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Lake District Nationalpark – 10 Tipps für einmalige Ferien in Englands Wanderparadies

Bis zu jenem trüben Augustsonntagmorgen, wo wir beim Frühstücken in der heimeligen Zollstube in Bad Ragaz durch ein Reisemagazin blätterten, das dort zufälligerweise rumlag, war der Lake District Nationalpark im Nordwesten Englands null auf unserem diesjährigen Reiseradar mit drauf. Doch das in jenem Magazin vorgestellte Boutique Hotel mit Sterneküche inmitten wunderbarster Natur, tönte derart verlockend, dass wir noch am gleichen Tag beschlossen, unsere Herbstferien im Lake District zu verbringen.

Wobei für mich diese Region Englands keine Unbekannte war. Als ich im Frühling 2015 eine Woche im Rahmen eines Sprachaufenthalts in Liverpool verbrachte, unternahm ich einen Tagesausflug ins Städtchen Windermere, das am gleichnamigen grössten See Englands liegt und zu den beliebtesten Outdoor-Destinationen des Landes zählt. Zwei Jahre nach meinem Besuch wurde der Lake District Nationalpark mit seiner eindrucksvollen Berg- und Seenlandschaft in die Gilde der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen, was weiter zu seiner Popularität beitragen hat.

Hierher kommt, wer gerne wandert und das Draussen sein geniesst. Obendrauf trumpft die Region mit einigen top Restaurants, hübschen Gästehäusern und tollen Boutique Hotels auf. Ausgiebiges Wandern und Geniessen geht hier fliessend ineinander über.  

Wir waren Ende Oktober 2019 eine Woche im Lake District unterwegs und haben uns kreuz und quer durch den Nationalpark auf Erkundungstour begeben. In diesem Beitrag zeige ich euch unsere 10 Highlights – sowohl der sportlichen als auch der kulinarischen Art. Zudem findet ihr alle im Beitrag erwähnten Tipps und Wanderrouten geografisch verortet auf einer Karte zusammengefasst.

7 tolle Wanderungen im Lake District Nationalpark

Im Lake District befindet sich nicht nur der höchste Berg Englands – der Scafell Pike mit stolzen 978 Metern – sondern der Nationalpark wartet auch mit einigen der populärsten Wanderungen der Insel auf. Eine gute Übersicht der vielfältigen Wandermöglichkeiten bietet die Website von 10 Adventures. Dort sind die bekanntesten und beliebtesten Routen detailliert beschrieben. Zudem können auf dieser Seite die GPS Tracks heruntergeladen werden, was zur Orientierung vor Ort äusserst hilfreich ist. Die Wanderwege im Lake District Nationalpark sind nämlich nicht, wie man es von den Alpen her kennt, in regelmässigen Abständen mit gut sichtbaren Wegweisern ausgeschildert. In der Regel beschränkt sich die Signalisation auf ein «Einstiegsschild» bei einem offiziellen Parkplatz. Danach folgt man den meist gut präparierten Wegen – einzig an Weggabelungen fühlten wir uns teilweise mangels Beschilderung etwas «lost».

Selbstverständlich stand der Scafell Pike als top Gipfel auch auf unserem Wanderprogramm. Leider fiel dieser den Tücken des englischen Wetters zum Opfer. Nichtsdestotrotz unternahmen wir insgesamt drei längere und vier kürzere Wanderungen, die wir euch alle zu 100% empfehlen können. Das sind unsere sieben Favoriten im Lake District Nationalpark:

1. Sonnenuntergangswanderung zum Gummer’s How

Direkt nach der Ankunft in unserer ersten Unterkunft unweit von Windermere lockte uns das prächtige Herbstwetter wieder nach draussen. Am Ostufer, in der Nähe des südlichen Endes des Windermere, bietet der Gummer’s How die perfekte Kombination aus Kurzwanderung mit phänomenalem Panoramablick! An der «Fell Foot Brow» Strasse befindet sich ein ausgeschilderter Parkplatz (der auch auf Google Maps bezeichnet ist). Von dort aus führt linkerhand ein Weg auf den Gipfel. Der kurze Aufstieg beinhaltet zwei, drei steile Abschnitte, die technisch aber nicht weiter schwierig sind. Vom Parkplatz bis zum Gipfel sind rund einen Kilometer Wegstrecke und 100 Höhenmeter zu überwinden – definitiv nichts «Wildes» und mit welch tollem Panorama ihr oben belohnt werdet, könnt ihr den nachfolgenden Bildern entnehmen.

