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Bretagne Sehenswürdigkeiten: 15 Tipps für deine Reiseplanung (mit Karte)

Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit Tourisme Bretagne

2’700 Küstenkilometer und kein Ort, der mehr als 60 Kilometer vom Meer entfernt liegt – die Bretagne lockt mit ihrer facettenreichen Küste und charaktervollen Kleinstädten. Die im Nordwesten Frankreichs gelegene Region ist damit das perfekte Reiseziel für alle, deren Ferien eine gelungene Mischung aus Naturerlebnissen und Genussmomenten bereithalten sollen. Davon konnten wir uns im Rahmen einer einwöchigen Rundreise selbst überzeugen und lassen euch in diesem Beitrag an unseren Reisehighlights teilhaben.   

Die Bretagne Sehenswürdigkeiten im Überblick

Wir haben während fünf Tagen von Rennes aus die Nordwestküste zwischen Saint-Brieuc und Roscoff mit einem Mietwagen erkundet. Das letzte Drittel der Bretagne-Reise brachte uns über die sogenannte «grüne Mitte» retour nach Rennes. In untenstehender Karte findet ihr alle in diesem Beitrag erwähnten Sehenswürdigkeiten, sehenswerte Ortschaften sowie empfehlenswerte Unterkünfte und Restaurants verortet.

1. Die Altstadt von Rennes

Rennes war unser Anfangs- und Endpunkt der Reise. Leider blieb uns beim vorhandenen Zeitbudget von sieben Tagen nur wenig Zeit, um einen ersten Eindruck von der bretonischen Hauptstadt zu erhalten. Immerhin reichte es für einen Morgenspaziergang durch die kopfsteingepflasterten Gassen der Altstadt. Der Mix aus teils schief stehenden, bunten Fachwerkhäusern und prächtigen Renaissancebauten gefällt mir auf Anhieb.

Wir durchschreiten die Portes Mordelaises, der einstige Haupteingang der Stadt und heute eine der wenigen Überresten der Stadtmauern von Rennes. Der Rue des Portes Mordelaises folgend erreichen wir die Kathedrale von Rennes. Nicht weit davon entfernt befindet sich mit dem von der Oper und dem Rathaus gesäumte Rathausplatz eine weitere geschichtsträchtige Sehenswürdigkeit.

Wer tiefer in die Geschichte von Rennes eintauchen und auch das eine oder andere Museum besichtigen möchte, der sollte sich mindestens einen vollen Tag – noch besser 1.5 Tage – Zeit nehmen.

Unser Hoteltipp für Rennes

Wir haben an zentralster Lage direkt neben dem Place des Lices im neu eröffneten Hotel Mama Shelter Rennes übernachtet. Eine super Lage, um die Altstadt von Rennes zu Fuss zu erkunden. Zudem gibt’s vom Rooftop-Restaurant aus eine fantastische Aussicht über die Dächer der Innenstadt. Das zur Accor Group gehörende Hotel ist damit eine solide Hotelwahl für einen Kurzaufenthalt in Rennes.

Mama Shelter Rennes

Extratipp: Jeden Samstag findet direkt vor dem Mama Shelter auf dem Place des Lices mit dem sogenanntes «Marché des Lices» einer der grössten und traditionsreichsten Bauernmärkte Frankreichs statt.

Unsere Restaurant-Empfehlungen in Rennes

Unsere kurze Zeit in Rennes haben wir bestmöglich ausgenutzt und gleich zwei empfehlenswerte Restaurants ausprobiert. Zum einen das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete «Racines», wo Küchenchefin Virginie Giboire Wert auf ein durchmischtes Team und frische, saisonale Gerichte legt. Am Abend gibt’s das Degustationsmenü ab 95 Euro. Am Mittag kann man sich auch für 70 Euro durch einen Dreigänger probieren.

