Zwischendurch erreichen mich Mails von Bloglesern, die bei mir nach Wintertipps fragen. «Welches Skigebiet kannst du mir empfehlen»? Oder „welcher Skiort magst du am liebsten?“ Ganz ehrlich, eine schwierige Frage, bei der ich des Öfteren vor einer konkreten Antwort zaudere. Wieso? Nun ja, weil es für mich eine individuelle Sache ist, ob ich ein Skigebiet mag oder nicht und ich niemanden etwas empfehlen möchte, das ihm dann überhaupt nicht gefällt.
Die Aletsch Arena gehört mit zu den Skigebieten, die ich in solchen Fällen gerne als Tipp weitergebe, weil sie für vielerlei Geschmäcker was zu bieten hat. Ob Familienferien, Skitag mit Freunden, Tagesausflug in die Sonne – die drei Destinationen Riederalp, Bettmeralp, Fiescheralp (bei den Einheimischen Kühboden genannt) bieten im Verbund ein breites Angebot für unvergessliche Winterferien. Und damit ihr einen Eindruck bekommt, was die Region alles zu bieten hat, habe ich euch meine sieben Highlights aus zahlreichen Skitagen und –Wochenenden in der Aletsch Arena zusammengetragen:
1. Kostenlos aufs Sonnenplateau gondeln
In Zeiten, in denen die teuren Ticketpreise der Schweizer Skigebiete die Berichterstattung dominieren, sind echte Mehrwerte besonders hervorzuheben. Die drei autofreien Dörfer Riederalp, Bettmeralp, Fiescheralp thronen auf knapp 2‘000 m ü. M. hoch über dem Oberwallis auf einem sonnenverwöhnten Plateau. Wer mit dem GA unterwegs ist, profitiert von der kostenlosen Benützung der Zubringerbahnen Mörel-Riederalp, Betten Talstation – Bettmeralp und Fiesch – Fiescheralp. Ich komme also von Zürich mit dem GA mit zweimal umsteigen und wenigen Metern Fussmarsch direkt auf den Berg, ohne dafür ein teures Zusatzticket lösen zu müssen. Tolle Sache! Das Halbtax-Abo ist beim Ticketkauf selbstverständlich ebenfalls gültig. Gerade für Winterwanderer und Schneeschuhläufer, die vom Panorama profitieren möchten, ideal.
2. Das ultimative Postkartenmotiv ablichten – Kapelle Maria auf der Bettmeralp
Das wohl idyllischste Fotomotiv der Aletsch Arena befindet sich unweit der Bergstation Bettmeralp. Die Kapelle Maria zum Schnee (witziger Name, wie ich finde) wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und steht heute eingefasst von alten Chalets im Kern der Bettmeralp. Direkt dahinter liegt die Bäckerei-Konditorei Imhof, die sowohl zu Fuss als auch mit den Skiern einen Einkehrschwung wert ist.
3. Die Aletschgletscher Viewpoints abklappern
Landschaftlich bietet die Aletsch Arena einige Höhepunkte. Da ist zum einen der Blick in Richtung Walliser Gipfel und zum anderen die Aussicht auf den längsten Eisstrom der Alpen und Herzstück des UNESCO Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Prächtige Panoramablicke auf den 23 Kilometer langen Aletschgletscher gibt es von der Moosfluh (ab Riederalp), dem Bettmerhorn (ab Bettmeralp) und dem Eggishorn (ab Fiescheralp). Das sogennante «View Point Ticket Aletsch» kostet für Erwachsene 48 CHF. Damit können alle Anlagen mit Fussgängerbetrieb inklusive Zubringerseilbahnen benutzt werden.
