AfrikaNamibia

Safari in Namibia: Fotoausrüstung und Objektive

Es gibt hier auf dem Blog einen Beitrag, der ist schon drei Jahre alt und nennt sich «Fototipps Teil 1». Das «Teil 1» implementiert, dass eine Fortsetzung folgt und zu keinem Thema erhalte ich so viele Fragen, wie zu unserer Fotoausrüstung. Leider habe ich dennoch nie die Zeit gefunden, einen «Teil 2» zu verfassen und zwischenzeitlich hat sich unsere Fotoausrüstung so verändert, dass viele Infos im Teil 1 sowieso vollständig überholt sind.

Mitte 2017 sind wir kameratechnisch von Canon vollständig zu Sony gewechselt (vorher waren wir etwas mehr als ein Jahr mit Canon und Sony parallel unterwegs). Bis Mitte 2018 fotografierten wir ausschliesslich mit Festbrennweiten. Und nun – ein weiteres Jahr später – pausieren die Festbrennweiten öfters und das Sony Zoomobjektiv FE 24-70 mm f/2.8 GM hat sich zu unserem lieb gewonnen «Allrounder» gemausert.

Was uns aber über all die Jahre fehlte, war ein ordentliches Telezoomobjektiv. Punktuell gab es Momente, an denen ich mich ärgerte, dass wir keins dabeihatten (z.B auf der Wanderung im Val Cluozza während der Hirschbrunft). Als wir die Reise nach Namibia und Botswana planten, war daher klar: für eine Foto-Safari muss unser Equipment mit einem ordentlichen Telezoomobjektiv ergänzt werden. Netterweise stellte uns Sony Schweiz für die drei Wochen leihweise das Telezoomobjektiv FE 100-400 mm f/4.5-5.6 GM OSS zu Testzwecken zur Verfügung. Jetzt mussten wir nur noch auf tolle Tierbegegnungen hoffen.

Unsere Fotoausrüstung für Safari-Fotos in Namibia

Folgendes Kamera-Equipment kam mit auf die Reise:

  • Sony a7Riii
  • Sony a9
  • Sony FE 100-400 mm f/4.5-5.6 GM OSS
  • Sony FE 24-70mm f/2.8 GM
  • Sigma 20mm F1,4 DG HSM | Art | Canon

Während der Safari nutzten wir die Sony a9 mit dem Sony FE 100-400mm als Hauptkamera, da diese in puncto Geschwindigkeit die bessere Leistung aufweist als die a7riii und Tiere in Bewegung besser erfassen mag.

Zudem kauften wir einen 2fach Telekonverter mit dem man die Brennweite verdoppeln kann. Mit dem FE 100-400mm erreicht man damit eine maximale Brennweite von 800mm. Sony rät zwar in seinen Herstellerangaben davon ab, diesen Konverter in Kombination mit dem Telezoomobjektiv zu benutzen (Qualitätsverlust). Die Fotos, die wir damit machten, sind aber nicht so schlecht herausgekommen (zwei der Löwen-Bilder in diesem Beitrag sind damit entstanden).

5 Tipps für eine erfolgreiche Foto-Safari

Die richtige Objektiv-Wahl treffen

Die Objektiv-Wahl hängt natürlich davon ab, mit was für einer Kamera ihr unterwegs seid. Unsere beiden Sony-Kameras sind spiegellose Vollformatkameras und hier wird’s ab einer Brennweite von 300mm richtig interessant. Im Gegensatz zu einer Festbrennweite liegt der Vorteil im Zoomobjektiv darin, dass man eine gewisse Flexibilität hat und schnell auf wechselnde Situationen reagieren kann (z.B wenn sich ein Tier dem Safari-Fahrzeug nähert und man mit 400mm plötzlich viel zu «nah» dran ist).  

Untenstehendes Beispiel zeigt, welche Bilder aus einer Distanz von ca. 50m mit einem 400mm Zoom entstehen.

