Dieser Beitrag enthält Werbung für meinen Partner Swarovski Optik
3 Wochen Safari quer durch Namibia, Simbabwe und Botswana – unser diesjähriges Reisehighlight liegt nun auch schon wieder einige Monate zurück. Einem Sommer voller Projekte und einem geschäftigen Büroalltag sind es zu verschulden, dass ich bis heute nicht dazugekommen bin, alle Etappen dieser Reise für den Blog aufzubereiten. Nun habe ich es endlich geschafft, mich durch die zig hundert Bilder der letzten Reiseetappe in Botswana zu wühlen und meine Highlights aus fünf wunderbaren Safari-Tagen im Chobe Nationalpark sowie im Okavango Delta zu selektionieren. Euch erwarten in diesem Beitrag nebst einer «Bilderflut» auch zahlreiche hilfreiche Botswana Safari Tipps.
Botswana Safari für Einsteiger – 5 Tage Natur pur
Wer meine Namibia-Beiträge gelesen hat, weiss, dass wir Namibia während zwei Wochen als Selbstfahrer mit dem eigenen Auto erkundet haben. In Botswana ist es ebenfalls möglich, individuell mit dem Mietauto herumzureisen. Im Gegensatz zu Namibia sind die Strassenverhältnisse aber um einiges herausfordernder. Während der Etosha Nationalpark zum Beispiel mit komfortabel ausgebauten Kiesstrassen durchzogen ist, dominieren im Chobe Nationalpark und Okavango Delta Sandpisten. Fahrgeschick und ein entsprechend dafür ausgerüstetes Mietauto bilden in Botswana die Grundvoraussetzung für eine möglichst pannenfreie Selbstfahrer-Rundreise. Dazu kommt der Zeitfaktor – die Sandpisten «fressen» Zeit. Und so hätten uns die verbleibenden fünf Tage bei einer realistischen Routenplanung nie gereicht, um sowohl den Chobe Nationlpark als auch das Okavango Delta zu besuchen. Als Safari Newbies erschien es uns zudem sinnvoll, einige Pirschfahrten mit erfahrenen Rangern zu unternehmen – so kann ich mich voll und ganz auf die wunderbare Natur rundherum konzentrieren und von der Erfahrung der lokalen Guides profitieren.
Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, die letzte Etappe unsere Reise «geführt» durchzuführen. Nach zwei Tagen in Victoria Falls wurden wir am Flughafen Kasane vom Chobe Elephant Camp abgeholt und ins knapp 60 Kilometer entfernte Camp gebracht. Dort verbrachten wir zwei Tage mit all inclusive Leistungen (Game Drives und Vollpension). Im Anschluss ging es von Kasane Airport mit einer kleinen Cessna von Mack Air zum Sanctuary Stanley’s Camp mitten im Okavango Delta (private Konzession angrenzend ans Moremi Game Reserve). Auch hier hatten wir für die letzten drei Tage unserer Reise alles «all inclusive» gebucht.
2 Tage Safari entlang dem Chobe River
Organisierte Safari Reisen in Botswana sind per se nicht günstig – die Bandbreite bewegt sich zwischen teuer, noch teurer und exklusiv. Dafür versteht sich der kommunizierte Übernachtungspreis in der Regel inklusive geführter Game Drives, Verpflegung und Getränke (Bier, Cider und Gin Tonic sind da ebenso mit drin enthalten). Die meisten Camps beherbergen nur eine Handvoll Gäste gleichzeitig. So auch das Chobe Elephant Camp an der Grenze zu Namibia. Das von Bush Ways Safari betriebene Camp besteht aus einem Hauptgebäude und 12 darum herum gruppierte Lehmhäuschen, wo maximal 24 Gäste platz finden. Gegessen wird gemeinsam im Haupthaus und für die Pirschfahrten wird man auf die Guides verteilt. Während unserem Besuch anfangs Mai war das Camp nicht ausgebucht. Neben uns waren zwei Deutsche, zwei Engländer und sechs Amerikaner vor Ort. Wer keine Private Safari bucht, der wird vor Ort für die Dauer des Aufenthalts einem Fahrzeug und einem Guide zugeteilt. Insofern ist es wie mit Bergführern und SAC-Hütten – manchmal hat man mit der Gruppenzuteilung mehr und manchmal weniger Glück. Im Chobe Elephant Camp waren wir aber super happy mit unserem Guide Isaac und unserem Pirsch-Trüppchen bestehend aus einem jungen Deutschen Paar, das schon in Victoria Falls im gleichen Hotel wie wir war, und einem jungen englischen Paar, die wir bereits in der Hakusembe River Lodge in Namibia angetroffen hatten.