Das zweite Lokal – das le Paris-Brest by Christian le Squer – befindet sich direkt im 2020 fertiggestellten Bahnhofsneubau von Rennes. Für das Küchenkonzept zeichnet sich Dreisternekoch Christian le Squer (Le Cinq, Paris) verantwortlich. Die Kombi aus gelungener Inneneinrichtung, freundlicher Bedienung und preiswerten Gerichten (Das 3-gängige Menu de Saison gibt’s für 39 Euro) sind meiner Meinung nach Grund genug, den Zwischenhalt im Bahnhof Rennes bewusst um zwei Stunden auszudehnen.  

2. Die Route des Falaises

Von Rennes aus steuern wir mit dem Mietauto als Erstes die Bucht von Saint-Brieuc an. Unser Tagesziel – Paimpol – liegt gut 140 Kilometer entfernt. Statt auf dem direktesten Weg bis nach Paimpol durchzufahren, entscheiden wir uns für die 14 Kilometer lange Panoramastrecke entlang der «Route des Falaises». Diese führt von Saint-Quay-Portrieux bestens ausgeschildert den Steilküsten entlang bis nach Paimpol. Dazwischen erwarten euch zahlreiche schöne Aussichtspunkte und weitere Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die alten Windmühlen «Moulin à vent du Craca».

Besonders eindrückliche Tiefblicke bietet die Pointe de Plouha. 104 Meter stürzen hier die Klippen in die Tiefe – damit ist dies der höchste Punkt der Route des Falaises. Ein Stopp lohnt sich aber auch bei der lauschigen Bucht «Gwin Zegal», der Aussichtspunkt oberhalb von Bréhec sowie bei der Pointe de Minard und der Pointe de Bilfot.

Die Orte lassen sich übrigens auch mit dem Velo oder zu Fuss entdecken. Der Fernradweg «La Vélomaritime» sowie der beliebte Zöllnerpfad (GR 34) folgen ebenfalls dem Verlauf der «Route des Falaises». Für mich definitiv einen der schönen Küstenabschnitte für dessen Erkundung man sich mindestens einen halben Tag einplanen sollte.

Ponte de Plouha Bretagne
Route du Falaises Bretagne
Nordwestküste Bretagne

3. Das Fischerdorf Paimpol

Die beschauliche Hafenstadt Paimpol lebt heute von der Austernzucht und dem Tourismus. Das Hafenbecken ist von bunten, eng aneinandergereihten Häuserfassaden gesäumt und wirkt dank der zahlreichen meist gut besuchten Restaurants sehr belebt. Meiner Meinung nach lohnt es sich vor der Einkehr, einen Schlenker über den Place du Martray einzubauen und der Nase nach den schmalen Gässchen durch die Innenstadt zu folgen.

Leider hatten bei unserem Besuch diejenigen Restaurants, die wir basierend auf unserer Vorrecherche am spannendsten gefunden hätten, zu. Wir hätten sehr gerne das Atelier de Corentin sowie das direkt am Hafen gelegene «La Criée» ausprobiert. Schlussendlich haben wir aber auch im Restaurant L’islandais sowie dem «Le Neptune» ganz ordentlich gespiesen.

Paimpol Sehenswürdigkeiten Bretagne

4. Abbaye de Beauport + Gîte du moulin

Zehn Fahrminuten ausserhalb von Paimpol befindet sich die Abtei de Beauport. Die im Jahr 1202 gegründete Klosteranlage liegt direkt an der Küste und ist umgeben von einer wunderschönen, weitläufigen Gartenanlage. Zudem werden die Gewölbe des einstigen Klosters auch für Kunstausstellungen genutzt. Bei unserem Besuch fand z.B. gerade eine Ausstellung statt, die sich mit den Folgen des Klimawandels auf die Flora und Fauna der Bucht von Saint-Brieuc auseinandersetzte.

