Sportliche Wintertage im Tiny Home direkt an der Langlaufloipe oder doch lieber eine romantische Auszeit im abgelegenen Berggasthaus? Ich habe diese Wintersaison einmal mehr ein paar spannende Unterkünfte auskundschaftet und möchte euch in diesem Beitrag drei Orte vorstellen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ihr gemeinsamer Nenner: Sie bieten – jede auf ihre Art und Weise – ein unvergessliches Wintererlebnis.
Das direkt an der Langlaufloipe gelegene Tiny Home
Wenn sich ein Campingplatz direkt an der Langlaufloipe befindet, dann ist es doch eigentlich naheliegend, hier auch Wintercamping anzubieten, dachte sich Nicole, als sie anfangs 2020 die Betriebsleitung das Naturcamping Viva bei Sedrun übernahm. Da kann ich ihr nach unserer Stippvisite anfangs Februar nur zustimmen! Die perfekte Lage, um an meinen Skating-Skills zu feilen!
Zum naturnah gelegenen Campingplatz am Dorfrand von Rueras gehört ein kleines Betriebsgebäude mit einem familiär geführten Restaurant und den sanitären Anlagen sowie eine offene Fläche, auf der sich nebst den Stellplätzen für Camper auch fünf liebevoll ausgestattete Tiny Homes befinden. Und genau in einem dieser Tiny Homes – dem Tiny Home Flurina – durften wir ein sportlich-genussvolles Winterwochenende geniessen.
«Flurina» verblüfft mit einem raffinierten Innenausbau inkl. einer bestens ausgestatteten Küche, einem Holzofen, einem gemütlichen Doppelbett (+ Sofa) sowie ausreichend Stauraum. Die Einrichtung der 17.5 m2 Grundfläche ist bis aufs kleinste Detail durchdacht. Der Strom kommt von den Sonnenkollektoren auf dem Dach, das Wasser bezieht man über einen selbst zu füllenden Wassertank und anstelle des kurzen Fussmarsches zu den sanitären Anlagen könnte man auch die Komposttoilette im Tiny Home benutzen.
Zu viel mehr als zum Kaffeekochen haben wir die hübsche kleine Küche dann aber eigentlich gar nicht benutzt, da das Team von Naturcamping Viva von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr feine Suppen, Plättli und Kuchen im Angebot hat und am Freitag- sowie Samstagabend auf Voranmeldung hausgemachte regionale Gerichte auftischt.
Wintersaison: 16. Dezember bis 26. März
Preis: Tiny Homes buchbar ab 2 Nächten ab 256 CHF
Weitere Informationen: Naturcamping Viva
Extratipp: mit der im Übernachtungspreis inkludierten Gästekarte könnt ihr die Loipen kostenlos nutzen
Das ausgezeichnete historische Berggasthaus
Seit mehr als 20 Jahren kürt die Landesgruppe ICOMOS Suisse jährlich ein historisches Hotel und/oder historisches Restaurants des Jahres. Mit dem Ortstockhaus Braunwald ist dieses Jahr ein eher unkonventioneller Hotelbau gewürdigt worden. Das auf 1’772 m ü. M. gelegene Berggasthaus ist vom Standard her nämlich eher mit einer SAC-Hütte zu vergleichen.
Die Gründe für diese Auszeichnung? Das vom Glarner Architekten Hans Leuzinger im Jahr 1931 gebaute Ortstockhaus gilt heute als Pionierbau der Schweizer Bergmoderne. In jüngster Vergangenheit wurde das Ortstockhaus in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege renoviert. Wo möglich wurde der Originalzustand belassen bzw. wiederhergestellt. Das Resultat: ein heimeliges Hüttenambiente mit überraschendem Komfort (die WCs und Duschen sind richtig schön gemacht!).
Die insgesamt 27 Schlafplätze teilen sich in 3 Zweier-, 1 Dreier-, 2 Vierer- und 2 Fünferzimmer auf. Im Winter ist das Ortstockhaus entweder über die Skipisten oder über den Panorama-Winterwanderweg zu erreichen. Für den direkten Aufstieg von Grotzenbüel aus sind gut 45 Minuten einzurechnen. Bei Neuschnee lohnt sich die Mitnahme von Schneeschuhen.
Nebst dem gemütlichen Hüttenfeeling könnt ihr euch bei einem Abstecher ins Orstockhaus übrigens auf ein köstliches Abendessen freuen. Bei unserem Besuch gab’s einen «chüstigen» Randensalat, eine wärmende Curry-Karottensuppe und die allerbesten hausgemachten Knöpfli!
Wintersaison: 17. Dezember bis 19. März
Preis: Erwachsene 110 CHF inkl. Halbpension
Weitere Informationen: Ortstockhaus Braunwald
Das Hideaway mitten im Skigebiet
Der Abstecher ins Berghuus Radons bei Savognin stand schon länger auf meiner Bucket List. Anfangs dieser Wintersaison hat sich endlich ein geeignetes Zeitfenster ergeben das stilvolle Hideaway zu besuchen. Das Haus wurde Ende 2020 nach einem Totalumbau als Boutique-Hotel wiedereröffnet. Während in den Sommermonaten eine Fahrstrasse bis ins Maiensässdörfchen Radons hoch führt, ist im Winter spätestens in Tigignas oben «Schluss». Von hier aus kann man entweder gut 4.5 Kilometer dem Panoramaweg Somtgant bergwärts folgen, oder sich mit Schneetöff zum Berghuus chauffieren lassen.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Rustikales Altholz, hochwertige Betten und luxuriöse Details wie ein Aufdeckservice. Für die Übernachtungsgäste in den total 12 Doppelzimmern steht auch ein Saunabereich zu Verfügung. Den ich mir – wie ich gestehen muss – gar nicht angeschaut habe, da es uns vor dem lodernden Kaminfeuer einfach zu behaglich war.
Was ich am Berghuus Radons besonders reizvoll finde, ist, dass man trotz der Abgeschiedenheit und Ruhe direkten Anschluss ans Skigebiet Savognin geniesst.
Wintersaison: durchgehend geöffnet
Preis: Doppelzimmer ab 375 CHF (inkl. Transfer ab Tigignas)
Weitere Informationen: Berghuus Radons
Noch mehr Tipps für abwechslungsreiche Winterausflüge oder empfehlenswerte Kurzauszeiten findet ihr in diesem Beitrag: 33 Ideen für einen super Winterausflug
Hinweis: im Tiny Home Flurina durften wir auf Einladung des Naturcamping Viva probeschlafen. Die anderen beiden Aufenthalte haben wir selbst organisiert und auch aus dem eigenen Portemonnaie bezahlt.
Bin sofort im Urlaubsmodus, wenn ich diese Bilder sehe, ein Traum.