2005 gegründete Stiftung setzt sich für den Erhalt des Ensembles ein und fördert gleichzeitig den Austausch zwischen Kunstschaffenden. Hierfür wurde das einstige Badehaus zum Künstlerhaus mit Kunsthalle und Kulturlabor transformiert.
Die Kunsthalle Nairs hat jeweils von Donnerstag bis Sonntag (ab 15:00 Uhr) geöffnet und zeigt wechselnde Ausstellungen mit Werken aus der Gegenwartskunst. Ein Abstecher, der sich für Architektur- und Kulturinteressierte Personen gleichermassen lohnt und einem auch bei «Hudelwetter» einen guten Grund für einen Spaziergang an der frischen Luft gibt.
3. Einen Kunst- & Kulinarik-Stopp in Sent einplanen
Eigentlich bemerkenswert, dass ich es bei all meinen bisherigen Unterengadin-Abstecher noch nie nach Sent geschafft habe. Das traditionsreiche Dorf war einst das grösste des Unterengadins und ist die Heimat einiger bekannter Persönlichkeiten. Unter ihnen auch einer der derzeit bekanntesten zeitgenössischen Künstler – Not Vital. In seinem Heimatdorf hat Not Vital mit dem Skulpturenpark «Parkin» eine Attraktion geschaffen, die im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.
In Sent gibt’s aber nicht nur zeitgenössische Werke zu bewundern, sondern auch eine beeindruckende Sammlung des grafischen Werks von Alberto Giacometti. Zu verdanken ist dies dem leidenschaftlichen Kunstsammler und Hotelier Carlos Gross, der das einstige Hotel Rezia in Sent in die charmante Pensiun Aldier transformierte und im gleichen Zug im Gewölbekeller mit dem Alberto Giacometti Museum seine umfassende Lithografie-Sammlung einem breiten Publikum zugänglich machte.
Jetzt kann man natürlich nur für den Museumsbesuch nach Sent fahren oder aber diesen mit einem Abendessen in der Pensiun Aldier kombinieren. Alle, die hier dinieren, geniessen nämlich kostenfreien Eintritt ins Museum. Doch bei der mit einem Bib Gourmand ausgezeichneten Küche ist dies – zumindest für die Foodies unter uns – nur eine nette Zugabe. Für mich findet die Kunst hier definitiv auf den Tellern statt.
4. An einer Führung durchs Schloss Tarasp teilnehmen
Eines meiner Highlights des Schlechtwetterprogramms war die Führung durch das Schloss Tarasp. Die mächtige Festungsanlage ist eine der prägenden Bauten im Unterengadin – umso spannender, einmal hinter die dicken Mauern zu blicken und mehr über die Geschichte der Anlage zu erfahren. 2016 hat Lokalmatador Not Vital die Anlage gekauft. Sein Ziel: das Schloss Tarasp mit zeitgenössischer Kunst zu einer Kulturattraktion zu entwickeln. Zwischenzeitlich hat er schon einiges an Effort in die Weiterentwicklung der Schlossanlage gesteckt und 2018 nach Niger und Brasilien hier sein drittes «House to watch the sunset» eingeweiht. Das Kunstwerk ist frei zugänglich (aus Sicherheitsgründen jedoch eingezäunt).
Der Blick in die Schlossräumlichkeiten ist hingegen zur Zeit nur mit Führung möglich, wobei öffentliche Führungen regelmässig stattfinden. Im letzten Jahrhundert hat der Dresdner Industrielle und Mäzen Karl August Lingner das Interieur des Schlosses massgeblich geprägt. Er kaufte die Anlage im Jahr 1900 und liess sie im Anschluss im Stil des Historismus aufwendig und sehr kostspielig renovieren. In Kombination mit den zeitgenössischen Werken aus dem Fundus von Not Vital (oder von ihm beauftragten Künstlern) lädt der Rundgang durch das Schloss Tarasp heute durch eine kunterbunte Reise durch die Kunstgeschichte ein.
