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Rundreise und Sehenswürdigkeiten in Devon & Cornwall

In diesem längst überfälligen Beitrag geht’s endlich in den wunderschönen Südwesten Englands! Im Frühling 2023 haben wir während zweier Wochen die vielseitigen Landschaften der Grafschaften Devon und Cornwall erkundet. Und das Beste: Von den üppig grünen Hügelzügen im Dartmoor Nationalpark bis zu den eindrucksvollen Steilklippen in Land’s End am westlichsten Zipfel Englands durften wir uns fast durchgehend ab einem blauen, von freundlichen Schäfchenwolken durchzogenen Himmel erfreuen. Typisch englisches Wetter? Fehlanzeige! Stattdessen versprühte Südwestengland anfangs Juni bereits einen Hauch Sommerflair. Die Region begeisterte uns nicht nur mit ihren charmanten Dörfern, sondern auch mit ihren weitläufigen Sandstränden, einem gut ausgebauten Wanderwegnetz und stilvollen Unterkünften.

Du liebäugelst auch schon seit längerem mit einer Reise nach Cornwall und/oder Devon? Oder bist du auf der Suche nach Ferieninspiration? Wunderbar! Genau dafür gebe ich in den nachfolgenden Zeilen einen Überblick über unsere erlebnisreiche Rundreise durch Devon und Cornwall, teile die besuchten Sehenswürdigkeiten und verrate meine persönlichen Höhepunkte.

Devon und Cornwall Roadtrip: Routenübersicht unserer 14-tägigen Rundreise

Wie bereits bei unseren Wanderferien im Lake District Nationalpark im Herbst 2019 sind wir auch dieses Mal mit dem Zug nach England gereist. Und zwar führte uns die Zugreise von Zürich via Paris und London bis nach Exeter, der Hauptstadt der Grafschaft Devon. Dort mieteten wir für die 14-tägige Rundreise durch Devon und Cornwall ein Elektroauto. Mit An- und Abreise, bei der wir je einen Übernachtungsstopp in London einlegten, waren wir insgesamt 17 Tage unterwegs.

Grundsätzlich würde man es mit dem Zug von Zürich aus auch in einem Tag bis nach Exeter schaffen. Ich finde die Hin- und Rückreise mit je einem Zwischenstopp aber bedeutend entspannter. Zudem nutzten wir die Gelegenheit, bei der Hin -und Rückreise dank strategischer Hotelwahl je für einen halben Tag unterschiedliche Londoner Stadtteile zu erkunden und die hippe Londoner Restaurantszene auszukundschaften. Genau diese Flexibilität, Zwischenstopps nach Lust und Laune einzubauen, ist nach mir einer der grossen Vorteile bei Zugreisen.

Dank einem sehr gut ausgebauten Zug- und Busnetz könnte man die Rundreise durch Cornwall und Devon auch zu 100 % mit dem öffentlichen Verkehr absolvieren. Damit erspart man sich u.a. den Nervenkitzel beim Befahren der berühmt berüchtigten «very narrow Devon lanes». Wir gewichteten die flexible Tagesplanung etwas höher und entschieden uns daher bewusst für einen Elektro-Mietwagen.   

Die Route unserer Rundreise durch Devon und Cornwall sowie alle Unterkünfte, Sehenswürdigkeiten und sonstigen von uns besuchten Attraktionen/Highlights sind auf nachfolgender Karte verortet. Die einzelnen Etappen teilten sich wie folgt auf:

  • 1 Nacht in London
  • 3 Nächte im Dartmoor Nationalpark
  • 2 Nächte an der Mounts Bay
  • 2 Nächte in Padstow
  • 4 Nächte in Plymouth
  • 3 Nächte in Exmouth
  • 1 Nacht in London

