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Von Bad Ischl bis Wolfsberg fasst die österreichische Vereinigung kleiner historischer Städte 17 geschichtsträchtige und charmante Orte zusammen. Eine bunte Truppe und vor allem ein fantastischer Inspirationsfundus für alle, die auf der Suche nach Ideen für alternative Städtetrips sind. Ende August haben wir mit Bludenz und Kufstein die zwei der Schweiz nächstgelegenen Kleinstädte besucht. In diesem Beitrag erläutere ich, wieso sich Bludenz hervorragend für einen Kurztrip eignet, und zeige euch unsere Lieblingsplätze in und rund um die Alpenstadt. Denn eins merkt man in Bludenz rasch: Das nächste Naturerlebnis ist nur ein Steinwurf entfernt.
Bludenz – historisch, charmant und von Bergen umgeben
Mit knapp 15’000 Einwohnerinnen und Einwohner ist Bludenz die kleinste der fünf Städte Vorarlbergs. Doch mit ihrer schon in frühen Zeiten verkehrsgünstigen Lage am Schnittpunkt verschiedener Talschaften und Alpenpässe lassen sich die hiesigen Siedlungsspuren bis in die vorrömische Eisenzeit zurückverfolgen.
Auch heute kennen viele Bludenz entweder von der Durchfahrt über den Arlberg nach Tirol oder als Umsteigepunkt für einen Abstecher ins Brandnertal, Montafon, Klostertal oder das Grosse Walsertal. Dabei würde es sich lohnen, den knapp zehnminütigen Fussweg vom Bahnhof in die leicht höher gelegene Altstadt unter die Füsse zu nehmen. Hier erwarten einem lebhafte, herausgeputzte Gassen mit hübschen Laubengängen und umsichtig restaurierte Gebäude. Richtig schmuck! Und perfekt für einen ausgedehnten Zwischenhalt. Sei es vor oder nach Wellness- oder Wandertagen in einem der umliegenden Täler oder einfach so – als Basis für ein genussvolles und gleichzeitig sportliches Wochenende.
Check-in in historischen Gemäuern
Wir treffen an einem sonnigen Freitagabend in Bludenz ein. Die Sonne lässt die bunt bemalten Altstadtbauten in einem warmen Licht erstrahlen. Die Sitzplätze der Restaurants und Cafés zwischen Josef-Wolf-Platz, Kirchgasse und Werdenbergstrasse sind gut gefüllt. Die verkehrsberuhigte Altstadt ist voller Leben. Zum Glück haben wir unseren Tisch im Restaurant des gleichnamigen Boutique-Hotels das Tschofen vorgängig reserviert. Ich könnte mir an diesem Spätsommerabend nämlich nichts Schöneres vorstellen, als auf diesem lauschigen Platz direkt vis-à-vis des Nepomukbrunnens ein köstliches Abendessen zu geniessen.
Das Tschofen wurde im Zuge der Altstadtrenovation von einem einstigen Geschäftshaus zu einem Hotel, Restaurant und Café umgenutzt. Ein von A bis Z gelungenes Projekt, auch wenn es während der Umbauphase hinter diesen denkmalgeschützten Gemäuern sicherlich mehr als eine Herausforderung zu bewältigen gab. Das lässige – für Bludenz schon fast kosmopolitisch anmutende – Konzept überzeugt! Sehr toll finde ich, dass das Café / die Bar im Erdgeschoss täglich von 8:30 Uhr bis mindestens 18:00 Uhr (bzw. von Montag bis Samstag bis 22:00 Uhr) geöffnet hat.
Am Samstagmorgen gemütlich durch die Altstadt bummeln
Nach einem Schlummertrunk in der Cocktailbar Herr Muk gefühlte zehn Schritte neben dem Tschofen fallen wir Müde ins Bett. Am nächsten Morgen präsentiert sich die Altstadt schon wieder früh voller Leben. Mittwoch und Samstag vormittags findet hier jeweils der Wochenmarkt statt. Die ideale Gelegenheit, um die eine oder andere lokale Köstlichkeit zu erwerben. Während man im Tschofen selbstverständlich hervorragendst frühstücken kann, testen wir uns an diesem Morgen durch die Frühstückskarte des nah gelegenen Café Fritz.