5. Im Mineralbad Bogn Engiadina entspannen
Kein Schlechtwetterprogramm ohne Besuch des Mineralbades Bogn Engiadina. Die Bäderlandschaft mitten im Dorfkern von Scuol ist der perfekte Ort, um sich an einem Regentag einen Regenerationstag zu gönnen und sich umgeben von wohlig warmem Wasser zu erholen. Bei sechs Innen- und Aussenbäder mit Massagedüsen, Sprudelliegen und Solebecken sowie einer beeindruckenden Saunalandschaft und einem römisch-irischen Bad verteilen sich die Leute so gut, dass es selbst an einem klassischen «Badetag» bei weitem nicht voll wirkt.
Sehr cool ist übrigens der Wandelgang mit zwei Mineralwasserbrunnen, wo das mineralreiche Wasser der Sotsass- und Vi-Quelle heraussprudelt.
6. Einen Spiel- & Lesenachmittag in der Jugendherberge Scuol verbringen
Unser Basislager für all diese Aktivitäten ist die Jugendherberge Scuol, die sich direkt vis-à-vis vom Bahnhof Scuol-Tarasp befindet. Der 2007 eröffnete Neubau zeichnet sich durch eine moderne Architektursprache aus, die sich gleichzeitig auf der Engadiner Bautradition abstützt – das zeigt sich schon aussen an den typisch tiefen Fensterfluchten. Weitaus weniger auffällig ist das in den Eingangsbereich integrierte Kunstwerk von Not Vital. «Buatschas» oder auf gut Deutsch – Kuhfladen – erinnern an die ursprüngliche Nutzung des Areals als Viehmarkt.
Im Innern kommen ähnliche Materialien zum Einsatz, wie wir sie schon in den modernen Jugendherbergen in Gstaad, Interlaken oder Bern angetroffen haben: eine gelungene Kombination aus kühlen Sichtbetondecken und warmen Holzböden. Ich mag ja diesen reduzierten und gleichzeitig sehr praktischen Stil.
Der Eingangsbereich ist mit einer grosszügigen Lounge und einem offenen Cheminée sehr einladend gestaltet – hier kann man es sich gut mit einem spannenden Buch gemütlich machen. Es gibt zudem auch eine Auswahl an Gesellschaftsspielen und einen Spielraum mit Tischtennistisch und «Töggelikasten». Wem es in der Lounge zu laut ist (was bei uns nicht der Fall war), der kann sich in gemütliche Arvenstube im zweiten Obergeschoss zurückziehen.
Und wer nicht wie wir zum Abendessen einen Abstecher nach Sent unternimmt, der kann in der Jugi ein preiswertes 3-Gang-Menü geniessen. Das Menü wechselt täglich – die Küche setzt dabei den Schwerpunkt auf regionale Produkte.
7. Sich vom Muzeum Susch faszinieren lassen
Der regionale Fokus zeigt sich auch beim Frühstücksbuffet, wo unter anderem lokale Käsesorten bereitstehen. Sowieso – mit einer Auswahl frischer, saisonaler Früchte (Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Pflaumen) und Cherrytomaten und Gurken (meine Zmorgä-Favorites) kann das Angebot locker mit so manchem 4-Sterne-Hotel mithalten.
Dank der Nähe zum Bahnhof lassen sich von der Jugendherberge Scuol aus gut Tagesausflüge in andere Ecken des Engadins unternehmen. Und hierfür braucht man auch nicht zwingend schönes Wanderwetter. Kunstinteressierten empfehle ich an dieser Stelle, den Engadin Art Guide zu konsultieren. Darin finden sich nicht weniger als 18 führende Kunst-Galerien und –Institutionen, die allesamt spannend zu besichtigen wären.
Dazu zählt das Muzeum Susch, das seit anfangs 2019 für Furore sorgt. Mitten im beschaulichen Susch wurde ein historisches Gebäudeensemble, dessen Substanz teils bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, unter der Leitung von Schmidlin und Luvo Architekten in ein Museum für zeitgenössische Kunst verwandelt. Initiantin dieses Projekts ist die polnische Unternehmerin und Kunstmäzenin Grażyna Kulczyk. Das Projekt darf sich mit dem Titel des «Bau des Jahres 2019» schmücken und wurde nebst sieben weiteren Schweizer Museen für den Europäischen Museumspreis (Emya) 2020 nominiert.
