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Zugegeben, das Kufsteinlied war mir vor meinem Abstecher in die kleine historische Stadt am Ufer des Inns nicht bekannt. Das 1947 komponierte Lied, worin Kufstein als «Perle Tirols» besungen wird, zählt zu den grössten Hits des volkstümlichen Schlagers. Diese Bildungslücke habe ich während unseres zweitägigen Aufenthalts in der charmanten Kleinstadt nun aber behoben.
Doch das Lied allein ist nicht hauptausschlaggebend für einen Abstecher nach Kufstein. Die hoch über der Stadt thronende Festung, die kopfsteingepflasterten Altstadtgassen, eine dynamische kulinarische Szene sowie die Lage am Inn und Nähe zum Naturschutzgebiet Kaisergebirge machen Kufstein wahrlich zu einem lohnenden – und auch ausserordentlich vielfältigen – Reiseziel. Spätestens nach der Durchsicht meiner von der Reise mitgebrachten sieben guten Gründe ist eure Lust auf Kufstein ebenfalls geweckt. Wetten!
1. Weil du hier über 600 Jahre Wirtshausgeschichte erleben kannst
Kufstein liegt praktischerweise direkt an der Railjet-Strecke Zürich – Wien und ist dementsprechend aus der Schweiz bequem, ohne umzusteigen mit dem Zug zu erreichen. Der Bahnhof befindet sich direkt gegenüber dem Kufsteiner Wahrzeichen – dem 90 m hohen Festungsberg. Ein wahrlich imposanter Anblick. Am Fusse des Bergs, das solide Mauerwerk im Rücken, befindet sich das Auracher Löchl. Der Traditionsbetrieb prägt seit dem 15. Jahrhundert die Geschichte von Kufstein mit.
Einst einfache Bierschenke, ist das Auracher Löchl heute Restaurant, Boutique-Hotel und Gin-Mekka zugleich. Dass das Auracher Löchl dabei stets mit der Zeit geht und weitsichtig in die Zukunft investiert, zeigt sich bei der neusten Erweiterung. Diesen Sommer wurden nach einer aufwendigen Restaurations- und Sanierungsphase direkt neben dem Stammhaus mit dem «Panorama 1830» eine lässige Rooftop-Bar sowie zehn neue Boutique-Suiten eröffnet.
So stösst man neu in luftiger Höhe mit Inn-Blick (sofern das Wetter mitmacht, ansonsten ist es drinnen auch ganz gemütlich) auf einen genussvollen Abend an. Und lässt diesen nach währschafter Tiroler Kost im Weinhaus mit einem Gin Tonic im legendären Stollen 1930 ausklingen. Das warme Bett wartet danach zum Glück nur zwei Stockwerke darüber.
2. Weil die Kufsteiner Altstadt mit ihrem lässigen Flair zu punkten weiss
Das Auracher Löchl beherbergt unter einem Dach aber nicht nur alle Komponenten für eine genussvolle Auszeit, sondern liegt auch hervorragend, um die Kufsteiner Altstadt zu Fuss zu erkunden. Das beliebteste Fotomotiv Kufsteins (nebst der Festung), hat man hier nämlich direkt vor der Haustür. Dem Charme der Römerhofgasse kann sich kaum ein Kufstein-Besucher entziehen.
Die Römerhofgasse liegt am Weg zum Unteren Stadtplatz, den man als «Herz» von Kufstein bezeichnen kann. Der verkehrsfreie Platz ist von historischen, farbenfrohen Gebäuden gesäumt. Hübsche Erker, imposante Treppengiebelfassaden, der goldene Marienbrunnen und die erste Spar-Filiale Österreichs – ja, hier lässt sich so einiges entdecken.
Wer an einem sonnigen Nachmittag vom Unteren Stadtplatz Richtung Oberen Stadtplatz spaziert, wird rasch feststellen, dass Kufstein trotz seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit überhaupt nicht verstaubt wirkt. Dank der hier ansässigen Fachhochschule zieht Kufstein viele Studierende an, die zu einer Stadtverjüngung beitragen und gleichzeitig Treiber für die Eröffnung neuer, hipper Cafés und Szene-Lokale sind. Meine Favoriten: das Café Liebelei bei schönem Wetter und das Buch-Café im Lippott-Haus bei trüberen Aussichten.
3. Weil über Kufstein täglich Orgelklänge erklingen
Mit Koffein gestärkt sind wir ready, den Festungsberg in Angriff zu nehmen. Wobei: Lift sei Dank erreicht man das für Tirol bedeutende Kulturdenkmal auch ohne besondere Anstrengung. Die Festungsanlage ist weitläufig und kann gut individuell und im eigenen Tempo erkundet werden. Wer mag, der kann sich im Google Play oder App Store die kostenlose Audio-Guide-App «Festung Kufstein» herunterladen. Einen Fixpunkt solltet ihr euch aber merken: Und zwar wird täglich um 12:00 Uhr die Heldenorgel zum Leben erweckt.
