Werbung: in Zusammenarbeit mit den Schweizer Jugendherbergen
Eine Tour durch den Kanton Bern, die das Beste aus fantastischen Bergpanoramen und erfrischenden Wassererlebnissen kombiniert – diese Idee geisterte mir durch den Kopf, als ich mir anfangs dieses Jahres überlegte, welche Kurzreisen wir im Rahmen unserer Partnerschaft mit den Schweizer Jugendherbergen unternehmen könnten. Schnell war für mich klar, dass bei diesem Motto ein Stopp in Interlaken nicht auf der Route fehlen darf – auf dem «Bödeli» zwischen Thunersee- und Brienzersee gelegen – ist Interlaken nämlich der ideale Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Wasser- und Bergerlebnissen in der Jungfrau Region. Und so nahmen wir an einem herrlichen Sommertag die erste Etappe der Reise in Angriff – die aussichtsreiche Wanderung übers Augstmatthorn bis zum Harder Kulm hoch über Interlaken.
Preiswerte Schweizer Weekendtrips
In Zusammenarbeit mit den Schweizer Jugendherbergen präsentiere ich euch dieses Jahr budgetfreundliche und saisonale Ideen für Kurzferien in der Schweiz. Zum Auftakt dieser Serie habe ich mich in der Region Davos Klosters auf die Suche nach den besten Winteraktivitäten begeben. Auf der zweiten Tour sind wir mit Stopps in zwei ganz besonderen Jugis in 3 Tagen über die aussichtsreichen Hügelzüge des Kantons Bern geradelt. Die dritte Tour führte uns vom Brienzersee der Aare entlang bis in die Zähringerstadt Bern.
Start der Wanderung von der Lombachalp aufs Augstmatthorn
Der Ausgangspunkt für die klassische Wanderung aufs Augstmatthorn befindet sich auf der Rückseite des Brienzergrats auf der Lombachalp unweit von Habkern. Alternativ kann man die Tour auch von der Luzerner Seite her via Brienzer Rothorn in Angriff nehmen. Wobei einem von hier aus eine Wanderstrecke von 20 Kilometer Länge mit Schwierigkeitsgrad bis zu T5 (anspruchsvolles Alpinwandern mit punktuellen Kletterstellen) erwartet. Die Version übers Augstmatthorn ist hingegen ohne Kraxeleien machbar und beinhaltet quasi die «Schoggiseite» des Brienzergrats.
Aufgrund des fantastischen Panoramas, das einem hier oben erwartet, hat sich das Augstmatthorn in den letzten Jahren zu einem immer beliebteren Wildcampier-Spot gewandelt – zum grossen Ärger der lokalen Wildhüter. Das Gebiet zwischen Lombachalp und Augstmatthorn ist Teil eines Jagdbanngebiets mit integralen Schutzbestimmungen und in solchen Gebieten ist Wildcampieren ausdrücklich verboten. Der Unmut der lokalen Bevölkerung über das zunehmende Wildcampieren der letzten Jahre empfängt einem schon am Ortseingang von Habkern. Durch Postautofenster werde ich statt mit einem «Herzlich Willkommen» mit dem unübersehbaren Hinweis: «Campieren auf dem ganzen Gemeindegebiet von Habkern verboten» begrüsst – die Berner Oberländer und ihre legendäre Gastfreundschaft (selbst nahe des Tors zum Berner Oberland aufgewachsen, darf ich mir diese augenzwinkernde Bemerkung glaubs erlauben).
Die Wanderung aufs Augstmatthorn kann man entweder direkt im Dorfkern von Habkern starten, oder aber mit dem Bus alpin vier Kilometer auf die total 16 Kilometer lange Höhenwanderung einsparen und sich bis zur Lombachalp transportieren lassen. Wir terminierten unsere Anreise so, dass ein direkter Anschluss auf den Bus alpin bestand und starteten somit auf der Lombachalp in aller Frische mit dem Aufstieg aufs Augstmatthorn.
