Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V.
Im Nordosten Brandenburgs, eine knappe Stunde von Berlin entfernt, erstreckt sich eine der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands – die Uckermark. Hier erwarten euch eine erhabene Weite, Ruhe und grossflächige geschützte Naturlandschaften. Beschaulich geht es auch in der historischen «Hauptstadt» der Uckermark zu und her. Wer nach Prenzlau kommt, findet die perfekte Umgebung für aktive und gleichzeitig erholsame Ferientage.
Nach dem Besuch der Landeshauptstadt Potsdam war Prenzlau der zweite Etappenstopp unserer einwöchigen Brandenburg-Tour. Und eins kann ich an dieser Stelle schon mal verraten: Mir hat es in der idyllisch am Unteruckersee gelegenen Kleinstadt sehr gut gefallen. Was euch in Prenzlau alles erwartet und welche Sehenswürdigkeiten ihr meiner Meinung nach nicht verpassen solltet, entnehmt ihr den nachfolgenden Zeilen.
Schön entspannt – Prenzlau in der Uckermark
Prenzlau, dessen Name ich vor der Vorbereitung zu dieser Reise wie vermutlich die meisten unter euch eher mit dem Berliner Szenebezirk Prenzlauer Berg in Verbindung gebracht hätte, als mit einer Kleinstadt im Dreieck zwischen Ostsee, Stettin und Berlin, blickt auf eine stolze, fast 800-jährige Geschichte als Zentrum der Uckermark zurück. Im Mittelalter war sie gar eine der grössten Städte der Mark Brandenburg. Wie viele andere deutsche Städte hat der 2. Weltkrieg aber auch in Prenzlau zu einer Zäsur geführt. Grosse Teile der Stadt wurden im April 1945 durch Angriffe zerstört.
Und so präsentiert sich Prenzlau heute optisch als Stadt der Gegensätze; beeindruckende Bauwerke der Backsteingotik stehen in direkter Nachbarschaft zu Plattenbausiedlungen der DDR-Zeit. Die meisten Sehenswürdigkeiten von Prenzlau befinden sich im fussläufigen Altstadtkern, der sich zwischen dem Stadtpark und der Unteruckerpromenade über vier Querstrassen erstreckt. Prenzlau ist ein Etappenstopp des beliebten Radfernweges Berlin – Usedom und Mitglied des Vereins «Europäische Route der Backsteingotik».
1. Das Wahrzeichen von Prenzlau erklimmen
Die prächtigen backsteinrot leuchtenden, fast 70 m hohen Türme der Kirche St. Marien sind dann auch das Erste, was wir bei der Anfahrt nach Prenzlau erspähen. Sie ist das Stadtwahrzeichen und befindet sich direkt neben dem «Marktberg» im Zentrum der Innenstadt. Auch sie wurde während der Kampfhandlungen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges fast komplett zerstört. Zum Glück fassten die Behörden im Jahr 1970 den Entschluss, sie wieder aufzubauen. Sonst könnte man heute weder seine Fitness beim Turmaufstieg (234 Stufen erwarten euch) auf Probe stellen noch von dort den herrlichen Weitblick über Prenzlau und den Unteruckersee geniessen.
Die Turmbesteigung ist in den Sommermonaten täglich von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr möglich (letzter Aufstieg 16:30 Uhr) und kostet 2 Euro.
2. Im Dominikanerkloster mehr über die Stadtgeschichte erfahren
Einen umfassenden und gut aufbereiteten Überblick über die bewegte Stadtgeschichte von Prenzlau bietet euch das Kulturhistorische Museum im Komplex des ehemaligen Dominikanerklosters. Auch dies ein Bauwerk aus der Zeit der Backsteingotik und einer der am besten erhaltenen Klosteranlagen Norddeutschlands. Jeweils von Dienstag bis Sonntag gibt’s im KlosterCafé direkt neben dem Museum auch sehr feine Kuchen und lokal gepresste Säfte zu geniessen. Definitiv einen Zwischenstopp wert!
Weiterführende Infos zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen: Dominikanerkloster Prenzlau
3. Die Altstadt auf dem Stadtmauerrundweg umrunden
Wie viele mittelalterliche Städte war auch Prenzlau von einer Stadtmauer umgeben. Von der ursprünglich 2.6 km langen Stadtmauer ist heute etwas über einen Kilometer erhalten und saniert. Diese lassen sich auf dem sogenannten «Stadtmauerundweg» erleben. Der schönste Abschnitt erstreckt sich meiner Meinung nach entlang dem Stadtpark und dann vom Dominikanerkloster der Uckerwiek entlang bis zur Uckerpromenade.
