Strassburg kann man auf die verschiedenste Art und Weise entdecken. Wir haben bei unserer Reise einige Verkehrsmittel auf Ihre Sightseeing-Tauglichkeit getestet und natürlich das Fahrrad nicht ausgelassen. Ich hätte es zuerst gar nicht gedacht, aber Strassburg ist eine tolle Fahrradstadt mit einer gut ausgebauten Infrastruktur. Als Fussgänger fand ich es etwas gewöhnungsbedürftig, auf die vielen Fahrräder Acht zu geben. Somit sattelten wir nach einem Tag zu Fuss auch auf das Zweirad um.
Seit 2010 gibt es unter dem Namen Vélhop stadtweit verschiedene Fahrrad – Verleihstationen. Wenn man in Gruppen ein Fahrrad mieten möchte, ist es empfehlenswert, sich telefonisch anzumelden. Ansonsten hat es meist genügend Fahrräder zur Auswahl. Für einen Nachmittag zahlt man pro Person und Fahrrad 5 Euro, was ich sehr preiswert finde. Zu beachten ist, dass jede Person 150 Euro Kaution in Bar hinterlegen muss. Wir hatten das so nicht erwartet und mussten somit zuerst das Geld „zusammenkratzen“. Nebst dem Fahrrad bekommt man auch eine Karte, wo die Fahrradrouten in der ganzen Stadt Strassburg abgebildet sind.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren, konnte der Spass losgehen. Wir mieteten unsere Fahrräder bei der Verleihstation Porte de l’Hôpital, was bedeutet, dass man zuerst durch verhältnismässig dichten Stadtverkehr durchmuss. Ich war dann mit den vielen Fussgängern (wie vorher als Fussgänger mit den vielen Fahrradfahrer) und den Trams doch etwas überfordert. Wir wählten dann aber eine schöne Route auf dem Quai Mullenheim der L’Ill entlang bis zum Europaparlament. Dort darf man übrigens während der Sessionszeit immer rein für eine Besichtigung. Wenn keine Session ist (was bei uns leider der Fall war), ist dies jedoch nur auf Voranmeldung möglich. Anschliessend fuhren wir in den Parc de L’Orangerie, der sehr sehenswert ist und genossen ein leckeres Eis. Frisch gestärkt erkundeten wir dann noch den Botanischen Garten und fuhren abschliessend wieder zurück zur Verleihstation.
Das Tolle am Fahrrad ist wirklich, dass man auf sehr gemütliche Art und Weise schnell auch weiten Strecken zurücklegt und so viel mehr von der Stadt sieht. Strassburg bietet für das Fahrradfahren natürlich auch die ideale Topografie, da alles schön flach ist. Mühsam fand ich, dass man überall nach geeigneten Abstellmöglichkeiten suchen musste und das Fotografieren aufgrund der Schnelligkeit definitiv zu kurz kam. Man sollte es aber auf jeden Fall ausprobieren.