Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit Blatten-Belalp Tourismus
Ein Wander- und Bikewochenende mitten im UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Aletsch-Jungfrau. Genau das stand anfangs Juli bei uns auf dem Programm. Und zwar waren wir mal wieder in der Region Blatten-Belalp unterwegs. Von der familienfreundlichen Ferienregion kannte ich bisher insbesondere ihre Winterqualitäten. Nun haben wir uns auch einen Überblick über die sommerlichen Trümpfe verschafft und euch einen bunten Strauss an Tipps für aktive Tage in der imposanten Oberwalliser Berglandschaft mitgebracht.
Sparrhorn – ein Dreitausender für wenig Schweiss
Einer der Vorzüge von Blatten-Belalp sind die vielfältigen Wanderoptionen, die sich einem hier auf kompakten Raum bieten. Von der einfachen Familienwanderung auf Veros Hexenweg über einen panoramareichen (und kinderwagentauglichen) Spaziergang zum Aletschbord bis hin zur alpinen Bergtour zur Oberaletschhütte wird einem hier die gesamte Bandbreite geboten. Für unsere erste Tour haben wir uns gleich ein regelrechtes Wanderhighlight ausgesucht. Und zwar kann man von der Belalp aus auch relativ einfach einen Dreitausender erklimmen. Vorausgesetzt: Der Schnee lässt dies zu – doch dazu später.
Ausgangspunkt der Wanderung aufs 3’021 Meter hohe Sparrhorn ist die Bergstation des Sessellifts Hohbiel. Mit diesem lassen sich während der Hochsaison jeweils von Donnerstag bis Sonntag (an den übrigen Wochentagen ist der Sessellift nicht in Betrieb) die ersten gut 550 Höhenmeter von der Bruchegg (Belalp) Richtung Sparrhorn in wenigen Minuten schweissfrei überwinden. So bleiben noch knapp 350 Höhenmeter mit eigener Muskelkraft zu bewältigen, bis man die Dreitausender-Marke knackt.
Hierfür folgt man einem weiss-rot-weiss markierten Bergweg der Flanke des Sparrhorns entlang bis zu seinem Südgrat. Hier gilt es, einige steilen, engen Kehren im felsigen Gelände zu überwinden, bis sich in der Ferne bereits das Gipfelkreuz bemerkbar macht. Vergesst dabei nicht, ab und an innezuhalten und das fantastische Panorama zu bewundern. Wer entdeckt auf den nachfolgenden Bildern das Matterhorn?
Der Weg ist da und dort etwas ausgesetzt, aber alles in allem auch für trittsichere Kinder bewältigbar. Wir haben die «Gipfelbesteigung» aber dennoch knapp 50 Höhenmeter unterhalb des Gipfels abgebrochen, da uns anfangs Juli noch ein ziemlich grosses und unberechenbares Schneefeld den Weg auf den Gipfel versperrte. Da wir nach einer Nacht mit Schneefall zudem die Ersten am Berg waren, fehlten Spuren komplett. Somit schien uns das Vorhaben zu «risky» und wir folgten dem Bergweg talwärts Richtung Tyndall Denkmal. Ob mit oder ohne Gipfelmoment – eine aussichtsreiche Tour ist dies allemal. Und am Ziel erwartet euch die Sonnenterrasse des Hotels Belalp. Nebst den Nussgipfeln – die hier schon fast Kultcharakter haben, finden sich auf der Tageskarte auch ein paar überzeugende herzhafte Speisen. Mein Favorit: die Edelweiss Ravioli
Die Wanderung Hohbiel – Sparrhorn – Aletschbord im Überblick
Ausgangspunkt | Bergstation Sesselbahn Hohbiel (2’676 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | Mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 7,4 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 367 m ↘ 945 m |
Dauer | 2:30 h bis 3.00 h |
Zielort | Bergstation Gondelbahn Belalp (2’095 m ü. M.) |
Verpflegung | Hotel Belalp |
Schöne Wanderrunde aufs Foggenhorn
Wenn es mit der einen Gipfelbesteigung nicht klappt, denn nehmen wir halt den zweiten «Aussichtshoger» der Belalp in Angriff. Gedacht, getan – und so führt uns die zweite Wanderung dieser Serie aufs Foggenhorn. Hierfür folgen wir von der Bergstation der Belalp dem Kiesweg Richtung Alpe Bel. Von dort geht es über Alpweiden und über den Chelchbach an die Flanken des Bergzuges, der sich talauswärts bis nach Naters zieht. Anstelle des stahlblauen Himmels vom Vortag umschmeicheln heute ausgefranste Wolkenbänder die Bergspitzen und sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente.