Eine Übersichtskarte mit Parkplatz und Wegverlauf findet ihr auf dieser Seite: WalkLakes – a short sharp walk to Gummer’s How

2. Helvellyn Rundwanderung

Die Rundwanderung von der hübschen Ortschaft Glenridding am Ufer von Ullswater zum dritthöchsten Berg Englands – dem Helvellyn – zählt zu den Klassikern im Lake District Nationalpark. Generell waren wir überrascht, wie viele wanderbegeisterte Briten wir Ende Oktober auf den Wanderpfaden antrafen. Wobei das vermutlich unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass wir mit unserem Reisezeitpunkt (KW 43) just die Herbstferien der Engländer tüpften und dementsprechend alles mit Kind, Kegel und Hund draussen unterwegs war.

Direkt neben dem Ullswater Information Center befindet sich ein grosser Parkplatz, der sich als optimaler Ausgangspunkt zum Helvellyn anbietet. Ein prominent platziertes Schild erleichtert uns den Einstieg in die Wanderung. Danach halten wir uns an den GPS Track von 10 Adventures, der uns kontinuierlich bergwärts zur sogenannten «Striding Edge» führt. Die Navigation über den markanten Felszug hoch über dem «Red Tarn» Bergsee erfordert Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit. An zwei, drei Schlüsselstellen muss ich meine Hände zur Hilfe nehmen, um die Felsbrocken zu übersteigen. Wer sich Bergwanderwege in den Alpen gewohnt ist und nicht unter Höhenangst leidet, der sollte diese Stellen aber problemlos überwinden können.

Der zweite tricky Wegabschnitt befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Gipfels und nennt sich «Swirral Edge». Ich fand den aber insgesamt leichter zu bewältigen, als die «Striding Edge» und würde euch daher zur gleichen Routenwahl (Aufstieg via Striding Edge, Abstieg via Swirral Edge raten).

Mit 850 Höhenmetern und rund 13,5 Kilometer Weglänge handelt es sich bei dieser Rundwanderung um eine «vollwertige» Tour. Da es unterwegs keine Verpflegungsmöglichkeiten gibt, empfiehlt es sich, Proviant mitzunehmen. Wobei ihr euch darauf einstellen solltet, dass das Picknick aufgrund heftiger Winde eher nicht auf dem Gipfel, sondern an einer geschützten Stelle davor oder danach erfolgt. Auf 10 Adventures ist als Richtzeit 5.5 – 7 Stunden angegeben. Generell sind hier die Zeiten sehr «vorsichtig» geschätzt. Wir haben ohne Pause gut vier Stunden für die Rundwanderung benötigt.

3. Rund um den Aira Force und Ullswater

Rund 5 Fahrminuten (ca. 2 Meilen nördlich) von Glenridding entfernt befindet sich der Aira Force Wasserfall. Der Abstecher zum Wasserfall ist sowohl eine Alternative zur Wanderung auf den Helvellyn als auch eine schöne Ergänzung, um noch etwas mehr von der Gegend rund um Ullswater zu sehen. Beim Eingangspunkt zum Aira Force Waterfall (Zutritt kostenlos, Parkplatz gebührenpflichtig) sind verschiedene Trails mit unterschiedlicher Länge ausgeschildert. Die kürzeste Runde vom Parkplatz zum Wasserfall und zurück beansprucht rund eine Stunde und ist auch mit kleineren Kindern problemlos machbar. Je nach Lust und Laune habt ihr aber auch hier die Möglichkeit, längere Schlaufen zu unternehmen.

Eine Übersicht der Wanderungen rund um den Wasserfall/Ullswater bietet diese Seite: Great Walks in Ullswater.

4. Cat Bells via Little Town

Unweit vom Städtchen Keswick bietet der «Newlands Horseshoe Hike» mit einer Länge von gut 17 Kilometer die tolle Möglichkeit, zwei populäre Gipfel (darunter der Cat Bells) zu verbinden und das schöne Hinterland vom Lake District zu Fuss zu erkunden. Wir hatten ursprünglich diese Tour ins Auge gefasst, kürzten dann aber aufgrund der dunkel, drohenden Wolkenfront ab und wählten stattdessen den «shortcut» auf den Cat Bells. Von Little Town aus führt ein breiter Pfad mehr oder weniger geradeaus die Bergflanke empor auf den westlichen Hügelzug am Derwent Weter. Von dort aus sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zum beliebten Aussichtspunkt «Cat Bells».

