Petrus versprach uns letztes Wochenende einen Altweibersommer par excellence. Schon lange hatten wir einen herbstlichen Wandertag in Zermatt geplant. Bei diesen Aussichten entschieden wir uns dann kurzfristig, den Wandertag auf ein ganzes Wanderwochenende auszudehnen. Wir sind ja schliesslich spontan.
Fix auf dem Wanderradar hatten wir die 5-Seen-Wanderung. Den zusätzlichen Tag nutzten wir, um endlich einmal auf das Gornergrat zu fahren. Was für viele Touristen zum Höhepunkt eines Zermatt-Besuches gehört, habe ich nämlich noch nie besucht. Wobei ich eigentlich noch auf fast keinem der gut vermarkteten Berggipfel – Jungfraujoch, Titlis, Pilatus – gewesen bin. Das ist wohl auf den Heimvorteil zurückzuführen. Ich denke mir immer „das machen wir ein anderes Mal“ …
Das Gornergrat gehört mit zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Schweiz und ist beinahe so hoch gelegen, wie das Jungfraujoch. Das Gornergrat erreicht man entweder zu Fuss (wobei hierfür ist etwas Ausdauer nötig) oder mit der Zahnradbahn.
Nach unserer Ankunft in Zermatt, kaufen wir das Ticket für die Bergfahrt direkt an der Talstation der Gornergratbahn (Kosten mit GA oder Swiss-Pass 20.50 CHF). Wer mit der Bahn nach Zermatt reist, hat auch die Möglichkeit das Anschlussticket direkt beim Schaffner im Zug zu kaufen. Das Angebot ist jedoch auf Kombi-Tickets (Berg- / und Talfahrt für 41 CHF) beschränkt.
Nach rund einer halben Stunde Bahnfahrt, das Matterhorn immer im Blick, sind wir am Ziel. Als Tipp, sucht euch einen Platz auf der rechten Seite des Zuges. Ihr werdet mit einem tollen Ausblick belohnt. Von der Bahn aus haben wir auch noch diese süssen Walliser Schwarznasenschafe (ja, die heissen so) erspäht.
Start der Wanderung auf dem Gornergrat
Von der Höhe – das Gornergrat befindet sich auf 3‘089 m ü. M. – spüren wir wenig. Dennoch macht sich mein Magen mit lautem Knurren bemerkbar. Noch bevor wir das eindrückliche Panorama bestaunen, geniessen wir eine deftige Käseschnitte im Restaurant des Kulmhotels. Total lecker!
Anschliessend erklimmen wir die wenigen Höhemeter bis zur Aussichtsplattform. Die Gästeschar ist hier oben bunt gemischt. Da sieht man auch die eine oder andere Dame mit Ballerinas oder sonstigem komischem Schuhwerk. Oben angekommen, geniessen wir das wohl schönste Alpenpanorama in den Schweizer Bergen. Direkt vor uns liegt das Monte Rosa Massiv mit dem höchsten Schweizer Berg – der Dufourspitze. Die bekannte Monte Rosa Hütte hätten wir dabei fast übersehen. Sie liegt zu meinem Erstaunen tiefer als das Gornergrat gut getarnt in den schroffen Bergflanken. Phänomenal ist auch die Gletscherlandschaft, die das Gornergrat umgibt.
Einmal rund um die Aussichtsplattform und danach ist etwas Marschieren angesagt. Rund eine Stunde dauert die Wanderung vom Gornergrat zum Riffelsee, einem Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Da sich das Matterhorn im See spiegelt, gehört der Riffelsee wohl zu einem der meistfotografierten Orte der Schweiz. Wir hoffen natürlich auf gute Bedingungen. Ein leichtes Lüftchen kann die schönste Spiegelung zunichtemachen.
Wanderung zum Riffelsee
Unterwegs stoppen wir immer wieder, um die tolle Landschaft zu betrachten. Wobei ohne Gletscher wäre das Ganze etwas arg kahl. Da wir uns hier über der Baumgrenze befinden, gibt es keine Tannen oder Sträucher, die der Landschaft etwas Farbe verleihen. Hier oben gibt es dafür Steine im Überfluss.
