Hamburg hatte einen schweren Stand. Nach drei wundervollen Tagen auf den Halligen, erschien uns die Stadt auf den ersten Blick ein bisschen all zu grau. Ausgangspunkt unserer Erkundungstour war das Mövenpick Hotel Hamburg, welches sich im ehemals grössten Wasserturm Europas – dem Schanzenturm – befindet. Architektonisch ist das Hotel ein wahres Juwel. Die Zimmer sind funktionell eingerichtet und das Frühstücksbuffet lässt kaum was zu wünschen übrig. Dennoch hat mich das Hotel nicht in allen Belangen überzeugt. Einerseits waren die Damen am Empfang eher desinteressiert als serviceorientiert und andererseits ist WLAN nicht in allen Zimmerkategorien kostenfrei inkludiert. In den Standard und Superior Zimmern muss eine Gebühr von 17 Euro/24 Stunden bezahlt werden. Da kostenfreies WLAN für mich ein fixes Buchungskriterium ist, würde ich beim nächsten Hamburg-Besuch ein anderes Hotel auswählen.
Das Positive am Hotel ist die Lage. Das quirlige Schanzenviertel mit seinen vielen Restaurants, Cafés und Boutiquen liegt in Gehdistanz. Wir stärkten uns in Omas Apotheke (Schanzenstrasse 87), wo für sagenhafte 5.90 Euro ein Mittags-Tisch-Gericht inklusive Salat und Nachspeise serviert wird. Für Schweizer Verhältnisse ein echtes Schnäppchen – und es war auch lecker.
Nachdem wir uns von „Hamburgs Herz“ einen ersten Eindruck vom Boot aus gemacht hatten, führten wir die Entdeckungstour zu Fuss weiter. Staunend tauchten wir in die historische Welt der Speicherstadt ein. Ganz im Gegensatz zur HafenCity, die meiner Meinung nach noch überhaupt keinen Charme versprüht, beeindruckte mich dieses einzigartige Ensemble von Backsteinbauten. Wir nahmen uns die Zeit, um den einen oder anderen Blick in die Innenhöfe zu werfen. Das Pflichtfoto vom malerischen Wasserschlösschen durfte natürlich auch nicht fehlen.
Selbstverständlich lohnt sich auch einen Spaziergang durch die Hafencity. Eines der grössten innerstädtischen Bauprojekte Europas sollte man sich schon nicht entgehen lassen. Ich war einfach etwas enttäuscht, dass das Quartier noch immer nicht so richtig belebt wirkte. Klar, das Wetter war sicher auch nicht ideal, aber irgendwie hat das Quartier noch keinen eigenen Charakter entwickelt und wirkt wie eine lieblose Ansammlung von kubischen Wohn- und Bürobauten.
Gegen den Mittag spazierten wir dann von der Elbe weg, durch die Altstadt bis zur Binnenalster. Im Alsterpavillon genehmigten wir uns eine süsse Pause, bevor wir uns diesen Stadtteil etwas genauer unter die Lupe nahmen. Mir persönlich hat das Rathaus unglaublich gut gefallen. Als dann noch die Sonne für kurze fünf Minuten mit ihren Sonnenstrahlen Hamburg küsste, konnten wir erahnen, wie toll die Stadt an schönen Tagen ist.
Das Miniaturmodell von Hamburg auf dem Rathausplatz lockte uns zum nächsten Höhepunkt. Ihr wisst ja, ich mag den Vogelblick und was würde sich dafür besser anbieten als das Wahrzeichen der Hansestadt schlechthin? Klar, wir mussten auf den Michel. Die evangelische Hauptkirche Sankt Michealis ist nicht nur die bekannteste Kirche in Hamburg, sondern hat auch noch die grösste Turmuhr ihrer Art in Deutschland. Wer mit einer Hamburg Card unterwegs ist, profitiert von einem ermässigten Turmeintritt (4 Euro statt 5 Euro). Die 452 Stufen bis hinauf zum Turm lohnen sich auf alle Fälle. Von oben überblickt man wunderbar die ganze Stadt und Hafenanlage.
Zu guter Letzt widmeten wir uns dem berühmt berüchtigten St. Pauli. Das Abendessen genossen wir in der traditionellen Trattoria Cuneo (Davidstrasse 11). Wir hatten Glück auch ohne Reservation noch ein kleines Tischchen zu bekommen und erfreuten uns ab den italienischen Köstlichkeiten. Der Verdauungsspaziergang führte uns dann noch durch die teilweise skurrile und bunte Welt von St. Pauli.
Auch wenn Hamburg überschaubar ist, sollte man nicht meinen, dass ein Tag reicht, um die Stadt in all ihren Facetten kennenzulernen. Wir haben an diesem Tag nur etwas an der Oberfläche gekratzt und ganz viele Ideen gesammelt, was wir bei unserem nächsten Besuch in der Hansestadt alles unternehmen werden.
Hinweis: Hamburg Tourismus und Mövenpick Hotels & Resorts hat meinen Besuch in der Hansestadt unterstützt – Vielen Dank hierfür. Meine Leser dürfen wie immer sicher sein, dass ich hier stets meine Ansichten und Begeisterung vertrete.
Die wichtigsten Fakten zu Hamburg
Beste Reisezeit: | Frühling und Herbst |
Einreisebestimmungen: | Gültige Schweizer Identitätskarte – ein seit weniger als 5 Jahren abgelaufener Schweizerpass wird ebenfalls anerkannt. (Februar 2019) |
Währung: | Euro (EUR) |
Sprachen: | Mehrheitlich Deutsch |
Einwohnerzahl: | 1.834.823 (1. Juli 2018) |
oooh, wann warst Du denn in Hamburg? Bin gerade erst von einem einwöchigen Besuch in der Hansestadt wieder gekommen und kann Deinen Mini-Guide nur wärmstens empfehlen – auch wenn ich ihn bis eben noch nicht kannte habe ich unbewusst fast alle Sachen gemacht, die Du vorschlägst ;)
Und hübsche Bilder!
Danke Carina :) ich war anfangs September in Hamburg, aber irgendwie war das Wetter wie im tiefsten November ;)