Werbung: Beitrag in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Pitztal
40 Kilometer schlängelt sich das Pitztal von Imst am Inn bis zu den schnee- und eisbedeckten Dreitausendern am Talabschluss. Dazwischen warten 380 Wanderwegkilometer, unzählige Bergseen, tosende Wasserfälle und eine wunderbar hochalpine Landschaft darauf, erkundet zu werden. «Halligalli» sucht man im Pitztal vergeblich. Stattdessen punktet die am Rande der Naturparkregion Kaunergrat liegende Tallandschaft mit ihrer Ursprünglichkeit und einzigartigen Naturerlebnissen für Gross und Klein. Eine Auswahl davon haben wir euch von unserem Abstecher anfangs August mitgebracht.
1. Rundwanderung mit Nervenkitzel: Luis-Trenker-Steig
Diese einfache und gleichzeitig abwechslungsreiche zweistündige Rundwanderung über den Luis-Trenker-Steig durch die geschützte Arzler Pitzeklamm am Eingang zum Pitztal lohnt sich fast bei jedem Wetter. Während die klassische Tour beim Parkplatz «Luis-Trenker-Steig» startet, ist der Steig durch die Klamm auch vom Bahnhof Imst aus zugänglich (ca. 20 Minuten Gehzeit).
Der Wanderweg führt auf schmalen Pfaden und über an Felsen angebrachten Steigen der Pitze entlang durch einen dichten, grünen Laubmischwald talauswärts. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit gedeihen hier Moose und Farne aller Art besonders gut und verleihen dem Schluchtenwald ein «dschungelartiges» Ambiente. Ein weiteres Highlight sind die Sandbänke entlang der Pitze – perfekt, um an heissen Sommertagen die Beine im erfrischenden Gletscherwasser abzukühlen.
Am Ende der Rundwanderung ist beim Überqueren der nach dem Pitztaler Skirennfahrer Benjamin Raich benannte Fussgängerbrücke Nervenstärke gefordert. Die Benni-Raich-Brücke führt uns in luftigen 94 m Höhe über die Arzler Pitzeklamm. Dabei lässt sich den vorher begangenen Steig tief unten in der Schlucht von oben betrachten.
2. Höhenflüge am Hochzeiger
Nicht weit vom Luis-Trenker-Steig entfernt befindet sich das Wintersportgebiet Hochzeiger. Ein Abstecher hierhin lohnt sich auch im Sommer. Mit der ein Kilometer langen ZirbenPark Rundwanderung mit 17 Erlebnisstationen und der rasanten ZirbenCart Abfahrt ist für Action gesorgt. Uns knurrt nach der Rundwanderung auf dem Luis-Trenker-Steig der Magen und daher steuern wir als Erstes die Sonnenterrasse des Zeigerrestaurants bei der Mittelstation an. Hier finden sich nebst klassischen Tiroler Spezialitäten auch regionale und fürs Pitztal typische Produkte auf der Karte. Probiert die Pitztaler Ofenkartoffeln vom Arzler Erdäpfel. Diese gibt es in einer vegetarischen und einer rustikalen Version mit Speck. Sehr fein und ein für uns überraschender kulinarischer Höhenflug am Berg.
Danach geht’s entweder mit der Sesselbahn hoch hinaus auf den Gipfel des Sechszeigers, von wo aus man einen tollen Panoramablick Richtung Inntal und über die Ötztaler Alpen geniesst. Alternativ führt eine knapp 1.5-stündige Wanderung von der Mittelstation via Kalbenalm (die kleinste Alm am Hochzeiger) und Speichersee hinauf auf den Aussichtsgipfel. Danach düsen wir mit dem Mountaincarts bergab retour zur Mittelstation. Ich war zugegebenermassen zu beginn kritisch, ob mir das Spass machen würde – aber es ist echt lustig!