Nebst toll gestalteten Ausstellungsräumlichkeiten und ergänzenden Skulpturen im Aussenraum (darunter seit Neustem ebenfalls ein Werk von Not Vital) kann man in der «Hatecke Ustaria» – dem Museumsrestaurant – auch richtig fein essen. Hierfür ist je nach Zeitpunkt aber etwas Geduld gefragt – die Ablaufprozesse haben grosses Optimierungspotenzial.
8. Einen Abstecher ins Münstertal unternehmen
Ein weiterer lohnenswerter Abstecher führt via Zernez über den Ofenpass ins Münstertal. Dies lässt sich entweder als Tagesausflug – oder in unserer Version mit «Jugi-Hopping» – umsetzen. Je nach verfügbarer Zeit und Interesse lässt sich der Ausflug auch super mit einem Stopp im Nationalparkzentrum in Zernez kombinieren.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit im Münstertal ist das Kloster St. Johann in Müstair, das als UNESCO Welterbestätte klassiert ist. Das Kloster lässt sich entweder im Rahmen einer Führung (bis Ende Oktober finden jeweils zwei Führungen pro Tag statt) oder individuell besichtigen.
Im Nachbardorf von Müstair – in Sta. Maria gibt es zwischen den eng aneinander gebauten Häusern im Ortskern auch einiges zu entdecken; darunter die Handweberei Tessanda, die historische Mühle Muglin Mall und das Museum 14/18 als Informationszentrum zur Kriegsgeschichte auf dem Stilfser Joch.
Direkt hinter dem Museum 14/18 – in einem charmanten Gebäude aus dem 16. Jahrhundert befindet sich die Jugendherberge Sta. Maria. Optisch auf den ersten Blick ein totaler Kontrast zur Jugendherberge Scuol – im Detail ist dann aber doch vieles gleich. Die Mehrheit der Zimmer ist hier ohne private Dusche/WC. Es gibt jedoch ein 2-er-Zimmer mit einer integrierten Dusche (das Zimmer, was ihr unten im Bild seht und wo wir auch übernachtet haben). Alle anderen Zimmer haben Zugang zu den Etagenduschen, die sich praktisch und sauber präsentieren.
Update 2024: Leider wurde die Jugi in Santa Maria inzwischen geschlossen und ist nicht mehr in Betrieb. Als alternative Unterkunft kann ich den Landgasthof Staila in Fuldera oder das Hotel Chasa Chalavaina in Müstair empfehlen.
Die prächtige Stüva mit Kachelofen sowie die vielen kleinen Finessen, wie die in einen Schrank eingebaute Mini-Bibliothek, lösen in mir sofort ein «heimeliges» Gefühl aus. Ein schöner Ort, um die Füsse hochzulegen und den Tag Revue passieren zu lassen.
Da dies eine kleine Jugendherberge mit nur wenigen Zimmern ist, wird kein Abendessen serviert. Es gibt vor Ort aber eine Selbstkocherküche (aufgrund der aktuellen Lage nur für Gruppen auf Voranmeldung nutzbar) und ansonsten kann man sich beim Meier-beck mit lokalen Köstlichkeiten versorgen oder sich vor Ort beim Jugi-Team nach Restauranttipps erkundigen. Was aber auch hier im Zimmerpreis inklusive ist, ist ein Frühstücksbuffet, das mit einer sorgfältigen Auswahl lokaler Biosfera-Produkte überzeugt. Die Biomilch kommt von den Bauernhöfen im Tal, Butter, Käse und Yoghurt wird in der Talkäserei Chacharia aus Biomilch hergestellt und das frischgebackene Brot wird von der Bäckerei Meier geliefert. Top!
9. Durch den höchstgelegenen Arvenwald der Schweiz wandern
Unsere ursprünglichen Pläne sahen vor, dass wir uns von Scuol her zu Fuss auf den Weg ins Münstertal machen. Wetterbedingt mussten wir unsere Pläne anpassen und stellten uns eigentlich schon darauf ein, dass das Wandern komplett ins Wasser fällt. Doch zum Abschluss des verlängerten Wochenendes war uns das Wetter dann doch noch hold. Und statt einem gemütlichen Sonntagsspaziergang von Sta. Maria nach Müstair zur Klosterbesichtigung nahmen wir die erste Winterwanderung der noch jungen Wintersaison 2020/2021 in Angriff.
