Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit der Biosfera Val Müstair
Wilde, alpine Hochtäler, unberührte Kulturlandschaften und beeindruckende UNESCO-Welterbestätten – all das vereint die Biosfera Val Müstair. Kein Wunder also, dass es uns in den vergangenen Jahren immer wieder in diesen einzigartigen Naturpark im südöstlichsten Winkel der Schweiz gezogen hat. Bei unserem jüngsten Besuch haben wir drei Wanderungen entdeckt, die das Münstertal aus faszinierend unterschiedlichen Perspektiven erlebbar machen.
Auf den Spuren der Talkultur: Rundwanderung Aual Claif
Die erste Tour startet mitten im Ortskern Sta. Maria. Durch seine Lage am Kreuzungspunkt wichtiger Passwege war der Ort einst eine bedeutende Verkehrsdrehscheibe zwischen Tirol, dem Veltlin und dem Engadin. Diese historische Rolle spiegelt sich noch heute in den eng aneinander gereihten Steinhäusern entlang der Hauptstrasse wider. Doch mit dem Wandel der Zeit hat sich auch eine Schattenseite ergeben: Besonders in den Sommermonaten leidet Sta. Maria unter dem hohen Reiseverkehr, was immer wieder für Diskussionen sorgt.
Wir kehren nun der «Via Maistra» den Rücken zu und folgen der Umbrailpassstrasse. Nach wenigen Metern leitet uns der Wegweiser linkerhand auf einen schmalen Flurweg in Richtung Müstair. Bald einmal kommt man an einer aussichtsreich platzierten Sitzbank vorbei. Von hier aus geniesst man einen herrlichen Blick auf den Ortskern von Sta. Maria sowie das dahinterliegende Dorf Valchava.
Bei der ersten Wegkreuzung geht es rechts den Kiesweg hoch bis «Aua Naira». Hier verzweigt sich der Weg erneut und wir folgen dem Wanderweg nach rechts in Richtung «Döss da las Levras». Nach rund 300 Meter erreichen wir den «Aual Claif». «Auals» sind historische Bewässerungskanäle, mit denen im Münstertal seit Jahrhunderten die Felder und Wiesen bewässert wurden. Das System ist vergleichbar mit den «Suonen» im Wallis oder den «Waalen» im Südtirol.
Wir folgen dem Aual Claif fast bis zu seiner Fassung in der Muranzina und überqueren das Bachtobel danach über eine Holzbrücke. Kurz danach führt uns der Weg über Wiesen zurück an den Ausgangspunkt.
Extratipp: im Ortskern von Sta. Maria lohnt sich ein Blick in die Handweberei Tessanda. Im traditionellen Handwerksbetrieb werden wie anno dazumal hochwertige und funktionelle Stoffartikel von Hand gewoben. Die aktuellen Ladenöffnungszeiten entnehmt ihr der Website.
Eckdaten der leichten Rundwanderung ab Sta. Maria
Anhand der nachfolgenden Wanderkarte könnt ihr den Routenverlauf Rundwanderung Aual Claif nachvollziehen.
Es handelt sich um einen weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg (max. T2). Der Weg verläuft über Flur- und Waldwege und hält keine technisch anspruchsvollen Passagen bereit. Mit einer Länge von rund fünf Kilometer und einem moderaten Anstieg von gut 200 Höhenmeter (ein Abschnitt ist etwas steiler) ist er auch konditionell nicht besonders herausfordernd.
Ausgangspunkt | Bushaltestelle Sta. Maria Val Müstair, cumün (1’375 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 5 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 210 m ↘ 210 m |
Dauer | 1:30 h |
Zielort | Bushaltestelle Sta. Maria Val Müstair, cumün (1’375 m ü. M.) |
Einkehrmöglichkeit | Meier-beck in Sta. Maria |
Aussichtsreich: Wandern auf dem Senda Val Müstair
Den Ausgangspunkt der zweiten Wanderung erreichen wir mit einer rund 15-minütigen Postautofahrt vom Münstertal auf den Ofenpass. In puncto Wandermöglichkeiten hat man hier oben die Qual der Wahl; Gipfeltouren, Wanderrouten durch den Schweizer Nationalpark und aussichtsreiche Höhenwege.
Da in den höheren Lagen schon der erste Schnee liegt, entscheiden wir uns für den «Senda Val Müstair». Der Panoramawanderweg führt auf der Sonnenseite des Tals durch eine abwechslungsreiche Alplandschaft und punktet mit herrlichen Aussichten auf das Münstertal und die gegenüberliegenden, markanten Bergspitzen des Piz Daint und Piz Dora. Wir bewundern den Kontrast zwischen dem stahlblauen Himmel und den ersten goldenen Lärchenspitzen. Mit fortschreitendem Herbst wird sich das Farbenspiel garantiert noch intensivieren.
Die erste halbe Stunde verläuft der Senda Val Müstair durch den Wald – danach werden wir über die «Plaun da l’Aua» – eine weite Grasebene – auf die Alp da Munt geleitet. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum höchsten Punkt der Tour beim Bergseelein Lai da Juata.