Der Wanderweg führt konstant ansteigend über Alpweiden den nordseitigen Bergflanken des Brienzergrats entlang Richtung Grat. Technisch ist der Aufstieg nicht weiter schwierig und es lohnt sich, von Zeit zu Zeit innezuhalten und den Blick ins benachbarte Entlebuch mit der markanten Schrattenfluh schweifen zu lassen. Bei der Lombachalp ist der Aufstieg aufs Augstmatthorn mit 1 Stunde und 50 Minuten ausgeschildert. Eine Zeit, die auf ein sehr gemütliches Tempo ausgelegt ist – wir erreichen den Grat nach etwas mehr als einer Stunde und stehen nach knapp 1 Stunde und 20 Minuten auf dem Gipfel des Augstmatthorns, das sich rund 300 Meter in linke Richtung befindet.
Vom Augstmatthorn gibt’s einerseits einen wunderbaren Blick über den Brienzergrat bis zum Brienzer Rothorn. Gleichzeitig weckt der schmale, sich dem Grat entlang schlängelnde Weg Richtung Suggiture, die Lust, weiterzuwandern. Tiefblicke hinunter zum Brienzersee – Weitblicke in die Berner Alpen aber auch ins Emmental und Entlebuch: nein mit schönen Ausblicken wird hier wahrlich nicht gegeizt.
Über den Brienzergrat weiter zum Harder Kulm
Während es auf den letzten 10 Metern zur Suggiture hinauf noch ein kurzes, steiles und etwas ausgesetztes Wegstück zu überwinden gibt – folgt ab hier nur der entspanntere Part der Höhenwanderung. Der Wanderweg steigt relativ rasch rund 200 Höhenmeter Richtung Schönbüel ab und folgt dann gut sechs Kilometer dem Grat entlang bis zum Harder Kulm.
Es lohnt sich, auf dieser Tour einen Feldstecher mitzunehmen und im steilen Gelände unterhalb des Grats nach Wild Ausschau zu halten. Einst galt das Augstmatthorn als sicherer Garant für die Steinbocksichtung. Aufgrund der Zunahme an Wildcampierer und Tagesausflügler, die mit dem Auto zur Lombachalp fahren und von dort zum Augstmatthorn und retour wandern, haben sich die Tiere in der Hochsaison in abschüssigeres Gelände zurückgezogen. Unterwegs entdecken wir dann aber doch noch eine Gruppe Gämse, die auf einem grasbewachsenen Felsvorsprung die Morgensonne geniesst.
Der Wegverlauf zwischen Suggiture und Harder Kulm ist sehr abwechslungsreich – je weiter wir Richtung Harder Kulm kommen, desto bewaldeter wird es. In puncto Wanderer waren wir aber erstaunt, dass uns unterwegs nur wenige Leute begegneten. Erst auf Höhe «Wannichnubel», einem Aussichtsgipfel unweit vom Harder Kulm, nehmen die Frequenzen zu.
Nach knapp vier Stunden taucht vor uns das Ziel der Wanderung – der Harder Kulm – auf. Für unsere knurrenden Mägen (unterwegs gibt es ansonsten keine Einkehrmöglichkeiten direkt am Weg) gibt es hier zuerst die ersehnte Stärkung. Danach geniessen wir von der Aussichtsplattform den Panoramablick über Interlaken. Aus dieser Vogelperspektive erspähen wir auch schon unser Tagesziel, das sich direkt am Bahnhof Interlaken Ost neben einem wunderbar grünen Baumdach befindet.