Die 1931 vom Orgelbauer Oskar Walcker im Bürgerturm der Festung errichtete Orgel gilt nach einer Erweiterung in den Jahren 1971 sowie 2009 mit 4’948 Pfeifen als grösste Freiorgel der Welt. Der Spieltisch der Orgel befindet sich im Festungsneuhof. Die Distanz zwischen Spieltisch und Orgelpfeifen ist nur eine von mehreren Herausforderungen, die Organisten bei einer Premiere auf der Heldenorgel erwartet. Üben kann man nämlich auch nicht – zumindest nicht, ohne dass ganz Kufstein mithören würde.
Nebst dem Orgelkonzert und den spannenden geschichtlichen Wirrungen rund um die Festung ist aber natürlich auch die Aussicht über die Stadt, den Inn und das umliegende Kufsteinerland Grund genug, den Abstecher auf den Festungsberg fix ins Sightseeing-Programm einzubauen.
4. Weil sich unzählige schöne Festungsblicke entdecken lassen
Der Festungsberg mit dem trutzigen Bauwerk prägt das Stadtbild von Kufstein. Doch von wo hat man den besten Blick auf die Festung und wo lässt sich die einzigartige Stadtkulisse am besten einfangen?
Einen 1A-Blick auf die Festung gibt’s von der Dachterrasse des zentral gelegenen Hotels Andreas Hofer. Die saisonale und regionale Küche des Hotelrestaurants geniesst einen hervorragenden Ruf. Im Herbst gibt es hier zum Beispiel Wildgerichte aus eigener Jagd. Bei entsprechender Reservation kann das Essen ohne Aufpreis auf der Dachterrasse eingenommen werden. Insbesondere an schönen Tagen ein herrlicher Ort – und ich würde meinen, auch so etwas wie ein Geheimtipp.
Einen kurzen Spaziergang vom Stadtzentrum entfernt bietet der Kalvarienberg mit dem Andreas Hofer Denkmal einen tollen Panoramablick über die Dächer der Altstadt hin zum Festungsberg und dem dahinterliegenden markanten Pendling – dem Hausberg Kufsteins.
5. Weil eine Fahrt mit dem Kaiserlift herrlich entschleunigt
Wenn das Wetter mitmacht, dann punktet auch das Weinbergerhaus hoch über Kufstein mit einem herrlichen Tiefblick auf die Stadt und einer Weitsicht über das Inntal bis nach Deutschland. Der Abstecher mit dem Kaiserlift von Kufstein aufs Brentenjoch auf 1’200 m ü. M. mitten im Naturerlebnis Kaisergebirge lohnt sich aber auch an bewölkten Tagen. Bei der 2015 durchgeführten Generalsanierung des Lifts (einer der ältesten in Tirol) wurde bewusst am Konzept der Einer-Sessellifte festgehalten.
Die knapp 30-minütige Fahrt von der Tal- bis zur Bergstation ist nostalgisch und wunderbar entschleunigend zugleich. Oben angekommen, kann man entweder das weitläufige Wanderwegenetz des Kaisergebirges erkundigen, auf der Sonnenterrasse des Weinbergerhauses ein köstliches Stück Streuselkuchen geniessen, oder gemeinsam mit Maria Bachmann in die Kräuterwelt eintauchen.
Die Kräuterexpertin gibt ihr Wissen im Rahmen von geführten Kräuterwanderungen gerne weiter. Genau hinsehen und die Schätze der Natur erkennen – auch das trägt zur Entschleunigung bei. Und wenn man nach einer knappen halben Stunde bereits einen ziemlich bunten Strauss an Alpkräutern gesammelt und diesen im Anschluss mit einfachsten Methoden zu einem fein duftenden Kräutersalz verarbeitet hat, gibt das ein unglaublich befriedigendes Gefühl. Einen Tipp von Maria nehme ich mir übrigens seither zu Herzen: Ernähre dich so, dass du jeden Tag alle Regenbogenfarben einmal auf dem Teller hast.
6. Weil das Kufsteinerland ein Paradies für Genussradler ist
Kufstein ist kompakt. Ein voller Tag ist ausreichend, um die Top Sehenswürdigkeiten der historischen Kleinstadt zu besichtigen. Danach lockt das Umland. Für Genussmenschen, zu denen ich mich zähle, hat das Kufsteinerland extra die sogenannten «Kaiserweis Genussradrunden» konzipiert. Die drei Radtouren führen von Kufstein aus dem Inn entlang zu den kulinarischen Schätzen der umliegenden Dörfer.
Auf unserer knapp zweistündigen Tour von Kufstein Richtung Ebbs und retour passieren wir die Schaubrennerei «Zum Messerschmied» und den Kaissenhof, wo es nicht nur das weltbeste Grammelschmalz gibt (ehrlich, das ist sooooooo unglaublich lecker!), sondern auch ein liebevoll gestalteter Hofladen mit vielen feinen selbst produzierten Produkten. Alle, die eine zünftige Jause mit hervorragender Fleischqualität zu schätzen wissen, sollten sich diese Radrunde auf keinen Fall entgehen lassen.