Danach spazieren wir von der Untersteinstrasse, wo lediglich eine Wandmalerei noch an das einstige Stadttor erinnert, der Werdenbergstrasse und Kirchgasse entlang bis zum Oberen Stadttor. Während des Montafoner- oder Kapuzinertor Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge der anbrechenden Moderne für den Bau der Vorstadt abgerissen wurde, ist das Obere Stadttor gemeinsam mit dem Unteren Stadttor am südlichen Ende der Mühlgasse bis heute erhalten geblieben. Das Stadtmuseum Bludenz, das in den Räumlichkeiten des Oberen Stadttors untergebracht ist, wird gesamthaft erneuert und ist daher derzeit geschlossen.
Wir nehmen stattdessen die Stiegen hinauf zur St. Laurentiuskirche, die mit ihrem markanten Zwiebelturm das Stadtbild von Bludenz prägt. Direkt daneben befindet sich das Schloss Gayenhofen als Nachfolgebau der einstigen Burg Bludenz. Wer an einer der wöchentlichen Stadtführungen (jeweils Dienstag vormittags) teilnimmt oder eine private Stadtführung bucht, der profitiert an dieser Stelle von einem «Extra». Der Aufstieg auf den Kirchturm der St. Laurentiuskirche mit phänomenalen Rundblick über Bludenz und das Umland ist nämlich nur mit Führung möglich.
Zur Belohnung gönnen wir uns im Nachgang zwei Kugeln des hausgemachten Eis der «Eisprinza». Für meinen Geschmack sind die Eiskreationen zwar etwas zu süss. Aber wer beim Falstaff-Publikumsvoting der beliebtesten Eisdielen Vorarlbergs den stolzen vierten Platz ergattern kann, scheint vieles richtig zu machen.
Nachmittagsausflug auf den Muttersberg
So, wir haben den Vormittag genutzt, fein zu frühstücken, die Sehenswürdigkeiten der Altstadt zu erkunden und Eis zu essen. Nun ist es an der Zeit für einen Abstecher ins Grüne. Der Muttersberg ist der Hausberg von Bludenz und ein beliebtes Naherholungsziel bzw. auch Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen. Wir sind heute mit leichtem Schuhwerk unterwegs und wollen in erster Linie die schöne Aussicht geniessen. Dieses Vorhaben lässt sich hervorragend auf der Sonnenterrasse des Alpengasthofes Muttersberg umsetzen.
Danach folgen wir den Wegweisern des Alpine Art Rundweges. Der 2.5 Kilometer lange Rundweg führt mit wenigen Höhenmetern an sechs von namhaften Künstlerinnen und Künstler – alle mit Bezug zu Vorarlberg – kreierten Stationen vorbei. Die Kunstwerke sind teils überraschend, regen zum Nachdenken an und setzen sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen auf das Leben in den Bergen auseinander. Der Rundweg lässt sich in rund einer Stunde absolvieren. Beachtet, dass er nicht hindernisfrei ausgestaltet ist und über Treppenstufen sowie entlang schmaler, durchwurzelter Waldwege führt.
Aussichtsreich über den Dächern von Bludenz dinieren
Retour vom Muttersberg tauchen wir nicht gleich wieder in die Altstadtgassen ein, sondern steuern fürs zweite Abendessen in der Alpenstadt eine weitere aussichtsreiche Lage an. Die Sonnenterrasse des Schlosshotels Dörflinger oberhalb der Altstadt beschert uns den dritten Panoramablick des Tages. Auf der übersichtlich gehaltenen zweiseitigen Menükarte finden sich modern interpretierte Klassiker der österreichischen Küche.
