Werbung: dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Passepartout
Auch wenn uns der Altweibersommer in diesen Tagen glauben lässt, die Sommertage mögen ewig andauern, steht der Herbst in den Startlöchern. Passend zur anstehenden farbenprächtigsten Jahreszeit habe ich für euch eine schöne Wanderung im Seetal auskundschaftet.
Die idyllische Tallandschaft zwischen dem aargauischen Lenzburg und Emmen im Kanton Luzern, bietet mit ihren Seen, Burgen und Schlössern die perfekte Kulisse für eine kurzweilige Wanderung in der Herbstzeit. Während bei unserem Abstecher anfangs September die Vegetation drumherum noch üppig grün scheint, lassen die mit Laubwäldern und Rebstöcken überzogenen Hügelzügen später im Herbst die Landschaft golden leuchten. Vergesst also nicht, eure Kamera einzupacken.
Unbekannte Ecken der Zentralschweiz
In Zusammenarbeit mit dem Zentralschweizer Tarifverbund Passepartout präsentiere ich euch dieses Jahr vier tolle Ausflugsziele in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden, die sich abseits der touristischen Hotspots befinden und bequem mit Zug und Bus erreichbar sind. Nach der Schneeschuhtour im Glaubenberg, der Wanderung entlang dem Moorlandschaftspfad Entlebuch zum Kneippweiher Schwandalp sowie dem Ausflug zur versteckten Risletenschlucht führt euch mein vierter und letzter Ausflugstipp dieser Serie ins wunderschön herbstliche Seetal.
Naturoase Hallwilersee
Zugegeben, so oft hat es mich vor dieser Wanderung noch nicht ins Seetal verschlagen. «Wieso nur?», frage ich mich, während wir uns mit der Seetalbahn dem Hallwilersee entlang «schlängeln». Das Seetal ist nämlich sowohl von Zürich als auch von Luzern aus schnell und unkompliziert erreichbar und an tollen Ausflugszielen mangelt es nicht; Hallwilersee, Baldeggersee, Schloss Hallwyl, Burgruine Nünegg, Johanniterkommende Hohenrain, Schloss Heidegg und die einzigartige Flora und Fauna im Naturschutzgebiet Ronfeld – um hier nur einige Highlights zu nennen.
Ausgangspunkt für unsere Wanderung ist das Dorf Mosen am südlichen Ende des Hallwilersees. Der Wanderweg startet direkt am Bahnhof der Seetalbahn und leitet uns am Camping Seeblick vorbei ans Seeufer. Der See strahlt an diesem Samstagmorgen eine angenehme Ruhe aus – ich lasse den Blick über die spiegelglatte Wasseroberfläche gleiten und sauge die frische, feuchte Morgenluft tief ein und aus. Danach führt uns der Wanderweg durch einen märchenhaft «Baumtunnel» dem Südufer entlang Richtung Aesch. Was für ein wunderschöner Wegabschnitt!
Von Weingut zu Weingut…
Kaum werden wir vom Baumtunnel wieder ausgespuckt, gibt’s freie Sicht Richtung Zentralschweizer Alpen. An Föhntagen muss die Fernsicht hier herrlich sein – aber auch so, lässt uns das Panorama einen Moment innehalten.
Wir durchqueren Aesch und passieren das erste Weingut auf dieser Strecke. Beim Weingut Klosterhof sind die Rebstöcke voller reifen Trauben. Der Erntestart steht hier kurz bevor. Auch die Obstbäume ächzen unter der Last der Früchte – Birnen, Äpfel – da steht für die Bauern in den folgenden Herbstwochen noch einiges an Arbeit an. Hinter dem Klosterhof beginnt der Wanderweg leicht anzusteigen und führt uns in die Anhöhen des Eggwaldes. Der Wanderweg verläuft hier abwechslungsreich teils auf schmalen mit Wurzelstöcken durchzogenen Pfaden und dann wieder auf breiteren Kieswegen. Zwischendurch lichtet sich das Blätterdach und bietet frei Sicht aufs Seetal.