Zur Klosteranlage gehört auch die sogenannte «Gîte du Moulin». Eine zu einem Ferienhaus umgenutzte Mühle, die Platz für vier Personen bietet. Von der Gîte aus geniesst man einen direkten Blick aufs Meer – und auch sonst ist die liebevolle Ausstattung, die Lage und das ganze drumherum einfach perfekt! Wer eine herrlich gelegene Basis für eine Ferienwoche in der Bucht von Saint-Brieuc sucht, der sollte sich diese Unterkunft definitiv mal genauer anschauen. Zumal man mit dem Übernachtungspreis auch die Bewirtschaftung und den Erhalt der historisch Anlage unterstützt.

Gîte de Moulin Abbaye de Bauport
Abbaye de Bauport

Die Öffnungszeiten der Klosteranlage variieren je nach Saison | der Eintrittspreis kostet 6.50 Euro | Übernachtungspreis in der Gîte du Moulin ab 140 Euro | Mehr Infos: https://abbayebeauport.com/

5. Château de la Roche-Jagu

Am nächsten Morgen werden wir bereits früh von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Die Bucht von Saint-Brieuc präsentiert sich an diesem Morgen von ihrer allerschönsten Seite. Dementsprechend schwer fällt uns der Abschied. Und schon jetzt ist klar: Die Übernachtung in der Gîte du Moulin zählt zu den Highlights unserer Bretagne-Reise.

Für uns geht’s nun weiter in die rund 30 Kilometer weiter landeinwärts gelegene Kleinstadt Guingamp. Die Fahrt dorthin kombinieren wir mit einem Abstecher zum Château de la Roche-Jagu, das stolz hoch über der Flussmündung des Trieux thront. Wir sind grad noch etwas zu früh dran, um die gepflegten Parkanlagen rund ums Schloss in ihrer vollen Pracht zu bewundern. Aber allein die grandiose Aussicht auf die Flussschleife ist Grund genug für den Zwischenstopp (zumal die Gärten und Spazierwege ums Schloss kostenlos zugänglich sind).

Ein weiterer sehenswerter Ort auf der Strecke zwischen Paimpol und Guingamp ist das am Trieux gelegene Dorf Pontrieux.

6. Die charaktervolle Kleinstadt Guingamp

Gegen den Mittag erreichen wir die Kleinstadt Guingamp. Sie zählt – wie Pontrieux – zu den sogenannten «22 charaktervollen Orte der Bretagne». Das sind allesamt Ortschaften, die über eine gut erhaltene Altstadt und ein reiches kulturelles Erbe verfügen. Wir sind dem Charme von Guingamp schnell verfallen. Der Rue Notre Dame folgend werden wir zielgerichtet zu den sehenswerten Bauten geleitet. Auch hier ein bunter Mix aus Fachwerkgebäude, Granithäuser und Renaissancebauten.

Sehenswert sind die Überreste der Stadtmauer auf Höhe Château de Pierre II und das 1841 nach amerikanischem Vorbild erbaute Gefängnis. Dieses wurde kürzlich renoviert und beherbergt heute das Kunstzentrum GwinZegal.

Besonders hübsch präsentiert sich uns die Stadtkulisse auch von der sogenannten «Passerelle sur le Trieux» aus. Und haltet bei eurem Stadtrundgang unbedingt auch Ausschau nach aktuell vier monumentalen, etwas surrealistisch anmutenden Kunstinstallationen im öffentlichen Raum. Das neuste Werk «Sitis» (ein überdimensionales Reh) kam im Frühling 2022 da. Gemäss Medienberichten ist davon auszugehen, dass dieses Jahr ein fünftes Kunstwerk aufgebaut wird.

Altstadt von Guingamp
Guingamp sehenswerte Orte Bretagne
Gefängnis Guingamp

Unser Hoteltipp für Guingamp

Besonders stillvoll übernachtet es sich im Boutique-Hotel La Demeure. Das Hotel befindet sich in einem Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert an zentraler Lage in der Innenstadt. Die Zimmer sind behaglich eingerichtet und bieten viel Platz. Perfekt, um nach einem aktiven Tag für ein paar Stunden die Beine hochzulagern.