Etappe 1: via Paris und London in den Dartmoor Nationalpark

Unsere Reise nach Devon/Cornwall startete an einem Freitagmorgen um 07:34 Uhr am Bahnhof Zürich. Auf der Strecke Zürich – Paris fühlen wir uns mittlerweile fast «heimisch» und haben auch den Bahnhofwechsel zwischen Paris Gare de Lyon (Ankunftsort des TGV aus der Schweiz) an den Gare du Nord (Abfahrtsort des Eurostars nach London) gut im Griff. Nichtsdestotrotz haben wir auch bei dieser Reise bewusst nicht den direkten Eurostar-Anschluss gebucht, sondern bewusst eine gut dreistündige Pause in Paris eingeplant. So würden selbst Bahnverspätungen den entspannten Ferienstart nicht direkt ins Wanken bringen.

Bei uns verläuft aber alles plangemäss und London empfängt uns um 16:00 Uhr mit stahlblauem Himmel. Nach dem Check-in im Hotel The Westbourne Hyde Park (Partnerlink) in Gehdistanz zur Paddington Station nutzen wir das schöne Frühlingswetter für einen Stadtrundgang durch die Kensington Gardens in den Stadtteil Kensington. Dort kaufe ich mir in einem Buchladen das pünktlich zu meinen Ferien erschienene achte Band der Sieben-Schwestern-Reihe und flaniere im Anschluss via Notting Hill retour zu unserem Hotel. Am Abend haben wir einen Tisch im mit einem grünen Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant Apricity reserviert und stossen mit London Amber Vermouth & Tonic auf die Ferien an.

Am nächsten Morgen nehmen wir die letzte Zugetappe von Paddington Station nach Exeter in Angriff. Die Fahrt dauert gut zwei Stunden und ist bedeutend schneller, als wenn man die Strecke mit dem Auto zurücklegen würde. In Exeter haben wir unser Mietauto bei der lokalen, im Industriegebiet Marsh Barton ansässigen, Hertz Agentur reserviert. Die Anmietung verläuft unkompliziert und ehe ich mich versehe, folge ich den schmalen, kurvenreichen und von überhohen grünen Hecken eingerahmten südenglischen Landsträsschen Richtung Dartmoor Nationalpark.

Wir kombinieren die Fahrt zu unserem ersten Etappenstopp im Dartmoor Nationalpark – dem Gidleigh Park (Partnerlink) – mit einer kurzen Wanderung auf dem «Teign Gorge walk». Eine Rundwanderung, die beim Castle Drogo startet und mit schönen Panoramablicken über die üppig begrünten Hügelzüge punktet.

Castle Drogo Devon

Auf den verbleibenden Kilometern bis zum Gidleigh Park ist Nervenstärke gefragt. Das Strässchen wird so eng, dass Kreuzen bis auf wenige Ausweichstellen unmöglich scheint. Zum Glück erwischen wir keine Rush Hour und am Ziel angekommen und als das Ziel endlich vor uns auftaucht weiss ich: Das Bibbern hat sich gelohnt!

Gidleigh Park

Das Gidleigh Park zählt für mich zu den top drei Unterkünften dieser Devon/Cornwall-Reise. Das perfekte Hideaway für alle, die auf der Suche nach einer luxuriösen Auszeit im Grünen sind. Das Anwesen wurde 1928 für einen australischen Reeder gebaut und im Jahr 1977 in ein Country House Hotel umgewandelt. Anfangs der 2000er wurde das Anwesen umfassenden renoviert. Und seit Anfang 2023 ist das zum Hotel gehörende Restaurant wieder mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Etappe 2: die grüne Hügellandschaft des Dartmoor Nationalparks

Leider war im Gidleigh Park zum Zeitpunkt unserer Ferienplanung nur noch diese eine erste Nacht verfügbar. Diese bescherte uns aber einen rundum stilvollen Ferieneinstieg. Für die zwei folgenden Nächte checken wir im nicht weniger imposanten, 20 Fahrminuten entfernten Bovey Castle (Partnerlink) ein. Auch das ein von einer riesigen Parkanlage inklusive Golfplatz umgebenes top Hotel. Dem Gidleigh Park kann es aber im direkten Quervergleich sowohl in puncto Kulinarik als auch beim Service nicht die Stange halten. Zudem ist es mit total 64 Zimmer auch weniger familiär als das Gidleigh Park, das nur über 24 Zimmer und Suiten verfügt. Das Bovey Castle ist dafür praktischer gelegen, um Ausflüge in den Dartmoor Nationalpark zu unternehmen.