Oben angekommen, folgen wir dem Wanderpfad in nördliche Richtung, wo er steil abfällt. Die Mehrheit der Wanderer, die wir unterwegs angetroffen haben, steigen über diesen Weg auf und sieht sich so mit abschüssigen Felshang konfrontiert, der etwas kraxeln erfordert.

Aus dieser Perspektive dünkt mich unsere Routenwahl attraktiver… Für die abgekürzte Version des Newlands Horseshoe Hike benötigen wir knapp zwei Stunden Gehzeit. Wer sich der Nervenkitzel der Fahrt auf den abenteuerlich engen Strässchen nach Little Town sparen möchte, der folgt der klassischen Route des Cat Bells Circular Walk (6.7 Kilometer lange Rundwanderung).

5. Zum Aussichtspunkt Castlehead

Während uns am Vormittag die dunkeln Wolken noch von der längeren Runde auf dem Newlands Horseshoe Hike abhielten, lockt uns der Sonnenschein nach der Mittagspause im Jasper’s Coffee House in Keswick doch nochmals nach draussen. Der gut 3 Kilometer lange Spazierweg zum Aussichtspunkt «Castlehead» startet im Ortskern von Keswick und lässt sich somit bestens mit einem Stadtbummel kombinieren.

Der Detailbeschrieb zu dieser Kurzwanderung gibt’s hier: Castlehead Walking Route

6. Loughrigg Fell

Auch der Aufstieg zum Loughrigg Fell nordwestlich der Ortschaft Ambleside ist eine dieser Wanderungen, die sich gut für Tage mit unbeständigem englischem Wetter eignet.

Je nach Lust und Laune könnt ihr die Rundwanderung direkt in Ambleside starten (rund 10 Kilometer Weglänge) oder wie wir die kürzere 6 Kilometer lange Version ab Rydal in Angriff nehmen. Sobald sich die Sonne zeigt, füllt sich der kleine Pelter Bridge Car Park unweit der A591 schnell. Wir haben Glück und erwischen den letzten freien Stellplatz. Vom Parkplatz aus führt der Weg zuerst durch einen wunderschönen Waldabschnitt und steigt von da aus in die mit Farnen überzogenen Hochebenen auf. Im Herbst ein schier unglaubliches Farbenspektakel von sattgrün bis knallorange!

350 Höhenmeter später stehen wir auf dem Loughrigg Fell, der uns eine fantastische Rundsicht vom Windermere bis zum Grasmere bietet.

Den detaillierten Routenbeschrieb dieser Tour findet ihr wiederum bei WalkLakes – Loughrigg Fell via Ambleside oder via Rydal.

7. The Old Man of Coniston

Am letzten Tag unsere Lake District Ferien nehmen wir nochmals einen der Wanderklassikern der Region unter die Lupe – der Aufstieg zum Old Man of Coniston. Ausgangspunkt dieser Tour ist die Ortschaft Coniston am gleichnamigen See. Wer sich einige Höhenmeter ersparen möchte, der kann alternativ den schmalen Strässchen weiter bergwärts Richtung «Walna Scar» folgen. Die Mehrheit, die wir unterwegs angetroffen haben, hat dort oben parkiert. Ich persönlich finde den Pfad von Coniston dem Bach entlang taleinwärts in Richtung der ehemaligen Kupferminen aber sehr reizvoll. Bevor man das Talende erreicht, zweigt der Weg linkerhand ab und steigt von da an kontinuierlich an. Rund 700 Höhenmeter müsst ihr durchbeissen, bis ihr den Gipfel des «alten Mannes» erreicht.

Im blödesten Fall ergeht es euch wie uns, und ihr steht oben im Nebel! Sei’s drum – der Tiefblick auf den Bergsee ist auch so wunderschön und spätestens, sobald ihr wieder im Tal seid, wird sich die Sonne zeigen (so erging es uns zumindest auf fast jeder dieser Wanderungen).

