In den vergangenen Jahren hat es uns immer mal wieder in die Gegend rund um Bad Ragaz verschlagen. Dementsprechend habe ich hier auf dem Blog auch schon den einen oder anderen Tipp wie der allwettertaugliche Ausflug in die Taminaschlucht oder unseren Besuch auf der Alp Findels verbloggt. Dieses Jahr haben wir wiederum ein verlängertes Wochenende im bekannten Kurort verbracht und es als Anlass genommen, all unsere Lieblingsplätze in der Region in einen Blogbeitrag zu «packen». Einige der nachfolgend vorgestellten Orte und Aktivitäten sind jahreszeitenunabhängig lohnenswerte Ausflugsziele!
Schöner schlafen im Grand Hotel Quellenhof – Das Wellnesshotel in Bad Ragaz
Direkt neben der Tamina Therme gelegen, zählt das Grand Resort Bad Ragaz bestehend aus den zwei 5-Sterne-Häuser Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites sowie Grand Hotel Hof Ragaz zu den besten Wellbeing und Medical Health Hotels Europas. Diese führende Stellung kommt nicht von ungefähr – das Hotel investiert stetig in die Weiterentwicklung seines Angebots als auch seines Auftritts.
Just diesen Juli hat das Grand Hotel Quellenhof nach 5-monatiger Umbauzeit seine Türen wieder geöffnet und sich rundum erneuert in aller Frische präsentiert. Bei der Neukonzeption war die Geschichte des Hauses – die Verbundenheit mit dem 36.5 Grad warmen Thermalwasser, das im Thermalbad nebenan aus der Erde sprudelt – richtungsweisend. Wir durften kurz nach der Neueröffnung zwei Nächte in den neu gestalteten Suiten verbringen und finden die Kombination aus wunderschönen Parkettböden (aus einheimischem Nussbaumholz gemacht) und der fein aufeinander abgestimmten Farbpalette der Möblierung gelungen.
Wie es zu erwarten ist, hat eine Nacht im Quellenhof ihren Preis – die Junior Suite gibt’s für 2 Personen aktuell ab 650 CHF pro Nacht. Wer sich und seinen Liebsten aber einen besonderen Verwöhnmoment gönnen möchte, der ist hier genau am richtigen Ort.
Schwerelos in den Tag starten
Das Grand Resort Bad Ragaz arbeitet Hand in Hand mit der Tamina Therme zusammen. Und so habt ihr sowohl als Hotelgast als auch als externer Tagesbesucher die Möglichkeit, nebst dem Baden im Thermalwasser Spa Treatments zu buchen. Die Tamina Therme ist unter anderem bekannt für die Anwendung der haki Methode. Dieses Behandlungskonzept wurde spezifisch für unsere kopflastig arbeitende Gesellschaft entwickelt und hat zum Ziel, Verspannungen und Druck in den Schultern, im Nacken und Kopf zu lösen.
Eine dieser Behandlungen wird direkt im Thermalwasser durchgeführt – bei «haki Flow» liegt man während fast 75 Minuten im Wasser, während ein Therapeut/eine Therapeutin mit geübten Griffen den gesamten Rückenbereich lockert und dehnt. Beim «haki Flow Deluxe» Angebot wird das Ganze insofern getoppt, als dass die Behandlung am frühen Morgen vor den regulären Öffnungszeiten durchgeführt wird. Für mich war dies ein unglaublich sanfter und gleichzeitig vitalisierender Start in den Tag.
Zweierlei Frühstücksglück
Wer im Grand Resort Bad Ragaz übernachtet, der hat in puncto Frühstück die Qual der Wahl. Zur Auswahl stehen das klassische Frühstücksbuffet im Olives d’Ort, das urige Ambiente der Zollstube oder hippe Frühstücksmenüs im Verve by Sven. Da wir klassische Frühstücksbuffet zur Genüge kennen und es hier bestimmt an nichts fehlen wird, haben wir uns bewusst dazu entschieden, die beiden anderen Angebote auszuprobieren. Die Wahl, wo man frühstücken möchte, ist spontan und unabhängig von der Buchung möglich.
Im Verve stehen drei Frühstücksmenüs sowie ein à la Carte Angebot zur Auswahl. Mein Favorit ist hier das «Verve» mit einem detox Saft, Chia-Leinsamen Pudding mit Granola und Früchten, pochierten Eiern und Sauerteigbrot.
Fürs ausgiebige «zmörgälä» kann ich die Zollstube empfehlen. Hier wird jeweils nur am Samstag und Sonntag ein Frühstück aufgetischt – dementsprechend ist diese Option nicht so bekannt und als «Insidertipp» zu handeln. In der Zollstube ist das Frühstück klassisch schweizerisch und die schön zusammengestellten «Plättli» werden tischweise serviert.