An der Strassenkreuzung Am Steintor/Uckerwiek besteht zudem eine weitere Möglichkeit, den Blick über die Dächer von Prenzlau schweifen zu lassen. Der vom uckermärkische Geschichtsverein als Archiv genutzte Steintorturm ist während der Hauptsaison im Sommer (Juli/August) in der Regel jeweils am Samstag- und Sonntagnachmittag geöffnet. Am besten erkundigt ihr euch direkt bei der Stadt- und Touristinformation am Marktberg nach den aktuellen Öffnungszeiten.
Das Gelände zwischen Uckerwiek und See verdankt seine heutige Gestaltung der Landesgartenschau von 2013. Wirklich gelungen – vor allem auch das schöne, zugänglich gestaltete Seeufer mit seinen zahlreichen Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen. Entlang des Stadtmauerrundweges entdeckt man auch das eine oder andere Schild mit plattdeutschen Ausdrücken. Dies ist eine von mehreren Massnahmen um das uckermärkische Plattdeutsch als Regionalsprache zu erhalten und fördern.
Wem nach diesem Spaziergang der Magen knurrt, dem empfehle ich eine Einkehr im lauschigen Hinterhof-Garten des Lew Bio – ein unkonventionelles, in einen Bio-Laden integriertes Café mit einem preiswerten Mittagstisch.
Praktische Info: Auf dieser Karte (pdf-Format) von Prenzlau Tourismus seht ihr den Verlauf der historischen Stadtmauer (rote Balkenlinie)
4. Auf dem Unteruckersee neue Wassersportarten ausprobieren
Insbesondere in den Sommermonaten ist der Unteruckersee mit seinen versteckten Badebuchten DER Anziehungsmagnet schlechthin. Aber auch in der Nebensaison bieten sich verschiedene Möglichkeiten, den See zu erleben. Nebst Stand-Up-Paddling und Kanutouren (auch mehrtägige) können Abenteuerlustige hier auch noch nicht so bekannte Wassersportarten testen. Auf Empfehlung von Tourismus Uckermark haben wir das E-Foilen ausprobiert.
E-Foils sind elektrisch angetriebene Surfbretter, die einem windunabhängig das «Fliegen» über dem Wasser ermöglichen. Ich war zugegebenermassen skeptisch und gespannt, ob ein zweistündiger Kurs ausreicht, um das Gleitgefühl bereits erleben zu können. Unter sympathischer Schritt für Schritt-Anleitung von eFoil-Uckermark schaffte ich es rasch, kniend übers Wasser zu düsen. Der Freund stellte sich als besonders talentiert heraus; nach einer knappen Stunde zog er bereits stehend elegante Kreise über den See. Wie das aussieht, seht ihr auf Instagram in meinem Story-Highlight «Brandenburg».
Zweistündige Einsteigerkurse zu zweit ab 200 Euro pro Person inkl. Ausrüstung (e-Foil, Neoprenanzug, Helm und Schwimmweste)| Mehr Infos: eFoil-Uckermark
5. Die Abendstimmung an der Uckerpromenade geniessen
Nach diesem sportlichen Nachmittagsprogramm sind wir doch etwas geschafft und freuen uns auf einen gemütlichen Tagesausklang mit Blick auf den Unteruckersee. Und was haben wir für ein Wetterglück! Uns erwartet ein wunderbarer Spätsommerabend mit einem traumhaften Sonnenuntergang. Und spätestens bei der Einkehr im direkt an der Uckerpromenade gelegenen Balu Beach Bar kommt so richtig die Ferienstimmung auf. Wer Burger (auch vegetarische) mag, der ist hier genau richtig.
6. In historischen Gemäuern der Backsteingotik übernachten
In Prenzlau kann man die historischen Stadtwahrzeichen nicht nur besichtigen, sondern auch darin übernachten. Der Mitteltorturm aus dem 15. Jahrhundert mit dem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angebauten Pumpenhaus wird heute als Pension mit insgesamt 3 Doppelzimmern und einem Familienzimmer geführt. Die Zimmer sind mit Liebe zum Detail gestaltet. Die Lage zwischen Marktberg und Unteruckersee ist zudem ideal, um den Stadtkern von Prenzlau zu Fuss zu erkunden. Eine richtig nette Unterkunft, die ich jedem – insbesondere denjenigen unter euch mit einem Flair für historische Hotels – ans Herz legen kann.
ps. in der Pension wird kein Frühstück serviert. Diesbezüglich empfehle ich euch einen Abstecher ins nah gelegene Café Central auf dem Marktberg. Dieses hat unter der Woche sowie am Samstag bereits ab 7:00 Uhr und am Sonntag ab 8:00 Uhr geöffnet.
