Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit Arosa Tourismus
Auf einem talumspannenden Wanderweg die ursprünglichen Dörfer des Schanfigg entdecken und erleben – genau hierzu lädt der Dörferweg Schanfigg zwischen Chur und Arosa ein. Eine Mehrtageswanderung, die sich sowohl für Wander-Einsteiger/-innen als auch kulturinteressierte Menschen eignet. Wir haben Ende Juni eine dreitägige Wanderung auf dem Dörferweg unternommen und dabei gut 30 Kilometer der total rund 70 Kilometer langen Wanderstrecke erkundet. In den nachfolgenden Zeilen gibt es einen Einblick in die Highlights unserer Tourenvariation.
Auf dem Dörferweg Schanfigg von Chur nach Arosa und retour
Das Schanfigg ist das langgestreckte Tal, das von Chur nach Arosa führt. Die Schanfigger «Haufendörfer» thronen Adlerhorsten gleich an sonnenverwöhnten Lagen hoch über dem Talboden, wo sich die wilde Plessur tief in die Gesteinsschichten eingegraben hat. Nebst dem etablierten Schanfigger Höhenweg bietet der neu konzipierte Dörferweg bereits bestehenden Wanderwegen folgend eine weniger höhenmeterintensive Wanderroute durchs Schanfigg. Im Vordergrund steht die abwechslungsreiche Kulturlandschaft und das Kennenlernen der verschiedenen Schanfigger Dörfern mit ihren Eigenheiten.
Durch die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr lässt sich der Dörferweg problemlos in Etappen erwandern. Wer Lust und Zeit hat, kann sich aber natürlich auch direkt vier bis fünf Tage am Stück Zeit nehmen, um die gesamte Route von Chur nach Arosa und über die andere Talseite retour nach Chur zu absolvieren.
Der Dörferweg verläuft grossmehrheitlich über rot-weiss-rot markierte Bergwanderwege (Schwierigkeit T2) und ist auf der Wanderwegbeschilderung mittels «grünem Kleber» einheitlich gekennzeichnet. Auf Schweiz Mobil ist der Dörferweg hingegen noch nicht als eigenständige Route aufgeschaltet. Dies unter anderem deshalb, weil für den Dörferweg zwischen Peist und Langwies das Frauentobel erschlossen wurde und dieser Weg noch nicht nachgeführt ist. Einen Überblick über die Gesamtroute findet sich auf der offiziellen Webseite von Arosa Tourismus.
Unsere Variation des Dörferwegs Schanfigg
Tag 1: von Chur via Maladers nach Pagig
Bei der Ankunft am Bahnhof Chur werfe ich einen kritischen Blick zu den dunklen Wolken. Wird das Wetter halten? Aufgrund der unsicheren Wetterlage beschliessen wir, die ersten Kilometer lieber früher als später in Angriff zu nehmen und marschieren zielgerichtet los. Der Dörferweg kann direkt vom Bahnhof Chur aus gestartet werden. Von hier leitem einem die Wegzeichen durch die hübsche Innenstadt und weiter via St. Luzistrasse in die aussichtsreichen Anhöhen hinter dem Bischöflichen Schloss.
Die heutige Wegetappe ist in puncto Höhenmeter die Anstrengendste. Mehr als 1’100 Höhenmeter wollen bis zu unserem heutigen Etappenziel – Pagig – überwunden werden. Doch der Einstieg wird uns leicht gemacht. Der Wanderweg führt die bewaldete «Halde» empor, an der St. Luzikapelle vorbei bis wir an einem Aussichtspunkt vor Maladers kurz Verschnaufen und beim Tiefblick Richtung Chur staunen, wie viele Höhenmeter schon geschafft sind.
Wir durchqueren Maladers, bewundern die für die Region typischen Holzstrickbauten und folgen dem Wanderweg – der nun nicht mehr ganz so «gäch» ansteigt, über Feldwege weiter nach Calfreisen. «Habe ich soeben einen Regentropfen gespürt?» Das einsetzende Tröpfeln ist zum Glück nur von kurzer Dauer. Den Regenschirm behalte ich aber trotzdem in der Hand. «Sicherheitshalber». Der Regen würde nämlich sicher exakt dann einsetzen, wenn ich ihn weggepackt hätte.