Raus an die frische Luft – schöne Wanderung rauf auf den Chilchlichopf
Nach dem entspannten Tagesauftakt in der Tamina Therme gefolgt von einem zünftigen Frühstück ist es an der Zeit, draussen etwas zu unternehmen. Bad Ragaz bietet eine tolle Ausgangslage, um die umliegenden Täler und Gipfel des Heidilandes zu erkunden – und das sowohl im Winter wie auch im Sommer. Während in den Wintermonaten das Skigebiet Pizol ums Eck liegt, habt ihr den Sommermonaten die Möglichkeit, bei der E-Bike-Station direkt vor der Tamina Therme Velos zu mieten. Die Tagesmiete fürs E-Bike beträgt als Kombi-Ticket inklusive 4-stündigem Eintritt ins Thermalbad 83 CHF.
Damit lässt sich zum Beispiel ein Ausflug zur Walsersiedlung St. Martin im Calfeisental unternehmen. Für die gut 23 Kilometer lange Strecke (inklusive 900 Höhenmeter) benötigt man je nach e-Bike Unterstützungsgrad zwischen 1 bis 1.5 Stunden. Bei der Walsersiedlung folgen nochmals gute 100 Höhenmeter, die euch (zu Fuss) hinauf zum Aussichtspunkt «Chilchlichopf» bringen. Das Panorama über den Gigerwaldstausee ist immer wieder faszinierend!
Feiner Zwischenstopp bei der Burgruine Wartenstein
Sei es auf dem Rückweg vom Calfeisental oder als kurzer Spaziergang von Bad Ragaz aus (ca. 45 Minuten Gehzeit) lohnt sich ein Abstecher zur Burgruine Wartenstein. Bei schönem Wetter gibt’s von hier oben einen herrlichen Panoramablick übers Heidiland. Bei schlechtem Wetter sorgt das dahinterliegende Restaurant Hotel Schloss Wartenstein mit einer herrlich frischen und frechen Küche für gute Laune! Die Portionen sind kleiner gehalten, damit jeder etwas bestellen und im Anschluss mit seinen «Tischgschpändli» teilen kann – ein lässiges Konzept in einer tollen Location! Das Restaurant hat jeweils von Mittwoch bis Sonntag geöffnet (Ferien 2020: von Montag 3. Februar – Dienstag 3. März). Die Vorspeisen und Zwischengänge kosten zwischen 15 – 20 CHF – die Hauptgänge bewegen sich zwischen 25 und 36 CHF.
Ausflug von Bad Ragaz: Genussradelnd durch die Bündner Herrschaft
Wer bei Bad Ragaz den Rhein Richtung Osten überquert, der passiert eine Kantonsgrenze. Während Bad Ragaz noch zum Kanton St. Gallen gehört, zählen die sonnenverwöhnten Osthänge zwischen Fläsch und Landquart zum Kanton Graubünden. Die sogenannte Bündner Herrschaft bildet das Tor zum Bündnerland und ist zum einen für seine hervorragenden Weine als auch als Heimat der Kinderbuchfigur «Heidi» bekannt.
Der ausgeschilderte Veloweg leitet uns zielgerichtet durch idyllische Rebberge bis nach Malans und von dort dem Rhein entlang retour nach Bad Ragaz – eine rundum schöne, gemütliche Halbtagestour (rund 22 Kilometer) durch die Bündner Herrschaft. Nebst den schmucken Ortskerne der Weindörfer passieren wir auf dieser Runde auch das Heididorf in Maienfeld (im Winter nur an ausgewählten Tagen geöffnet). Rechnet genügend Zeit mit ein – am Wegrand lockt nämlich die eine oder andere empfehlenswerte Einkehrmöglichkeit wie die Weinstube «Alter Torkel» in Jenins oder der «Stall 247» in Maienfeld.
Cocktail o’clock
Wer nach einem aktiven Tag ins Grand Resort Bad Ragaz zurückkehrt oder in der Tamina Therme einen Zwischenstopp einlegt, dem empfehle ich einen Abstecher in die Verve by Sven Bar. Die sehr «amächelig» gestaltete Cocktail-Karte hält für beinahe jede Tageszeit das passende Getränk bereit. Zu meinen Lieblingen zählen hier der «Rhubarb Spritz» (der auf Nachfrage auch in einer sehr feinen alkoholfreien Version serviert wird) und der strawberry leaf gimlet.
