Die letzte Insel unserer Kreuzfahrt war für mich die grosse Unbekannte, denn vor der Reise hatte ich den Namen St. Kitts noch nie bewusst wahrgenommen. Umso erstaunlicher ist, dass diese Insel eigentlich als „karibische Mutterkolonie“ gilt und viele andere Inseln von hier aus besiedelt wurden. St. Kitts und die Schwesterinsel Nevis sind erst seit 1983 unabhängig.
Auf der Hinfahrt zu St.Kitts fuhren wir zuerst an Nevis vorbei, die von St. Kitts aus mit der Fähre erreichbar ist. Nevis ist sehr klein und mit dem Auto schafft man es in einem Nachmittag locker um die Insel herum. Auf der Anfahrt ist auch der Mount Liamuiga, der 1‘156 Meter hohen Vulkan, welcher eines der Wahrzeichen von St. Kitts ist, gut sichtbar.
Unser Schiff, die Norwegian Dawn, ankerte am Pier von Basseterre, der Hauptstadt von St. Kitts. Um ins Stadtzentrum zu gelangen, muss man zuerst die Pelican Shopping Mall durchqueren. Doch es lohnt sich, denn Basseterre hat einige hübsche Kolonialbauten. Sehenswert ist „The Circus“ mit dem Uhrenturm des Thomas Berkley Memorials. Daneben hat es einen hübschen Park und eine echt schöne Kirche. Wir waren positiv überrascht, was uns Basseterre so alles bietet.
Nach dem kurzen Stadtrundgang, machten wir uns zu Fuss auf den Weg in den Süden der Insel. Diese Inselhälfte ist regenärmer als die eher tropische nördliche Inselhälfte und hat einige wunderschöne Buchten mit teilweise schwarzem Sand (aufgrund des Vulkans). Zu Fuss kommt man zwar nicht extrem weit (die Distanzen sollten nicht unterschätzt werden), aber schon bald wird man mit einer schönen Aussicht in Richtung Basseterre und in Richtung South Frigate Bay / White House Bay belohnt. Ich fand es zudem spannend, an all den komischen Villenbauten vorbeizuspazieren (siehe Fotos). Wer gerne grössere Distanzen zurücklegen möchte, dem empfehle ich, eines der vielen Taxis zu nehmen.
Wer die Insel auf eine ganz besondere Art erleben möchte, soll eine Fahrt mit der St. Kitts Scenic Railway (auch Sugar-Train genannt) unternehmen. Dieser Zug hat den Ursprung in der Epoche der grossen Zuckerrohrplantagen, wo die Infrastruktur zum Transport von Zuckerrohr gebraucht wurde. Heute schaukelt man mit einem Doppelstockzug rund 50 Kilometer rund um die Insel und bekommt ganz unterschiedliche Einblicke in die verschiedenen Facetten von St. Kitts. Ich persönlich finde diese Zugfahrt ein absolutes Highlight.