Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit Region Olten Tourismus
Olten – jedem ein Begriff und doch den wenigsten von uns so wirklich bekannt. Oder um es in Patti Baslers Worten zusammenzufassen «Nicht ganz Sommer, nicht ganz Winter, eher so Lenz. Das ist Olten». Und genau deshalb haben wir uns einen der ersten schönen Frühlingstage rausgepickt, um die scheinbar so durchschnittliche Kleinstadt im Schweizer Mittelland auszukundschaften. Für einmal haben wir die Oltner Stadtkulisse nicht auf der Zugdurchfahrt im Unterbewusstsein registriert, sondern sind tief in ihre Geschichte eingetaucht.
Von diesem Abstecher haben wir euch neun gute Gründe für einen Zwischenhalt in Olten mitgebracht. Denn eins ist mir bei diesem Tagesausflug klar geworden: Wer Olten auf seine Funktion als öV-Knotenpunkt reduziert, tut der charmanten Kleinstadt definitiv unrecht.
1. Weil sich in Olten der Kilometer Null des Schweizer Bahnnetzes befindet
Bei einem Besuch von Olten kann man seine Rolle als Eisenbahnknotenpunkt aber nicht ganz unerwähnt lassen. Oltens wirtschaftliche als auch städtebauliche Entwicklung der vergangenen 150 Jahre ist eng mit der Entwicklung des schweizerischen Eisenbahnnetzes verknüpft. Schon früh erkannte man in Olten die Vorzüge dieses Verkehrsmittels und setzte sich für einen Anschluss an die Mitte des 19. Jahrhunderts von der Centralbahn (SCB) geplanten Strecken Bern-Aarau und Basel – Luzern ein. Diese beiden Strecken kreuzten sich in Olten und gleichzeitig diente Olten als provisorischen Nullpunkt zur Vermessung des Eisenbahnnetzes der SCB. Olten rückte damit nicht nur ins Zentrum der Schweiz, sondern verzeichnete durch die damit verbundenen Arbeitsplätze eine regelrechte Boomphase.
Heute erinnert ein Gedenkstein auf Gleis 12 an diesen historischen Moment. Und bis heute gilt das Bahnhofbuffet Olten aufgrund der guten Erreichbarkeit als beliebter Treffpunkt für Besprechungen. Ich fühle mich mit diesem Ort insofern verbunden, als dass ich den typischen «Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt» spreche. Ein Mischmasch unterschiedlicher Dialekte, bei der die regionale Herkunft nicht mehr eindeutig zugeordnet werden kann.
2. Weil Fans klassischer Kaffeehäuser und Brunch-Liebhaberinnen gleichermassen ihr Glück finden
Nun lassen wir aber den Bahnhof hinter uns und tauchen ins Oltner Stadtgeschehen ein. Bevor wir uns den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt widmen, wollen wir uns mit einem Kaffee stärken.
Zwei Oltner Frühstückslokale sind uns besonders aufgefallen. Dazu zählt das Café Ring, das unter der Woche bereits um 06:30 Uhr in der Früh öffnet und das Flair eines klassischen Kaffeehauses versprüht. Blätterrascheln, leise Gesprächsfetzen, ein reges Kommen und Gehen, bunt durchmischte Gäste – manche allein, manche zu zweit oder in kleinen Gruppen. Perfekt, für alle Frühaufsteherinnen, die während des Kaffeetrinkens durch die Tageszeitung blättern möchten. Oder um sich vor einem Stadtspaziergang entsprechend zu stärken.
Wer seinen Tag lieber mit einem ausgiebigen Brunch startet, der begibt sich ins Bloomell Coffeehouse in Olten Südwest. Das Entwicklungsgebiet wirkt auf den ersten Blick nicht besonders einladend. Doch das Bloomell geniesst mit seinem täglichen Frühstücksangebot (jeweils von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr) einen hervorragenden Ruf. Alternativ lohnt sich der Abstecher auch für eine «Kaffee und Kuchen Zwischenstärkung» am Nachmittag (das ist das, was wir gemacht haben).
3. Weil Oltens Altstadt mit spannenden Sehenswürdigkeiten punktet
So, jetzt ist es an der Zeit, durch die kopfsteingepflasterten Altstadtgassen zu schlendern und nach spannenden Zeitzeugen Ausschau zu halten. Um uns einen Überblick zu verschaffen, begeben wir uns ins Tourist-Center an der Frohburgstrasse 1. Hier erhalten wir eine kompakte Broschüre, in der insgesamt 30 sehenswerte Bauten und Denkmäler verortet und mit Kurzbeschrieb erläutert sind.
