Inspiriert vom sogenannten Seenweg Zermatt, hatten wir am ersten schönen Herbstsonntag eine Familienwanderung geplant. Nachdem wir am Vortag schon die Gornergrat-Seite mit dem fantastischen Riffelsee inspiziert hatten, machten wir uns mit meinen Eltern auf den Weg auf die Sunnegga. Treffpunkt war am frühen Morgen vor der Sunnegga Standseilbahn, die diesen Sommer neu eröffnet wurde. Dank etwas Recherche, hatten wir unsere eigene Version des Seenweges zusammengestellt, da nicht alle Seen gleich „sehenswert“ sind.
Die Bergstation Sunnegga bildet den Ausgangspunkt unserer Tour. Den Aufstieg zum Blauherd wollten wir nämlich zu Fuss und nicht mit der Seilbahn absolvieren. Eine kleine sportliche Herausforderung gehört ja schliesslich zu einer Sonntags-Wanderung dazu. Dieser Wegabschnitt bildet gleichzeitig auch einen Teil des Murmelweges, ein Themenweg rund um das putzige Murmeltier. Wir hören die Tierchen unterwegs, dann auch fleissig pfeifen, erspäht haben wir aber leider keins.
Nach einem rund einstündigen Aufstieg erreichen wir den Stellisee, sozusagen der Klassiker des Seenweges. Es lohnt sich, einmal rund um den See zu wandern. Vom östlichen Ufer kann man fantastische Matterhorn-Spiegelungen bestaunen. Die beste Zeit dafür wäre eigentlich der frühe Morgen. Wir erreichen den See um ca. 11 Uhr und sind zuerst etwas enttäuscht, da man aufgrund der vom Wind gekräuselten Wasseroberfläche keine wirklich tolle Spiegelung sieht. Nach einigen Minuten zeigt sich aber, dass sich Geduld auch in den Bergen lohnt. Der Wind nimmt ab und die Seeoberfläche wird langsam wieder spiegelglatt.
Es ist nicht leicht, sich von einem solchen Panorama zu verabschieden. Uns erwarten aber noch weitere Höhepunkte und somit wandern wir weiter hinab zum Grindjisee. Dieser Bergsee liegt versteckt in einem lauschigen Tannenwäldchen und bietet die einzige Möglichkeit, Matterhorn, Wasser und Tannen auf einem Bild zu kombinieren. Ebenfalls ein toller Foto-Spot. Kennt ihr «Wo ist Walter?»? Wann ja, auf den nächsten Bildern könnt ihr das Spiel in «Wo ist Travelita?» umwandeln. Wer mich findet, bekommt Karmapunkte ;).
Von hier aus wandern wir zurück in Richtung Sunnegga. Mit dem Matterhorn vor den Augen macht das überwinden der Höhenmeter hinauf zum Leisee richtig Spass. Im Gegensatz zum Stellisee und Grindjisee ist der Leisee ein künstlicher Speichersee. Dennoch lohnt sich ein kurzer Abstecher, da auch hier tolle Spiegelungen zu sehen sind.
Anschliessend machen wir uns auf den Rückweg in Richtung Zermatt. In Findeln, ca. 15 Minuten unterhalb von Sunnegga gönnen wir uns aber noch einen sonntäglichen Gourmet-Stopp. Das Chez Vrony kann man kaum verfehlen und wer hier auf der Terrasse einmal gegessen hat, wird es wohl auch nicht mehr vergessen. Hier werden kulinarische Köstlichkeiten serviert. Den Blick aufs Matterhorn gibt es kostenlos dazu. Wir gönnten uns zu dritt den Nachspeise-Degustationen-Teller und fühlten uns wie im siebten Himmel. Sonne, Bergseen, Ausblick und gutes Essen – so sollten Sonntage immer sein.
Eckdaten der Drei Seen Wanderung
Die Karte zeigt unseren Routenverlauf. Die Strecke ist rund 10 km lang, beinhaltet eine Steigung von 300 Höhenmetern und ein Gefälle von rund 800 Höhenmetern. Wir benötigten knappe 3 Stunden (ohne längeren Zwischenhalt).
Ausgangspunkt | Sunnegga |
Länge | 10 Kilometer |
Höhenmeter | ↗ 334 m ↘ 912 m |
Dauer | 3:10 h |
Zielort | Zermatt |
Einkehrmöglichkeit | Chez Vrony |
Hallo Anita,
das sind ja richtig tolle Fotos vom Matterhorn! Ich war früher als Kind sehr oft mit meinen Eltern in Zermatt und kann es kaum erwarten, endlich mal wieder dorthin zu reisen. Ich liebe Zermatt und das Matterhorn. Deine Fotos sehen zum Teil aus wie die Postkarten, die man dort so kaufen kann. Die Wanderung bleibt auf jeden Fall in meinem Hinterkopf und wird «nachgemacht», wenn ich mal wieder in Zermatt sein sollte :-)
Viele Grüße,
Laura
Vielen Dank Laura :) Nachmachen wird ausdrücklich empfohlen ;)