Die Velos lassen sich dank dem Bike Tirol Verleihsystem (mit einem Standort am Bahnhof Kufstein) auch unkompliziert mieten. Zur Auswahl stehen normale Bikes als auch E-Bikes in einer richtig guten Qualität.
7. Weil du in Kufstein eine facettenreiche Haubenküche geniessen kannst
Es ist kein Geheimnis – wir sind bekennende Foodies und testen uns mit Leidenschaft durch gut bewertete Restaurants. Kufstein hat diesbezüglich gleich mehrere Trümpfe auf Lager. Der erste Restaurant-Check führt uns – inklusive schönem Festungsblick – am List-Denkmal vorbei an den Stadtrand von Kufstein.
Ein wunderbarer Abendspaziergang und die perfekte Einstimmung auf die kreative Küche von Österreichs jüngster Haubenköchin. Die 22-jährige Viktoria Fahringer hat ein komplett neues Konzept für den elterlichen Betrieb – den Tiroler Hof – entworfen und dieses 2019 nach der Betriebsübergabe auch umgesetzt. Vater und Tochter sind heute gemeinsam in der Küche tätig, wobei sich Viktoria der Gourmet-Küche widmet und am Chef’s Table (maximal für 2 Personen pro Abend buchbar) ihre Gäste mit einem farbenfrohen und geschmackvollen Mehrgangmenü verwöhnt.
Bemerkenswert ist dabei ihre Experimentierfreudigkeit und die Unerschrockenheit, mit der die Jungunternehmerin Dinge anpackt und umsetzt. Ich bin auf jeden Fall gespannt, in welche Richtung sich ihre kulinarische Handschrift weiterentwickeln wird.
Während Viktoria Fahringer Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Schrebergarten-Anbau in ihre Menüs einbaut, ist Stephan Mauracher, Gastgeber im Stadthotel Alpenrose, noch einen Schritt weitergegangen. Er bewirtschaftet im idyllischen Thiersee 15 Fahrminuten von Kufstein entfernt den Lindhof. Der Bauernbetrieb bildet sprichwörtlich den «Lebensmittel»punkt des Familienunternehmens, zu dem nebst der Alpenrose auch der Sonnhof in Hinterthiersee gehört.
Wer gemeinsam mit Stephan Mauracher über den Lindhof spaziert und seinen Ausführungen lauscht, merkt rasch, dass hier ein leidenschaftlicher Schaffer am Werk ist. Mich beeindruckt die grosse Gemüseplantage, wo Stephan Mauracher auch immer mal wieder mit neuen – für diese Breitengrade ungewöhnliche Sorten – herumpröbelt. Aktuell im Test: Ingwer.
Ob dieses Experiment gelingt, wird sich nächsten Frühling zeigen. So oder so werden die erntefrischen Produkte ins hervorragende Gourmet-Menü der Alpenrose integriert. Bei unserem Besuch gab’s unter anderem die Lindhof-Artischoke und Raviolo von der Roten Bete. Und: Auf dem Weg vom Stadtzentrum zur Alpenrose gibt’s nochmals eine neue Perspektive auf die Festung.
Extratipps für deine Reise nach Kufstein
- Die direkte Railjet-Verbindung Zürich – Kufstein wird 6x täglich bedient. Die Zugfahrt dauert 4 h 11 min.
- Sowohl das Hotel Andreas Hofer als auch das Auracher Löchl sind zentral gelegene Unterkünfte in fussläufiger Distanz zum Bahnhof, die wir empfehlen können.
- Ab einer Übernachtung im Kufsteinerland erhält jeder Urlaubsgast ab 4 Jahren die KufsteinerlandCard, die unter anderem den kostenlosen Eintritt in die Festung als auch die Berg- und Talfahrt mit dem Kaiserlift inkludiert. Ihr könnt damit auch kostenlos an den im Rahmen des Wochenprogramms durchgeführten Kräuterwanderungen (sowie weiteren Erlebnissen) teilnehmen.
- Kufstein ist auch die Produktionsstätte der weltberühmten Riedel-Gläser. Die Schauglashütte inklusive Shop (und Outlet) befindet sich direkt gegenüber dem Hotels Alpenrose.
- Nebst den im Beitrag erwähnten beiden Cafés auf dem Unteren Stadtplatz lohnt sich auch ein Zwischenstopp im Café Kleinod in der Kaiserbergstrasse.
- Westlich des Bahnhofs befindet sich die Bio-Metzgerei Juffinger, die auch täglich einen preiswerten Mittagstisch anbietet.
- Zu den Kaiserweis Partnerbetrieben zählt auch die Burgeralm bei Walchsee, die wir im Sommer 2018 besucht haben. Dies ist zwar knapp ausserhalb des Kufsteinerlandes, der Abstecher lässt sich aber gut mit einer E-Bike-Tour ab Kufstein kombinieren.