Unser Stadtrundgang führt uns dann dem Amtshausquai entlang zum Klosterplatz beim Kapuzinerkloster. Hier lohnt sich der Blick in den Innenhof wie auch in die von aussen eher unscheinbare Klosterkirche. Das Oltner Kapuzinerkloster wurde 1646 gegründet. Noch in diesem Jahr wird sich das Klosterkapitel schliessen – dies wegen Überalterung und fehlendem Nachwuchs. Welche Nutzungen zukünftig hier untergebracht werden, ist noch offen.
Vorbei an der auffälligen Fassade des Rathskellers erreichen wir den ältesten Stadtteil von Olten. Die direkt an der Aare gelegene Altstadt erinnert in ihrer Form und Gassenstruktur an eine Zwiebel. Die von kleinen Läden und Restaurants gesäumte Hauptgasse, Marktgasse wie auch die Nebensträsschen bilden eine ausgedehnte autofreie Flanierzone. Vom Bioladen «Marktecke» über die Gelateria «Kalte Lust» (die während der Wintermonate als Suppenstube genutzt wird) bis zur Confiserie Suteria finden sich hier einige spannende (und auch köstliche) Läden.
Besonders hübsch ist die Marktgasse. Wer dieser folgt, der wird direkt zum Oltner Stadtturm geleitet. Der einst dazugehörende Kirchenbau wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Platzgründen abgebrochen.
An der Marktgasse liegt zudem auch das Spittel – das einstige städtische Armen- und Waisenhaus und der sogenannte «Hexenturm».
4. Weil auf Stadtführungen spannende Aussichtspunkte erklommen werden können
Der Oltner Stadtturm bietet einen tollen Vogelblick auf die Altstadtgassen und – wenn das Wetter stimmt – weiter über das Säli Schlössli hinaus bis in die Berner Alpen. Die steilen Stufen hinauf zum Glockenturm können im Rahmen einer Stadtführung erklommen werden. Auf der Website von Region Olten Tourismus findet ihr eine Übersicht der aktuellen Daten der öffentlichen Altstadtführungen (in der kurzen einstündigen Version jedoch ohne Aufstieg auf den Stadtturm) sowie weiteren spannenden Themenführungen.
Ein weiteres sehenswertes Gebäude, das gleichzeitig einen beeindruckenden Panoramablick über Olten und die umliegenden Hügelzüge bietet, ist das Stadthaus. Das gemäss Entwurf des Architektentrios Willy Frey, Alois Egger und Werner Peterhans von 1963 bis 1966 errichtete Hochhaus gilt als Bauzeuge der modernen Schweizer Architektur. Ich fühle mich bei dessen Anblick sofort an Le Havre erinnert (und wer meinen damaligen Blogpost gelesen hat weiss, dass dies durchaus positiv gemeint ist). Die Dachterrasse des Stadthauses ist ebenfalls im Rahmen einer Führung zugänglich und bietet meiner Meinung nach die beste Rundsicht über die Stadt.
5. Weil auf dem Schweizer Schriftstellerweg viele Oltner Anekdoten darauf warten, erzählt zu werden
Jetzt kann man die Oltner Sehenswürdigkeiten entweder beim selbstständigen Flanieren durch die Altstadtgassen ausfindig machen, sie im Rahmen einer Stadtführung besichtigen oder aber mit Geschichten im Ohr einen persönlichen Zugang zu ihnen erhalten. Letztes ist mein persönliches Olten-Highlight. Die Anleitung hierfür findet ihr entweder in digitaler Form auf der Website von Region Olten Tourismus oder ebenfalls in Form einer übersichtlich gestalteten gedruckten Broschüre beim Tourist Center. Zusätzlich benötigt ihr noch ein geladenes Smartphone und im Idealfall Kopfhörer – Damit seid ihr gewappnet für eine Begehung des Schweizer Schriftstellerwegs.
Und das Fantastische: Euch erwarten sechs unterschiedliche Touren mit über 70 Hörstationen! Darunter witzige, nachdenkliche und unterhaltsame Anekdoten zu Oltner Sehenswürdigkeiten und Persönlichkeiten – erzählt unter anderem von Franz Hohler, Alex Capus und Pedro Lenz – oder eben: Patti Basler. Für Familien gibt es sogar eine eigens angelegte «Familientour» von Christian Schenker.
Mein Tipp: Haltet in der Altstadt nach den Hörstationen Ausschau, scannt den QR-Code und lasst euch von den Geschichten in den Bann ziehen.
Mehr Infos zum Schweizer Schriftstellerweg: auf der Website von Region Olten Tourismus findet ihr PDF-Flyer, Hörproben und mehr
6. Weil einem in Olten eine geballte Ladung Kultur erwartet
Olten hat aber nicht nur literarisch einiges in petto, sondern punktet auch mit einem reichhaltigen Kulturprogramm. Dazu tragen auch die zahlreichen spannenden Ausstellungen in den Oltner Museen bei. Drei davon befinden sich an bester Lage zwischen Stadthaus und Kirchgasse – das Haus der Museen, das Kunstmuseum und das IPFO Haus der Fotografie.