La Demeure Guingamp

Unsere Restaurant-Empfehlung in Guingamp

Für Guingamp haben wir euch gleich zwei heisse Restaurants-Tipps. Zum einen empfehlen wir euch einen Tisch in der Crêperie Saint-Yves zu reservieren. Hier werden traditionell zubereitete Galette Bretonne serviert.

Mein Tipp: Bestellt zuerst eine deftige Variante (z.B. mit Käse und Pilzen gefüllt) und rundet das Abendessen mit einer süssen Galette (z.B. mit salted Caramel) ab.

Ein unkompliziertes, schnelles Mittagessen in einem lässigen Ambiente gibt es im Sidonie et Compagnie – Restaurant direkt gegenüber des Hotel La Demeure (die beiden Betriebe gehören zusammen).

7. La vallée des papeteries

Als nächstes steuern wir die Bucht von Morlaix an. Die Fahrt dorthin führt uns beim «vallée des papeteries» vorbei. Dabei handelt es sich um eine der einst grössten industriellen Arbeitsstätten der Region. Die Ruinen der damaligen Fabriken sind heute kostenlos zugänglich. Über die Anlage führen weitläufige Spazierwege und auf Informationstafeln erhält man spannende Hintergrundinfos über die Entwicklung und die Arbeit in den einstigen Papierfabriken.

La Vallée des Papteries

Wenn es beim Zeitpunkt unseres Besuchs hier nicht in vollen Strömen geregnet hätte, dann wären wir dem ausgeschilderten Wanderweg ein paar Kilometer flussabwärts gefolgt. Stattdessen unternehmen wir noch einen kurzen Abstecher ins beschauliche Loc-Envel. Sehenswert ist hier die im gotischen Stil erbaute Kirche Saint-Envel de Loc-Envel, die auf einem Kalvarienberg erhabenen über die kleine Ansammlung an Steinhäusern wacht.

8. Die Rosa-Granit-Küste

Pünktlich zum Mittagessen erreichen wir die malerische Bucht von Saint Guirec. Wir befinden uns nun an der berühmten Rosa-Granit-Küste – eine der eindrücklichsten Sehenswürdigkeiten der bretonischen Nordwestküste. Bevor wir uns den Spuren des Zöllnerpfades (GR 34) folgend auf eine Wanderung zum Phare de Ploumanac’h begeben, stärken wir uns im direkt am Strand gelegenen Restaurant Le Coste Mor. Es lohnt sich, hier einen der Tische an der Fensterfront zu reservieren.

Plage Saint Guirec Bretagne

Danach wandern wir dem gut ausgebauten Küstenweg folgend der Rosa-Granit-Küste folgend bis zum rund 4.5 Kilometer entfernten Strand von Trestraou und wieder retour. Für den Hin- und Rückweg sind rund zwei bis drei Stunden einzuplanen. Ich habe die Route mit Komoot getrackt und verlinke euch nachfolgend die absolvierte Route.

Phare de Ploumanc'h
Rosa Granitküste Sehenswürdigkeiten Bretagne

9. Der Bilderbuch-Badeort Locquirec

Am Ende des Tages versetzt uns die facettenreiche Nordwestküste einmal mehr ins Staunen. Nach der imposanten Steilküste bei Paimpol und der soeben besichtigen Rosa-Granit-Küste sehen wir im Abendlicht kurz vor unserem Tagesziel Locquirec einen Bilderbuch-Badestrand vor uns auftauchen. Wir können uns beim Anblick des Strandes von Locquirec ein lautes «Wow» nicht verkneifen. Ihnen sei das genau gleich gegangen, bekräftigen Gerhard & Laurent später beim Abendessen unseren ersten Eindruck. Die beiden haben in Locquirec ein historisches Anwesen erworben und dies mit dem Ziel, ein Gästehaus zu eröffnen, renoviert. Zwischenzeitlich sind sie Mitglied von Charme Bretagne – einer Vereinigung auserwählten Maison d’Hôtes sowie Ferienhäuser.

