Letzte Woche haben wir unter dem Motto „Seenlust“ ein verlängertes Wochenende in Kärnten verbracht. Diesen Frühling habe ich Kärnten zum ersten Mal gestreift, und zwar bei der zweiten Etappe unserer Bahnreise durch Österreich, Slowenien und Italien. Einen zweistündigen Aufenthalt in Villach – bedingt durch die Bahnumsteigezeiten – nutzen wir damals für einen Bummel durch die hübsche Altstadt. Lustigerweise sind wir dieses Mal gerade umgekehrt angereist. Kärnten ist ab der Schweiz nicht unbedingt einfach erreichbar. Direktflüge Zürich-Klagenfurt gibt es nicht mehr. Alternativen sind Salzburg, Graz und Ljubljana – oder mit dem Nachtzug via Salzburg.
Uns brachte ein kleiner Hüpfer der Adria Airways überraschenderweise 20 min schneller als geplant (bei einer Flugzeit von einer Stunde, ist das eine ordentliche Leistung) nach Ljubljana. Von dort ging die Reise mit Minibus weiter. Vorbei an Bled und mit kurzem Stau bei der Mautstelle in Jesenice, erreichten wir zwei Stunden später Neusach am Weissensee. Idyllische Gegend, funkelnder See – soweit alles perfekt. Nur die Sonne hielt sich nicht ans Programm und zeigte sich kaum. Wir liessen uns davon nicht beirren und erkundeten den See mit dem E-Bike und auf einem Floss inklusive knuddeliger Hundebegleitung. Die ganz Mutigen wagten sogar den Sprung in den See. Ich gestehe, ich habe gekniffen.
Zimmerblick vom Bio-Vitalhotel Weissenseerhof
Abendlicher Ausblick vom Spa-Ruheraum
Flossfahrt auf dem Weissensee
In Kärnten gibt es für jeden Geschmack einen passenden See. Mir persönlich hat der Weissensee gerade dank seiner abgelegenen Lage und der Ruhe sehr gut gefallen. Da hatte der Millstätter See am dritten Tag einen schweren Stand. Wo sich früher die Adeligen aus Wien ihren Sommersitz bauten, erinnern noch heute prächtige Villen an diese glorreiche Zeit. Ansonsten scheint die Gegend etwas verstaubt. So, als schwelge sie immer noch von der „Sommerfrische“.
Dafür bin ich hier zu meiner Ruder-Premiere gekommen. Überraschenderweise war die Koordination kein Problem, dafür scheiterte ich beinahe daran, die Ruder richtig in den Händen zu halten… Anschliessend wanderten wir von der Lammersdorfer Hütte durch Nieselregen zum Jufenkreuz. Oben auf dem Gipfel entschlüpfte mit ein freudiger Jauchzer, da die Wolken netterweise ein Guckloch auf den Millstätter See offengelassen hatten. Da wir in der Hütte dann auch brav den Kaiserschmarrn teilten, erbarmte sich die Sonne am letzten Tag und liess den Millstätter See im Sonnenlicht erstrahlen. Unser Fazit, die Seenlust viel ins Wasser – dafür haben wir nun Lust, mehr zu sehen ;).
Das nennt man hier Buchtenwandern
Jufenkreuz mit Aussicht
Instagram-Wochentipp:
Instagram hat diese Woche eine Hyperlapse App für Apple-User gelauncht (wir Androidler dürfen noch etwas warten). Und wer wissen möchte, wo und wie andere ihre Bilder bearbeiten, der findet hier einen interessanten Beitrag dazu. Eins vorweg: Snapseed und VSCO werden am meisten genannt.
super schöne Seenbilder!
Ich bin auch jedes Jahr im Sommer in Kärnten, für mich als Österreicher klingt es fast unglaublich, dorthin fliegen und dazu noch so einen Umweg fahren zu müssen wie du es beschreibst. Aber fein, dass du trotzdem zu uns gekommen bist :)
Du hast auch sehr idyllische Plätzchen entdeckt!
Ich kann dir auch noch den Wörthersee empfehlen. Ist natürlich der touristischste, aber auch wirklich sehr schön weil das Flair in z.B. Velden am Wörthersee schon sehr südlich, mediterran ist.
Schau doch mal rein bei mir http://www.markusjerko.at/photo/velden-woerthersee/
ciao Markus
Oh, schöne Bilder vom Wörthersee, danke :) beim nächsten Mal machen wir bestimmt auch noch einen Abstecher dorthin. Ja leider liegen da einige Gipfel zwischen der Schweiz und Kärnten und deshalb ist der Weg etwas beschwerlicher.
Super stimmungsvoll die Kärnten-Geschichte. Auch wenn die Kärtner Seen in diesem Sommer die sonst üblichen 26-29 Grad nicht erreicht haben, sieht es sehr einladend aus. Mit der köstlichen Alpe-Adria Kulinarik und dem Seenwellness ist man dort ja immer gut aufgehoben ;-)