4. Winterwanderwege und Schneeschuhtrails in der Aletsch Arena
Für alle diejenigen unter euch, die gerne zwischendurch die Skier für einen Tag beiseitestellen oder generell ohne Skier unterwegs sind, bietet die Aletsch Arena ein breites Angebot an gespurten Winterwanderwegen und Schneeschuhtrails. Als Hilfsmittel wird eine Interaktive Wanderkarte bereitgestellt, wo je nach Präferenz die Touren gefiltert werden können. Einsteigern empfehle ich den Winterwanderweg Riederalp-Golmenegg-Goppisberg-Greich oder die Waldpromenade auf der Bettmeralp. Beides abwechslungsreiche Routen, die direkt ab den Zubringerseilbahnen ohne zusätzliche Kosten machbar sind. Wer gerne abseits des Trubels Einblicke in die fabelhafte Welt des Aletschgletschers erhalten möchte, dem lege ich eine Schneeschuhtour durch den Aletschwald ans Herz. Beachtet dabei die üblichen Vorsichtsmassnahmen und seid abseits der markierten Trails nur mit einem ortskundigen Guide unterwegs. Im Winterwanderpass Aletsch (Erwachsene 40 CHF) sind die Zubringerbahnen, die MGB Strecke Mörel – Betten – Fiesch, die Sesselbahnen Hohflueh & Wurzenbord (Bergfahrt) sowie die Gondelbahn Mossfluh inkludiert.
5. Vom Eggishorn runterwedeln
Die Skigebiete Riederalp, Bettmeralp, Fischeralp sind miteinander verbunden. Der Skipass für die gesamte Region kostet für Erwachsene inkl. Zubringer ab Talebene 59 CHF (mit dem GA – resp. ohne Zubringer Talebene – 55 CHF).
Bei Tagesausflügen sind jeweils von der Riederalp aus gestartet, weil die ab Brig am schnellsten erreicht ist. Die Pisten der Rieder- und Bettmeralp sind grösstenteils einfach zu fahren und deshalb für Anfänger geeignet. Geübten Fahrern empfehle ich einen Abstecher aufs Eggishorn, um dort nach einem kurzen Zwischenstopp auf dem wunderbaren Gipfel die schwarze Piste runterzuwedeln. Herrlich, ich sag’s euch! Sollte euch nach einer solch fulminanten Abfahrt der Magen langsam knurren, dann macht doch einen Abstecher ins Marktrestaurant Kühboden. Das Selbstbedienungsrestaurant ist eine willkommene, erfrischende Abwechslung im sonstigen Selbstbedienungsmief, den wir hier in der Schweiz haben. Im Marktrestaurant wurde das Konzept umgekrempelt. Im gemütlichen Ambiente gibt es hier frisch zubereitete Gerichte zu fairen Preisen. Und ähm ja, wir konnten nicht widerstehen und haben Burger mit Pommes bestellt.
6. Mit den Helden der Nacht die Piste präparieren
Ihr wollt einmal einen Einblick hinter die Kulissen eines Wintersportorts erhalten und miterleben, was die vielen Angestellten Tag für Tag leisten, damit wir alle über perfekt präparierte Pisten flitzen können? In der Aletsch Arena erhalten Feriengäste die Möglichkeit, einmal nach Betriebsschluss mit dem Pistenbully mitzufahren und hautnah zu erleben, wie viel Arbeit es ist, Piste für Piste für den nächsten Tag vorzubereiten.
Wir sind einen Abend lang bei dickstem Nebel auf der Riederalp als Beifahrer mitgefahren und haben dabei einige interessante Fakten erfahren. Auf der Riederalp sind die Pistenfahrzeuge aus Sicherheitsgründen im Regelfall nur ausserhalb der Betriebszeiten unterwegs und starten ihre Tour am Abend erst, wenn die Pistenkontrolle das «okay» gibt. Die Abendtour dauert von 17:00 Uhr bis ca. 23:00 Uhr. Insgesamt sind vier Fahrzeuge im Einsatz. Gerade bei dickstem Nebel absolut faszinierend, wie sich die Fahrer zu Recht finden. Ich habe bereits nach wenigen Minuten keine Ahnung mehr, wo wir uns befinden. Als Anhaltspunkt dient das Restaurant Chüestall. Wir sind heute Abend für den mittleren Abschnitt der Moosfluh-Gondelbahn zuständig.
