Goethe rühmte Bern einst als die schönste Stadt, die er je gesehen hat. Auch Lonely Planet ist kürzlich auf den Geschmack gekommen und listet Bern in den Top 10 der Europäischen Reiseziele 2013. Den schönsten Blick über das Unesco Weltkulturerbe, die Berner Altstadt, geniesst man vom Rosengarten aus. Zum Sommer-Pflichtprogramm gehört zudem ein Sprung in die erfrischende Aare, die Bern grün glitzernd umschlängelt. Weitere Berner „Sommer-Orte“ habe ich hier präsentiert.
Wer sich dem Charme von Bern so richtig hingeben möchte, der kommt am 5 Sterne Superior Hotel Schweizerhof nicht vorbei. Seit 150 Jahre steht das Traditionshaus für Luxus, Kulinarik und rauschende Feste an zentraler Lage. Im Sommer 2011 folgte nach einer 6-jährigen Umbauphase die Wiedereröffnung in neuer Pracht. Der Aufwand scheint sich gelohnt zu haben, diesen Sommer wurde der Schweizerhof Bern im Robb Report unter die 100 besten Stadthotels der Welt gekürt.
Nachdem ich 25 Jahre lang den Schweizerhof nur von aussen bestaunt habe, wollte ich nun auch einen Blick vom Innern erhaschen und freute mich riesig, dass ich diese Gelegenheit bekam. Denn was ist schöner als etwas Luxus in der Heimat?
Das Hotel wurde nach denkmalschützerischen Auflagen renoviert. Aussen hat sich das Erscheinungsbild kaum geändert. Mit der neuen Innengestaltung zeigt der Schweizerhof Bern jedoch, dass er im 21. Jahrhundert angekommen ist. Die Inneneinrichtung ist gespickt mit exquisiten Produkten und Materialien wie zum Beispiel Murano-Glas. Goutiert wurde dies von den Verantwortlichen des International Hotel Awards in London, die den Schweizerhof mit dem Interior Design Preis auszeichneten.
Kaum die Eingangstüre passiert, war ich fasziniert ab dieser gelungenen Kombination aus Moderne und Tradition. Ein markanter Anker bildet die Rezeption aus Onyx, wo ich nebst den Check-in Formalitäten ein Willkommensgetränk erhielt. Da ich an diesem Tag etwas zu viel der heissen Sonne abbekommen habe, war ich äusserst erfreut über diese Erfrischung. In der Lobby sollte man es nicht verpassen, den Blick zur Decke schweifen zu lassen. Dort zeigt ein riesiger Bildschirm in einer Art Hommage an Albert Einstein die Entstehung des schwarzen Lochs.
Die Liebe zum gestalterischen Detail, die sich durch das ganze Hotel zieht, zeigt sich bei der Verwendung der Möbel – auch hier eine gelunge Mischung aus modernen Elementen und Stücken aus der Belle Epoque.
Die Zimmer sind ebenfalls in einem klassisch, modernen Stil gehalten. Man findet Annehmlichkeiten wie eine Nespresso Kaffeemaschine, Internationale Steckdosen und neuste Unterhaltungselektronik. Besonders angetan war ich ab dem wunderschönen Parkettboden und dem Badezimmer mit phänomenaler Regendusche. Der Blick aus dem Fenster zeigt dann auch eindrücklich wie unglaublich zentral der Schweizerhof gelegen ist – man überblickt nämlich den Bahnhofplatz.
Bevor ich aber ins Bett hüpfen konnte, stand noch der Film More than Honey im OrangeCinema auf dem Programm. Vom Hotel zum Kinogelände (welches sich über dem Bahnhof befindet) dauert’s zu Fuss knapp 5 Minuten. Passt perfekt.
Nach einem emotionsgefüllten Kinoabend und der darauf folgenden entspannten Nacht in meinem schönen Hotelzimmer, stand einem Frühstück in der Jack’s Brasserie nichts mehr im Weg. Das Jack’s gehört zu Bern wie das Bundeshaus und war übrigens auch während der ganzen Umbauphase nie geschlossen. Ein Frühstücksbuffet sollte man jedoch nicht erwarten. Das Frühstück kann ab Karte bestellt werden und wird einem in hübschen Etagiere serviert. Unbedingt das Müsli probieren – super lecker!