Sterneküche zum Ersten: geteilter Genuss im Igniv
Im IGNIV by Andreas Caminada sind wir bereits im Spätsommer 2016 eingekehrt. Kurz darauf wurde das Restaurant mit Küchenchef Silvio Germann mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Seither hat sich Germann nicht auf den Lorbeeren ausgeruht, sondern sich kontinuierlich weiterentwickelt und weitere Auszeichnungen eingeheimst (u.a. als Entdeckung des Jahres von Gault Millau im 2017 und als Koch des Jahres im Frühling 2019 durch das Karl Wild Hotelrating Schweiz).
Vieles wirkt bei unserem zweiten Besuch vertraut – begrüsst werden wir wie anno 2016 vom souveränen Restaurantleiter Francesco Benvenuto, das damals neuartige Sharing-Konzept hat sich bewährt und am Ende des Abends überrascht mich Silvio Germann erneut mit seiner sympathischen Art. Das IGNIV 4-Gänge-Sharing-Erlebnis (ab 158 CHF) überzeugt auch in diesem Jahr mit kreativen, saisonalen und fein aufeinander abgestimmten «Häppchen»! Zu meinen Favoriten zählen hier das Kopfsalat-Parmesan-Kräuter Trio und der geschmacksintensive IGNIV Salat.
Sterneküche zum Zweiten: Fine Dining im Memories
Zeitgleich mit der Neukonzeption des Quellenhofs hat man sich auch kulinarisch neu aufgestellt, Nebst dem IGNIV wurde das Fine Dining Angebot im Grand Resort Bad Ragaz mit der Eröffnung des Memories bereichert. Der Küchenchef Sven Wassmer ist für uns quasi auch ein alter Bekannter. Wir kamen anfangs 2016 im Restaurant Silver in Vals in den Genuss seiner harmonierenden Gerichte. Sein Wirken wurde dort mit 2 Michelin-Sternen und 18 Gault Millau Punkten ausgezeichnet. Nach dem Wechsel von Vals nach Bad Ragaz hat er gemeinsam mit seiner Frau Amanda Bulgin das neue Gastronomiekonzept im Grand Resort mitentwickelt.
Als Fan von Sven Wassmers Küche (mich hat das damalige Menü im Silver nachhaltig beeindruckt) liessen wir uns ein Abendessen im Memories nicht entgehen. Das saisonal wechselnde Menü wird entweder in 9 Gängen (ab 260 CHF) oder 12 Gängen (ab 330 CHF) angeboten. Dazu kommen eine Reihe an Snacks und Sauerteigbrot zum Auftakt sowie Petit Four zum Abschluss. Einige von Sven Wassmers Klassiker aus Vals finden sich ebenfalls im Menü wieder – so zum Beispiel der butterzarte Saibling aus dem Val Lumnezia. Der rote Faden durchs Menü bilden die hervorragenden und sorgfältig zusammengestellten Produkte regionaler Produzenten wie das filigrane Gemüse in «Marcels Bio Gemüsegarten aus Pratval, die fein aufeinander abgestimmte Rüebli-Bergsanddorn und Gran Alpin Rollergerste Kombination oder die auf der Zunge zergehende Granola Bergkartoffel vom Hof Las Sorts. Bei anderen Gängen bin ich mir im ersten Moment nicht schlüssig, ob ich es schlicht crazy oder genial gut finde – dazu zählt der kandierte und getrocknete «Knupsersalat», der uns als Nachspeise aufgetischt wird. Gemüse zum Dessert – wieso nicht? So oder so, das Abendessen wird uns auf jeden Fall in Erinnerung bleiben! Toll finde ich übrigens auch, dass eine alkoholfreie Getränkebegleitung zur Auswahl steht und diese in puncto Kreativität locker mit dem Menü mithalten kann
Nächtliches Lichterspektakel in der Taminaschlucht
In einer Auswahl an schönen, spannenden und feinen Orten rund um Bad Ragaz darf die Taminaschlucht nicht fehlen. Hier entspringt das warme Thermalwasser, das Bad Ragaz zu seiner Erfolgsgeschichte als international bekannten Kurort verholfen hat. Der imposante Schluchtenabschnitt ist leider nur in den Sommermonaten zugänglich (jeweils ab Ende April bis Ende Oktober). Nichtsdestotrotz lohnt es sich, bereits einen Reminder für den kommenden Juni zu setzen. Dann startet nämlich wieder das faszinierende Lichtspektakel der Light Ragaz. Die Tickets für die abendliche Lichtershow kosten 25 CHF und inkludieren den Postautotransport vom Bad Ragaz zum Bad Pfäfers und retour.
Hinweis: unser Aufenthalt in Bad Ragaz wurde vom Grand Resort Bad Ragaz unterstützt. Wie immer sind alle Eindrücke und Meinungen die unseren.