Locquirec Strand

Ein Highlight unserer Übernachtung im L’Ardoisière war das gemeinsame Abendessen im lockeren Bistro-Stil mit unseren Gastgebern. Aber auch sonst lohnt es sich meiner Meinung nach, mehr als nur für eine Nacht im L’Ardoisière einzuchecken. Locquirec ist eine tolle Basis, um die Gegend rund um die Bucht de Morlaix zu entdecken und begeistert ganzjährig Wassersportler (besonders beliebt: Surfen und Kitesurfen – inkl. lässiger Strandlokale wie z.B. das Le Millin).

10. Pointe de Primel

Am nächsten Morgen sind wir mit Cédrine de Flore Loened an der Landzunge Pointe de Primel verabredet. Hier am Eingang zur Bucht von Morlaix kann man mit einer ortskundigen Begleitperson spannende historische Fragmente aus den unterschiedlichsten Zeitepochen entdecken. Cédrine macht uns auf einem zweistündigen Spaziergang rund um die Pointe de Primel unter anderem auf Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit aufmerksam und zeigt uns die Leitpflanzen der Küstenflora.

Pointe de Primel Nordwestküste Bretagne

Nur wenige Kilometer von der Pointe de Primel entfernt befindet sich mit dem Cairn Barnenez eines der grössten Megalith-Mausoleum Europas. Da Cédrines Ausführungen unsere Neugier geweckt haben, statten wir dem Cairn Barnenez im Anschluss an unseren Spaziergang noch einen Besuch ab. Doch erst nachdem wir uns im direkt am Strand gelegenen Primel Café mit fangfrischem Fisch gestärkt haben. Das kleine Restaurant ist ein gut gehüteter Tipp. Mitte April hätte man spontan noch ein Plätzchen gekriegt – wer auf Nummer sicher gehen möchte, der reserviert besser im Vorfeld telefonisch einen Tisch.

11. Street-Art und Eisenbahnviadukt in Morlaix

Am späteren Nachmittag treffen wir in Morlaix ein. Für mich eine der überraschendsten Orte, die wir in diesen sieben Tagen besucht haben – und das durchaus im positiven Sinn. Schon von weitem sticht das die Altstadt überspannende Eisenbahnviadukt ins Auge. Dieses wurde im Jahr 1861 zur Fertigstellung der Linie Paris-Brest erreichtet und ist seither eines der Wahrzeichen der Stadt. Die untere Bogenreihe kann begangen werden und bietet einen tollen Blick über die Innenstadt.

Morlaix Stadtrundgang
Morlaix Aussicht auf Viadukt

Eine weitere architektonische Besonderheit von Morlaix sind die sogenannten «Maisons à Pondalez» (Laternenhäuser). Eines davon steht an der Grande Rue 9 und ist als Museum ausgebildet. Lohnenswert ist auch der Blick ins Innere des als Maison de la Duchesse Anne bekannte Haus an der Rue du Mur 33. Konsultiert am besten vorher die Öffnungszeiten.

Architektur in der Altstadt von Morlaix

In Morlaix können zudem im öffentlichen Raum über 50 Street Art Kunstwerke besichtigt werden, die sich jährlich verändern (neue kommen dazu, ältere Werke werden beseitigt). Ihr könnt euch individuell mithilfe einer Karte (im Tourist-Office erhältlich) oder einer App auf Erkundungstour begeben. Alternativ gibt es auch spezifische Street-Art Führungen.