Und genau das machen wir in den folgenden zwei Tagen. Nachfolgend unsere unternommenen Wanderungen und besuchten Sehenswürdigkeiten. Ich beabsichtige in einem separaten Blogbeitrag noch spezifisch auf die Aktivitäten im Dartmoor Nationalpark einzugehen, die GPS-Tracks zu den aufgeführten Wanderungen findet ihr einstweilen in meinem Komoot-Profil:

  • Rundwanderung vom National Park Visitor Centre in Haytour zu den Haytour Rocks
  • Besuch der Becky Falls (kostet Eintritt – aktuelle Infos zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findet ihr hier: beckyfalls.com)
  • Wanderung zum «Grimspound», eine archäologische Fundstelle einer bronzezeitlichen Siedlung und dem Hookney Tor
  • Zwischenstopp im Dorf Widecombe-in-the-Moor und Lunch im Café «On the Green»
Dartmoos National Park
Dartmoos Ponies
Becky Falls Dartmoor Nationalpark

Die zwei vollen Tage geben uns einen ersten Einblick in das landschaftlich spannende Mosaik aus weitläufigen Heide- und Moorflächen und Granitfelsen (die sogenannten «Tors), das seit dem Jahr 1951 unter Schutz steht. Und diese zwei Tage machen definitiv Lust auf mehr!

Etappe 3: über Mounts Bay bis nach Land’s End

Bevor wir weitere Ecken des Dartmoor Nationalparks erkunden, kehren wir der grünen Hügellandschaft vorerst den Rücken zu und steuern zur Abwechslung Cornwalls wild-romantischen Küstenabschnitte an. Die dritte Etappe der Cornwall/Devon-Rundreise bringt uns in die rund 100 Meilen entfernte geschäftige Hafenstadt Penzance in der Mounts Bay. Auf der gut zweistündigen Fahrt dorthin legen wir einen Zwischenstopp im «Eden Project» ein. Dabei handelt es sich um einen riesigen botanischen Garten, der in einer stillgelegten Kaolingrube nahe von St. Austell realisiert wurde. Die Hauptattraktion sind hier die Gewächshäuser in der Form geodätischer Kuppeln, die unterschiedliche Klimazonen simulieren. Da es auf dem dazugehörenden Parkplatz auch Ladestationen für Elektroautos gibt, können wir zeitgleich zur Besichtigung der Anlage unser Auto vollladen. Ziemlich praktisch!

In Penzance checken wir für zwei Nächte in der Artist Residence (Partnerlink), einem kleinen Boutique Hotel in Hafennähe, ein.

Direkt nach der Ankunft nutzen wir die Gunst des schönen Wetters für einen Abendspaziergang der Uferpromenade von Penzance entlang bis nach Mousehole. Im kleinen pittoresken Küstendorf geniessen wir im empfehlenswerten Restaurant 2 Fore Street ein feines Abendessen. Danach geht’s auf dem gleichen Weg retour. Von der Uferpromenade aus können wir auch den St. Michael’s Mount erspähen. Die Gezeiteninsel des britischen Zwillingsbruders des Mont Saint Michel ragt von den letzten Sonnenstrahlen des Tages erleuchtet eindrücklich vor der Küste aus dem Meer.

