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Berghaus Planalp – Dreierlei Ideen für eine Zweitagestour am Brienzer Rothorn

«Wo findest du eigentlich immer diese tollen Unterkünfte», fragte mich kürzlich jemand auf Instagram. Leider konnte ich als Antwort auf diese Frage nicht einfach den Link zu DER ultimativen Website zücken. Vielmehr notiere ich mir alles, was ich online, in Magazinen oder sonst wo entdecke, auf einer Ideenliste. Darunter sind auch Tipps, die ich von euch erhalte. Ein solcher Lesertipp inspirierte mich über Auffahrt zu einem relativ spontanen Abstecher an die Flanken des Brienzer Rothorns. Dort gibt es nämlich eine Unterkunft, die sich ziemlich vielversprechend anhörte: Das Berghaus Planalp.

Hideaway Berghaus Planalp

An dieser Stelle tausend Dank an diejenigen zwei Personen, die mir den Floh ins Ohr gesetzt hatten. Ich kann euch beiden zu 100% zustimmen – das Berghaus Planalp am Brienzer Rothorn ist definitiv einen Abstecher wert. Hier kommt all das zusammen, was ich an Berggasthäusern schätze: eine herrliche Aussicht, eine bodenständige feine Küche, ein gemütliches Zimmer mit einem knarzigen Dielenboden und eine herrliche Nachtruhe. Die Planalp befindet sich oberhalb von Brienz auf 1’340 Meter über Meer und ist stromlos. Vom Stil und Komfort her erinnerte sie mich ans Kerzenhotel Obersteinberg im Lauterbrunnental. Wobei die Planalp von einem jungen, innovativen Frauenteam geführt wird und dementsprechend einen etwas frischeren Wind versprüht.

Berghaus Planalp

Auf der Planalp gibt es sowohl Doppelzimmer wie auch Mehrbettzimmer und Familienzimmer. Wie in SAC-Hütten sind die Gäste auch hier dazu angehalten, einen Hüttenschlafsack mitzubringen bzw. zu nutzen. Die Toiletten und Waschbecken wurden kürzlich erneuert und sind sehr komfortabel. Ein weiterer «Luxus» ist die Möglichkeit, warm zu duschen.

Zimmer 202 Planalp
Aussicht Planalp

Zum Abendessen serviert das Planalp-Team ein feines 3-Gang-Menü, das im Übernachtungspreis inklusiv ist. Und auch das im Übernachtungspreis inkludierte Frühstück enttäuscht nicht. Simone Mathyer und Larissa Schiesser legen Wert auf lokale und frische Produkte.

Berghaus Planalp Abendessen

Wandertipp 1: für Hudelwetter-Tage

Im Gegensatz zum Kerzenhotel Obersteinberg ist das Berghaus Planalp für fast alle zu erreichen. Das Berghaus befindet sich nämlich nur wenige Meter von der Mittelstation «Planalp» der Brienzer Rothorn Bahn entfernt. Ideal für alle, die – aus welchen Gründen auch immer – grad nicht so gut zu Fuss unterwegs sind. Oder auch praktisch bei unstetigen Wetterprognosen. Auch wir haben uns gesagt: «Sollte es wider Erwarten in Strömen regnen, nehmen wir halt das Bähnli». Planalp-Übernachtungsgäste profitieren zudem von einem 20% Rabatt auf das Billett der Brienzer Rothorn Bahn (mit GA/Halbtax 10% Rabatt).

Wandertipp 2: für den Saisoneinstieg

Das Berghaus Planalp startet anfangs Mai in die Saison. Das ist zu früh, für ausgesetzte Gratwanderungen am Brienzer Rothorn, da hier in der Regel bis Ende Juni noch Schneefelder anzutreffen sind – insbesondere an den Nordflanken. Auch die Brienzer Rothorn Bahn fährt erst ab anfangs Juni bis aufs Brienzer Rothorn (im Mai wird lediglich die Strecke Brienz – Planalp bedient). Wir haben uns daher für eine kürzere und einfachere Wanderung zum Saisoneinstieg entschieden. Und zwar sind wir von Brienz aus am ersten Tag via Sitschenen zur Planalp aufgestiegen und am zweiten Tag auf der gegenüberliegenden Seite des Milibachs retour nach Brienz gewandert.

Der Aufstieg verläuft über einen gelb markierten Wanderweg (Schwierigkeit T2). Ein, zwei Stellen sind etwas abschüssiger bzw. ausgesetzter. Der Abstieg verläuft über einen rot markierten Bergweg (Schwierigkeit T3). Der Pfad ist hier insbesondere im oberen Drittel sehr schmal und abschüssig. Es sind auch Warnschilder angebracht, dass der Weg bei starkem Regenfall nicht begangen werden soll bzw. gesperrt wird. Wir haben für den Aufstieg weniger als die ausgeschilderten rund 2.5 Stunden benötigt – wie viel Zeit ihr dafür einplanen sollte, hängt etwas davon ab, wie fit ihr euch beim bergauf wandern fühlt.