Weiterführende Infos hierzu: Morlaix Arts Tours

Extratipp: Wer Schokolade mag, der sollte bei einem Besuch von Morlaix auch einen Zwischenstopp in der Chocolaterie Grain de Sail einplanen. Das Projekt «Grain de Sail» hat zum Ziel, mittels Segelschiff-Transport einen emissionsarmen Warenhandel von Kaffee und Schokolade (sowie anderen transatlantischen Gütern) zu etablieren. Ein ambitioniertes und weitsichtiges Vorhaben, über das ihr euch bei einem einstündigen Schokoladen-Workshop inklusive kurzem interaktiv gestalteten Rundgang informieren könnt.

12. Geheimtipp Carantec

20 Fahrminuten von Morlaix entfernt befindet sich Carantec. Umgeben von weitläufigen Sandstränden ist Carantec ein beliebtes Naherholungs- und Ferienziel. Wir übernachten in einem für die Region typischen Badehotel aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts: dem Hôtel de Carantec. Seit 2019 wirkt hier der mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Nicolas Carro als Küchenchef.

Wer hier für eine Nacht eincheckt und nebst dem Zimmer auch einen Tisch im Gourmet-Restaurant reserviert, macht meiner Meinung nach alles richtig. Meerblick & feines Essen. Alles bestens!

Bucht von Carantec

13. Die Unterwasserstrasse auf die Ile de Callot

Das Hôtel de Carantec liegt auch ideal, um sich am folgenden Morgen bereits wieder in aller Frühe auf Erkundungstour zu begeben. Direkt vor Carantec befinden sich die Île Callot. Diese lässt sich – je nach Gezeitenverlauf über eine Strasse vom Festland aus erreichen. In der Bretagne gibt es aktuell zehn solche Gezeiteninseln. Wir haben unser Auto auf dem Parkplatz vor der «Petite Passe» geparkt und sind zu Fuss bis zum nördlichsten Panoramapunkt marschiert (Strecke rund 3 Kilometer / Zeitbedarf Hin- und Rückweg ca. 1.5 Stunden). Grundsätzlich könnte man mit dem Auto aber auch rüber auf die Insel fahren und es dortigem Parkplatz abstellen.

Unterwasserstrasse Ile de Callot

Wichtiger Hinweis: Informiert euch im Vorfeld unbedingt über den Gezeitenverlauf. Auf der Website von Baie de Morlaix ist ein entsprechendes PDF verlinkt.

14. La Vallée des Saints

Nun steht schon unsere letzte Etappe an, die uns übers Landesinnere retour nach Rennes führen wird. Die Strecke hält nochmals zwei besonders sehenswerte Orte bereit. Gut eine Stunde südlich von Carantec befindet sich das sogenannte «Tal der Heiligen». Etwas irritiert stelle ich bei der Anfahrt fest, dass wir gar nicht in ein Tal, sondern auf einen Hügel fahren. Und es ist nicht irgendein Hügel, sondern die Überreste einer feudalen Erdhügelburg, wie wir später auf einem geführten Rundgang erfahren werden.

Über 50 monumentale aus bretonischen Granitblöcken errichtete Statuen stehen hier weitum sichtbar im Gras herum. Es handelt sich dabei um Heilige, die in der bretonischen Geschichte und Kultur eine besondere Bedeutung spielen. Bis zur Fertigstellung des Projekts in rund 50 Jahren sollen weitere 950 Statuen dazukommen (Ziel: 1’000 Statuen).

Meiner Meinung lohnt sich die Teilnahme an einer geführten Tour. Je nach Saison und Wochentag kann man den Künstler/-innen auch bei der Entwicklung neuer Statuen zuschauen.

Valley of Saints Bretagne Sehenswürdigkeiten

Geführte Tour: Dauer 45 min | 5x täglich |7 Euro für Erwachsene | Mehr Infos: www.lavalleedessaints.com

15. Das Schloss von Josselin

Für den Abschluss haben wir uns mit Josselin noch ein besonderes Schmuckstück aufgespart. Josselin war einst Residenzstadt der Herzöge von Rohan. Davon zeugt die imposante Schlosskulisse. Wie Guingamp trägt auch Josselin den Titel «petite cité de caractère bretonnes». Dementsprechend hübsch und herausgeputzt präsentiert sich der Stadtkern rund um die Basilique Notre Dame du Roncier. Sehenswert ist auch das tiefer gelegene Viertel Sainte-Croix mit seinen hübschen Fachwerkhäusern. Für die Besichtigung des Schlosses inklusive der Parkanlagen und einen kurzen Stadtrundgang sind rund zwei Stunden einzurechnen.