Mousehole Cornwall
Penzance Abendstimmung

Und genau diesem Wahrzeichen Cornwalls statten wir am nächsten Morgen früh als allerstes einen Besuch ab. Die Gezeiteninsel ist ab Marazion Beach aus je nach Wasserstand (Ebbe oder Flut) zu Fuss (ca. 10 Minuten Gehzeit) über einen gepflasterten Weg oder mit einem Fährboot erreichen.

Bei unserem Besuch herrscht Ebbe und wir können die Strecke zu Fuss zurücklegen. Um das Schloss und den Felsengarten zu besichtigen, ist bei der Ankunft auf der Gezeiteninsel der Kauf eines Eintrittstickets erforderlich (Einzel- oder Kombitickets erhältlich – mehr Infos hier: stmichaelsmount.co.uk). Beides ist meiner Meinung nach sehr empfehlenswert. Es empfiehlt sich, dafür etwa zwei bis drei Stunden einzuplanen. Um in der Hauptsaison Wartezeiten zu vermeiden, ist es zudem ratsam, frühzeitig vor Ort zu sein.

St. Michaels Mount

Gegen 11 Uhr sind wir retour auf dem Festland nehmen Kurs Richtung Land’s End auf. Der Abstecher zum westlichsten Zipfel Englands gehört quasi ins Pflichtprogramm einer Cornwall-Rundreise. Und das zu Recht! Die Fahrt dorthin dauert von Marazion aus knapp dreissig Minuten. Je nachdem, wie viel Zeit man mitbringt, bieten sich hier verschiedene Wandermöglichkeiten an. Fast alle dieser Touren folgen Teilabschnitten des legendären South West Coast Path. Die weiteren (teils kostenpflichtigten) Attraktionen von Land’s End haben wir hingegen nicht besichtigt. Für Elektroautos bietet sich dieser Zwischenstopp insofern auch an, weil es hier wiederum Elektroladestationen gibt. Mit dem Minack Theatre befindet sich eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit Cornwalls in der Nähe. Wer diese besuchen möchte, der sollte seine Tickets im Vorfeld reservieren.

Wir nutzen den Nachmittag stattdessen für einen kleinen Road Trip der A30/B3306 folgend von Land’s End alles der wunderschön wilden Küste entlang bis nach St. Ives. Definitiv einer der panoramareichsten Strassen Cornwalls. Unterwegs stoppen wir beim Cape Cornwall und bei der Bottalack Mine je für einen Küstenspaziergang. Die Bottalack Mine ist Teil der Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon, die 2006 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurde. Eine landschaftlich eindrucksvolle Kulisse.

Gegen den Abend erreichen wir das lebhafte Küstenstädtchen St. Ives. St. Ives wäre sehr hübsch, nur leider ist es ein klassisches Opfer seines eigenen Erfolgs. Im Quervergleich zu allen anderen besuchten Orten der Grafschaft Cornwall, ist es hier definitiv am «Überfülltesten». So sind wir sind nach einem kurzen Rundgang durch die Innenstadt dann auch schnell wieder weg.

Unser nächstes Ziel: das Restaurant Ugly Butterfly am weitläufigen Carbis Bay Beach. Ein absoluter Volltreffer! In dem zum Carbis Bay Hotel gehörende Restaurant ist Sternekoch Adam Handling mitinvolviert. Die lichtdurchflutete Location mit Blick aufs Meer und die Küchenphilosophie, bei der auf eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten und die ganzheitliche Verarbeitung von Produkten gesetzt wird, ist ganz nach unserem Gusto.

Das Restaurant Ugly Butterfly ist zudem der perfekte Zwischenstopp, um zum Sonnenuntergang das Godrevy Lighthouse anzusteuern. Und was könnte einen rundum perfekten Tag in Cornwall noch krönen? Genau, die Sichtung von Robben, die in der Mutton Cove die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages geniessen.

