Venedig ist mehr als Piazza San Marco und Rialtobrücke…
Wer Venedig abseits der Touristenströme kennen lernen will, der muss die Piazza San Marco ein gutes Stück hinter sich lassen. In den verwinkelten Gassen der Stadt wird es dann etwas ruhiger und man kann Venedig sogar richtig genießen. Natürlich muss man bei einem Venedig-Besuch den Markusplatz und den Dogenpalast gesehen haben und zumindest einmal über die Rialtobrücke spaziert sein, aber um die Stadt von einer anderen, weniger touristischen Seite kennen zu lernen, muss man die versteckten Viertel und Ecken suchen…
Die berühmten Gondeln schippern nicht nur durch die Kanäle von Venedig, sondern werden auch dort gebaut. Es gibt in der Stadt noch genau vier Gondelwerften, eine im Sestiere Dorsoduro bei San Trovaso, eine am Rio Ognissanti und zwei weitere auf der Giudecca. Die Werft in San Trovaso kann man leicht zu Fuß erreichen und außerdem ist auch die Kirche San Trovaso äußerst sehenswert. 1583 stürzte der vorgotische Bau ein wurde aber ein Jahr später neu erbaut. Palladio wird übrigens in älteren Dokumenten als Architekt genannt. Die Gondelwerkstatt in San Trovaso ist unauffällig und man muss aufpassen, dass man nicht achtlos vorbeiläuft. Mit etwas Glück aber kann man einen Blick auf echte italienische Handarbeit werfen und den Gondelbauern zusehen…
Das jüdische Ghetto in Venedig war, was nur wenige wissen, das erste Ghetto Europas. Man zwang die jüdische Bevölkerung in diesem abgegrenzten Stadtteil zu leben, eine Isolation, die zunächst bis 1797, dem Jahr, in dem die Republik fiel und Napoleon die Herrschaft übernahm, anhielt. Mit dem Vaporetto Linie 1, Haltestelle San Marcuola-Casinò gelangt man am besten in diesen Stadtteil, der nicht zuletzt wegen seiner Architektur äußerst sehenswert ist. Das jüdische Viertel ist für seine Turmhäuser, die so genannten „case-torri“ bekannt, die eine ungewöhnlich hohe Zahl an Etagen mit extrem niedrigen Zimmern (unter 2 Metern) aufweisen.
Auch ein Abstecher auf die Insel Burano ist lohnend. Lassen Sie das bekanntere Murano, das vor allem für die Glasbläserei bekannt ist vorbeiziehen und fahren Sie weiter nah Burano auf die Insel der Klöpplerinnen. Neben der Spitze, die hier von Hand gefertigt wird, sind vor allem die bunten Häuser der Insel ein Blickfang. Von hier gelangt man auch nach Torcello, eine Nachbarinsel, die heute zwar nicht mehr bewohnt ist, im Zeitraum von 638 bis 1689 aber Sitz eines Bischofs von Altino war und so schnell an Bedeutung als Zentrum von Politik und Handel gewann. Die Basilika mit dem Namen Santa Maria Assunta ist unbedingt einen Besuch wert. Beeindruckend ist das riesige Mosaik am Ausgang, das das Thema des Jüngsten Gerichtes behandelt und in fünf übereinander liegenden Zonen die gesamte Wand ausfüllt.
Ein Vaporetto an den Lido zu nehmen ist ebenfalls eine gute Idee. Hier geht es ruhiger zu als in der Stadt und man kann ein wenig Sonne, Strand und Meer genießen. Während der Sommermonate sind die Strände des Lido das bevorzugte Ziel der Venezianer. Ende August bzw. Anfang September zieht der Lido im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig dann auch berühmtes Publikum an. Der historische Palazzo del Cinema ist der Hauptaufführungsort.
Auch wenn die Venezianer zum Teil etwas genervt von den vielen Touristen sind, die in ihre Stadt strömen, fühlt man sich in der Lagunenstadt willkommen. Besonders wenn man ein paar Worte Italienisch spricht tauen die Venezianer schnell auf. Sprachreisen nach Italien sind für Interessierte über Sprachreiseagenturen buchbar, die viel Erfahrung in der Planung und Organisation von Sprachaufenthalten besitzen. Für all diejenigen, die sich für einen Sprachkurs interessieren ist www.esl.ch/de eine gute Adresse.
Eine wirklich interessante Seite. Ich wollte schon lange einmal nach Venedig reisen, jetzt werde ich es ganz bestimmt machen.
Schön! es lohnt sich auf alle Fälle – nur die Gummistiefel nicht vergessen ;)
Mit unter sollte man zuvor wirklich auf das Wetter achten. Wer schon einmal bei Hochwasser dort war, fährt das nächste Mal lieber nach Holland.