Wie lässt sich die Karibik am Besten erkunden, wenn man kein eigenes Boot und keine 3 Monate Zeit dafür hat. Wir haben uns diese Frage bei der Reiseplanung auch gestellt und sind dann zum Schluss gekommen, dass man es vielleicht mal mit einem Kreuzfahrtschiff versuchen könnte. Ich denke, zum Thema «Kreuzfahrtschiff» gibt es ganz viele Vorurteile (nur für alte Leute, schick, Party, langweilig…), die nicht alle stimmen.
Die Schiffswahl an sich ist schon eine Herausforderung. Es gibt vom Luxusliner bis zum Partyboot so ungefähr die ganze Bandbreite. Mir erschien dann das Angebot der Norwegian Cruise Line sympathisch, da die Schiffe zwar gross aber nicht riesig sind, das Motto „Freestyle“ zelebriert wird und der Preis doch sehr angemessen erschien. Das „Freestyle“-Motto bedeutet, dass für die Mahlzeiten kein speziell festgelegten Zeiten und Kleiderstile zu beachten sind. Zugegebenermassen, ich hätte die Segelboot-Angebote noch toller gefunden, doch das war preislich etwas über unserem Niveau.
Somit wagten wir das Experiment und buchten eine Aussenkabine ohne Balkon auf der Norwegian Dawn. Das Programm der 10-tägigen Karibik Kreuzfahrt war wie folgt:
Miami, Florida – Samaná, Dominikanische Republik – Tortola, Britische Jungferninseln – Philipsburg, St. Maarten – St. John`s, Antigua – Bridgetown, Barbados – Basseterre, St. Kitts – Miami, Florida
Die Karibik Kreuzfahrt hat uns positiv überrascht. Auf dem Schiff waren die Nationen sehr stark durchmischt, als Europäer war man in der Unterzahl. Es hatte zahlreiche Familien, tatsächlich viele ältere Personen aber auch einige junge Paare. Das Schiff an sich gleicht meiner Ansicht nach einem fahrenden Hotel. Ich fand das Innenleben wirklich sehr eindrücklich. Effektiv benutzt habe ich aber eigentlich nur den Fitnessraum (mit freier Sicht auf den Ozean lässt es sich leichter Steppen) und die Restaurants.
Die Kabine war zwar nicht gross, aber praktisch und gemütlich eingerichtet. Jedes Zimmer bekommt einen Steward zugeteilt, der sich jeden Tag sehr nett nach dem Wohlbefinden erkundigt.
Für die Mahlzeiten gab es drei Restaurants, die im Preis inbegriffen sind und etliche Spezialrestaurants mit Aufpreisen. Das Morgenbuffet war wirklich toll und hat jedem Geschmack etwas geboten. Das Nachtessen war in Ordnung aber kein Highlight. Man kann eigentlich den ganzen Tag irgendwo essen, aber da man ja zum Glück nicht den ganzen Tag auf dem Schiff ist, hat sich diese Tatsache nicht negativ ausgewirkt.
Während den drei Tagen, die wir auf See verbrachten, genossen wir die Meerbrise auf dem Sonnendeck. Der Andrang hier hielt sich in Grenzen, da die älteren Leute eher im Casino die Zeit vertrieben. Der Mini-Pool dagegen fand ich nicht wahnsinnig attraktiv und verzichtete aufs Baden. Grundsätzlich sorgten aber all diese Eindrücke für ein positives Grundgefühl.
Wow! That looks like so much fun :) I’ve never been on a cruise before.
Ich gehöre zu denen die zwar noch nie eine richtige Kreuzfahrt gemacht haben aber jede Menge Vorurteile haben…:-) Habt ihr das Gefühl bei den einzelnen Stops an Land ausreichend Zeit gehabt zu haben – wie lange sind die Landaufenthalte im Durchschnitt? Außerdem würde mich interessieren wieviel ihr auf Eurer Fahrt für Trinkgeld/andere Extras ungefähr ausgegeben habt.
Deine Haltung kann ich voll verstehen, war bei mir ja auch nicht besser. Die Dauer der Landaufenthalte variierte zwischen 5 – 8 Stunden. Für die besuchten Karibikinseln fand ich die Zeit ausreichend. Man kann sich gut vorher etwas vorbereiten & planen. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Zeit in Europa, wo man all die «Kulturhochburgen» besucht, doch etwas knapp sein könnte. Bei der NCL wird eine Trinkgeldpauschale von 12$ pro Tag/Passagier erhoben. Ausser diesem Betrag hatten wir keine erheblichen Zusatzausgaben auf dem Schiff. Wir haben aber auch keine Spezialitätenrestaurants besucht und keinen Alkohol getrunken (das kann dann schon ins Geld gehen). Der Kostenrahmen der Landeausflüge kann man gut individuell gestalten und z.B. die Inseln auf eigene Faus erkunden (Auto / Fahrrad mieten) oder sich einer organisierten Gruppe anschliessen (Kosten zwischen 40$ – 120$ pro Ausflug/Person, je nach Umfang).