Es passiert selten, dass ich mich in ein Hotelrestaurant verliebe, noch bevor ich mein Zimmer bezogen haben. Doch genau dies ist letztes Wochenende geschehen – ich habe mich ins Bär’s verliebt! …aber der Reihe nach: Unser erstes Schweizer Skiwochenende dieser Wintersaison führt uns nach Klosters. Die kleine, aber nicht weniger bekannte Schwester von Davos ist ab Zürich in knapp zwei Stunden bequem mit dem Zug erreichbar. Umsteigen muss man nur einmal und zwar in Landquart. Am Bahnhof Klosters, gleich gegenüber der Gotschnabahn, prangt in grossen Lettern „Après-Ski-Zone Klosters nur noch wenige Meter bis zum Bär’s“. Perfekt, denken wir, denn das Bär’s gehört zu unserem Gastgeber dem Hotel Piz Buin Klosters.
Das Hotel selbst liegt nur 200 m vom Bahnhof entfernt. Da uns der Magen knurrt, inspizieren wir das Bär’s noch bevor wir unser Zimmer genauer unter die Lupe genommen haben. Was wir sehen begeistert. Wer jetzt die billigen Après-Ski-Zelte vor Augen hat, wird etwas besseren belehrt. In einem gemütlich, stilvollen Ambiente mit viel Holz und gedeckten Farben wurde eine Wohlfühloase geschaffen. Kein Kitsch, auch keine gewollte Urchigkeit sondern bodenständiges Ambiente. Perfekt zum Abschalten und ins Wochenende starten. Der Blick in die Karte begeistert ebenso. Wir bestellen ein Bündner Salsiz Plättchen zur Vorspeise (12.50 CHF) und verzehren den Bär als Hauptspeise (mit Käse 25.50 CHF). Die Tatsache, dass die Getränkekarte eine Auswahl an alkoholfreien Drinks beinhaltet, ist das Pünktchen auf dem i.
Gesättigt und rundum zufrieden nehmen wir endlich unser Zimmer etwas genauer unter die Lupe. Das Hotel Piz Buin hat insgesamt 53 Zimmer. Davon wurden diesen Sommer 21 komplett erneuert und der Gast hat nun die Auswahl zwischen Classic (ab 115 CHF je nach Saison) und Alpenchic (ab 165 CHF je nach Saison).
Nun ist der Begriff „Alpenchic“ gerade extrem im Trend und jedes zweite Hotel in den Bergen greift beim Zimmerbeschrieb inzwischen darauf zurück – aber wie chic sind denn die Zimmer im Piz Buin wirklich? Der Vergleich mit den Classic Zimmern zeigt deutlich, was sich der Gast in der heutigen Zeit wünscht. Viel Holz (der Teppichboden wurde durch wunderschönen Parkett ersetzt), sanfter Grundton mit Farbakzenten und gekonnt platzierte Dekorationselemente ergeben ein harmonisches Gesamtkonzept. Im Badezimmer wurde das grünstichige 80er Jahre Interieur komplett ersetzt. Mit den eingesetzten Materialien (Holz und Stein) wird die Bergwelt direkt ins Innere geholt.
Unser Zimmer ist eins der sogenannten Studios, die nebst der grossen Grundfläche über eine kleine Kochnische verfügen. Perfekt für den Skiurlaub, wo man einerseits immer viel Stauraum für die tausend mitgenommen Sachen braucht und andererseits froh ist, die Möglichkeit zum Suppe-Aufwärmen direkt im Zimmer zu haben. Ich persönlich bin schwer begeistert ab den neuen Zimmern. Insbesondere der Holzboden ist ein wahres Bijou.
Wir kuscheln uns dann zu den Hirschen ins Bett und schlafen – wie das so ist in den Bergen – vorzüglich.
Wir erwachen mit den ersten zögerlichen Sonnenstrahlen, die sich über das Silvretta Massiv kämpfen. Einem herrlichen Skitag steht nichts mehr im Weg. Zuerst aber stärken wir uns am Frühstücksbuffet, das im Piz Buin in allen Zimmerpreisen inklusive ist (egal ob Studio oder normales Zimmer). Spiegelei und Müsli schmecken hervorragend. Im Gegensatz zum Rührei, das irgendwie nicht so frisch zubereitet aussah und kalt war. Eine kleine Enttäuschung ist auch die Käseauswahl. Wenn ich schon in den Bergen bin, möchte ich so richtig lokalen Käse zur Auswahl haben. Vielleicht hat es das ja sogar. Nur leider merkt man nichts davon, weil alles schon fix fertig in schmale Scheiben geschnitten wurden, die mich immer an diesen fürchterlichen Edamer erinnern. P.S. das Hotel Piz Buin wird in Zukunft lokalen Käse am Stück anbieten – top Reaktion! Ihr dürft euch also freuen :). Und falls jemand was bekommt, mit dem er nicht 100% zufrieden ist (wie ich mit dem Rührei), soll man das umgehend melden, damit es behoben werden kann.
Nach dem Frühstück schultern wir die Ski und marschieren die 200 m zur Gotschnabahn, die hinauf ins Skigebiet Parsenn führt, welches mit Davos verbunden ist. Zum Skigebiet und den weiteren Aktivitäten in Klosters wird es noch einen separaten Beitrag geben. Eines darf aber bereits jetzt festgehalten werden, dass Hotel Piz Buin bietet die ideale Ausgangslage für einen gelungenen Skiurlaub.
Nach einem anstrengenden Tag auf den Pisten, nutzen wir die Zeit zwischen Après-Ski und Nachtessen für einen Abstecher in den Wellnessbereich vom Hotel. Raus aus dem Skianzug und rein in den flauschigen Bademantel. Der Wellnessbereich ist klein aber fein und modern. Es hat ein Dampfbad, eine Biosauna, eine Finnische Sauna, drei Erlebnisduschen, Fussbäder und einen Ruheraum. Für Erheiterung sorgt die Musik. Irgendjemand hat wohl die übliche Entspannungsmusik mit dem Après-Ski-Mix-Tape verwechselt. Auf jeden Fall schallt fröhlich „Alors on danse“ aus den Lautsprechern. Aber eben, der Bär ist los ;).
Bei einem Aufenthalt in Klosters, kann ich das Hotel Piz Buin wärmstens empfehlen. Und ganz egal ob Classic oder Alpenchic – der heimliche Sieger ist das hippe Bär’s.
Hinweis: Ich wurde vom Hotel Piz Buin eingeladen – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.