Ins Haus der Museen wollten wir eigentlich nur kurz reinschauen – über vier Stockwerke werden hier das Naturmuseum Olten, das Historische Museum Olten, das Archäologische Museum des Kantons Solothurn sowie eine Sonderausstellung (aktuell zum Thema Eis) zusammengefasst. Wir fanden die Ausstellung (insbesondere im Naturmuseum) aber so spannend aufbereitet, dass wir beinahe zwei Stunden im Haus der Museen verbrachten. Ein toller Schlechtwettertipp – auch mit Kindern!
Auch das Kunstmuseum Olten wie auch das IPFO Haus der Fotografie kuratieren regelmässig spannende Ausstellungen. Im Kunstmuseum startet anfangs Mai zum Beispiel eine Sonderausstellung zu Franz Hohlers 80. Geburtstag.
Konsultiert vor eurem Besuch auf den jeweiligen Websites die aktuellen Öffnungszeiten. Das IPFO Haus der Fotografie sowie das Kunstmuseum öffnen erst am Mittag/Nachmittag. Am Montag bleiben zudem alle drei Museen geschlossen.
7. Weil Olten mit einer lässigen Beizen-Szene punktet
Bei dieser geballten Ladung an Aktivitäten macht sich früher oder später der Hunger bemerkbar. Wir haben bei unserem Olten-Besuch gleich zwei Traditionslokale ausprobiert und können beide empfehlen.
Am Mittag sind wir im Salmen eingekehrt. Das Lokal befindet sich an der Ringstrasse gegenüber der Kirche St. Martin. Nebst Klassikern stehen hier am Mittag jeweils drei gut gekochte Mittagsmenüs zur Auswahl. Am Abend wird zudem ein Mehrgangmenü serviert.
Am Abend haben wir auf Empfehlung von Freunden noch einen Tisch im Restaurant Flügelrad reserviert. Dank seiner Lage direkt am Bahnhof Olten ein Lokal, das sich für ein Treffen unter Freunden, die es im Verlaufe der Zeit in unterschiedliche Schweizer Städte verstreut hat, anbietet. Der hiesige Klassiker: das Cordon Bleu. Und ja: auch das können wir nach entsprechendem Augenschein mit gutem Gewissen Weiterempfehlen.
Übrigens: Hört euch vor dem Betreten des Lokals die dort angebrachte Geschichte von Pedro Lenz an.
8. Weil es in Olten nicht an lässigen Apéro-Locations mangelt
Nebst den beiden erwähnten Restaurants finden sich in der Altstadt natürlich noch weitere nette Einkehroptionen. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch die Sisième Rooftop Bar im Hotel Astoria. Stets gut besucht und mit tollem Blick über die Dächer von Olten eine lässige Location für einen Apéro oder einen Absacker.
Sobald die Tage wärmer werden, verlagert sich das Stadtleben zudem vermehrt ans Aareufer. Einen besonders schönen Altstadtblick bietet das Aarebistro bei der Alten Brücke. Und der zwischen Bahnhof und Alte Brücke neu gestaltete Ländiweg wird sich vermutlich auch rasch zu einem beliebten Verweilort verwandeln.
9. Weil rund um Olten Schluchten und Schlösser darauf warten, entdeckt zu werden
Ein weiterer Grund für einen Abstecher nach Olten sind die zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten, die sich rund um die Stadt anbieten. Die Dreitannenstadt liegt eingebettet zwischen Ausläufern der Jurakette, dem Born, dem Engelberg und dem Säli. Auf meiner Bucket List steht noch die Wanderung entlang der Etappe 4 der ViaGottardo von Olten via Aarburg zum Restaurant Säli-Schlössli an aussichtsreicher Lage hoch über Olten.
Ein weiter Wanderklassiker bei Olten haben wir hingegen schon absolviert: die Durchwanderung der mystischen Tüfelsschlucht.
Weitere Tipps für deinen Ausflug nach Olten
- Das Oltner Tourist Center hat von Montag bis Freitag jeweils von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr sowie von 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Dort findet ihr jede Menge gut gestaltete Broschüren und Informationsmaterial für euren Stadtrundgang.
- Die öffentlichen Altstadtführungen finden in der Regel zweimal monatlich statt und kosten 15 CHF. Eine Übersicht über die anstehenden Führungen wie auch weitere Events findet ihr hier: Ticketverkäufe
- Während der Sommermonate lockt Olten auch mit einem zentral gelegenen Strandbad. Perfekt, um den Stadtrundgang mit einer Abkühlung abzuschliessen.