Der Abstieg von der Alp Campatsch nach Lü hält dann nochmals einige wunderschöne Waldpartien bereit. Kurz vor Lü führt der Wanderweg an einem am Waldrand gelegenen Spielplatz mit Feuerstellen vorbei. Ein idealer Rastplatz für heisse Sommertage. Im Herbst lohnt sich ein Stopp im Café la Jucca am Ortsrand von Lü. Zum Café gehört nämlich eine Sonnenterrasse mit ein paar richtig gemütlichen Sitzgelegenheiten.
Eckdaten der Panoramawanderung vom Ofenpass nach Lü
Anhand der nachfolgenden Wanderkarte könnt ihr den Routenverlauf des Sendas Val Müstair vom Ofenpass nach Lü nachvollziehen.
Es handelt sich um einen weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg (T2). Der Weg führt über abwechslungsreiche Waldpfade, die stellenweise von Wurzeln und Steinen durchzogen sind, sowie über gut begehbare Kieswege. Im ersten Drittel gibt es einige kurze, leicht ausgesetzte Passagen, die jedoch technisch nicht weiter schwierig sind. Die Route lässt sich auch in umgekehrter Richtung gehen, doch aus Panoramasicht empfehle ich die hier beschriebene Variante.
Ausgangspunkt | Bushaltestelle Süsom Givè (Passhöhe) (2’148 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 9,3 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 265 m ↘ 487 m |
Dauer | 2:30 h |
Zielort | Bushaltestelle Lü, cumün (1’920 m ü. M.) |
Einkehrmöglichkeit | Alp Campatsch und Cafè la Jucca |
Die Talwanderung – A la riva dal Rom
«A la riva dal Rom » ist ein weiterer kurzweiliger Themenweg. Ausgeschildert mit der Routennummer 801, folgt er dem wilden Haupttalfluss des Münstertals von seiner Quelle in Tschierv bis ins 14 Kilometer entfernte Müstair. Das Besondere an dieser Route: Sie lässt sich individuell anpassen und bietet so maximale Flexibilität.
Unsere Variante beginnt ebenfalls an der Quelle oberhalb von Tschierv, führt abschnittsweise aber weg vom mäandrierenden Bachlauf hinauf in die Anhöhen und endet schliesslich im malerischen Ortskern von Valchava. Eine entspannte Wanderung, ideal, um den Kopf frei zu bekommen.
Extratipp: auf der Website der Biosfera Val Müstair kann eine informative Broschüre mit spannenden Fakten über die Geschichte, Flora, Fauna, Sagen und Legenden rund um den Rom kostenlos heruntergeladen werden.
Eckdaten der Wanderung von Tschierv nach Valchava
Anhand der nachfolgenden Wanderkarte könnt ihr den Routenverlauf unser Variante des «A la riva del Rom» entnehmen.
Manche Wegabschnitte sind als gelb markierter Wanderweg (T1) ausgeschildert, andere als weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg (T2). Informiert euch vorab, über den Wegzustand. Bei unserem Besuch waren zum Beispiel im obersten Abschnitt (bei der Quelle) aufgrund von Erosien Umleitungen signalisiert. Bei anhaltendem Regen kann der Weg abschnittsweise aufgrund der umliegenden Flachmoore zudem recht feucht und rutschig werden.
Ausgangspunkt | Bushaltestelle Tschierv, Süsom Tschierv (1’730 m ü. M.) |
Erreichbarkeit | mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar |
Länge | 8,9 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 155 m ↘ 477 m |
Dauer | 2:30 h |
Zielort | Bushaltestelle Valchava, cumün (1’400 m ü. M.) |
Einkehrmöglichkeit | Hotel Central Valchava |
Das ideal gelegene Wanderhotel in der Biosfera Val Müstair
Wir haben diesmal mitten im beschaulichen Ortskern von Fuldera im sympathischen Hotel Landgasthof Staila übernachtet. Das 3-Sterne-Hotel ist Mitglied der Responsible Hotels of Switzerland und engagiert sich seit Jahren für einen nachhaltigen Ressourceneinsatz. Die Betreiber beziehen nach Möglichkeit alles von Lieferanten aus dem Tal und der Region. Wir haben uns im gemütlichen mit Arvenholz ausgestatten Zimmer sehr wohl gefühlt und zwei hervorragende Abendessen genossen (die vegetarischen Capuns sind der Hit!). Ideal ist auch die Lage wenige Meter neben der Postautohaltestelle Fuldera, cumün. Der Ofenpass, Lü oder auch das Kloster St. Johann in Müstair sind von hier aus in rund 15 Minuten Fahrzeit erreichbar.
Doppelzimmer Standard Basic inkl. Frühstück ab 100 bis 110 CHF pro Nacht und Person. Weitere Informationen: Übernachten im Staila
Weitere Tipps für deinen Abstecher in die Biosfera Val Müstair
- Weitere Ausflugstipps im Val Müstair findet ihr in diesem Blogbeitrag; darin nehme ich euch unter anderem mit auf die Schnitzeljagd «Chatscha jaura» und entdecke Traditionsbetriebe wie die Muglin Mall.
- Auf der Website der Biosfera Val Müstair gibt es zudem eine übersichtlich sortierte «Fülle» an weiteren Anregungen für abwechslungsreichen Wanderungen auf dem rund 250 Kilometer langen Wegnetz.
- Ein Abstecher ins Münstertal lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Fans von Schneeschuh- und Winterwanderungen durch märchenhaft verschneite Landschaften, könnten beispielsweise hier ihr Glück finden.