Während wir aufgrund des Nebels in den oberen Schichten für den hin- und Rückweg dieselbe Route wählten, gibt’s auf 10 Adventures einen Routenbeschrieb für eine Rundwanderung über den Berggrat.

3 tolle Orte für Geniesser

Was für mich der Lake District besonders auszeichnet ist seine Kombination als Outdoor- und Genussdestination. Man kann nämlich in der Region nicht nur unzählige ausgedehnte Wanderungen unternehmen, sondern auch eine hervorragende Küche geniessen. Wer hätte gedacht, dass sich im und in unmittelbarer Nähe zum Lake District Nationalpark insgesamt sieben Sternerestaurants (darunter sechs 1-Sterne und eins mit zwei Sternen) befinden?

Wir haben in dieser Woche vier der sieben Lokale getestet und sind zum Schluss gekommen, dass Foodies hier gut aufgehoben sind.

Gilpin Hotel & Lake House

Die ersten zwei Nächte verbrachten wir im Gilpin Hotel & Lake House unweit von Windermere. Das Hotel besteht aus verschiedenen Gebäuden, wobei das Haupthaus im traditionellen – etwas angestaubt anmutenden – englischen Stil daherkommt. Wesentlich moderner präsentieren sich die «Garden Suites». Leider waren wir mit dem Buchen zu spät dran, um noch eine der sehr chic aussehenden Garten Suites zu ergattern.

Zum Hotel gehören zwei Restaurants – das mit einem Stern ausgezeichnete HRiSHi und das Gilpin Spice. Das Spannende hier ist, dass der indisch stämmige Chefkoch Hrishikesh mit lokalen Produkten, asiatischen Gewürzen und einer französischen Grundtechnik eine ganz eigene Geschmacksrichtung zaubert. Toll ist auch, dass er im Sternerestaurant ein vollwertiges «plant based» Menu anbietet.

Kosten Tasting Menü: 95 £
Weitere Infos: Gilpin

Forest Side Hotel

Ein absolut stimmiges Gesamtpaket aus Unterkunft und Verpflegung erlebten wir im The Forest Side Hotel unweit von Grasmere. Auch hier verbrachten wir zwei Nächte und genossen vor Ort Frühstück und Abendessen. Sowohl im Gilpin als auch im Forest Side wir das Frühstück tischweise à la Carte serviert (kein Buffet) – was uns aber sehr zusagte. Der Auftritt vom Forest Side ist etwas frischer als derjenige des Gilpin. Zum Hotel gehört auch ein Sternerestaurant, das ebenfalls ein «normales» als auch ein vegetarisches Menu (in wahlweise 6- oder 9-Gängen zur Auswahl hat). Ein Highlight hier ist der Käsewagen mit einer fantastischen Selektion regionaler Käsesorte als auch die gefährlich feinen Pre-Dinner-Cocktails.

Kosten Tasting Menü: 6-Gänge – 80 £, 9-Gänge 105 £ | Käse 15 £ extra
Weitere Infos: The Forest Side

L’ Enclume

Die letzten zwei Nächte verbrachten wir südlich vom Lake District Nationalpark in der hübschen Ortschaft Cartmel. Zum Ort gehört eine traditionsreiche Pferderennbahn und das erklärt vielleicht auch, wieso sich in einem so beschaulichen Ort gleich zwei Sternerestaurants – das L’Enclume sowie das Rogan and Co – befinden.

Beide Restaurants gehören dem britischen top Chef Simon Rogan. Nebst den beiden Restaurants hat sich Simon Rogan über die letzten Jahre auch im Dorf selber «ausgebreitet» und bietet hinter den historischen Gemäuern aktuell 16 querbeet durchs Dorf verteilte Gästezimmer an. Während man sich beim Rogan and Co unserer Ansicht nach darüber streiten darf, ob es nun einen Stern verdient hat oder nicht (uns hat es im Vergleich zum Forest Side und HRiSHi nicht überzeugt), spielt das L’Enclume kulinarisch definitiv in einer anderen Liga. Die Gerichte hier sind unglaublich fein aufeinander abgestimmt und es wird vorwiegend mit selbst angebauten Produkten gearbeitet.

Kosten Tasting Menu: 155 £
Weitere Infos: L’Enclume

Alle drei Unterkünfte/Restaurants bieten auf ihrer Website Packages an, wo man zu verhältnismässig attraktiven Preisen Übernachtung und Fine Dining kombiniert buchen kann.