Die Aufenthalte in den Lodges werden in der Regel so «gesteuert», dass die Gäste am Nachmittag anreisen und nach einem kurzen «auffrischen» direkt mit der ersten Abendpirschfahrt starten können.
Diese hält für uns von neugierigen Giraffen über kecke Wasserböcke bis hin zu kräftemessenden Elefantenbullen schon einige tierische Highlights bereit. Der Chobe Nationalpark ist für seine riesigen Elefanten- und Büffelherden bekannt. Und auch wenn wir in diesen zwei Tagen nur ein Teilgebiet des über 10’000 km2 Nationalparks streifen, dürfen wir einige tolle Elefantenbegegnungen verzeichnen.
Am darauffolgenden Tag erwartetet uns eine ganztägige Pirschfahrt entlang der Chobe Überflutungsebene (Chobe Flood Plains) bis nach Kasane. Im Gegensatz zu Namibia, wo ich meine Aufmerksamkeit in erster Linie auf die Strasse richten musste, kann ich mich hier voll und ganz auf die Natur fokussieren. Insofern liegt mein CL Companion Fernglas von Swarvoski Optik inklusive montiertem Smartphone-Adapter stets griffbereit. So streiten sich der Freund und ich nicht darum, wer nun durchs Telezoom blicken darf.
Am Nachmittag wechseln wir die Perspektive und tuckern mit dem Boot den Chobe River flussaufwärts.
Am letzten Tag kommen wir noch in den Genuss einer Private Safari. Unser Weiterflug ins Okavango Delta ist so angesetzt, dass genügend Zeit bleibt, den Transfer zum Kasane Airport mit einer weiteren Pirschfahrt durch die Chobe Flood Plains zu kombinieren. Eine gute Entscheidung – Dank den über Funk vernetzten Guides erspähen wir an diesem Morgen nicht nur Hyänen in Action, sondern auch ein vollgefressenes, schlafendes Löwenrudel.
Vom Chobe Nationalpark ins Okavango Delta
Im Anschluss geht’s für uns mit einer kleinen Cessna weiter Richtung Okavango Delta. Das Okavango Delta zählt zu den absoluten Highlights im südlichen Afrika. Somit haben wir es bewusst als krönenden Abschluss unserer dreiwöchigen Reise aufgespart.
Der Vorteil einer Fly-in-Safari ist nebst der «gesparten» Zeit auch der Fakt, dass man die beeindruckenden Weiten des Okavango Delta aus der Vogelperspektive zu sehen bekommt. Da die Camps weit verstreut voneinander liegen, hat beinahe jedes Camp seinen eigenen Airstrip. Als Fluggast erfährt man die genauen Flugzeiten erst am Vortag – das liegt daran, dass die Airline versucht, die Gäste möglichst effizient auf die Flüge zu verteilen. Um die Organisation/Kommunikation zwischen Fluggesellschaft und Gast kümmert sich die Camp Crew.