Upton Towans Beach
Muttons Cove Seehunde
Godrevy Lighthouse

Etappe 4: best of Cornwall rund um die Hafenstadt Padstow

Nach diesen zwei vollgepackten Sightseeing-Tagen im südwestlichsten Zipfel Englands führt uns die Rundreise weiter an die Nordküste Cornwalls rund um Padstow und Port Isaac. Selbstverständlich nicht auf dem direktesten Weg. Unterwegs bieten sich nämlich einige Zwischenstopps an; darunter die Bedruthan Steps. Die spektakuläre Klippenformation befindet sich zwischen den Ortschaften Newquay und Padstow an der B3276.

Aufgrund von Felsstürzen ist der Zugang zum Strand seit dem Frühling 2021 geschlossen. Vom Parkplatz/Besucherzentrum aus erreicht man aber nach einem knapp zehnminütigen Fussweg über den South West Coast Path einen schönen Aussichtspunkt mit Blick über den Strand und die eindrucksvollen Felsformationen. Auch hier bietet sich wiederum die Möglichkeit, die Wanderung der Küste entlang nach Lust und Laune beliebig auszubauen.

Bedruthan Steps

Alternativ kann man das pittoreske Fischerdörfchen Port Isaac ansteuern und in der dortigen Outlaw’s Fish Kitchen (1 Michelin Stern) einkehren. Ein kleines, uriges Restaurant, in der ein hervorragendes Seafood Menü für faire 95 Pfund serviert wird.

Gegen den Abend erreichen wir das von Sternekoch Paul Ainsworth geführte Padstow Townhouse (Partnerlink) in der gleichnamigen Hafenstadt. Das ist unsere Basis für die zwei folgenden Tage. Das Padstow Townhouse ist eine Mischung aus B&B und Boutique Hotel. Die sechs Zimmer sind mit Liebe zum Detail ausgestattet und der Service ist erstklassig. Ein weiterer Vorteil: Auf dem (sehr engen) Parkplatz hat es eine Elektroladestation, wo wir unseren Mietwagen kostenlos laden dürfen.

Der von zahlreichen Pubs und Shops gesäumte Hafen von Padstow liegt nur sechs Gehminuten entfernt. Ebenso die dort startenden Spazierwege, die dem Camel River folgend zur Küste führen. Die perfekte Kulisse für einen Abendspaziergang. Und hätten wir nicht schon am Mittag geschlemmt, dann wären wir zum Abendessen in Rick Stein’s Café eingekehrt.

Padstow Cornwall

Am nächsten Tag unternehmen wir einen Ausflug zum Cliff Castle «The Rumps», das sich an der Spitze einer kleinen Halbinsel vor Polzeath befindet. Wir haben gelesen, dass man auf den der Halbinsel vorgelagerten Klippen mit Glück Papageientaucher beobachten kann. Von Padstow aus werden auch verschiedene Bootstouren in diese Gegend angeboten. Die knuffigen «Puffins» scheinen an diesem Tag anderswo unterwegs zu sein. Der Abstecher hat sich aber in Anbetracht des schönen Küstenwanderwegs dennoch mehr als gelohnt.

The Rumps the Cornwall

Am Abend haben wir eine Reservation im Restaurant Paul Ainsworth at No.6. Das mit einem Michelin Stern ausgezeichnete Lokal verfügt nicht nur über einen ausgezeichneten Ruf, sondern begeistert uns auch mit Cocktail-Klassikern, die in der integrierten Ci Ci’s Bar auf der Karte stehen.