Tag 1 – von Brienz via Sitschenen zur Planalp

AusgangspunktBahnhof Brienz (565 m ü. M.)
Länge5,2 Kilometer
Höhenmeter↗ 850 m ↘ 75 m
Dauer2:30 h
ZielortBerghaus Planalp (1’341 m ü. M.)
Wanderung Brienz Planalp
Brienz Brienzersee
Simmeler Brienz
Haslital Panorama

Tag 2 – vom Berghaus Planalp via Mettli retour nach Brienz

AusgangspunktBerghaus Planalp (1’341 m ü. M.)
Länge6,6 Kilometer
Höhenmeter↗ 85 m ↘ 865 m
Dauer2:00 h
ZielortBahnhof Brienz (565 m ü. M.)

Hätte uns am Morgen nicht stockdichter Nebel vor unserem Zimmerfenster begrüsst, dann hätten wir die im dritten Wandertipp vorgestellte Tourenvariante für den zweiten Wandertag absolviert. Bei leichtem Nieselregen und schlechter Sicht erschien uns aber der direkte Weg retour nach Brienz sinnvoller.

Planalp Brienz Wanderweg
Wandern am Brienzer Rothorn

Wandertipp 3: für Ambitionierte

Wer den Abstecher auf die Planalp im Zeitraum ab Ende Juni ins Auge fasst, der kann die Übernachtung im Berghaus auch mit einer ausgedehnteren Zweitageswanderung kombinieren. Ich hatte auch kurz mit dieser Tourenvariante geliebäugelt. Nach einem Telefonat mit dem Planalp-Team (das einem gerne bei Wanderfragen berät) gefolgt von einem Telefonat mit der Lungern-Turren-Bahn, verwarf ich die Idee aus Vernunftsgründen. Der Gratwanderweg am Brienzer Rothorn ist offiziell erst ab Ende Juni geöffnet bzw. ist der Wegunterhalt auch erst ab dem Zeitpunkt, ab dem die Bahn bis nach oben fährt, sichergestellt.

Sollte also der Zeitpunkt passen, das Wetter mitspielen und ihr euch genügend fit für eine Bergwanderung mit über tausend Höhenmeter bergauf fühlen, dann ist vielleicht diese Tourenvariante etwas für euch. Die Wanderung startet bei der Bergstation der Lungern-Turren-Bahn und führt von dort via Schönbüel aufs Brienzer Rothorn. Die Höhenmeter vom Brienzer Rothorn zur Planalp lassen sich je nach Gefühlslage zu Fuss oder mit der Bahn überwinden. Am zweiten Tag geht’s dann auf einem aussichtsreichen Höhenweg von der Planalp weiter bis nach Bitschi. Dort beginnt dann der steile Abstieg nach Oberried am Brienzersee.

Tag 1 – von Turren übers Brienzer Rothorn zur Planalp

AusgangspunktBergstation Turren (1’500 m ü. M.)
Länge15,5 Kilometer
Höhenmeter↗ 1’160 m ↘ 1’340 m
Dauer6:00 h
ZielortBerghaus Planalp (1’341 m ü. M.)

Tag 2 – via Bitschi nach Oberried am Brienzersee

AusgangspunktBerghaus Planalp (1’341 m ü. M.)
Länge10,3 Kilometer
Höhenmeter↗ 513 m ↘ 1’276 m
Dauer4:00 h
ZielortOberried am Brienzersee (570 m ü. M.)

Der zweite Wandertag (von der Planalp nach Oberried) könnt ihr übrigens auch gut anstelle der beim Wandertipp 2 vorgestellten «direttissima» retour nach Brienz unternehmen. Aufgrund des Routenverlaufs entlang der Südflanke des Brienzergrats stellt der Schnee hier ab Ende Mai in der Regel kein Problem mehr dar.

Praktische Tipps für Wanderungen am Brienzer Rothorn

  • Die Saison des Berghaus Planalp dauert von anfangs Mai bis Ende Oktober.
  • Die Übernachtungspreise betragen 100 CHF pro Person im Doppelzimmer inklusive Abendessen und Frühstück. Im Mehrbett- und Familienzimmer kostet die Übernachtung für Erwachsene 95 CHF. Toiletten und Waschbecken befinden sich auf den Etagen. Weiterführende Infos findet ihr hier: Zimmerpreise
  • Den im Beitrag gezeigte phänomenale Ausblick gibt’s im Zimmer 202.
  • Beachtet, dass es in den Zimmern kein Strom gibt (Tipp: Stirnlampe einpacken).
  • Die Brienzer Rothorn Bahn befährt in der Vorsaison mit einem reduzierten Fahrplan die Strecke Brienz – Planalp. Ab anfangs Juni bis Ende Oktober fährt die Dampfbahn bis aufs Brienzer Rothorn hoch. Den genauen Fahrplan und Infos zu den Ticketpreisen findet ihr auf der Website der Brienzer Rothorn Bahn.
  • Die Wanderoptionen am Brienzer Rothorn sind unglaublich vielfältig. Nebst den hier vorgestellten Variationen könnt ihr zum Beispiel auch von der Planalp auch zum Brienzer Rothorn hochwandern oder via Chruterepass ins Kemmeribodenbad wandern (Achtung: steiler, abschüssiger Abstieg).
Über den Autor

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Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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