Werbung: dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit den Lenk Bergbahnen
An der Lenk gibt es so einige spannende Wanderwege zu entdecken. In den letzten Jahren hat es uns daher auch immer mal wieder in diesen idyllischen Ecken des Berner Oberlandes verschlagen; vom Wanderklassiker «Zu den Sibe Brünne» bis hin zu anspruchsvolleren Bergtouren via Schnidejoch ins Wallis finden sich hier auf dem Blog bereits einige regionale Wandertipps. Kürzlich haben wir unser Repertoire erweitert und den Höhenrundweg Gryden unter die Lupe genommen. So viel sei vorweg verraten: Der Abstecher in die faszinierende Kraterlandschaft am Betelberg bietet veritablen Wandergenuss.
Mit der Erlebnisgondel auf den Betelberg
Wenn es ums Wandern geht, sind wir in der Regel Frühaufsteher. Ich bin gerne zeitig auf dem Berg und liebe die morgendliche Frische sowie die klare Sicht. Und so wollte ich eigentlich auch die Wanderung auf dem Höhenrundweg Gryden an einem Vormittag in Angriff nehmen. Doch just für jenen Tag wurde eine Schlechtwetterfront angekündigt und da wir sowieso bereits am Vortag anreisten und den Aufenthalt an der Lenk auf zwei Tage ausdehnten, entschieden wir spontan, die Tour bereits am Nachmittag des Anreisetages zu unternehmen. Das zeigt exemplarisch, dass der Höhenrundweg Gryden auch eine richtig tolle Wanderung für all diejenigen unter euch ist, die gerne kurzfristig Pläne schmieden und nicht im Voraus ihre freien Tage voll verplanen möchten.
Und so marschieren wir vom Bahnhof Lenk direkt zur Talstation der Gondelbahn Lenk Betelberg, wo es für uns bequem hinauf aufs Leiterli geht. Wer mit Kindern unterwegs ist oder auch einfach sonst keine Lust auf eine 0815-Gondelbahnfahrt verspürt, der passt unten an der Talstation eine der 12 Erlebnisgondeln ab. In diesen 12 besonderen Gondeln tragen drei tierische Bewohner des Betelbergs – Mona, die Kuh, Flöckli die Ziege und Moritz das Murmeltier zur unterhaltsamen Fahrt bei und sorgen gleichzeitig dafür, dass man die Umgebung besser kennenlernt.
Wir erwischen auf der Bergfahrt die «Mona», die uns in den gut 15 Minuten Fahrzeit bis zum Leiterli auf die verschiedenen Alpbetriebe aufmerksam macht und mir auch gleich die umliegenden markanten Naturelemente wie der imposante Rezligletschers, der an diesem Tag – Föhn sei Dank – unglaublich nah erscheint, zeigt.
Auf dem AlpRundweg Richtung Alp Steinstoss
Schwups sind wir oben beim Leiterli auf stolzen 1’946 Meter über Meer. Das Leiterli ist als Ausgangspunkt für diverse Themen- und Rundwege die Drehscheibe der Sommeraktivitäten am Betelberg. Zudem befindet sich direkt neben dem Berghotel Leiterli (mit Sonnenterrasse für alle, die vor dem Wanderstart noch eine Stärkung benötigen) auch ein lässiger Alp Spielplatz und an Wochenenden werden Trottibikes verleiht. Auch wenn die Sonnenterrasse des Leiterlis verlockend aussieht, zügeln wir unseren Appetit noch ein wenig und halten nach der Wanderwegbeschilderung Ausschau.
Der Höhenrundweg Gryden ist direkt beim Ausgang der Bergstation ausgeschildert und wird im ersten Abschnitt parallel zum AlpRundweg Leiterli geführt. Bereits nach wenigen Metern erfahren wir dank einer der Informationstafeln des AlpRundweges, dass wir uns hier am Rande einer geschützten Moorlandschaft befinden. Das Gelände zwischen Leiterli und Trütlisbergpass ist Teil des Bundesinventars der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung. Mit diesem Wissen können wir nun die torfhaltigen Alpwiesen bereits aus der Ferne ausmachen – überall dort, wo die gelbbraune bis orangebraune Farbe im Gelände dominiert, befinden sich Flach- bzw. Hochmoore. Und je weiter der Herbst fortschreitet, desto prägnanter treten diese Farbtupfer in Erscheinung.
Wir folgen dem breiten, bequem zu begehenden Kiesweg Richtung Steinstoss/Stübleni. Die markanten Hänge des Gryden treten dabei immer imposanter in Erscheinung. Je näher wir dieser besonderen Gesteinslandschaft kommen, desto mehr Details können wir ihr entnehmen. Der Hügelzug erinnert etwas an die Schrattenfluh, ist aber mit seiner tief zerfurchten Struktur aus grünen Alpwiesen und auffallend weissem, kantigen Gesteinsmaterial mosaikartiger als das Entlebucher Pendant. Auch geologisch unterscheiden sich die beiden Gebirgszüge. Während bei der Schrattenfluh der Schrattenkalk vorherrschend ist, ist es bei den Gryden ein Gemisch aus Rauwacke (ein poröses Dolomitgestein) und Gipsstein.
Bevor wir uns aber mitten in diese besondere Gesteinsformation begeben, ist es nun definitiv an der Zeit für eine Zwischenstärkung. Nicht weit vom Höhenrundweg entfernt liegt die Alp Steinstoss, wo sich ein Einkehrstopp lohnt. Ein Plättli mit direkt vor Ort hergestelltem Bergkäse und eine Portion Merängge mit Nidlä – und das alles auf einer lauschigen Wiese mit schönster Aussicht.
