Wir waren auf Stippvisite in der Heimat und haben die Gunst der Stunde – Neuschnee-Morgen sind in diesem Winter rar gesät – für einen Abstecher ins Gurnigelgebiet genutzt. Der Naturpark Gantrisch ist nämlich nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter ein lohnendes Ausflugsziel. 45 Kilometer präparierte Langlaufpisten, gemütliche Winterwanderwege, familiäre Skilifte und aussichtsreiche Schneeschuhtrails. Dieses Mal haben wir den Schwarzenbühl-Panoramatrail unter die Lupe genommen. Und ja – das Panorama auf dieser Rundtour ist wirklich eine Klasse für sich!
Winter im Gantrisch Gurnigel Gebiet
Mit seinen waldigen Hügeln, den Voralpengipfeln und dem 360° Grad Panorama vom Jura bis in die Alpen ist der Naturpark Gantrisch im Städtedreieck Bern – Thun – Fribourg ein Eldorado für alle, denen es weniger um Pistenkilometer, sondern vielmehr um den aktiven Naturgenuss geht.
Im Gurnigelgebiet – im südöstlichen Zipfel des Naturparks – sind drei Schneeschuhtouren ausgeschildert. Auf dem Gurnigelpass starten der Selibühl-Panoramatrail sowie der Obergurnigeltrail. Der Schwarzenbühl-Panoramatrail befindet sich im etwas abgelegeneren Selital. Zu beachten ist, dass diese drei ausgeschilderten Routen durch Wildschutzgebiete führen. Vom 1. Dezember bis 31. März dürfen deshalb nur bezeichnete Wege und Strassen begangen werden. Wintersport ausserhalb der bezeichneten Routen ist verboten. Ebenso sind Hunde vom 1. Dezember bis 30. Juni an der Leine zu führen. Diese Bestimmungen bieten den Wildtieren Rückzugsräume – haltet euch also bitte daran!
Von Schwarzenbühl via Gägger auf die Pfyffe
Das äusserst willkommene Fläumchen Neuschnee hat über Nacht die Tannenwälder des Gurnigelgebiets eingezuckert. Die perfekte Kulisse für eine kurze Schneeschuh-Runde über den Schwarzenbühl-Panoramatrail. Ich hatte meinen Eltern diesen Trail als Alternative zu unserer bisherigen Standard-Runde auf dem Selibühl-Panoramatrail von der Stierenhütte hinauf auf den Selibüelsattel vorgeschlagen. Und obwohl wir an diesem Samstagmorgen für unsere Verhältnisse «spät» starten, hat sich erst ein weiteres Dreiergespann vor uns auf den Weg gemacht, das wir auf halber Strecke einholen und so unverhofft noch in den Genuss des Vorspurens kommen.
Der Schwarzenbühl-Panoramatrail startet gegenüber dem Restaurant Schwarzenbühl und ist dank dem grossen Holzschild «zum Gäggeresteg» kaum zu übersehen. Die ersten 20 bis 30 Minuten verlangen einem etwas «Biss» ab. Direkt vom ersten Schritt an geht’s nämlich zuerst einmal zackig bergauf. Rund 125 Höhenmeter trennen uns beim Einsteig vom herrlichen Gratweg zwischen Gägger und Pfyffe. Sind die Höhenmeter überwunden, führt der Pfad durch das zauberhafte Waldreservat an der Pfyffe, dessen «Grundstein» 1999 quasi über Nacht durch den Jahrhundertsturm Lother gelegt wurde.
Einen schönen Blick über den Pionierwald hin zur Gantrischkette mit ihren markanten Gipfeln bietet die Aussichtsplattform mit Bänkli auf der Pfyffe. Hier hat man den höchsten und aussichtsreichsten Punkt der Tour erreicht. Danach führt der Schwarzenbühl-Panoramatrail noch ein Stück weiter der Krete entlang, bis eine Kehrtwendung retour Richtung Schwarzenbühl vollzogen wird. Der Rückweg führt an der Langlaufloipe und am Skilift «Gägger» vorbei und leitet uns dann über ebenselben zick-zack Pfad wie beim Aufstieg durch den Wald talwärts zum Ausgangspunkt.
Eine kurzweilige Runde, die ihren Zweck – zwei, drei aktive Stunden im Schnee – vollumfänglich erfüllt. Und im Gegensatz zu den beiden Trails, die auf dem Gurnigelpass starten, hält sich hier im Selital der Trubel zumindest bis am Mittag in einem absolut verträglichen Rahmen.
Praktische Tipps fürs Schneeschuhwandern im Gantrisch Gurnigel Gebiet
Leider sind die Zeiten vorbei, wo im Winter Schnee in den Voralpen garantiert war. Die Schneeschuhtrails auf dem Gurnigel befinden sich in Höhenlagen zwischen 1’200 bis 1’600 Meter über Meer. Eine Höhenlage, die in warmen Wintern oftmals nur knapp oberhalb der Schneefallgrenze ist. Erkundigt euch am besten vor eurer Tour über die tagesaktuellen Schneeverhältnisse. Alle Skilifte im Gurnigelgebiet haben ein Schneetelefon im Angebot. Die Nummer von Schnee Selital lautet wie folgt: 031 735 55 55.
Den Ausgangspunkt des Schwarzenbühl-Panoramatrails erreicht ihr im Zeitraum von Ende Dezember bis Ende Februar vom Bahnhof Schwarzenburg aus mit dem Schneebus (Bus alpin, Linie 30.615). Von Thurnen/Riggisberg aus ist Schwarzenbühl leider nur via Kehre über Bern und Schwarzenburg mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Für alle, die deshalb mit dem Pkw anreisen, stehen im Bereich des Hotels Restaurant Schwarzenbühl gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.
Nachfolgender Karte könnt ihr den Routenverlauf des Schwarzenbühl-Panoramatrails entnehmen. Der Trail ist an allen Weggabelungen gut sichtbar ausgeschildert und auch für Einsteiger/-innen geeignet, sofern ihr euch die ersten steilen 500 Meter Weglänge von der Kondition her zumutet. SchweizMobil gibt als Richtzeit für die Tour eine Zeit von 2:20 h an. Wir benötigten für die gesamte Runde ohne längere Pause knapp 1:45 h.
Eckdaten der Schneeschuhtour auf dem Schwarzenbühl-Panoramatrail
Ausgangspunkt | Rüschegg Schwarzenbühl, Kurhaus (1’490 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | Mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar (Skibus) |
Länge | 4,5 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 290 m ↘ 290 m |
Dauer | 1:45 h |
Zielort | Rüschegg Schwarzenbühl, Kurhaus (1’490 m ü. M.) |
Verpflegung | Picknick! (Das Hotel Restaurant Schwarzenbühl hat im Winter geschlossen) |