Langsam macht sich der Hunger bemerkbar. Im Gassa Beizli, einer der «Besenbeizen» am Dörferweg, ist aber niemand vor Ort. So wandern wir noch ein Dorf weiter und kehren im Restaurant Pasunna in Castiel ein. Ein nachahmenswerter Entscheid: ein feiner, hausgemachter Eistee (der hier übrigens wortwörtlich genommen wird) mit Beeren, ein feines Plättli mit hofeigenen Produkten und eine sehr herzliche Gastgeberin.
Nun sind wir gestärkt für die letzten Höhenmeter des Tages. Pünktlich mit dem einsetzenden Regen erreichen wir unser Etappenziel – das Hotel Restaurant Pagigerstübli auf 1’300 Meter über Meer.
Eckdaten der 1. Wanderetappe
Ausgangspunkt | Bahnhof Chur (580 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 14,3 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 1’150 m ↘ 400 m |
Dauer | 5:00 h |
Zielort | Pagig (1’335 m ü. M.) |
Verpflegung | Gassa Beizli Calfreisen / Restaurant Pasunna Castiel |
Tag 2: durchs wilde Frauentobel nach Langwies
Das Hotel Restaurant Pagigerstübli ist eine gemütliche, schön gelegene Unterkunft am Dörferweg Schanfigg. Von unserem Zimmer haben wir einen herrlichen Blick auf die gegenüberliegende Talseite. Und am Abend füllt sich das Restaurant mit Einheimischen – immer ein gutes Zeichen!
Am nächsten Morgen werden wir von einem strahlend blauen Himmel begrüsst. Perfektes Wanderwetter! Nach dem Frühstück schultern wir die Rucksäcke und wandern mit einem letzten Blick zurück aufs Pagigerstübli los. Bevor wir aber dem Dörferweg weiter talaufwärts folgen, unternehmen wir einen kurzen Umweg zum Hoflädeli des Biohofs Pudanal. Dort werden unter anderem auch Produkte des Bio Garten Schanfigg verkauft.
Heute erwartet uns eine deutlich weniger anstrengende Wegetappe als am Vortag. Vermutlich achten wir uns deshalb etwas weniger genau auf den Streckenverlauf. Nachdem wir zuerst zügig vorankommen und bald den höchsten Punkt der Tour bei Fatschel auf über 1’500 Meter über Meer erreichen, erwischen wir in Peist den falschen Abzweiger und durchqueren das Dorf Richtung Bahnhof. Erst kurz vor dem Bahnhof, der 100 Höhenmeter tiefer als der Dorfkern liegt, kommt mir das Ganze etwas komisch vor. Tja. Wir nehmen’s sportlich und genehmigen uns dafür im Prima Dorfladen zur Erfrischung ein kühles Getränk.
Ihr seid somit also vorgewarnt: Achtet euch in Peist genau, welchem grünen Signet ihr folgt (es ist nämlich tatsächlich auch eins Richtung Bahnhof angebracht, aber das ist für diejenigen, die den Dörferweg in die entgegengesetzte Richtung bzw. in Richtung gegenüberliegende Talseite wandern). Auch auf dem nun folgenden Wegabschnitt lohnt es sich, in Bezug auf den Routenverlauf etwas achtsamer zu sein. Der Weg zwischen Peist und Langwies durchs Frauentobel wurde neu erstellt und ist daher noch nicht in allen Kartenwerken nachgeführt.
Ihr werdet bei der Beschilderung auch ein zusätzliches «Warnschild» vorfinden, das euch darüber in Kenntnis setzt, dass auf diesem Wegstück steile, abschüssige Passagen folgen und zwingend gutes Schuhwerk zu tragen sei. Diese «Warnung» bezieht sich auf einen kurzen Abschnitt direkt nach dem Überqueren des Frauenbachs. Dort wo die Arosastrasse in ein Tunnel taucht, führt der Wanderweg ein Stück über den alten Strassenverlauf und «umgeht» danach über ein steiles Teilstück einen Rutschhang. Aus geomorphologischer Sicht eine sehr interessante Partie – aber wie angemerkt: Vorausgesetzt, ihr fühlt euch auch auf abschüssigeren Wegen wohl.