Bwabwata Nationalpark Bootsfahrt
Goliatreiher Afrika

Bei der Nutzung des Telekonverters ist es empfehlenswert, die Kamera stabil aufzulegen. Während unserer Selbstfahrer-Safari im Etosha-Nationalpark nutzten wir hierfür die Autoscheibe als Auflagefläche

Die Morgen- und Abendstunden auskosten

Der Schlüssel für stimmungsvolle Bilder ist nebst dem Motiv das Licht. Und da lohnt es sich in jedem Fall die frühen Morgenstunden und späteren Nachmittagsstunden voll auszukosten. Im Etosha Nationalpark öffnen die Tore erst zum Sonnenaufgang und schliessen zum Sonnenuntergang – das Zeitfenster mit optimalem Licht ist daher relativ kurz. Im Bwabwata Nationalpark waren wir diesbezüglich etwas flexibler und kehrten erst nach Einbruch der Dunkelheit zur Lodge zurück. So ist auch dieses stimmungsvolle Elefantenbild entstanden.

Elefantenherde Bwabwata Nationalpark

Geduld bewahren

Gerade bei Wasserlöchern lohnt es sich, eine längere Zeit zu verweilen und das Geschehen rundherum zu beobachten. Wir haben mehrmals bei Wasserlöchern gestoppt, wo auf den ersten Blick scheinbar «nichts» los war und dann plötzlich riesige Elefantenherden aus dem Dickicht auftauchten und für Action sorgten.

Elefantenherde Wasserloch Etosha

Kamera griffbereit lagern

Das Highlight einer jeder Safari: die «Katzen». Jeder wünscht sich insgeheim, Löwen, Leoparden und Geparden zu sichten. Und dabei gilt – meistens hat man genau in dem Moment, wo es dann soweit ist, die Kamera nicht griffbereit. Uns wäre es beim Aufeinandertreffen mit einem Leopard beinahe so ergangen. Wir waren an diesem Morgen nämlich nicht auf einem Game Drive unterwegs, sondern auf der Weiterfahrt aus dem Bwabwata Nationalpark Richtung Botswana. Die Kamera lag verstaut im Fotorucksack und wir plauderten entspannt mit unserem Guide. Plötzlich huschte linkerhand etwas durch. Unser Guide stoppte abrupt den Wagen und ich so: Ein Leopard! Der Freund war flink genug, den Kamerarucksack zu öffnen, die Kamera herauszunehmen und genau in dem Moment abzudrücken, wo der Leopard resigniert feststellte, dass ihm seine Beute ab ist. Das alles passierte innerhalb von wenigen Sekunden und ich staune jetzt noch, was für ein Bild uns da trotz anfänglich gut verstauter Kamera gelungen ist.

Leopard im Bwabwata Nationalpark

Nicht nur aufs Grosse fokussieren

Auf einer Safari kann man nicht nur tolle Bilder von Säugetieren machen – auch die Vogelwelt Afrikas ist unglaublich faszinierend. Es lohnt sich daher, auch in Baumwipfel nach spannenden Motiven Ausschau zu halten.

Vögel Safari

Safari im Etosha Nationalpark

Der Etosha Nationalpark zählt zu den top Reisezielen einer Namibia-Reise und darf auf einer Einsteiger-Route nicht fehlen. Wir haben uns drei Tage Zeit genommen und waren als Selbstfahrer unterwegs. Allenfalls kann es sich lohnen, am ersten Tag an einem geführten Abend Game Drive oder Morgen Game Drive teilzunehmen. Bei einem Zeitbudget von drei Tagen könnt ihr euch aber auch problemlos in einem der Camps eine Karte besorgen, wo die Wasserlöcher und Tiersichtungen bezeichnet sind, und euch dann ohne Hast selbst auf «Pirsch begeben».

Fazit: Der Etosha Nationalpark ist perfekt für Safari-Einsteiger geeignet und das Erfolgserlebnis von spannenden Tiersichtungen ist hier garantiert.