Der nun folgende kontinuierliche Aufstieg Richtung Grat liegt mir. Er folgt einem angenehm ansteigenden Wanderweg im zick-zack kontinuierlichen bergwärts. Oben auf dem Gipfel wird die Anstrengung mit einem imposanten Tiefblick in das wilde Gredetschtal belohnt. Mit Glück (und je nach Jahreszeit) lassen sich hier oben auch Steinböcke und Gämsen beobachten. Obwohl wir an diesem Morgen die Ersten auf dem Gipfel sind, halten wir leider vergebens Ausschau.
Der anschliessend Abstieg Richtung Alpe Nessel und von dort retour auf die Belalp wartet wiederum mit saftigen, von blühenden Alprosen durchzogenen Alpweiden und der fröhlich sprudelnden Nessjeri-Suone auf. Unser Fazit: eine äusserst abwechslungsreiche Runde, die selbst an Wochenenden nicht überlaufen zu sein scheint.
Die Foggenhorn – Rundwanderung im Überblick
Ausgangspunkt | Bergstation Gondelbahn Belalp (2’095 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | Mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 12,1 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 871 m ↘ 871 m |
Dauer | 4:30 h |
Zielort | Bergstation Gondelbahn Belalp (2’095 m ü. M.) |
Verpflegung | Hamilton Lodge (Alpe Bel) |
Entlang des Wildlehrpfads von der Belalp nach Blatten
Mein dritter Wandertipp lässt sich bestens mit dem Gipfelaufstieg aufs Sparrhorn kombinieren oder auch – in der knieschonenderen, aber anstrengenderen Variante – in umgekehrte Richtung absolvieren.
Der Themenweg, der sich der örtlichen Flora und Fauna widmet, führt von der Bergstation der Belalp via Aletschbord zum Wildbeobachtungsposten Holzji. Vergesst nicht, die Ferngläser einzupacken, damit ihr den gegenüberliegenden Aletschwald nach heimischem Wild absuchen könnt. Im Anschluss leitet uns der Wanderweg über Stock und Stein und vorbei an wunderschön blühenden Alpwiesen weiter zum Weiler Egga und von dort runter nach Blatten.
Die Wanderung Belalp – Egga – Blatten im Überblick
Ausgangspunkt | Bergstation Gondelbahn Belalp (2’095 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | Mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 6,6 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 66 m ↘ 829 m |
Dauer | 2:00 h |
Zielort | Talstation Gondelbahn Belalp (1’328 m ü. M.) |
Verpflegung | Hotel Belalp und Bergführerstübli im Weiler Egga |
Durch den «Urwald» zu den Burgen
Begeistert hat mich auch unser spontaner Abstecher in den mystischen Chastelwald bei Blatten. Von aussen vermeintlich unscheinbar birgt das «Grün» am Dorfrand von Blatten ein unberührtes Biotop aus moosüberwachsenen Bäumen, weichen, verwinkelten Waldwegen und überraschenden Aussichtspunkten. Die Wanderung durch das Naturwaldreservat ist mit knapp 1.5 Stunden zwar verhältnismässig kurz – aber lässt mich in eine komplett andere Welt eintauchen und rückt das Alltagsgeschehen in weite Ferne. Eine wunderbare Runde zum Abschalten, zum das Hier und Jetzt bewusst wahrnehmen und sich von der Schönheit naturbelassener Wälder bezaubern zu lassen.
Die kurze Rundwanderung führt uns kurz bevor wir unseren Ausgangspunkt erreichen, am Hexenkessel vorbei. Nebst fünf unterschiedlich schweren Parcours im Seilpark bieten hier auch eine Feuerstelle, einen Spielplatz mit Planschseeli und eine Minigolfanlage Spiel und Spass.
Die Rundwanderung durch den Chastelenwald im Überblick
Ausgangspunkt | Talstation Gondelbahn Belalp (1’328 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | Mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 3,5 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 295 m ↘ 295 m |
Dauer | 1:20 h |
Zielort | Talstation Gondelbahn Belalp (1’328 m ü. M.) |
Mutprobe auf dem Häxutrail
Wir haben während unseres Bergwochenendes in Blatten-Belalp nicht nur die Wanderwege auskundschaftet, sondern auch die Biketrails unter die Lupe genommen. Just wenige Tage vor unserem Aufenthalt wurden zwei neue Mountainbike-Strecken eingeweiht. Für ambitionierte Fahrerinnen und Fahrer führt der Nesselloop in 11 Kilometer von der Belalp der Nessjeri-Suone entlang nach Birgisch. Für mich – als Anfängerin – eine Nummer zu gross.
Gemeinsam mit Bikeguide Roman Bellwald von den Trailgoats wage ich mich an den zweiten Neuzugang: den Häxutrail. Dieser führt von der Belalp in etwas über 6 Kilometer in Flowtrail-Manier (zumindest im untersten Drittel) hinunter nach Blatten. Schweiz Mobil deklariert die Technik auf dieser Route als «mittelschwer», wobei die obere Hälfte bis zur Mittelstation Tschuggen durchaus die eine oder andere tricky Passage bereithält.