3. Frühstücksglück in Tirols höchstem Café
Das Hochzeiger-Gebiet befindet sich oberhalb der Gemeinde Jerzens am Taleingang zum Pitztal. Von hier aus fahren wir mit dem Postbus eine knappe Dreiviertelstunde taleinwärts nach Mandarfen. Das kleine beschauliche Feriendorf bildet den Ausgangspunkt für hochalpine Bergtouren rund um den zweithöchsten Berg Österreichs – die 3’768 m hohe Wildspitze. Doch nicht nur die Hochtourengeher stehen am Samstagmorgen bereits um sieben Uhr bei der Talstation des Pitztaler Gletscherexpress bereit, sondern auch all diejenigen, die sich auf ein Frühstück in Tirols höchstem Café auf 3’440 m ü. M. freuen.
Während der Sommermonate von Juli bis Oktober wird im direkt in die Bergstation der Wildspitzbahn integrierte Café DAS 3440 jeweils am Freitag und Samstag bereits ab 7:00 Uhr ein Frühstücksbuffet vorbereitet. Perfekt – um mit prächtigstem Panorama-Rundblick in einen Bergtag zu starten (Kostenpunkt Frühstück inkl. Berg- und Talfahrt für Erwachsene: 53 Euro).
4. Durch felsiges Gelände auf dem Mittagskogel
Nach diesem genussvollen Start in den Tag wollen wir das felsige Gelände rund um den Gletscherespress und die Wildspitzbahn noch zu Fuss erkunden. Hierfür fahren wir mit der Wildspitzbahn bergab zur Bergstation des Gletscherexpress und folgen dort der Wanderwegbeschilderung Richtung Mittagskogel. Der pyramidenförmige Mittagskogel bildet den dominierenden Talabschluss des inneren Pitztals und bietet dementsprechenden eine herrliche Aussicht über das lang gezogene Seitental. Von der Bergstation des Gletscherexpress führt ein steiler drei Kilometer langer Steig durch felsiges Gelände knapp 300 Höhenmeter bergauf auf den Gipfel des Mittagskogels auf 3’130 m ü. M..
Haltet euch beim Aufstieg nach rechts. Auf ca. halber Wegstrecke kommt man einer Weggabelung vorbei. Der rechts abzweigende Pfad ist der technisch einfachere. Der geradeaus weiterführende Weg führt direkt auf den Grat und von dort durch ausgesetzteres Gelände zum Gipfel. Für alle, die Trittsicherheit mitbringen, ist der kurze knackige Aufstieg gut bewältigbar. Wir benötigten für den Aufstieg eine knappe Stunde (bzw. für den Hin- und Rückweg total keine zwei Stunden).
Den detaillierten Routenbeschrieb inkl. downloadbarer GPX-Daten findet ihr hier: Bergtour zum Mittagskogel
5. Traumkulisse & Flösserspass am Rifflsee
Wie vielfältig das Pitztal ist, zeigt der unmittelbare Vergleich zwischen der kargen, felsigen Landschaft rund um das Gebiet der Wildspitze und der sattgrünen, mit leuchtenden Blumen überzogenen Kulisse am Rifflsee. Beide Gebiete sind von Mandarfen aus mit Seilbahnen erschlossen und könnten landschaftlich nicht unterschiedlicher sein. Rund um den Rifflsee führt ein einfacher, knapp einstündiger Wanderweg – lohnenswert als gemütlicher Nachmittagsabstecher mit anschliessender Einkehr in der Sunna Alm bei der Bergstation der Rifflseebahn oder als ganztägiger Familienausflug. Zweimal täglich (bzw. im September und Oktober einmal täglich) lässt sich der Rifflsee aus einer besonderen Perspektive erleben. Dann legt nämlich jeweils ein 140 m2 grosses Holzfloss zu einer 45-minütigen Rundfahrt ab.