Basislager Jugendherberge Interlaken
Die Schweizer Jugendherberge hat sich in Interlaken in einem Neubau an bester Lage direkt beim Bahnhof Interlaken Ost mit Bahnanschluss Richtung Lauterbrunnen und Grindelwald platziert. Die ideale Ausgangslage, um mit dem öffentlichen Verkehr die Jungfrau Region zu entdecken oder aber auch – wie wir es am nächsten Tag vorhaben – Tagesausflüge nach Bern oder Thun zu unternehmen. Der Eingangsbereich der Jugi Interlaken ist gleichzeitig ein öffentlich zugänglicher Café-/Bar-/Restaurantbereich (Restaurant 3a) und somit zu jeder Tageszeit belebt. Am Morgen treffen sich hier Wandergruppen zu einem Kaffee, am Mittag gibt’s Tagesmenüs zu attraktiven Preisen und am Abend lässt es sich unter dem dichten grünen Baumdach herrlich «aperölen».
Ich habe hier auf dem Blog ja schon einige Häuser der modernen Jugi-Generation vorgestellt. Ähnlich wie in Gstaad und Bern sind die Zimmer auch hier schlicht, aber funktional gehalten und mit einigen wenigen prägnanten Details – wie die Lampen oder auch die Sichtbetondecke – aufgepeppt. Toll finde ich, dass wir in unserem Doppelzimmer mit integrierter Dusche/WC einen Teller mit frischen Früchten vorfinden.
Nach einer kurzen Auffrischung nutzen wir die Gelegenheit für einen Bummel durch Interlaken. Im Gegensatz zu früheren Sommern ist hier aktuell bedeutend weniger los. Interlaken diente in den letzten Jahren vor allem internationalen Gästen als Basis, um die imposanten Landschaften der Jungfrau Region zu erkunden. Während auf der Höhematte sonst im Minutentakt Gleitschirm-Tandemflüge landen, bleibt es an diesem Tag ruhig. Für mich, die schon oft in Interlaken war, ein seltsames Gefühl – gleichzeitig, aber natürlich DIE Gelegenheit, um einen Abstecher in die Gegend einzuplanen.
Zum Abendessen kehren wir in die Jugendherberge zurück. Es gibt hier sowohl ein à la Carte Angebot als auch das Tagesmenü mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert für 17.50 CHF. Bei Chügelipastetli mit Rüebli und Erbsen als Tagesmenü fällt mir dann aber die Wahl tatsächlich sehr leicht.
Zauberhafte Morgenstunden am Brienzersee
Am nächsten Morgen weckt uns die Unternehmenslust zeitig. Wir spazieren in der Morgendämmerung von der Jugendherberge dem Aare-Kanal entlang Richtung Strandbad Bönigen. Ein richtig toller und stimmungsvoller Start in den Tag, der uns später auf dem Wasserweg weiter bis nach Bern bringen wird.
Weitere Ausflugsziele rund um Interlaken
Alternativ zu unserer Tour, die uns von Interlaken nach Bern führt, bietet es sich auch an, den Aufenthalt in Interlaken zu verlängern und die gut gelegene Basis zu nutzen, um die zahlreichen Ausflugsziele rund um Interlaken zu besichtigen. Wir haben in den letzten Jahren immer mal wieder Abstecher in die Region unternommen und zahlreiche Tipps verbloggt. Nachfolgend eine Auswahl an Ideen, was ihr rund um Interlaken alles unternehmen könnt:
- Für einen panoramareichen Halbtagesausflug bietet sich die Schynige Platte oberhalb von Wilderswil an. Dort oben besteht die Möglichkeit, eine einfache Rundwanderung von knapp zwei Stunden auf dem Panoramaweg zu unternehmen.
- Zu den Höhenpunkten in der Jungfrau Region zählt der Abstecher aufs Jungfraujoch. Impressionen und Wissenswertes zu dem Ausflug könnt ihr hier nachlesen: mein erstes Mal top of Europe
- An heissen Tagen findet man in der Aareschlucht bei Meiringen oder auch bei den Trümmelbachfällen unweit von Lauterbrunnen Abkühlung. Die Besichtigung der Trümmelbachfälle lässt sich zudem mit einer einfachen Wanderungen durchs imposante «Tal der 72 Wasserfälle» kombinieren
- Wer auf dem Augstmatthorn keine Steinböcke gesichtet hat und sein Glück nochmals versuchen möchte, dem kann ich einen Abstecher aufs Niederhorn empfehlen.
