Ich habe euch ja schon von den kulinarischen Genüssen in Dublin vorgeschwärmt. Dies ist mit einer der Punkte, mit dem mich Irland’s Hauptstadt total überrascht hat. Man mag mir vielleicht mangelnde Reisevorbereitung vorwerfen (der Freund würde nun kräftig mit dem Kopf nicken. Ich schaue nämlich mit Vorliebe jeweils im Flieger zum ersten Mal in den Reiseführer – wenn ich überhaupt einen Reiseführer mit dabei habe…) oder Abenteuerlust (bevorzuge ich), auf jeden Fall lande ich oft ohne Plan in einer fremden Stadt. So auch in Dublin. Am ersten Tag in einer fremden Stadt lasse ich mich deshalb meist mehr oder weniger planlos durch die Strassen treiben und von all den Eindrücken inspirieren.
Ich merkte erst im Bus vom Flughafen zum Hotel, dass Dublin zum erlesenen Kreis der weltweit sechs Städte, die sich Unesco Literaturstadt nennen dürfen, gehört. Nebst Dublin sind zurzeit Edinburgh, Melbourne, Iowa City, Reykjavík und Norwich als Literaturstädte Teil des Creative City Networks.
Trinity College Old Library
Der erste Programmpunkt unseres Sightseeing-Programms war so schnell festgesetzt. Ich wollte in der Old Library des Trinity College’s das Book of Kells bestaunen. Ihr seht – auch mit fehlender Reisevorbereitung funktioniert das Bestens.
Trotzdem, eigentlich wusste ich gar nicht so richtig, was mich mit dem Book of Kells erwartet. Wir stellten uns somit brav in die Schlange vor der Bibliothek und zahlten den Eintritt von 18 Euro. Die Ausstellungsräume zum Buch – das als überragendes Beispiel der Buchmalerei gilt – durchquerten wir ziemlich zügig. Für meinen Geschmack zu viele Leute, zu viel Erklärungstext und Fotografieren ist auch nicht erlaubt. Nichtsdestotrotz hat sich der Eintritt gelohnt, denn nach den Ausstellungsräumen erreicht man den im Jahr 1732 erbaute Long Room. Ein Prachtexemplar eines Bibliotheksaals mit Büchergeruch in der Luft – wunderbar. Hier kann man nichts weiter tun als mit Ehrfurcht die alten Bücher, endlosen Regale und Leitern bestaunen. Wobei mir das völlig gereicht hat, denn ich war schwer beeindruckt wie pompös Bücher aufbewahrt werden können. Irgendwie Schade, dass wir nun alle E-Books lesen. Stellt euch vor, es gäbe keine Bibliotheken…
Die Old Library gehört meiner Meinung nach zu Recht zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Dublin.
St. Stephen’s Green
St. Stephen’s Green ist ein rechteckiger öffentlicher Park inmitten von Dublin. Obwohl er von allen Seiten von Hauptstrassen umschlossen ist, bildet er eine wunderbare Oase, die selbst bei trübstem Regenwetter nicht ihren Charme verliert. Insbesondere während den frühen Morgenstunden findet man hier die perfekte Idylle.
Wer in Dublin auf der Suche nach einem lauschigen Plätzchen ist, wird hier bestimmt fündig.
Und wie bereitet ihr euch auf eine Städtereise vor? Seriös mit To-Do-Liste und so oder habt ihr ebenfalls keinen Plan und merkt erst zu Hause, was ihr eigentlich alles hättet sehen wollen? :)
Die Old Library fand ich auch extrem beeindruckend. Aber verrate mir mal, wie du es geschafft hast da Fotos zu machen? Ich wurde bewacht wie ein Schießhund damit ich mich ja nicht über das Fotoverbot hinwegsetze…
Hach, da kriege ich echt Lust mal wieder nach Irland zu reisen :-)
Liebe Grüße, Jana
Also im Long Room durfte man Fotos machen – einfach nicht mit Blitz… nur unten beim Book of Kells ist Fotografieren generell nicht erlaubt… Ist also nicht mal illegal ;)