Nach gut 1.5 Stunden Gehzeit erreichen wir Hitzkirch. Der Wanderweg führt direkt unterhalb der markanten Kirche vorbei und folgt danach der Strasse Richtung Weingut Kaiserspas, das mit seinem markant platzierten Rebhäuschen kaum zu übersehen ist. Im Gebiet Kaiserspan werden mit Unterbrüchen seit Beginn des 20. Jahrhunderts Reben angebaut. Lange Zeit war dies der einzige Rebberg im Kanton Luzern.
…zum Schloss Heidegg
Vom Weingut Kaiserspan ist es nur noch einen Katzensprung zum optischen Höhepunkt dieser Wanderung. Wir durchqueren ein Tobel und erblicken hinter einer Herde grasenden schottischen Hochlandrindern bereits die Schlosstürmchen. Die Bausubstanz des Schlosses lässt sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Das heutige barocke Erscheinungsbild erhielt das Schloss Heidegg im 17. Jahrhundert. Im Schlossmuseum kann man in die über 800-jährige Geschichte von Heidegg und seiner Umgebung eintauchen.
Das Museum ist jeweils von anfangs April bis Ende Oktober geöffnet (Montag Ruhetag) und der Eintritt kostet für Erwachsene 8 CHF. Ebenfalls sehenswert ist der romantische Rosengarten. Wer das Museum besucht, hat im Eintrittspreis auch den Rosengarten inkludiert. Für alle, die nur den Garten besichtigen möchten, steht am Garteneingang ein Kässeli mit der Bitte, die 2 CHF Eintrittsgebühr zu begleichen.
Wir flanieren den Rosenbeeten entlang und decken uns danach mit Hofprodukten vom Weingut Heidegg ein – den Wein kann man direkt im Museumsshop beziehen und bei der «Schüür» oberhalb des Weinguts steht ein Selbstbedienungswagen mit saisonalen Hofprodukten. Wer kein «Münz» hat, kann praktischerweise auch mit Twint bezahlen. Mit deutlich schwererem Rucksack (Eine Flasche Pinot gris, einen Liter hausgemachter Holundersirup sowie ein Kilo frische Birnen machen sich bemerkbar) nehmen wir den letzten Kilometer hinunter an den Bahnhof Gelfingen in Angriff.
Mit lokalen Köstlichkeiten prall gefülltem Rucksack und vielen erfrischenden Eindrücken geht’s für uns von hier aus mit der Seetalbahn wieder heimwärts. Wir sind uns einig: das hier ist eine wunderbar kurzweilige Wanderung, die sich je nach Lust, Laune und Tempo als Halbtagesausflug oder Tagesausflug ausgestalten lässt und im Herbst einen besonderen Charme ausstrahlt.
Praktische Tipps für die Wanderung vom Hallwilersee zum Schloss Heidegg
Der Routenverlauf unserer Wanderung von Mosen via Hitzkirch zum Schloss Heidegg in Gelfingen kann nachfolgender Karte entnommen werden. Die Distanz der Wanderstrecke beträgt gut 10 Kilometer. Zwischen Aesch und Hitzkirch ist eine Steigung von rund 290 Höhenmeter zu bewältigen. Die reine Wanderzeit beträgt knapp drei Stunden. Der Start- und Endpunkt der Wanderung erreicht ihr ab Luzern oder Lenzburg mit der Seetalbahn, die die Strecke während der Hauptverkehrszeiten im Halbstundentakt bedient.
Die Wanderung führt an insgesamt drei Weingütern vorbei; der Klosterhof in Aesch, Weinbau Kaiserspan in Hitzkirch sowie das Weingut Heidegg direkt unterhalb des gleichnamigen Schlosses in Gelfingen. Auf Voranfrage sind bei allen drei Betrieben Degustationen sowie der Weinkauf vor Ort möglich. Ansonsten besteht die Möglichkeit, im Museumsshop des Schlosses Heidegg den Wein des benachbarten Weinguts zu kaufen.
Ausgangspunkt | Mosen |
Länge | 10,53 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 285 m ↘ 276 m |
Dauer | 4:30 h |
Zielort | Gelfingen |