Etappe 5: Plymouth und Umgebung ganz entspannt

Nach fünf voll gepackten Sightseeing-Tagen in Cornwall schalten wir bewusst einen Gang runter. Unsere Rundreise führt uns von Padstow retour in die Grafschaft Devon ins Umland des Dartmoor Nationalpark. Knapp 1.5 Stunden dauert die Fahrt von Padstow bis nach Two Bridges mitten im Nationalpark. Von hier aus lassen sich verschiedene Rundwanderungen unternehmen. Wir steuern den Wistman’s Wood an. Ein mystischer, hochgelegener Eichenwald. Das besondere Ökosystem ist sehr fragil und geschützt. Seit einiger Zeit führen die Wege nicht mehr direkt durch das Wäldchen. Die von dunklem Moos und Flechten überzogenen, knorrigen Eichenbäume wirken vom Waldrand aus aber nicht minder eindrücklich.

Am späteren Nachmittag erreichen wir das Boringdon Hall & Spa Hotel (Partnerlink), wo wir die folgenden vier Tage nächtigen werden. Die Zimmer wirken etwas altbacken und könnten eine Auffrischung vertragen. Der Wellnessbereich ist hingegen sehr hübsch und das absolute Highlight ist die Dining-Experience im Hotelrestaurant Àclèaf (1 Michelin Stern). Wir haben das hier als Package zusammen mit den vier Übernachtungen gebucht und kommen so in den Genuss, uns vier Abende hintereinander einmal komplett durch die Karte durchzuprobieren (das Menü ist so konzipiert, dass es perfekt mit vier Abendessen aufgeht). Unserer Ansicht nach ein sensationelles Preis-Leistungs-Angebot, dass sich Foodies nicht entgehen lassen sollten.

Boringdon Hall Hotel und Spa

Das Boringdon Hall & Spa Hotel ist ideal gelegen, um von hier aus sowohl Ausflüge in den Dartmoor Nationalpark wie auch nach Plymouth und weiter die Küste runter Richtung Looe und Polperro zu unternehmen. Und genau das machen wir.

Am ersten Tag besichtigen die Buckland Abbey, geniessen ein feines Mittagessen in der The Sardine Factory in Looe und bummeln durch das malerische Fischerdorf Polperro.

Buckland Abbey

In den zweiten Tag packen wir gleich zwei Wanderungen. Auf dem Weg zur ersten Tour legen wir einen Zwischenstopp bei der eindrucksvoll auf einem Hügel thronenden Brentor Church ein. Diese liegt auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel – der Lydford Gorge. Die tiefste Schlucht Südwestenglands kann auf einem 5 Kilometer langen Rundweg durchwandert werden. Unterwegs warten Highlights wie die «White Lady», ein 30 m hoher Wasserfall, Vogelbeobachtungsstationen und schmale, gewundene, dem River Lyd folgende Wanderpfade. Das Gelände gehört – wie so viele anderen Attraktionen – dem National Trust und die Begehung des Weges kostet Eintritt (Mehr Infos: Visit Lydford Gorge).

Lydford Gorge Dartmoor Nationapark

Die zweite Wanderung des Tages führt uns einmal rund um das Burrator Reservoir – einem Stausee auf der Südseite des Dartmoor Nationalpark. Die Rundwanderung rund um den See dauert ebenfalls rund 1.5 Stunden und ist mehrheitlich flach.

Burrator Reservoir Walk

Den dritten vollen Tag nutzen für die Besichtigung des naheliegendsten Ziels – Grossbritanniens sogenannte «Ocean City» Plymouth. Den Weg dorthin legen wir von unserem Hotel aus mit Doppeldecker-Bus zurück (Linie 20A, Kosten fürs Bus-Ticket: 2.20 £ (one way)).

Wir starten unseren Stadtrundgang durch Plymouth mit einem Abstecher auf den Smeaton’s Tower, von wo aus man eine fantastische Aussicht über Plymouth und Umgebung geniesst (Kosten 5 £). Danach bummeln wir durch das historische Stadtviertel Barbican, das uns mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen verzückt zum Mayflower Steps Memorial am alten Hafen. Sie zeigen an, wo die Mayflower im Jahr 1620 den Kurs Richtung Amerika aufnahm. Sehenswert sind auch die etwas versteckt liegenden Elizabethan Gardens.