Wir folgen im oberen Abschnitt daher der Fahrstrasse. Ein gemütliches Einfahren ganz nach meinem Geschmack. Oberhalb der Mittelstation Tschuggen dirigiert mich Roman dann auf den Häxutrail. Ich durfte ja bereits etwas Bikeerfahrung sammeln, doch der abrupte Wechsel von der Fahrstrasse auf den schmalen, mit engen Kehren gespickten «Häxutrail» fordert mich mehr als erwartet. Unter der fachkundigen Anleitung von Roman schaffe ich es aber fast sturzfrei bis ans Ziel (wobei ich zugegebenermassen einige steile und stark durchwurzelte Passagen stossend überwinde). Notiz an mich: Übung macht den Meister. Ich sollte vermutlich bis zur nächsten Bikeabfahrt nicht wieder ein Jahr verstreichen lassen… So oder so – ihr seht’s: Blatten-Belalp hat auch für Fans von zwei Rädern etwas in petto.
Der Häxutrail im Überblick
Ausgangspunkt | Bergstation Gondelbahn Belalp (2’095 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | Mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 6,7 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 27 m ↘ 794 m |
Dauer | ca. 20 Minuten bis eine Stunde (je nach Fahrlevel) |
Zielort | Talstation Gondelbahn Belalp (1’328 m ü. M.) |
World Nature Forum – interaktives Schlechtwetterprogram
Der Sommer 2021 hat uns die Schlechtwettertipps schätzen gelernt, oder? Wobei ihr meiner Meinung nach den Abstecher ins World Nature Forum in Naters auch bei schönem Wetter in Betracht ziehen solltet. Und das nicht nur, weil es im Museumsrestaurant Jungfrau-Aletsch die besten hausgemachten Glacés weit und breit gibt, sondern weil die Ausstellung rund um das UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch echt überzeugt. Hier kann man nicht nur in einem historischen Bahnwaggon der Jungfraubahnen die nie realisierte – verrückt anmutende – Südanfahrt aufs Jungfraujoch virtuell nachfahren, sondern erfährt auch allerhand über die Flora und Fauna rund um den Aletschgletscher. Ob Gross oder Klein – hier könnt ihr locker einen halben Tag in die vielfältige und interaktiv aufbereitete Themenwelt eintauchen.
Praktische Tipps für dein Bergwochenende in der Region Blatten-Belalp
- In Blatten kann ich euch das nah der Gondelbahn gelegene 3-Sterne-Hotel Massa empfehlen. Der Zimmerstandard ist einfach – aber es hat alles, was man braucht. Und im zum Hotel gehörenden Restaurants lohnt es sich, anstelle der Walliserspezialitäten die Pizzas auszuprobieren.
- Auf der Belalp nächtigt es sich an aussichtsreicher Lage im Hotel Tigilou. Das kleine Hotel hat nebst Zimmern mit Talsicht hinter den markanten Panoramafenstern auch einen kleinen Wellnessbereich im Angebot. Alternativ lässt es sich im geschichtsträchtigen Hotel Belalp in heimeligen Zimmern übernachten.
- Die Gondelbahn Blatten-Belalp ist im GA inklusive. Ab einer Übernachtung in einem Beherbergungsbetrieb, wo Kurtaxe bezahlt wird, erhält man zudem die Gästekarte. Mit dieser profitiert man ebenfalls von der kostenlosen Nutzung der Seilbahnen sowie u.a. von einem kostenlosen Eintritt ins World Nature Forum und weiteren Ermässigungen auf die lokalen Freizeitaktivitäten.
- Wer seine Bike-Skills verbessern oder unter fachkundiger Anleitung die schönsten Bikestrecken von Blatten-Belalp erkunden möchte, der schaut am besten mal auf der Website der Trailgoats vorbei. Die Guides Roman, Christoph und Pascal bietet an fixen Daten geführte Gruppentouren aber auch individuelles Guiding an.
- Wem bei der rasanten Abfahrt über den «Häxutrail» der Puls nicht genügend in die Höhe schnellt, der findet vielleicht auf dem Klettersteig Aletsch rund um den Gibidum-Stausee den erhofften Nervenkitzel.
- Ein weiterer empfehlenswerter Wanderklassiker, den wir bereits vor ein paar Jahren beschrieben haben, ist die Tour von der Belalp über die Massaschlucht-Hängebrücke auf die Riederalp.
Toller Bericht und super schöne Bilder!
Liebe Romana vielen Dank fürs positive Feedback – das freut mich sehr!