Schloss Josselin
Fachwerkgebäude Josselin

Unser Hoteltipp für Josselin

Einen Steinwurf von der Basilique Notre Dame befindet sich das Gästehaus le 14 St-Michel. Wie das L’Ardoisière ist auch das Le 14 St-Michel Mitglied bei Charme Bretagne und das zu Recht! Das Gästehaus befindet sich in einem alten Steingebäude an bester Lage und begeistert uns mit einem stimmigen Einrichtungsstil. Perfekt, um im sanften Abendlich nochmals in aller Ruhe durch die malerischen Gassen von Josselin zu schlendern.

Unsere Restaurant-Empfehlung in Josselin

Zu guter Letzt noch zwei kulinarische Tipps für Josselin. Und zwar hat uns die Biscuiterie Merlin mit ihrem hausgemachten Eis begeistert. Man kann sich hier auch mit typischen bretonischem Gebäck – z.B. Kouign-amann – eindecken.

Und das Restaurant Chez Simon punktet mit einer freundlichen Bedienung und einer einfachen, aber gut gekochten Gerichten.

Praktische Tipps für deine Reise in die Bretagne

Wie kommt man am besten in die Bretagne?

Ich empfehle die Anreise mit dem Zug. Die besten Zugverbindungen führen von Zürich mit einmal Umsteigen in Paris in 6 Stunden und 51 Minuten nach Rennes. In Paris muss der Bahnhof gewechselt werden. Die Transferzeit zwischen dem Bahnhof Gare de Lyon (Ankunft aus Zürich) und dem Bahnhof Paris-Montparnasse ist in obenstehender Anreisezeit bereits eingerechnet.

Wo miete ich in der Bretagne am besten ein Auto?

Wer mit dem Zug in die Bretagne reist, der kann direkt im Bahnhof Rennes ein Auto mieten. Dort sind die gängigen Mietwagenanbieter wie Avis, Europcar, Hertz und Sixt präsent.

Wie viel Zeit sollte ich für eine Bretagne-Reise einplanen?

Wir waren eine Woche (7 Tage/6 Nächte) unterwegs und haben dabei noch lange nicht alles von der Bretagne gesehen. Meiner Meinung nach erhält man im Rahmen einer einwöchigen Rundreise einen guten ersten Überblick. Wer noch mehr entdecken und auch länger an einzelnen Orten verweilen möchte, der sollte für die Rundreise zwei Wochen einplanen.

Welche Jahreszeit eignet sich am besten für eine Reise in der Bretagne?

Das bretonische Klima ist durch den Golfstrom geprägt und zeichnet sich durch gemässigte, milde Winter und nicht all zu heisse Sommermonate aus. Diese Reise haben wir Mitte April unternommen. Ich war aber auch schon im Winter in der Bretagne unterwegs und finde, dass die Region in allen Jahreszeiten ihren Reiz hat. Ein Vorteil vom Frühling (April/Mai) ist, dass dann noch deutlich weniger Urlauber unterwegs sind als während der Hochsaison im Juni/Juli.

Wo ist es am schönsten in der Bretagne?

Die Bretagne zeichnet sich durch eine besonders facettenreiche Küstenlandschaft aus. Je nach persönlichem Vorliegen, kann man entweder breite Sandstrände, felsige Steilküsten oder auch die weitläufigen Wälder im Landesinnere ansteuern. Mir persönlich haben die Bucht von Morlaix sowie die Gegend rund um Locquirec besonders gut gefallen.

Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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