Aus der Beifahrer-Perspektive ist die Steilheit der Pisten beeindruckend. Ich muss mich mehrmals mit aller Kraft festhalten, damit ich nicht vorne in der Scheibe lande. Aus der Skifahrer-Perspektive habe ich die Pisten nie dermassen abschüssig wahrgenommen habe. Wenn um rund 23:00 Uhr alle Pisten wieder picobello parat sind, treffen sich die Bully-Fahrer im on the Rocks zu einem Absacker. Wenn durch die Nacht die Schneekanonen laufen oder die weisse Pracht direkt vom Himmel kommt, dann startet der nächste Tag für die Crew bereits um 4:00 Uhr in der Früh, um die Pisten für den Betriebsbeginn auf Vordermann zu bringen.
Zurzeit wird das Mitfahr-Angebot noch nicht aktiv beworben. Bei Interesse könnt ihr euch direkt bei den Bergbahnen melden.
7. Mit Panoramablick auf der Riederalp erwachen
Mit Blick auf eine weiss gepuderte Bergwelt zu erwachen, gehört für mich zu den schönsten Momenten in den Skiferien. Auf der Riederalp, Bettmeralp und Fiescheralp gibt es zahlreiche Ferienwohnungen in urigen Chalets und Hotels für jeden Geschmack im Angebot. Bei allen gleich ist die sonnenverwöhnte Lage am Südhang mit Blick auf die steilen Berghänge der anderen Talseite. Wir haben bei unserem letzten Besuch im Walliser Spycher übernachtet. Das Chalet-Style-Hotel liegt in Gehdistanz zur Gondelbahn Mörel-Riederalp an der Aletschpromenade. Sympathischer Familienbetrieb mit einfachen, rustikalen Zimmern und einem absolut empfehlenswerten Restaurant. Unbedingt die handgemachten Spätzli probieren!
Hinweis: Diese Reise wurde von der Aletsch Arena unterstützt – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.
Danke für den tollen Beitrag! Als absoluter Aletschjunkie (war wohl heuer mein 43. Jahr hier oben) fehlt aber noch eine absolute kulinarische Perle! Nämlich das Restaurant des Berghotels Riederfurka. Geführt von Gabriella Tasi und Roland Gruber alias AK, dem Erfinder des Kultdrinks Hugo. In unmittelbarer Nachbarschaft des Pro-Natura Zentrums VIlla Cassel (im Sommer ebenfalls einen Besuch wert) hat der Südtiroler zusammen mit seiner Freundin der Riederalp eine völlig neue Dimension der Kochkunst gebracht. Eine Marktfrische Küche, die von einfachen alpinen Gerichten bis zum raffinierten Gaumenschmaus einige Überraschungen bereit hält. Und das bei einem atemberaubenden Panorma, just am Einstieg zu herrlichen Wanderungen rund um den Aletschgletscher.
Danke für diese Ergänzung! Ganz vergessen ging das Restaurant Riederfurka nicht – es hat sich einfach in diesen Beitrag geschlichen: http://www.travelita.ch/schneeschuhtipp-aletschwald-stilles-glueck-gefunden/ ;) Leider hatten wir dort «nur» einen Punsch, so wie du von der Küche schwärmst müssen wir dort irgendwann nochmals vorbei spazieren :)
Kannst du die Bettmeralp für Skiferien inkl. Aprés Ski empfehlen?
Hallo Andreas die Bettmeralp kann ich definitiv als Destination für Skiferien empfehlen. Es gibt Après-Ski Angebote, aber im Quervergleich zu anderen Destinationen sicherlich nicht so ausgeprägt. Das Angebot der Bettmeralp ist eher auf Familien ausgerichtet. Ich hoffe, das hilft dir weiter.