Der relativ gut ausgebaute Weg von Lü über den Pass da Costainas nach S-charl, der in den Sommermonaten auch eine beliebte Bike-Strecke ist, bietet sich aufgrund der breiten Kieswege (beim Aufstieg von Lü bis auf die Passhöhe) und des Terrainverlaufs (keine abschüssigen Stellen, nicht in der Nähe von steilen Hanglagen) gut für ein solches Unterfangen an. Auch hier hielten wir nochmals nach Hirschen Ausschau. Doch diesmal blieb das Röhren aus – dafür sichteten wir frische Spuren.
Bei der Alp Astras kann man entweder auf dem breiten Kiesweg bleiben oder sich den Weg durch den höchstgelegenen zusammenhängenden Arvenwald der Schweiz «God da Tamangur» suchen. Je nach Schneelage sind für diesen Abschnitt Schneeschuhe zwingend notwendig. Bei einem herbstlichen Wintereinbruch geht es aber auch ohne. Der Wald ist zwar nicht Teil des Nationalparks (wobei dies eigentlich ganz ursprünglich der Plan war), ist aber trotzdem als Naturwaldreservat geschützt.
Eckdaten der Tour Lü – S-charl
Nachfolgende Karte zeigt euch den Routenverlauf der Wanderung von Lü über den Pass da Costainas nach S-charl. Es handelt sich um einen Bergweg der Schwierigkeit T2, der einfach zu begehen ist und keine abschüssigen Stellen beinhaltet. In den Sommermonaten wird diese Strecke auch von vielen Bikern befahren (es ist auch eine offiziell markierte Bikeroute).
Ausgangspunkt | Bushaltestelle Lü, cumün |
Länge | 14 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 454 m ↘ 556 m |
Dauer | 4:00 h |
Zielort | Bushaltestelle S-charl |
Praktische Tipps für deinen Aufenthalt in Scuol und Sta. Maria
- Die Übernachtung in der Jugendherberge Scuol kostet im Doppelzimmer mit privater Dusche/WC ab 124 CHF*. Das Frühstücksbuffet ist im Preis inklusive – das Abendessen kostet 19.50 CHF.
- Ab einer Übernachtung erhält man die Gästekarte der Region Engadin Scuol Zernez. Mit dieser Karte profitiert man von Vergünstigungen auf eine Vielzahl von Erlebnissen (z.B auch auf die öffentliche Führung im Schloss Tarasp oder bei den geführten Wildtierbeobachtungen).
- *Alle haben die Möglichkeit, eine Mitgliedschaft zu erwerben und dadurch von vergünstigten Übernachtungspreisen zu profitieren. Weitere Infos dazu unter: www.youthhostel.ch/mitgliedschaft
- Zahlreiche Tipps in diesem Beitrag sind mit Öffnungszeiten verbunden (Museen, Bogn Engiadina etc.). Viele Museen haben erst am Nachmittag geöffnet. Konsultiere im Vorfeld die Öffnungszeiten der Institutionen, die dich besonders interessieren und lege dir einen Besichtigungsplan zurecht.
- Das Wetter ist doch schöner als gedacht und du bist auf der Suche nach Wanderideen? Kein Problem – im nachfolgend verlinkten Beitrag zeige ich dir drei schöne Wanderrouten rund um Scuol: Wanderparadies Unterengadin
Ich bin selbst überrascht, welch geballte Ladung an Ideen und Tipps aus unserem diesjährigen Abstecher nach Scuol resultieren. Und dies, obwohl ich kurz davor war, die Reise aufgrund der schlechten Wetterprognosen zu verschieben. Ganz ehrlich: Wir erlebten einmal mehr eine fantastische Zeit im Unterengadin und sind mit vielen neuen Eindrücken heimgekehrt. A revair! Auf ein nächstes Mal. Mit Regen, Schnee und/oder Sonnenschein.