Anschliessend gab es für mich einen Blick hinter die Kulissen. Im ersten Stock befindet sich die sogenannte Bel Etage. Auf 800 m2 stellt der Schweizerhof modernste Infrastruktur für Meetings, Tagungen und Feiern zur Verfügung. Herzstück ist hier der prunkvolle Salon Trianon. Weitere drei Salons können flexibel genutzt werden. Die Wände und Decken sind geschmückt mit Bildern und Kronleuchtern aus dem Lausanner Hotel Royal Savoy, das sich momentan im Umbau befindet. Zusammen mit dem Bürgenstock Resort sind die drei Luxusadressen Bestandteil der Bürgenstock Selection – das erklärt auch das B im Logo (das nicht für Bern steht, wie ich zuerst vermutet habe).
Seit Februar 2012 bietet der Schweizerhof auch eine wunderbare Oase der Entspannung. Auf 500 m2 ist ein exquisiter City Spa entstanden, der mit einer finnischen Sauna, Hamam, Verwöhn-Pool mit Jacuzzi, Erlebnisduschen und einem wunderschönen Ruheraum lockt. Ich war besonders angetan ab dem dunklen Farbton, der sich durch das Design des Spa-Bereichs durchzieht. Kein Kitsch, sondern stilvolle und reduzierte Zurückhaltung in der Gestaltung der Räume. Sehr schön. Leider fehlte die Zeit, um länger in den Räumen zu verweilen. Da aber bald schon wieder die kalten Tage anstehen, habe ich mir einen Nachmittag in dieser wunderbaren Spa-Welt schon einmal vorgemerkt.
Nach dem Spa im Keller führte uns die Entdeckungstour hoch hinaus und zwar auf die höchste bediente Dachterrasse der Stadt Bern. Genau, ihr habt richtig gelesen. Seit einem Jahr bietet die Sky Terrace auf dem Dach des Schweizerhofs fernöstliches Ambiente und ein einmaliges Panorama über die Stadt Bern.
Kulinarisch wird dem Gast im Hotel Schweizerhof sowieso eine Reise rund um den Globus angeboten. Gerichte im Meze-Stil auf der Sky Terrace, Sushi in der Lobby Lounge Bar, sowie französische Brasserie-Küche im Jack’s. Die Raucher können all diese Annehmlichkeiten ausserdem in der neuen Cigar Lounge geniessen. Auch ich endete meine Reise durch die Geschichte des Schweizerhofs stilvoll im Jack’s (wo Plaketten an den Sitzbänken an all die berühmten Besucher erinnern) und zwar mit dem legendären Wienerschnitzel.
Nun, es hat sich gelohnt nach 25 Jahren endlich einmal den Weg in den Schweizerhof gefunden zu haben. Die Grande Dame ist zurück und bietet das perfekte Ambiente für einen Besuch in der entspanntesten Grossstadt der Schweiz.
Hinweis: Dieser Aufenthalt wurde vom Schweizerhof Bern unterstützt – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.
Tolle Bilder! Du musst mir bei unserem Treffen unbedingt ein paar Fototipps geben! :-)
Danke :) – naja, ich glaube, das Objektiv macht die halbe Arbeit ;)
Welches Objektiv verwendest du denn?
Verschiedene :) – Bei diesem Bericht kam vor allem das Canon EF 50mm f/1.8 II und Canon EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 USM – insbesondere das Erste ist fantastisch für «kreative» Bilder
Hey Anita! War schön dich heute zu sehen :-) Wie versprochen mein Senf :-) Ich lese den Artikel noch ganz durch und schreib dir dann nochmals!
Danke :) hat mich ebenfalls gefreut!
So wie versprochen mein Kommentar, nachdem ich den Bericht gelesen habe :-). Sehr spannend geschrieben. Man merkt einfach wie der Text in das Bild über fliesst. Solch ein Hotel werde ich wohl nie von innen sehen, daher danke für die sensationellen Fotos!
Wünsche dir noch einen schönen Tag!
Danke für deinen ausführlichen Kommentar Chris. Der Schweizerhof hat übrigens auch einen schönen Day Spa, der durchaus mal einen Tagesausflug wert ist (also wer weiss, ob du sowas mal von innen siehst… :))