Giraffe im Etosha Nationalpark

Sony a9 400mm 1/1600 f5.6 ISO 640

Zebras Safari

Sony a9 394mm 1/1000 f5.6 ISO 160

Löwe und Löwin

Sony a9 800mm 1/1000 f11 ISO 1250

Löwenfamilie

Sony a9 800mm 1/1000 f11 ISO 1250

Löwenfamilile im Etosha Nationapark

Sony a9 400mm 1/1600 f 5.6 ISO 320

Strauss im Etosha Nationalpark

Sony a7riii 38mm 1/320 f5.6 ISO 100

Zebras im Etosha Nationalpark

Sony a9 400 mm 1/3200 f 5.6 / ISO 400

Etosha Hyäne

Sony a9 400 mm 1/1600 f 5.6 / ISO 320

Greifvogel im Etosha Nationalpark

Sony a9 400mm 1/2000 f5.6 ISO 200

Elefant Etosha Nationalpark Safari

Sony a9 309 mm 1/2000 f8 ISO 400

Kämpfende Impalas

Sony a9 400mm 1/2500 f8 ISO 800

Junger Elefant mit Herde

Sony a9 400mm 1/2000 f8 ISO 800

Gnu Etosha Nationalpark

Sony a9 376 mm 1/1000 f5.6 ISO 250

Kuhantilope Etosha Nationalpark

Sony a9 100mm 1/2000 f5, ISO 200

Giraffe Savanne

Sony a7riii 62mm 1/320 f8 ISO 100

Praktische Tipps für den Etosha Nationalpark

  • Beste Reisezeit: Die Trockenzeit zwischen Mai und Oktober gilt als beste Reisezeit. In dieser Saison ist das Gras kurz und die Tiere versammeln sich um die wenigen Wasserlöcher – so ist es einfacher, Tiere zu sichten. Wir waren am Ende der Regensaison im April unterwegs. Da die diesjährige Regensaison äusserst trocken war, befanden sich bereits viele Tiere in der Nähe der grossen Wasserlöcher. Fürs Fotografieren hat die Regensaison auch Vorteile – die Landschaft präsentiert sich üppiger und grüner. Zudem sind die Preise in der Übergangszeit zwischen Regen- und Trockenzeit (März/April) günstiger als während der Hauptsaison.
  • Öffnungszeiten: Der Etosha Nationalpark ist durch vier Tore (Gates) erreichbar. Die Öffnungszeiten ändern sich wöchentlich und sind abhängig vom Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Grundsätzlich kann man erst bei Sonnenaufgang hinein und muss bei Sonnenuntergang wieder draussen (oder in einem der Camps drinnen) sein.
  • Kosten: Der Eintritt in den Etosha Nationalpark kostet für Erwachsene 80 NAD (rund 5.60 CHF) pro Tag. Für ein Fahrzeug mit weniger als 10 Sitzplätze sind zusätzlich 10 NAD pro Tag zu bezahlen. Entgegen der Informationen auf der Website des Etosha Nationalparks mussten wir die Gebühr nicht am Tor bezahlen, sondern im ersten Camp. Und obwohl wir nicht im Park übernachteten war es uns möglich, ein Permit für 2 Tage zu erhalten (das erspart einem das Anstehen am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang).
  • Unterkünfte: Im Nationalpark gibt es drei grössere Camps (Okaukuejo, Halali und Namutoni) und drei kleinere, exklusivere Camps. Wer ohne Dachzelt unterwegs ist und im Park übernachten möchte, sollte sich früh um Reservationen kümmern. Der Vorteil von einer Übernachtung im Park ist, dass man sich Fahrzeiten spart. Bei einer idealen Reiseroute würde ich eine Nacht im Bereich des Anderson Gates, eine Nacht im Halali und eine Nacht beim Lindequist Gate empfehlen. Mit zwei Nächten im Etosha Village direkt ausserhalb des Anderson Gates und einer Nacht im Mushara Outpost war unsere Route zwar nicht optimal, aber auch nicht schlecht.
  • Autofahren: Die meisten Strecken im Etosha Nationalpark sind gut ausgebaute Kiesstrassen. Einzig die Strassen vom Anderson Gate zum Okaukuejo Camp als auch die Strasse vom Lindequist Gate zum Namutoni Camp sind geteert. Manche Drives (z.B der Eland’s Drive) sind in schlechterem Zustand und haben teilweise Löcher. Grundsätzlich sind aber alle Strassen ohne 4×4 machbar. Die Höchstgeschwindigkeit im Park ist bei 60 km/h festgeschrieben.
  • Sicherheit: Wer im Park unterwegs ist, muss sich zwingend immer im Auto aufhalten. Aussteigen ist nur an speziell gekennzeichneten Rest Stops erlaubt – dort findet ihr auch einfache WC-Anlagen (in der Regel Plumpsklos).
  • Tanken: In allen drei grösseren Camps gibt es Tankstellen. Ihr solltet euch aber trotzdem nicht all zu fest auf diese Tankmöglichkeiten verlassen und möglichst jedesmal, wenn ihr an einer Tankstelle vorbeifährt, auftanken. Als wir zum Beispiel im Namutoni Camp auftanken wollten, war die Dieselpumpe kaputt (und die nächste Tankstelle 100km entfernt).