Auf den letzten 1.5 Kilometern folgt der Wanderweg einer geteerten Nebenstrasse zum Bahnhof Langwies. Der abschliessende Panoramablick auf das eindrucksvolle Langwieser Viadukt stimmt uns milde mit diesem eher unattraktiven Teilstück des Dörferwegs.
In Langwies checken wir in der Pension «Alte Post» ein und erkunden danach den schmucken Dorfkern. Mit dem Gasthaus Edelweiss befindet sich direkt auf der gegenüberliegenden Strassenseite eine empfehlenswerte Einkehrmöglichkeit. Alternativ könnt ihr euch im Dorfladen mit Talprodukten für ein Picknick eindecken.
Eckdaten der 2. Wanderetappe
Ausgangspunkt | Pagig (1’335 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 9 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 610 m ↘ 570 m |
Dauer | 3:30 h |
Zielort | Langwies (1’375 m ü. M.) |
Verpflegung | Prima Dorfladen in Peist |
Tag 3: auf der anderen Talseite retour nach Chur
Von Langwies aus führt der Dörferweg via Litzirüti weiter talaufwärts nach Arosa. Wir möchten uns aber am dritten Wandertag noch die gegenüberliegende Talseite anschauen und fahren hierfür mit der Rhätischen Bahn von Langwies eine Station retour nach Peist. Den Bahnhof kennen wir ja schon von unserem verpeilten Umweg vom Vortag. Heute sind wir hier aber goldrichtig und folgen der Beschilderung nach Molinis. Molinis liegt als einziges der Schanfigger Dörfer nicht auf einer Hangterrasse, sondern unten im Talboden unmittelbar neben der Plessur.
Wir überqueren den Bergbach und steigen danach über Wiesen- und Waldwegen wieder in die Anhöhen auf. Der Blick auf die hübsche Kulisse von Tschiertschen – eines der touristisch bekannteren Dörfer des Schanfigg – ist die Belohnung für den schweisstreibenden Aufstieg. Einkehroptionen gibt es sowohl im Talboden unten in Molinis (Postbeizli) als auch hier im sonnenverwöhnten Tschiertschen.
Die «Pflicht» für heute ist mit dem Einmarsch in Tschiertschen geschafft. Nun folgt der gut zweistündige Abstieg nach Passugg. Eine kurzweilige, flott zu gehende Strecke, die nochmals eine ganz neue Perspektive auf die Tallandschaft des Schanfigg bietet.
Eckdaten der 3. Wanderetappe
Ausgangspunkt | Bahnhof Peist (1’245 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar (Halt auf Verlangen) |
Länge | 14,5 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 690 m ↘ 1’025 m |
Dauer | 4:45 h |
Zielort | Postautohaltestelle Passugg, Abzw. Grida (920 m ü. M.) |
Verpflegung | Restaurant Postbeizli Molinis sowie diverse Einkehroptionen in Tschiertschen |
Praktische Tipps für deine Wanderung auf dem Dörferweg Schanfigg
- Der Schanfigger Dörferweg führt durch Höhenlagen zwischen 600 bis 1’800 Meter über Meer. Unsere Tourenvariante beweg sich grossmehrheitlich zwischen 1’000 bis 1’500 Meter über Meer und kann daher von Ende Mai bis Ende Oktober begangen werden.
- Doppelzimmer im Pagigerstübli (mit WC/Dusche im Zimmer) kosten inkl. Halbpension ab 105 CHF pro Person.
- In der Pension Alten Post in Langwies gibt es 10 Doppelzimmer mit Etagenduschen/WC. In der Sommersaison kostet ein Doppelzimmer bei einer Belegung mit zwei Personen 72.50 CHF pro Person.
- Nicht alle Dörfer sind gleich gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. In manchen Orten gibt es nur eine unregelmässige Busverbindung – in anderen Orten habt ihr einen stündlichen Bahnanschluss Richtung Chur/Arosa. Konsultiert daher im Vorfeld die aktuellen Verbindungen im SBB Fahrplan.
- Plant genügend Zeit für eine Einkehr in einer der Besenbeiz oder einen Picknickrast an einem der Dorfbrunnen ein. Der Charme des Dörferwegs liegt unter anderem darin, in die Dorfkultur und Lebensart der hiesigen Bevölkerung einzutauchen.