Bei unserem Flug werden zwei Camps angeflogen. Acht der insgesamt zehn Passagiere haben das gleiche Ziel, wie wir. Leider präsentiert sich das Okavango Delta anfangs Mai ausgetrocknet. Auf grossen Flächen schwelen zudem Buschbrände. Auch rund um unser Camp ist die Luft von Rauchschwaden durchzogen. Im ersten Moment ein beklemmendes Gefühl. Während einige dieser Brände auf natürliche Weise – z.B durch Blitzeinschläge – entstehen, ist doch vielerorts auch die Unaufmerksamkeit (oder manchmal auch die Mutwilligkeit) des Menschen mit im Spiel. Die Buschfeuer haben aber nicht nur negative Aspekte. Sie helfen, die Graslandschaften in den afrikanischen Savannen zu erneuern – die nachwachsende Vegetation ist meist kräftiger und üppiger (Hintergrundinfos dazu findet ihr u.a. hier: ökologische Bedeutung von Buschbränden)
Auf Pirsch rund ums Sanctuary Stanley’s Camp im Okavango Delta
Vor Ort werden wir von unserem Guide in Empfang genommen. Demo, wie er sich uns vorstellt, ist während unserer drei Tage vor Ort für uns zuständig. Das Sanctuary Stanley’s Camp hat insgesamt acht luxuriöse Zelte und somit Platz für 16 Gäste. Wir teilen das Auto und unseren Guide hier im Okavango Delta mit einer dreiköpfigen englischen Familie – im Vergleich zum Chobe Elephant Camp ist diese Kombination für uns weniger zufriedenstellend. Während dies der Abschluss unserer dreiwöchigen Safari bildet, ist es für die englische Familie der Auftakt. Sie erfüllen auf den ersten Blick alle gängigen Klischees des gut situierten Safari-Touristen; ausgestattet mit Khaki-farbener Kleidung, breitkrempigen Hut und einem Büchlein zum Ankreuzen aller erspähten Tierarten. Nur der Feldstecher – als essenzielles Safari-Gadget – ging leider vergessen. Doch die englische Lady ist zu stolz, das Angebot, durch meinen zu spähen, anzunehmen. Ebenso wenig happy sind die über den Fakt, dass man in einem Safari Camp in der Regel «autoweise» zu Tisch gesetzt wird. Nach einem ersten gemeinsamen Abendessen werden wir auf Wunsch der englischen Familie an einen separaten Tisch gesetzt. Tja.
Nach der tollen Stimmung im Chobe Elephant Camp ist dies für uns ein zweischneidiger Safari-Abschluss. Das Camp und die Tierwelt drumherum sind toll! Aber der Gästemix und das Ambiente hat uns im Chobe Elephant Camp mehr zugesagt. Doch wie bereits geschrieben, ist dieser Part schwer zu beeinflussen – es sei denn, man bucht von Beginn weg eine Private Safari.
Ein Highlight gibt es zum Abschluss dann doch noch – respektive eigentlich sogar drei Höhepunkte. Zum einen ist es die Vogelvielfalt, die wir hier vor unsere Linsen bekommen. Zum anderen ist es die Begegnung mit einem vorwitzigen Junglöwen, den wir fast eine Stunde bei seinen (erfolglosen) Jagdversuchen auf eine Warzenschweinfamilie beobachten. Und drittens ist es der gemeinsame Vormittag mit Doug und Sandi Groves und ihren zwei Waisenelephanten «Jabu» und «Morula». Die beiden Wissenschaftler bieten begleitete Spaziergänge mit Jabu und Morula an und geben dabei ganz viele spannende Fakten und Wissenswertes rund um die Elefanten im südlichen Afrika weiter. Diese Aktivität gehört nicht zu den Standard-Inklusivleistungen. Aufgrund eines Missverständnisses zwischen den Agenturen, die im Buchungsprozess involviert waren, erhielten wir spontan die Gelegenheit, an diesem Programmpunkt teilzunehmen und waren nach anfänglicher Skepsis sehr begeistert von der Art und Weise wie Doug und Sandi mit den Elefanten umgehen und ihr Wissen weitergeben. Eine lohnenswerte Ergänzung zu unserem dreitägigen Abstecher ins Okavango Delta – insbesondere auch deshalb, weil aufgrund der Trockenheit keine Mokoro Touren möglich waren und das Gras für Walking Safaris zu hoch – und somit zu gefährlich – war.
Praktische Botswana Safari Tipps
Was kostet eine Safari in Botswana?
