Nachdem wir uns am Vortag, wie beschrieben, nach Key West fahren liessen war nun eigenes Fahren angesagt. Das Auto mieteten wir bei Alamo in Miami Beach und von dort aus startete dann auch der Tagesausflug in den Everglades National Park. Meine Autofahrkünste sind nicht gerade die Besten und somit war ich vor der Autoabnahme auch entsprechend nervös. Vor der Reise haben mir alle Personen versichert, dass Autofahren in den USA überhaupt kein Problem und voll easy sei. Ich kann dem nur bedingt zustimmen. Die ersten Kilometer auf dem 6-spurigen (in eine Richtung) Highway inmitten von Miami war der Horror. Das Schlimmste finde ich ist, dass die Autos sowohl links wie auch rechts überholen dürfen und du dir dann manchmal wie in einer Sardinenbüchse vorkommst. Man gewöhnt sich an den Fahrstil, aber ich finde er braucht auch echt Nerven.
Von Miami aus führen wir südlich Richtung Florida City. Wir wollten den National Park via Ernest F. Coe Visitor Center erreichen. Um dorthin zu gelangen, muss man in Homestead auf die B336 abbiegen und dann mehr oder weniger alles geradeaus fahren. Das tolle an der Strecke der B336, die bis nach Flamingo führt, ist, dass man fast alle Vegetationsbereiche des Everglades National Park durchquert. Es sieht nämlich nicht alles gleich „sumpfig“ aus, je nach Wasservorkommen entstehen unterschiedliche Pflanzengruppen, wie Mangroven, Zypressen, Küstenprairie und Seegras.
Trails im Everglades National Park
Nach dem Visitor Center folgen verschiedene Trails, die meisten eher kurze Routen zu Aussichtspunkten oder entlang Wasserläufen anbieten. Die Routen sind alle überhaupt nicht anstrengend und können gut auch mit Kinderwagen oder einem Rollstuhl gemacht werden. Als Erstes nahmen wir den Anhinga Trail in Angriff und waren total überrascht wie viele Krokodile wir entlang des Trails sahen. Es blieb dann bei diesem Höhenpunkt. Die folgenden Trails (in Fahrtrichtung Flamingo) bieten schöne Aussichten auf eine unendliche Graslandschaft und Einblicke in tropische Wälder, aber Krokodile sahen wir keine mehr. Als weitere Möglichkeit, um Tiere zu beobachten, gibt es noch die Kanu-Trails. Auf denen kann mit dem Kanu auf Entdeckungsfahrt gegangen werden. Wir haben jedoch nicht herausgefunden, wo man Kanus vor Ort mieten könnte und kamen zum Schluss, dass man es selber mitnehmen müsste. Falls jemand andere Informationen hat, bin ich dankbar um Hinweise (fürs nächste mal).
Und übrigens die lauten Propellerboote, die man überall in den Werbungen zu den Everglades sieht, sind im National Park verboten und fahren nur ausserhalb des Parkgebiets, was ich total richtig finde.
Mit New Yorker Kennzeichen in Florida rumfahren