Querfeldein zu den faszinierenden Gryden
Nach diesem Zwischenhalt bin ich ready, um die Gryden zu erklimmen. Der Höhenrundweg führt rund um den die Gesteinsformation und bietet die Möglichkeit, die Tour beliebig Richtung Trütlisbergpass oder über den Stüblenipass weiter nach Lauenen/Wasserngrat auszudehnen. Nach dem gemütlichen Einstieg auf dem AlpRundweg wird es hinter der Alp Steinstoss rasch alpiner. Der Kiesweg geht in einen schmalen Naturweg über, der über Stock und Stein den Flanken der Gryden entlangführt. Ich geniesse den Panoramablick Richtung Wildstrubelmassiv und bin gleichzeitig gespannt, welche Tiefblicke mir der zerfurchte Gryden noch bereithalten wird.
Wir folgen dem sanft ansteigenden Rundweg um den Stübleni im Gegenuhrzeigersinn bergwärts bis zum Wegweiser auf 2’077 Meter über Meer. Hier haben wir nun die Möglichkeit, den Rückweg des Höhenrundweges in Angriff zu nehmen, oder – wie uns auch auf dem Schild direkt beim Wegweiser ans Herz gelegt wird – die knapp 500 Zusatzmeter bis zur Schutzhütte in Angriff zu nehmen.
Und die lohnen sich! Auf einem schmalen Weg navigiere ich über den zerklüfteten und von tiefen Dolinen durchzogenen Grat. In diesem Abschnitt sieht man besonders eindrücklich, wie das Regenwasser über Tausende von Jahren zur langsamen Auflösung des Gipssteins beigetragen hat – und weiter beiträgt.
Bei der Schutzhütte verweilen wir für einen Moment und erfreuen uns ab dem herrlichen Bergpanorama, bevor wir auf dem Höhenrundweg den Rückweg Richtung Leiterli in Angriff nehmen.
Auf der Rückseite des Gryden – direkt bei der Abzweigung zum Stüblenipass – treffen wir dann auch noch ganz unverhofft auf Moritz, das Murmeltier. Dieser kostet wie wir die letzten wärmenden Sonnenstrahlen vor der angekündigten Regenfront aus.
Pünktlich auf die letzte Talfahrt der Gondelbahn sind wir zurück beim Ausgangspunkt des Höhenrundweges, beim Leiterli und sind uns einig: Diese kurzweilige Rundtour hält alle Komponenten für einen gelungenen Wanderausflug bereit. Sei es für eine gemütliche Sonntagsrunde an der frischen Luft oder aber in Kombination mit einer längeren Tour für alle, die es doch etwas anspruchsvoller mögen – der Höhenrundweg Gryden lässt sich vielfältig kombinieren.
Praktische Tipps für deine Wanderung auf dem Höhenrundweg Gryden
Der Routenverlauf unserer Wanderung auf dem Höhenrundweg Gryden könnt ihr nachfolgender Karte entnehmen. Es handelt sich um einen Bergweg, der im ersten Abschnitt einfach zu begehen ist (breiter Kiesweg, Schwierigkeit T1). Das Gelände rund um den Gryden ist etwas anspruchsvoller (Naturweg mit teils schmalen Stellen, Schwierigkeit T2/T3) und bedingt gutes, griffiges Schuhwerk. Die runde hält lediglich eine moderate Steigung von gesamthaft 345 Höhenmetern bereit und lässt sich in gemütlichen 2.5 Stunden erwandern.
Der Ausgangspunkt des Höhenrundweges beim Leiterli erreicht ihr mit der Gondelbahn Lenk – Stoss – Leiterli, die in den Sommermonaten von anfangs Juni bis Mitte Oktober (18. Oktober 2020) durchgehend von 08:30 Uhr bis 17:00 Uhr in Betrieb ist. Die Einzelfahrt Lenk-Leiterli retour kostet für Erwachsene regulär 34 CHF mit GA/Halbtax beträgt der Preis 28 CHF. Für Familien gibt es Spezialtarife. Die aktuellen Preisinformationen findet ihr hier: Preise Einzelfahrten
Und wer den Höhenrundweg Gryden mit einem Kurzaufenthalt an der Lenk kombinieren möchte (wie gesagt, die Wandermöglichkeiten sind vielfältig), dem kann ich als Basis die Lenk Lodge ans Herz legen. Ob in der Lenk Lodge oder einem anderen teilnehmenden Gastbetrieb; ab einer Übernachtung erhält man die Gästekarte und profitiert damit nebst anderen Inklusivleistungen von der kostenlosen Nutzung der Lenker Bergbahnen. Bis am 18. Oktober beherbergt die Lenk Lodge diese Saison zudem jeweils von Mittwoch bis Sonntag das Pop Up Restaurant Aplati der beiden Schwestern Camille & Céline Rohn. Wir haben die Kochkunst der beiden getestet und können euch ein Abendessen dort wärmstens empfehlen!
Eckdaten des Höhenrundweges Leiterli – Gryden (Schutzhütte) – Leiterli
Ausgangspunkt | Bergstation der Gondelbahn Leiterli-Stoss (Betelberg) |
Länge | 7.8 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 345 m ↘ 345 m |
Dauer | 2:30 h |
Zielort | Bergstation der Gondelbahn Leiterli-Stoss (Betelberg) |