Da der Riffelsee von der Station Rotenboden auch ohne Wanderschuhe bequem erreichbar ist, herrscht geschäftiger Betrieb. Alle möchten DAS perfekte Foto. Ist aber auch wahrlich ein schönes Fleckchen Erde. Der Südhang des Gornergrats inklusive des Gebietes um den Riffelsee ist zudem ein Paradies für Pflanzenliebhaber. Dank der geschützten Lage verzeichnen hier einige seltenen Pflanzen sogar Höhenrekorde. Wanderer sind aufgefordert, die Wege möglichst nicht zu verlassen, um das einzigartige Ökosystem zu schonen.
Via Riffelberg zurück nach Zermatt
Hinter dem Riffelsee gibt es noch einen weiteren, namenlosen See. Obwohl nur wenige Minuten entfernt, scheint er ein echter Geheimtipp zu sein. Hier treffen wir keine asiatischen Knipser mehr an und können in Ruhe schöne Fotos machen :). Wir wandern noch bis zur Station Riffelberg weiter, wo wir den Rückweg nach Zermatt mit der Zahnradbahn antreten. Das Matterhorn immer im Blick, selbstverständlich.
Eckdaten der Wanderung Gornergrat – Riffelsee – Riffelberg
Nachfolgender Wanderkarte könnt ihr den Routenverlauf unserer Wanderung vom Gornergrat via Riffelsee zum Riffelberg entnehmen. Es handelt sich durchgehend um einen rot markierten Bergweg.
Ausgangspunkt | Gornergrat |
Länge | 4,1 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 19 m ↘ 529 m |
Dauer | 1:10 h |
Zielort | Riffelberg |
Einkehrmöglichkeit | Kulmhotel Gornergrat / Riffelhaus 1853 |
Das sieht echt traumhaft schön aus!!! Muss man da selbst hochlaufen oder gibt es auch eine Seilbahn? (Ich bin echt faul was Bergsteigen angeht, aber oben auf den Bergen mag ich schon mal sein!) Ich habe das Matterhorn bisher nur von Zermatt aus gesehen aber oben war ich noch nie… ich glaube das muss ich nachholen! :-)
Schönes Wochenende wünsche ich dir! Wo geht es dieses Mal hin?
Danke Jana! Seilbahn gibt es nicht, aber eine Zahnradbahn. Für den See musst du einfach bei der Station Rotenboden aussteigen, dann sind es nur noch wenige Meter zu Fuss :) Wir sind dieses Wochenende im Burgenland unterwegs :D
Bin sprachlos. Wunderschöne Bilder.
Ich will auch. Am liebsten jetzt sofort.
LG
Manuela
Danke Manuela. Na dann los, ab in die Schweiz ;)
I can’t read but I wanted to let you know that your photography is beautiful!
Thanks so much for your comment! Sometimes I’m too lazy to translate everything into english ;) We took this pictures on a hike from the Gornergrat (Zermatt) down to
Riffelsee, the lake is famous for the Matterhorn reflections.
Hallo Anita, ich weiss ich bin ein wenig spät aber ich wollte zumindest sagen WOW, einfach wunderschön. Ich kann mich nur Manuela anschliessen – ich will auch, sofort! Ganz wahnsinnige Bilder Anita.
Danke <3
Bei diesen Bildern frage ich mich folgendes – (a) ich habe vier Jahre in Bern gewohnt und war NIE auf dem Gornergrat? Wie konnte das nur passieren? (b) wann kann ich endlich hin? und (c) warum um alles in der Welt habe ich der Schweiz den Rücken zugekehrt????? Wunderbare Fotos, was ein toller Tag zum wandern und welch Schönheit!!
Liebe Gruesse, Kristina
Na ja, die Fragen kann ich dir nicht beantworten ;) aber vielen Dank für deinen Kommentar :)
Liebe Anita,
wie immer, einfach wundervolle Fotos von dir, die mein «Ich will jetzt sofort in die Schweiz-Gefühl» aufkommen lassen. Aktuell planen wir Ende September einen Kurztrip zum schönen Matternhorn. Deinem Artikeldatum und den ersten Sätzen entnehme ich, dass auch diese Bilder Ende September entstanden sind und uns Schnee oder ein seeehr früher Winter auf diesem Weg noch keine Sorgen bereiten sollte, oder? Unter anderem die 5-Seen-Tour und die Tour aus diesem Artikel haben es uns nämlich sehr angetan. :-)
Herzliche Grüße
Anke