Zu Fuss die Seitentäler der Alpenstadt entdecken
Wer zwei Nächte in Bludenz bucht, bringt genügend Zeit für einen Abstecher in eines der hier zusammenkommenden Seitentäler mit. Eine Wanderung, die Bludenz mit dem Klostertal verbindet, ist der 2019 neu eröffnete kultur-historische «Sunna-Weg». Der Themenweg führt in ca. 5 Stunden von Nüziders via Bludenz bis nach Braz im Klostertal und lässt sich auch in Etappen und / oder umgekehrte Richtung begehen. Und genau das schwebt uns vor. Hierfür fahren wir mit dem Bus bis nach Braz, wo wir Wanderführerin Anna treffen.
Bevor wir dem «Sunna-Weg» Richtung Bludenz folgen, statten wir dem Mottnerhof der Familie Dünser einen Besuch ab. Saskia Dünser ist nicht nur mit Herz und Seele Landwirtin und Gastgeberin einer Ferienwohnung, sondern amtiert auch als Obfrau der Klostertaler Bauerntafel. Die Klostertaler Bauerntafel ist ein Zusammenschluss lokaler Produzenten und hat zum Ziel, die Wertschöpfung von im Tal erzeugter Produkte durch Direktvermarktung zu stärken. So gibt es zum Beispiel auch in Braz, wenige Schritte neben der Bushaltestelle Traube einen Selbstbedienungskühlschrank, wo man alle Zutaten für ein feines Picknick am Wegrand des «Sunna-Weg» findet.
Bepackt mit einem Laib Brot, Eier, Käse, Wurst und Vitaminen in Form von Tomaten und Salat aus dem Garten von Annas Grossmutter geht’s im Anschluss über Stock und Stein dem «Sunna-Weg» entlang. Der Wanderweg führt von Braz aus über sonnenverwöhnte Allmenden und durch die Ausläufer der Klostertaler Bergwälder – einem europäischen Schutzgebiet. An verschiedenen Stellen geben Informationstafeln spannende Fakten zur umliegenden Natur und zum lokalen Brauchtum preis.
An schönen Rastplätzen mangelt es auch nicht. Wer wie wir an einem sonnenverwöhnten Tag unterwegs ist, der soll sich die «Klangraststätte» auf der Wanderkarte fett umkringeln. Der perfekte Spot, um sich durch die Produktevielfalt der Klostertaler Bauerntafel durchzuprobieren.
Kurz nach der Klangraststätte zweigt ein Weg Richtung Rungelin ab. Rungelin gehört zur Gemeinde Bludenz, bildet aber einen eigenständigen und ziemlich hübschen Ortskern. Eine lohnende Variation für alle, die weitere Facetten von Bludenz kennenlernen möchten.
Praktische Tipps für deinen Aufenthalt in Bludenz
- Bludenz erreicht ihr von Zürich aus in weniger als 2.5 Stunden Zugfahrt (täglich rund sechs direkte Verbindungen).
- Ab der ersten Übernachtung erhält man die Gästekarte, mit der man alle Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Vorarlberg ohne Aufpreis nutzen kann.
- Weiter gibt es mit der Gästekarte diverse Ermässigungen bei Bergbahnen (z.B. 10% bei der Muttersbergbahn) sowie Freizeitbetrieben.
- Dem Regenwetter kann man mit einem Abstecher ins Val Blu (Hallenbad/Sauna) ein Schnippchen schlagen.
- Wer durch die Gassen von Bludenz spaziert, der wird da und dort ein «Einhorn» entdecken. Das Fabelwesen taucht in verschiedenen Mythen und Sagen auf und ist auch das Maskottchen der Bludenzer Traditionsbrauerei Fohrenburger.
- Ende August findet in Bludenz jeweils die Alpinale statt. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Kurzfirmfestivals werden – wen überrascht’s – mit einem goldenes Einhorn ausgezeichnet.
- Nebst Fohrenburger ist Milka eine weitere kulinarische Bludenzer Institution. Im Milka-Lädele an der Fohrenburgerstrasse kann man sich nach Belieben mit Schokolade eindecken.
- Nicht weit von Bludenz entfernt befindet sich der Formarinsee – einer der schönsten Plätze Österreichs.