Weitere Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Lake District

Nebst abwechslungsreichen Wanderwegen und hervorragenden Restaurants bietet der Lake District Nationalpark auch noch die eine oder andere kulturelle Sehenswürdigkeit sowie Indoor-Alternativen für Regentage. Dazu zählt zum Beispiel die 2014 eröffnete Lakes Distillery unweit von Bassenthwaite. Hier werden täglich sowohl Destillerie-Touren als auch Tastings angeboten.

Unweit von Keswick kann zudem einer der grössten Steinkreise Englands besichtigt werden. Der Steinkreis von Castlerigg steht unter Denkmalschutz und ist kostenlos zugänglich.

Empfehlenswert ist auch ein Abstecher in die idyllische, zwischen zwei Seen eingebettete Ortschaft Buttermere. Dort lohnt sich ein Stopp im Syke Farm Tea Room, wo es feines, hausgemachtes Eis (aber auch deftige Kost für den grösseren Hunger) gibt. Wenn ihr mit Wetterglück gesegnet seid und es bei eurem Abstecher hierhin nicht wie bei uns durchgehend regnet, dann empfiehlt sich an dieser Stelle zusätzlich die Wanderung um den Buttermere.

Was bei Englandferien meiner Ansicht nach ebenfalls nicht fehlen darf, ist die obligate Tea Time mit Scones und sündiger Clotted Cream in einem der vielen entzückenden Cafes. Mein top Tipp hierfür ist das Baldry’s in Grasmere.

In nachfolgender Karte findest du die in diesem Beitrag erwähnten Wanderungen, Parkplätze, Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Restaurants verortet.

Und so reist du mit dem Zug in den Lake District

Manchester bildet das «Tor» zum Lake District Nationalpark. Von Manchester Piccadilly aus bestehen regelmässige Zugverbindungen Richtung Windermere (rund 1.5 – 2 Stunden Fahrtzeit). Aufgrund der aktuell bestehenden direkten Flugverbindungen von Zürich nach Manchester wäre der kurze «Hüpfer» über den Ärmelkanal ein Leichtes. Wir haben uns für dieses Jahr aber vorgenommen, innerhalb von Europa keine unnötigen Flüge zu tätigen, und haben uns somit an das Experiment «Anreise mit dem Zug» gewagt. Das eigentliche Abenteuer ist dabei weniger die Anreise mit der Bahn, sondern vielmehr das Buchen eines Bahntickets, das mir die durchgehende Verbindung von Zürich via Paris und London bis nach Manchester sicherstellt. Aktuell bewegt sich zwar gerade einiges in puncto Bahntickets «bequem und einfach» online buchen. Nichtsdestotrotz ist es (noch) nicht möglich, über einen Anbieter ein Ticket für die gesamte Strecke zu lösen.

Wir haben daher für jede Teilstrecke individuell Tickets beim jeweiligen Anbieter (Oui Sncf für Zürich-Paris, Eurostar für Paris-London und Nationalrail.co.uk für London – Manchester) gekauft. Beim Kauf ist zu beachten, dass man sowohl in Paris als auch in London den Bahnhof wechseln muss. Zudem müsst ihr beachten, dass für den Eurostar das Check-in 30 Minuten vor Abfahrt endet. Somit sind sowohl in London als auch in Paris mindestens 60 Minuten Umsteigezeit einzuplanen. Weiters empfiehlt sich hier die Mitnahme des Biometrischen Reisepasses (anstelle der ID). Damit lässt sich die Wartezeit an den Kontroll-Gates reduzieren.

Die Gesamtreisezeit beträgt für die Strecke Zürich – Manchester rund 12 Stunden. Das tönt nach sehr viel, aber man kann die Zeit im Zug ja auch dazu nutzen, um ein spannendes Buch zu lesen oder sich mit Podcasts weiterzubilden. Der Ticketpreis variiert je nach Datum und Verbindung. Wir haben für Hin- und Rückweg pro Person rund 400 CHF bezahlt. Und ja, es hat tatsächlich plangemäss, pannen- und streikfrei geklappt!

Ein erster Anhaltspunkt über die möglichen Verbindungen, Abfahrtszeiten, Fahrtdauer inklusive Hinweise/Links zu dem jeweiligen Streckenbetreiber bietet Raileurope.

Über den Autor

Artikel

Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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