Barbican Plymouth

Nachfolgend meine top drei Tipps für einen Besuch von Plymouth:

  • Ladet euch im Vorfeld die kostenlose «Plymouth Trails» App. Diese beinhaltet verschiedene thematische Stadtrundgänge, mit denen hier zielgerichtet zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten geleitet werdet und viele Hintergrundinfos erhält (Hier geht’s zur App).  
  • Plant einen Zwischenstopp im Rockets and Rascals ein. Hier gibt’s guten Kaffee.
  • Besucht das «The Box» Plymouth. Das Museum ist kostenlos zugänglich und bietet viele spannenden Hintergrundinfos rund um die facettenreiche Geschichte der Hafenstadt (Mehr Infos: The Box).

Etappe 6: der Küstenstreifen zwischen Dartmouth und Exmouth

Nach vier aktiven und genussvollen Ferientagen in und rum um das Boringdon Hall & Spa Hotel führt uns unserer Rundreise durch Cornwall/Devon retour Richtung Exeter. Für die letzten drei Tage haben wir ein Zimmer im Lympstone Manor bei Exmouth (Partnerlink) reserviert. Statt das nächste Ziel auf dem direktesten Weg anzusteuern, nutzen wir die Gelegenheit für einen Umweg Richtung «South Devon National Landscape». Hierbei handelt es sich um einen besonders schönen, geschützten Küstenstreifen zwischen Plymouth und Brixham. Unterwegs schauen wir uns folgende sehenswerte Orte an:

  • Wembury Beach; ein bei Locals beliebter Strand, der wiederum mit schönen Küstenwanderwegen erschlossen ist.
  • Die Marktstadt Kingsbridge inklusive Kaffeestopp im dortigen Fika Coffee House
  • Die Marktstadt Totnes sowie das dortige im 11. Jahrhundert von den Normannen errichtete Totnes Castle
  • Der Küstenstreifen rund um das achteckiges Tagesleuchtfeuer aus Kalkstein namens «The Daymark» bei Dartmouth.
Daymark Landmark in Devon

Und schlussendlich natürlich auch die Gegend zwischen Lympstone und Exmouth an der von den starken Gezeiten geprägten Mündung des River Exe. Das stilvolle Lympstone Manor komplettiert nebst dem Gidleigh Park und dem Padstow Townhouse meine persönlichen top drei Unterkünfte dieser Reise. Besonders lässig ist der Outdoor Pool mit Beach House – und natürlich werden wir auch hier kulinarisch nicht enttäuscht.

Exe River Exmouth
Lympstone Manor Exmouth

Etappe 7: die Highlights der Jurassic Coast

Gegen Ende unserer Ferien kassieren wir dann doch noch einen Schlechtwettertag, so dass einem entspannten Ausklang nichts im Weg stand. Das letzte Schönwetterfenster nutzten wir schlussendlich noch für einen Abstecher in Richtung Jurassic Coast. Im Jahr 2001 wurde der Küstenstreifen vom Orcombe Point in Exmouth bis zu den Old Harry Rocks, bei Swanage von der UNESCO in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. Wir besuchen zuerst das Seebad Seaton, dessen bunte Strandhäuschen ein echter Eyecatcher sind. Ansonsten wirkt die Ortschaft auf uns eher verschlafen. Das mag aber auch daran liegen, dass hier anfangs Juni die Saison erst aufstartet.

Seaton Jurassic Coast
Seaton Beach Houses

In Sidmouth ist schon etwas mehr los. Hier unternehmen wir eine aussichtsreiche Wanderung zum High Peak, von wo aus sich die markanten roten Klippen gut überblicken lassen.

Praktische Tipps für deine Rundreise durch Devon und Cornwall

Was ist die beste Reisezeit für eine Rundreise durch Cornwall und Devon?

