Ich habe die Tendenz, das Optimum aus meinem Reisezeitbudget herausholen zu wollen. Dabei resultieren oft etwas skurrile Reiseideen, die meine Mitreisenden und meistens auch mich, vor Herausforderungen stellt. Nach drei sonnenverwöhnten Tagen in Wien ging es mit dem Zug zurück in die Schweiz. Auf der Rückfahrt wollte ich zwei Dinge erledigen – Erstens: Einmal quer durch Österreich fahren und die Landschaft betrachten (so was macht mir unheimlich viel Spass) und Zweitens: in zwei Stunden die Highlights von Salzburg besichtigen.
Die erste Aufgabe erledigte sich von selbst. Eine Zugreise quer durch Österreich durch den Tag macht unheimlich Spass (und nein, es ist keine Zeitverschwendung). Die zweite Aufgabe dagegen war gar nicht so einfach. Der Railjet fährt von Wien via Salzburg und Innsbruck direkt nach Zürich. Umsteigen wäre eigentlich nicht nötig. Ich plante unsere Rückfahrt aber so, dass wir die erste Etappe von Wien nach Salzburg frühmorgens in Angriff nahmen und in Salzburg ausstiegen. Da die Zugfahrt insgesamt acht Stunden dauert, war ein kurzer Stopp absolut willkommen. Weil wir dennoch nicht erst spät am Abend in Zürich zurück sein wollten, genehmigten wir uns genau zwei Stunden Aufenthalt bis zum Besteigen des nächsten Railjets. Es blieb somit keine Zeit für eine Aufwärmphase, sondern wir mussten direkt mit Vollgas ins Sightseeing-Programm starten.
Kaum in Salzburg angekommen, suchten wir uns Schliessfächer und nahmen den erstbesten Bus in Richtung Altstadt. Tickets kann man übrigens im Bus lösen (für das Verstehen der Ticketautomaten-Logik blieb keine Zeit übrig). Der Blick auf die pittoreske Altstadt brachte aber meine Augen schon nach wenigen Minuten zum Erleuchten.
Wir fuhren bis Ferdinand Hanusch Platz und eilten dann zu Fuss durch die wunderhübschen Gassen der Altstadt (bei genügend vorhandener Zeit bitte das Tempo von „eilen“ auf „flanieren“ drosseln). Wir genehmigten uns einen kurzen Blick in den mächtigen Dom und nahmen dann die Standseilbahn, um hoch hinauf zur Festung Hohensalzburg zu gelangen. Wow, was für ein Blick über Salzburg man von dieser imposanten Anlage aus geniesst – unglaublich! Eine Aussicht zum Verlieben. In der Festungsanlage gibt es unzählige tolle Ecken zu entdecken, für die leider nicht mehr viel Zeit übrig blieb. Ein kurzer Rundgang um die Festung und ins Fürstenzimmer hinein lag aber zum Glück innerhalb des akzeptierbaren zeitlichen Rahmens.
Anschliessend ging es wieder mit der Bahn zurück in die Altstadt und von dort zu Fuss weiter über den Makartsteg zum Mirabellgarten, der Gartenanlage des Schloss Mirabell. Diese herrliche, blumenreiche Anlage ist voller Überraschungen. Fantasievolle Statuen, schön geformte Springbrunnen und sorgfältig gestaltete Blumenbeete ergeben ein prunkvolles Ensemble. Dieser Garten gehört meiner Meinung ins Pflichtprogramm eines Salzburg-Besuches. Ganz grosse Klasse!
Von hier aus war es dann nur noch ein Katzensprung zurück zum Bahnhof und weiter ging’s in Richtung Zürich. Ich war positiv überrascht, wie viel man in zwei Stunden von einer Stadt sehen kann. Nur die geplante Kaffeepause im Tomaselli fiel der Zeit zum Opfer. Schade, aber ich komme bestimmt noch einmal nach Salzburg. Dieser Schnelldurchlauf hat in mir die Lust auf „mehr“ Salzburg geweckt und mein Reiseprogramm der kommenden Monaten zeigt deutlich, dass mich Österreich mag (oder umgekehrt).
Was ist eure bisherige Rekordzeit (;-)) für eine Stadtbesichtigung?
Liebe Anita,
zwei Tage sollten es schon sein in Salzburg. Am liebsten zuerst eine große Wanderrunde außen herum und danach die stillen Winkel der Stadt erkunden. Den Petersfriedhof, alte Kirche innen, stille Gassen. Mir hat die Stadt gut gefallen und hoffe auf Schnee im Winter.
Zum Glück habe ich das dann noch nachgeholt und war nochmals für 2 Tage in Salzburg ;)
http://www.travelita.ch/salzburg-der-vorweihnachtszeit/