Zimmerpreis ab 65 Euro pro Nacht | Weiterführende Infos: Pension Mitteltorturm
Übrigens: Für Architekturliebhaber/-innen hält die Uckermark noch einige weitere besondere Feriendomizile bereit. Werft hierfür einen Blick auf die Karte von Urlaubsarchitektur (ich habe ja auch schon darüber berichtet). Südwestlich von Prenzlau gibt es z.B. einige Bijous zu entdecken (früh buchen lohnt sich!)
7. Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin entdecken
Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin beginnt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Berlin und führt bis zum südlich von Prenzlau gelegenen Oberuckersee. Es umfasst eines der grössten zusammenhängenden Waldgebiete Europas, darunter auch der als UNESCO Welterbe klassierte Buchenwald Grumsin. Eine weitere Besonderheit sind die vielen Seen (240 davon mit einer Wasserfläche über einem Hektar) und Moore. Auch aus einer geomorphologischen Perspektive ist das Gebiet interessant: Geformt während der Weichseleiszeit, finden sich hier alle Formen einer typischen Jungmoränenlandschaft.
Um einen Eindruck von der besonderen Flora und Fauna zu erhalten, treffen wir uns am Bahnhof Seehausen mit Diplom-Biologe Thomas Volpers. Der zertifizierte Natur- und Landschaftsführer bietet in allen drei Nationalen Naturlandschaften der Uckermark auch individuell geführte Touren an. Uns leitet er dem Routenverlauf der Uckermärker Landrunde folgend über verschlungene, teils überwachsene Wald-, Feld- und Wiesenwege nach Warnitz. Eine kurzweilige, knapp dreistündige Wanderung, bei der wir so richtig «tief» in die uckermärkische Natur eintauchen und rasch feststellen: die 1’200 Kilometer ausgewiesenen Wanderwege sind definitiv nicht überlaufen.
Weitere Tipps zu schönen regionalen Wanderungen findest du bei Prenzlau Tourismus | Einen Überblick über alle Wanderwege der Uckermark bietet zudem die Website von Tourismus Uckermark | Mehr Infos und Kontaktangaben zu Thomas Volpers und seinem Tourenangebot gibt’s hier: UM Natur
Die Gegend rund um Prenzlau lässt sich aber nicht nur gut zu Fuss, sondern auch ganz hervorragend mit dem Velo erkunden. Leider fehlte uns die Zeit, um den Klassiker – die total rund 50 Kilometer lange Seentour um den Unteruckersee und Oberuckersee – selbst abzuradeln. Wir haben daher von diesen zwei Tagen in Prenzlau nicht nur erprobte Tipps für euch mitgebracht, sondern auch jede Menge an Ideen, was man hier sonst noch alles unternehmen könnte. Wer weiss, vielleicht zieht es uns ja bald wieder einmal in die Uckermark.
Weitere praktische Tipps für deinen Abstecher in die Uckermark
- Prenzlau ist von Berlin aus mit dem nahezu stündlich verkehrenden RE3 (Verbindung Berlin-Stralsund) in knapp 1.5 Stunden Fahrzeit mit dem Zug erreichbar. Etwas schneller geht’s mit den ICE-Verbindungen Richtung Rügen.
- Die Uckermark engagiert sick stark in der Förderung des nachhaltigen Tourismus. Die Region wurde 2013 Sieger des Bundeswettbewerbs «Nachhaltige Tourismusregion» und ist seit 2018 als nachhaltiges Reiseziel zertifiziert. Im Netzwerk «Ferien fürs Klima» sind klimafreundliche Unterkünfte und Freizeitanbieter zu finden.
- Glamping-Fans sei an dieser Stelle den direkt am Unteruckersee gelegene Campingplatz Sonnenkap empfohlen. Hier kann man unter anderem in luxuriösen Safarizelten nächtigen. Zudem soll sich die Einkehr im hier gelegenen Seerestaurant «am Kap» lohnen. An den zwei Tagen, wo wir vor Ort waren, hatte es leider zu.
- Wer mehr übers Wandern in der Uckermark erfahren möchte, dem kann ich den Bericht zur Uckermärker Landrunde von Fräulein Draussen zur Lektüre empfehlen.
- Weiterführende Informationen zur Uckermark und Prenzlau findest du auf der Website von Tourismus Uckermark sowie bei Prenzlau Tourismus.
So schöne Eindrücke! «Definitiv nicht überlaufen» trifft auf die Wanderwege in der Region definitiv zu. 😁 Auf so eine Naturführung dort hätt ich auch mal Lust, mag die Landschaften der Schorfheide soo gern.
Liebe Grüße (und danke für die Verlinkung :) )
Kathrin
Liebe Kathrin sehr gerne und ja: die Naturführung war echt total spannend :)