Ideal sind die Zeiträume ab Mitte Mai bis Ende Juni und der September. Wir waren anfangs Juni unterwegs und genossen herrlichstes Wetter (wobei es hierfür natürlich keine Garantie gibt). Zudem blüht zu dieser Jahreszeit in Cornwall alles in den schönsten Farben, während in den Anhöhen des Dartmoor Nationalpark die Vegetation noch etwas karger wirkt. Das Heidekraut blüht hier erst im Spätsommer. Juli/August würde ich eher meiden, da es während der Schulferien sehr voll werden kann und auch die Preise noch weiter in die Höhe klettern.

Wie viel Zeit sollte ich für eine Reise nach Cornwall und Devon einrechnen?

Wie einleitend geschrieben hatten wir inklusive Hin- und Rückreise mit dem Zug 17 Tage für diese Reise eingeplant. Wir haben bei der Planung der Rundreise auch bewusst Schwerpunkte gesetzt und hatten nicht den Anspruch, alle Strände oder Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Trotz des eher entspannten Programms haben wir unglaublich viel gesehen und erlebt. Somit bin ich der Ansicht, dass man bei einer zweiwöchigen Reise bereits sehr viel sehen und erleben kann. Wer weniger als zwei Wochen einplant, der müsste die Schwerpunkte noch bewusster setzen (z.B. Fokus auf den Dartmoor Nationalpark oder auf Südcornwall.

Welche Orte in Cornwall und Devon sollte ich unbedingt besuchen?

Zu meinen top Favoriten unseres Roadtrips zählt der Dartmoor Nationalpark, Godrevy Beach und die Gegend rund um Padstow/Port Isaac. Und falls du gerne wanderst, dann solltest du dir unbedingt die die Etappen des South West Coast Path genauer anschauen.

Was sollte ich für eine Reise nach Cornwall/Devon unbedingt einpacken?

Eine Regenjacke, Sonnencrème und leichte Wanderschuhe. Und ganz wichtig – den Reisepass! Seit dem Brexit kann man nämlich nicht mehr nur mit der ID nach Grossbritannien einreisen.

Was kostet eine Rundreise nach Cornwall und Devon?

England ist generell kein Billigreiseland – und das trifft auch auf Cornwall und Devon zu. Die Hin- und Rückreise mit dem Zug hat uns pro Person rund 680 CHF gekostet. Für das Elektro-Mietauto haben wir für 14 Tage 690 CHF bezahlt – wobei kaum Zusatzkosten dazugekommen sind, weil wir mehrheitlich gratis laden konnten. Für die Übernachtung mit Frühstück haben wir zu zweit pro Nacht zwischen 150 und 450 CHF bezahlt, wobei wir mehrheitlich in höher klassierten Unterkünften gebucht haben; hier besteht durchaus Einsparpotenzial. Für ein Abendessen in einem Restaurant sind zwischen 30 bis 80 CHF einzukalkulieren; auch hier hängen die Kosten von den persönlichen Ansprüchen ab. Viele der unternommenen Aktivitäten (Wanderungen) sind gratis. Teilweise sind Eintritte zu bezahlen oder zumindest ist der Parkplatz kostenpflichtig (u.a. bei denjenigen Sehenswürdigkeiten, die vom National Trust verwaltet werden).

Brauche ich für eine Reise nach Cornwall und Devon Bargeld?

Das britische Pfund ist die Währung Grossbritannien. Es lohnt sich aber nicht, im Vorfeld der Reise im grossen Stil Geld zu wechseln oder an einem Bankomaten einen grösseren Betrag Pfund zu beziehen. Wir konnten in Cornwall und Devon fast überall mit der Karte zahlen. Einzig bei den Parkuhren kann fehlendes Bargeld zum Problem werden bzw. muss alternativ mit Park-Apps bezahlt werden. Deswegen empfehle ich, etwas Bargeld (primär kleinere Beträge) als Backup dabei zu haben.

Über den Autor

Artikel

Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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