Botswana ist kein günstiges Reiseland. Wer das Land nicht als Selbstfahrer mit Dachzelt erkundet, sondern wie wir in Lodges mit All Inclusive Leistungen übernachtet, der muss mit einem Grundbudget von > 500 CHF pro Nacht und Person rechnen. In Botswana ist es üblich, dass der Preis nebst der Übernachtung, die Vollpension sowie die Aktivitäten (Game Drives, Buschwalks, Mokoro Toure…) vor Ort inkludiert und diese nicht separat dazugebucht werden können. Je kleiner und exklusiver das Camp, desto höher der Preis. Die günstigsten Angebote finden sich während der Regenzeit (Dezember – März).
Beste Reisezeit für eine Safari in Botswana
Für Safaris in Botswana empfiehlt sich als Reisezeitraum die Trockenzeit von April – Oktober. Während wir im Mai sehr angenehme Temperaturen hatten, kann es im afrikanischen Winter (Juni-August) in den Nächten stark abkühlen. Da das Wasser das Okavango Delta erst mit einer gewissen Verzögerung zur Regenzeit erreicht, hat man ab Ende Juni/anfangs Juli die grössten Chancen, das Delta mit dem Mokoro zu erkunden. Dementsprechend sind aber auch dann die Preise am höchsten.
Einreisebestimmungen
SchweizerInnen benötigen für die Einreise nach Botswana ein bis mindestens sechs Monate nach Einreisedatum gültiger Pass. Für Aufenthalte von weniger als 90 Tage ist kein Visum erforderlich.
Verbot von Plastiktüten
Zahlreiche afrikanische Ländern haben im 2018/2019 ein Verbot von Plastiktüten eingeführt – darunter auch Botswana. Seit letztem Jahr dürfen keine Plastiktüten mehr ins Land eingeführt werden. Beachtet dieses Detail am besten bereits beim Packen eures Reisegepäcks.
Währung und Trinkgeld
Die Landeswährung in Botswana ist der Pula. Wer eine organisierte Reise in Betracht zieht, benötigt aber kaum Bargeld in der Landeswährung, sondern nimmt Dollars als Alternativwährung mit. Alle Preise in den Lodges sind jeweils in Dollars angegeben. Die von uns besuchten Lodges haben alle über eine «Tip Box» verfügt. Der dort eingegangene Betrag wird in der Regel unter allen Mitarbeitenden aufgeteilt. Die Guides werden hierbei aber nicht berücksichtigt – den Guides übergibt man das Trinkgeld am Ende des Aufenthalts direkt. Als Richtwert kann hierbei von 5 Dollars pro Person/Tag ausgegangen werden.
Anreise in den Chobe Nationalpark
Ausgangspunkt für den Chobe Nationalpark ist Kasane im Norden Botswanas. Kasane ist gleichzeitig auch einer der Ausgangspunkte für einen Abstecher zu den Victoria Falls. Von Namibia her erreicht ihr Kasane via Katima Mulilo und Ngoma.
Anreise ins Okavango Delta
Ausgangspunkt für Reisen ins Okavango Delta bildet die Stadt Maun. Sowohl von Maun als auch von Kasane starten Rund- und Zubringerflüge ins Okavango Delta. Wir sind von Kasane reingeflogen und am Ende via Maun zurück nach Johannesburg gereist. Beachtet, dass für die Flüge mit den kleinen Buschfliegern andere Gepäckbestimmungen gelten. In der Regel ist das Gepäck auf diesen Flügen auf 20 kg pro Person inklusive Handgepäck beschränkt. Zudem sollten keine Hartschalenkoffern, sondern im Idealfall Taschen/Duffle Bags mitgeführt werden.
Brauche ich eine Malaria Prophylaxe?
Das Malariarisiko variiert in Botswana je nach Gebiet und Saison. Ich empfehle euch vor der Reise eine Beratung in einem Tropeninstitut/ Reisemedizinischen Zentrum. Uns wurde als Prophylaxe Atovaquon Plus verschrieben, das wir über einen definierten Zeitraum täglich eingenommen und beide – zum Glück – ohne spürbare Nebenwirkungen vertragen haben.
Liebe Anita, vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Wundervolle Fotos sind das, Botswana und das Okavango Delta stehen definitiv auf der Bucketlist!
Viele Grüße, Julia & Basti