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Quer durch Nordwales – die Highlights

Wenn ich schon einen Ort besuche, der nur einen Katzensprung neben Wales liegt, muss doch ein Abstecher in diese Ecke Grossbritanniens auch noch irgendwie unterzukriegen sein. So mein Gedanke, als sich die Pläne rund um meine Sprachreise nach Liverpool konkretisierten. Kurz ist mir dabei der Gedanke durch den Kopf geblitzt, dass ich mir ja für einen Tag ein Auto mieten könnte. Nach Kanada habe ich ja jetzt schliesslich die Bestätigung, dass das mit dem Auto fahren ganz ordentlich klappt. Doch den Gedanken verwarf ich so schnell er gekommen ist. Auto fahren ist das eine – Autofahren im Linksverkehr das andere. Ich bin ganz typisch Frau eine Links-Rechts-Legasthenikerin und habe hier in England bereits Mühe den Leuten auf dem Gehsteig auf der richtigen Seite auszuweichen. Die Vorstellung, ganz alleine im Auto zu sitzen und an jeder Kreuzung krampfhaft zu überlegen, wo jetzt links und wo rechts ist, hielt mich von diesem Versuch ab. Auf der Recherche nach weiteren Möglichkeiten stiess ich auf den Touranbieter BusyBus, der unter anderem eine Tagestour quer durch Nordwales im Angebot hat. Das Ganze wird mit einem 16-plätzigen Minibus durchgeführt und die Kosten für die rund 9-stündige Tour liegen bei 39£. Mein Verhältnis zu solchen organisierten Touren ist zwiespältig. Will ich wirklich eingepfercht in einem Minibus durch die Landschaft kutschiert werden? Doch nach einigem Hin- und Herüberlegen und der Feststellung, dass eh nur noch genau die Tour am Sonntag freie Plätze hat und sonst alle weiteren Touren bereits ausgebucht sind, entschied ich mich, den „Buchen“ Button zu drücken.

Gespannt wartete ich somit am Sonntagmorgen um 08:45 Uhr am Abhol-Treffpunkt. Mit einer bunt durchmischten Gruppe – verschiedene Nationalitäten und Altersklassen – starten wir pünktlich ins Abenteuer Nordwales. Der Bus ist bis auf den letzten Platz gefüllt, aber das Versprechen, dass jeder so sitzt, dass er gut hinaussieht, wird zumindest schon einmal eingehalten.

#1 llandudno

Den ersten Stopp machen wir im Badeort Ilandudno, der zwischen den beiden Bergkuppen Great und Little Orme geschützt in einer Bucht liegt. Die Highlights von Ilandudno sind die viktorianischen Gebäude, die noch aus der Blütezeit des Badeortes stammen und der in die irische See hinausragende Pier. Des Weiteren erinnern in der Ortschaft verteilte Statuen aus der Geschichte „Alice im Wunderland“ an den Autor Lewis Carrolls, der hier mit seiner Familie Ferien machte. Die Zeit reicht, um gemütlich den Pier auf- und abzugehen. Dabei musste ich feststellen, dass die Möwen hier zu der besonders frechen Sorte gehören. Stibizt mir doch eine im Sturzflug meinen Scone aus der Hand. Was für ein Schreck!

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#2 Conwy

Kurz nach Ilandudno folgt in Conwy bereits der zweite und längste Stopp des Tages. Die kleine Ortschaft ist insbesondere aufgrund des mittelalterlichen Conwy Castles, ein UNESCO-Weltkulturerbe, bekannt. Auch sonst bietet Conwy einiges zum Entdecken. An der Uferpromenade befindet sich zum Beispiel das schmalste Haus Grossbritanniens und die Stadtmauer, die ein Teil der Ortschaft noch heute umfasst, kann kostenlos begangen werden.

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#3 Snowdonia

Unsere Fahrt führt uns der Küste entlang weiter. Auf Höhe der Insel Anglesey biegen wir auf die sogenannte „Long and winding Road“ (A5) ab. Die kurvenreiche Strasse durch den Snowdonia Nationalpark inspirierte die Beatles zum gleichnamigen Song. Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll. Auf Nebenstrassen schlängeln wir uns durch das wolkenverhangene Tal. Grün, soweit das Auge reicht. Dazwischen weisse und schwarze Punkte. Schafe. 9 Millionen davon gibt es in Wales. Selbstverständlich könnte man im Snowdonia Nationalpark locker eine ganze Woche verbringen. Die hügelige Landschaft (die man hier voller Stolz „high mountains“ nennt) bietet eine Vielzahl an schönen Wanderwegen durch die unberührte Natur.

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Wales-Schafe

#4 The Ugly House

Das sogenannte „Ugly House“ – das so gar nicht ugly ist – befindet sich direkt an der A5. Ein Haus voller Mythen und Legenden. Im Innern befindet sich heute ein Café.

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#5 Betws-Y-Coed

Die Kleinstadt Betws-Y-Coed ist der inoffizielle Hauptort der Region Nordwales und ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderausflüge im Snowdonia Nationalpark. Zu empfehlen ist ein Spaziergang entlang des Flusses Afon Lwyd, wo es schöne Steinbrücken zu bestaunen gibt. Im Zentrum von Betws-Y-Coed besteht eine breite Auswahl an Restaurants. Darunter gibt es auch einige nette Coffeeshops. Im Cwmni Cacen Gri (Station Road) steht zum Beispiel selbst gemachten Fudge zur Auswahl.

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#6 Pontcysyllte-Aquädukt

Der letzte Stopp bietet eine ingenieurtechnische Höchstleistung. Wir werden in Froncysyllte abgesetzt und spazieren von hier dem Kanal entlang zum Pontcysyllte-Aquädukt, das seit 2009 ebenfalls auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe steht. Die schiffbare Trogbrücke überquert den River Dee und verbindet den Kanal von Trevor nach Froncysyllte. Das Aquädukt wurde anfangs des 19. Jahrhunderts vom bedeutenden britischen Ingenieur Thomas Telford erbaut.

Kanaele-Wales

Pontcysyllte-Aquaedukt

Nordwales-Ausblick

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10 Stunden und viele Schafe später erreichen wir um 19:00 Uhr wieder unseren Ausgangspunkt in Liverpool. Ein Tag prall gefüllt mit Eindrücken und Erlebnissen neigt sich dem Ende. Der Guide meint entschuldigend, dass wir halt an jedem Ort etwas länger verweilt seien und deshalb eine Stunde Verspätung hätten.

Insgesamt war die Wahl dieser Tour eine super Entscheidung. Mit dem ÖV hätte ich nie alle die Orte in einem Tag kombinieren können und die Gruppe war gut durchmischt. Ein ganz grosser Pluspunkt geht neben der Routenwahl an das meiner Ansicht nach unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis. Falls ihr mal in dieser Gegend unterwegs seid, dann schaut euch das Angebot von BusyBus an. Ähnliche Touren werden in den Lake District angeboten, aber die waren leider schon komplett ausgebucht.

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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