Ich liebe es, Reisen zu planen. Schöne Hotels ausfindig zu machen, abgelegene Bergdörfer zu entdecken und authentische Restaurants zu recherchieren. Der Freund scherzt regelmässig, dass ich mit meinem Enthusiasmus und der verwendeten Zeit – da können pro Reise einige Abende darauf gehen – meinen Beruf verfehlt habe. Doch die Recherchetätigkeit lohnt sich. Auch für unsere Oman-Reise habe ich ein Bijou ausfindig gemacht, das uns in live vom Hocker gehauen hat. Umnebelt vom balsamartigen Duft des Weihrauches und mit Blick auf tief eingeschnittene Bergtäler, die dem Grand Canyon locker die Stange halten können, schien es, als hätten wir das Paradies gefunden.
Doch wie oft im Leben, sind die schönen Dinge nicht ganz easy zu erreichen. Das macht sich umso begehrenswerter. Das Designhotel Alila Jabal Akhdar befindet sich auf 2’000 m ü. M. auf dem Saiq Plateau inmitten des zerklüfteten und mit zahlreichen Wadis durchzogenen Jabal Akhdar Gebirge. Ab Birkat al Mauz führt eine steil ansteigende, asphaltierte Strasse in die Hochebene hinauf. Trotz der dreispurig ausgebauten Strasse, werden aufgrund der starken Steigung nur 4×4 Geländewagen am Militärposten durchgelassen. Wir waren die Tage vorher off-road auf engen Pisten unterwegs und mussten ab all den Warnschildern schmunzeln. Technisch habe ich keine Ahnung, ob es das 4×4 effektiv braucht, oder dies ein Überbleibsel aus früheren Zeiten ist. Die erste Ortschaft, die man auf dem Plateau erreicht, ist die moderne Siedlung Qatana. Zum Alila Jabal Akhdar zweigt die Strasse kurz nach dem Passieren des Jabal Akhdar Hotels linkerhand ab. Im ersten Anlauf haben wir die Abzweigung verpasst und sind bis in den Dorfkern von Saiq gefahren. Ohne Falschfahren dauert die Anfahrt ab Birkat al Mauz bis zum Hotel rund eine Stunde.
Der Hotelkomplex wurde nach dem LEED Standard für umweltfreundliches, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen konzipiert. Es wurden lokale Baumaterialien verwendet und das Trinkwasser wird beispielweise ausschliesslich in Glasflaschen ausgeschenkt, die jeweils eingesammelt und aufgefüllt werden. Abgesehen von der gelungenen Architektur und den grosszügigen Räumlichkeiten, beeindruckt die Lage des Hotels direkt am Abgrund einer tief eingeschnittenen Schlucht.
Nachdem wir mit Datteln und Omani Kaffee begrüsst wurden, genehmigten wir unseren knurrenden Mägen nach der kurvenreichen Fahrt eine Stärkung. Danach nahmen wir unsere «Suite» (es gibt nur Suiten und Villas) in Augenschein. Auch hier – schlichtes, aber gekonnt inszeniertes Design und eine prächtige Aussicht. Nicht umsonst wurde das Alila Jabal Askhdar zu einem der «hottest places for Honeymoon in 2016» nominiert.
Nach der ersten Besichtigungsrunde und einigen «wow’s» und «ah’s» machten wir es uns für den Rest des Nachmittags auf dem Liegestuhl beim Pool gemütlich. Da das Hotel in den Bergen liegt, ist die Temperatur angenehm erfrischend und nicht schwül heiss. Der Pool dagegen ist nichts für «Gförlis». Die Temperatur im Aussenpool lag bei 18°C und erinnerte mich an einen Aareschwumm.
Den Abend starteten wir mit Cocktails in der Rose Lounge und genossen danach ein dreigängiges Halbpensions-Menü – das entgegen unserer Befürchtung, ab Karte bestellt werden kann und überraschend gut gemundet hat (keine Buffetschlacht). Als einziger Meckerpunkt ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass das Hotel zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts zu ca. 50% mit Familien gefüllt war, was im Restaurant einen verhältnismässig hohen Geräuschpegel zur Folge hatte. Nicht dass ich etwas gegen Familien mit Kinder hätte, aber für die Positionierung des Hotels fanden wir den hohen Kinderanteil bei unserem Aufenthalt seltsam.
Nach einer wunderbar erholsamen Nacht hüpften wir am nächsten Morgen früh aus den Federn, um die ersten Sonnenstrahlen einzufangen. Was für eine tolle Morgenstimmung! Je nach Wochentag wird um Sieben Uhr in der Früh Yoga angeboten und bei angenehm frischen Temperaturen steht einem Morgenlauf nichts im Weg.
Nachdem wir uns durchs Frühstücksbuffet geschlemmt haben, hiess es für uns leider schon wieder «Adieu, ab in die Wüste». Und auch wenn uns an diesem Tag ein neues Abenteuer erwartete, wünschte sich ein Teil von mir, dass wir noch länger an diesem traumhaften Ort geblieben wären.
Mehr Infos zum Hotel: Alila Jabal Akhdar (Partnerlink)
Wir haben für eine Nacht mit Halbpension inkl. Steuern 184 OMR bezahlt, was rund 450 CHF entspricht.
Phantastische Bilder! Und eine unglaublich schöne Landschaft. Ich kenne die arabischen Länder wie Libyen, Algerien, Mauretanien usw. aber dort hat es nie so ein schönes Hotel gegeben. Musste man im 4×4 einen Fahrer nehmen oder darf man sich dort alleine im Land bewegen? Liebe Grüsse, Christian
Hallo Christian – man kann im Oman problemlos als SelbstfahrerIn unterwegs sein und braucht keinen Fahrer. Wir haben unser Auto am Flughafen entgegengenommen und waren dann 10 Tage individuell ohne Fahrer unterwegs.
Wow, unglaublich schöne Bilder und das Hotel sieht traumhaft aus!
Phuh, fantastische Aussichten ;-)
Wunderschöne Bilder. Sind diese bspw. mit dem Getreide zusätzlich bearbeitet?
Danke dir :) wir fotografieren in RAW und entwickeln alle Bilder mit Lightroom, wo wir Weissabgleich, Sättigung korrigieren/optimieren. «Mehr» haben wir diese Bilder nicht bearbeitet.
Puhhh. Ich bin neidisch. Wir wollten damals auch dort übernachten, aber es hat unverschämterweise erst 2 Wochen später eröffnet als geplant.
oh nein! das ist echt fies :( …aber ein guter Grund, nochmals in den Oman zu reisen ;)
Wahnsinnsbilder! Das Essen sieht richtig gut aus *sabber*
Ich machs kurz! Boahhhh…….richtig starke Bilder und wie immer schön beschrieben.
Wunderschöne Bilder, ausgezeichnete Landschaft und perfektes Hotel. Ich tät nicht nach Hause zurückkommen)) Da geriet ich als zu einem Märchen.
So tolle Bilder , ich denke nächstes Jahr wird es der Oman – diese Seite macht einfach noch mehr Lust das Land zu bereisen ! Vor allem die Hotels sind sehr sehr ansprechend – danke für den Blog
Danke dir fürs nette Feedback – das freut mich :)