- An heissen Tagen bietet der Kanuweg Thunersee die willkommene Abkühlung. Ausgangspunkt für den Kanuweg ist die – ebenfalls sehenswerte – Bucht von Spiez.
- Auf dem facettenreichen Panoramaweg Thunersee lassen sich auch manche Sehenswürdigkeiten wie die Beatushöhlen oder die Hängebrücke Sigriswil erwandern.
- Zu meinen Favoriten zählt zudem die Wanderung durchs Hintere Lauterbrunnental. Dies lässt sich wahlweise als Tages- oder 2-Tages-Wanderung durchführen.
Praktische Tipps für deine Wanderung übers Augstmatthorn nach Interlaken
- Der Ausgangspunkt der Wanderung zum Augstmatthorn erreicht ihr mit dem Postauto ab Interlaken via Habkern. Ab Habkern besteht je nach Uhrzeit eine Anschlussverbindung mit einem Bus alpin bis zur Lombachalp. Die Kosten hierfür betragen 10 CHF für Erwachsene und 6 CHF für Kinder. Auf Anfrage sind auch Fahrten ausserhalb des Fahrplans möglich.
- Beim Höhenweg von Habkern bis zum Harder Kulm handelt es sich um einen Bergwanderweg (T3), der technisch nicht weiter schwierig ist. Der Routenverlauf ist in nachfolgender Karte abgebildet.
- Vom Harder Kulm führt die Harderbahn bequem hinunter nach Interlaken (Ticket Einzelfahrt: 20 CHF). Alternativ kann man aber auch hinunter wandern.
- In der Jugendherberge Interlaken starten die Übernachtungspreise für eine Nacht im Doppelzimmer mit privater Dusche/WC bei 144 CHF* inklusive Frühstück.
- *Alle haben die Möglichkeit, eine Mitgliedschaft zu erwerben und dadurch von vergünstigten Übernachtungspreisen zu profitieren. Weitere Infos dazu unter: www.youthhostel.ch/mitgliedschaft
Eckdaten der Wanderung Lombachalp – Augstmatthorn – Harder Kulm
Ausgangspunkt | Bushaltestelle Habkern, Lombachalp-Roteschwand (erreichbar mittels «Bus alpin») |
Länge | 10.6 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 796 m ↘ 1’048 m |
Dauer | 4:30 h |
Zielort | Interlaken, Standseilbahn Harder Kulm |
Liebe Anita
Ich geniesse die Schilderungen und die Fotos deiner Wanderungen – viele kenne ich, wie auch das Augstmatthorn. Vielleicht kann ich dir noch einen Tip geben für Wanderer, die Einsamkeit lieben: das Saxetental! Über die 1. Augusttage sind wir dort gewandert – wunderschön, kaum bekannt, fast niemanden angetroffen ausser Kühen und im Talgrund heuenden Bauernfamilien.
Veronica
Liebe Veronica danke für deinen Kommentar und freut mich, dass du hier gerne für die Wanderberichte vorbeischaust auch wenn du einige Touren schon kennst. Vom Saxetental habe ich schon viel gehört und es steht schon länger auf meiner Ideenliste für zukünftige Ausflüge – es gibt noch so viel zu entdecken :)
Toller Beitrag! Das Augstmatthorn ist wirklich einer der schönsten Orte der Schweiz, der Ausblick ist unschlagbar. Da lohnt sich das Wandern definitiv :)
Hi :)
Thank you for your post.
This hike is on my wishlist.
Can i ask from when to when can someone do this hike?
thank you :)
Hi Lulu i would recommend this hike from the beginning of June to the end of October