6. Hüttenübernachtung mit Gletscherblick
Wir beobachten Europas höchste Flossfahrt von der Anhöhe aus und bewundern dabei gleichzeitig die prächtige Bergkulisse rund um den Bergsee. Keine 15 Gehminuten von der Bergstation der Rifflsee entfernt und über einen kinderwagentauglichen Weg erreichbar liegt die Rifflseehütte. Diese punktet mit einer aussichtsreichen Lage mit Blick ins Taschachtal sowie auf die Gletscher der Ötztaler Alpen und bieten gleichzeitig ein uriges Hüttenerlebnis. Es stehen Zweierzimmer, Mehrbettzimmer sowie Matratzenlager zur Auswahl. Und nebst dem Halbpensionsmenü besteht die Möglichkeit, am Abend auch eine typische Tiroler Spezialität von der Tageskarte zu bestellen.
Beachtet: in Österreich stehen aufgrund der Hygienevorschriften aktuell keine Decken zur Verfügung. Ein sonst für Hüttenübernachtungen üblicher Seidenschlafsack ist daher meist nicht ausreichend und es wird empfohlen, einen «richtigen» Schlafsack mitzunehmen.
7. Schlechtwettertipp: Steinbockzentrum Tirol
Die Übernachtung in der Rifflseehütte hatten wir nicht ohne Hintergedanken geplant. Eigentlich wollten wir von hieraus frühmorgens über den Fuldaer Höhenweg zum Taschachhaus wandern und von dort mit dem Bike retour nach Mandarfen radeln. Eine aussichtsreiche 17 Kilometer lange Hike&Bike-Kombi-Tour. Leider war das Wetter unseren Plänen nicht wohlgesinnt und begrüsste uns nach einer erholsamen Nacht in der Rifflseehütte mit einer wolkenverhangenen und ziemlich feuchten Pitztaler Bergwelt. Bei angekündigtem Dauerregen vergeht auch mir die Lust aufs Wandern und daher disponierten wir unsere Tagespläne kurzerhand um.
Letzten Sommer eröffnete das Pitztaler Steinbockzentrum in Schrofen. Das interaktiv gestaltete Besucherzentrum widmet sich der Wiederansiedlung des Steinbocks im Pitztal und gleichzeitig besteht die Möglichkeit, im frei begehbaren Wildtiergehege das Steinwild aus der Nähe zu beobachten. Ein Abstecher, der sich auch bei schlechtem Wetter lohnt – insbesondere auch daher, weil sich im untersten Stockwerk des architektonisch spannend konzipierten Besucherzentrums ein nettes Café befindet.
Praktische Tipps für deine Reise ins Pitzal
- Das Pitztal ist von der Schweiz aus mit dem öffentlichen Verkehr via Landeck-Zams / Imst mit dem Railjet (je nach Verbindung direkt oder mit einmal Umsteigen) erreichbar.
- Von Imst aus bestehen stündliche Postbus-Verbindungen bis nach Mandarfen (leider kein regelmässiger Taktfahrplan).
- Wir haben in Mandarfen im Hotel Zirbenhof direkt gegenüber der Talstation der Rifflseebahn übernachtet. Die Zimmerpreise starten in der Sommersaison bei 65 Euro (inkl. Halbpension) pro Person / Nacht.
- Bei ausgewählten Partnerbetrieben erhält man ab einer Übernachtung die Pitztal Sommer Card, mit der man von diversen Inklusivleistungen (u.a. auch die tageweise Benutzung der Bergbahnen) profitiert. Mehr Infos dazu findet ihr hier: Pitztal Sommer Card
- Die Dauer der Sommersaison und Betriebszeiten der Hochzeiger Bahnen und des Pitztaler Gletschers sind unterschiedlich. Konsultiert am besten im Vorfeld die Betriebszeiten auf der offiziellen Website.
- Mit 19 beschilderten Trail Running Strecken gilt das Pitztal als die Nummer 1 Trail Running Region Österreichs. Das Streckennetz umfasst über 260 Kilometer in alpinen Höhenlagen.
danke für die herrlichen fotos vom pitztal,wir fahren bald mit den wohnmobil wieder fort und schauen uns im pitztal um und natürlich an. hg.elvira und werner