Safari im Bwabwata Nationalpark

Der Bwabwata Nationalpark im Nordwesten Namibias ist deutlich weniger bekannt als der Etosha Nationalpark. Es handelt sich hierbei aber – wie beim Etosha Nationalpark – um ein Naturschutzgebiet und nicht um ein Private Game Reserve. Im Gegensatz zum Etosha Nationalpark ist der Bwabwata Nationalpark nicht umzäunt. Die Tiere migrieren hier frei zwischen Angola, Namibia und Botswana. Aufgrund dieser natürlichen Wanderbewegungen sichtet man hier nicht gleich «easy» so viele Tiere aufs Mal wie im Etosha Nationalpark. Daher lohnt es sich, geführte Game Drives mit einem ortskundigen Guide zu unternehmen.

Kudu Bwabwata Nationalpark

Sony a9 100mm 1/3200 f5.6 ISO 3200

Impalas Safari

Sony a9 400mm 1/3200 f5.6 ISO 1250

Zebra im Bwabwata Nationalpark

Sony a9 400mm 1/2500 f5.6 ISO 3200

Elefanten im Bwabwata Nationalpark

Sony a9 400mm 1/3200 f5.6 ISO 2000

Rappenantilopen im Bwabwata Nationalpark

Sony a9 400mm 1/2500 f5.6 ISO 800

Schreiseeadler in Namibia

Sony a9 373mm 1/2000 f5.6 ISO 640

Vögel Südafrika

Sony a9 400mm 1/1000 f6.3 ISO 1000

Krodokil Bwabwata Nationalpark

Sony a9 400mm 1/3200 f5.6 ISO 1000

Flusspferd Bwabwata Nationalpark

Sony a9 306 mm 1/1000 f5.6 ISO 3200

Praktische Tipps für den Bwabwata Nationalpark

  • Beste Reisezeit: Ähnlich wie im Etosha Nationalpark gilt auch im Nordwesten Namibias der April bis Oktober als beste Reisezeit. Die Vegetation und auch die Wanderbewegungen der Elefanten wird hier von den Wasserfluten des Okavangos beeinflusst.
  • Kosten: Der Bwabwata Nationalpark erstreckt sich links und rechts der B8 zwischen Divundu und Kongola. Er ist wesentlich fragmentierter als der Etosha Nationalpark und es gibt keine staatlichen Unterkunftsmöglichkeiten. Wer die Region als Selbstfahrer erkundet, sollte zwingend mit einem Allradantrieb (4×4) unterwegs sein, da es sich hier (abseits der B8) mehrheitlich um mehr oder weniger tiefe Sandpisten handelt. Auf den meisten privat geführten Lodges gibt es auch Stellplätze für Camper. Es ist im Gegensatz zu anderen namibischen Nationalparks keine Eintrittsgebühr zu entrichten.
  • Unterkünfte: Die privat geführten Lodges im Bwabwata Nationalpark bieten fast alle ein exklusives Safari-Erlebnis, das vom Standard her mit den Lodges im benachbarten Chobe Nationalpark (Botswana) mithalten kann. Wir waren zwei Nächte in der Nambwa Tented Lodge. Die Lage direkt neben dem Kwando River (Nebenfluss des Sambesi) sorgt dafür, dass man sowohl auf dem Land als auch auf dem Fluss die Flora und Fauna beobachten kann. Die Kosten betragen hier pro Person/Nacht mit HP rund 320 CHF in Zwischensaison (April-Juni).
  • Tanken: Tankmöglichkeiten bestehen in den grösseren Ortschaften wie Divundu und Kongola. Bei der B8, die die Hauptorte miteinander verbindet, handelt es sich um eine gut ausgebaute Teerstrasse.

Weitere Infos und Tipps rund um unsere Namibia-Reise findet ihr in diesem Blogpost: unsere 9 Namibia Roadtrip Highlights

Hinweis: Sony hat uns das Telezoom-Objektiv FE 100-400 mm F4.5-5.6 GM OSS leihweise zu Testzwecken für die Namibia-Reise zur Verfügung gestellt. Alle Eindrücke und Meinungen sind wie immer die unseren.

Über den Autor

Artikel

Hallo ich bin Anita, leidenschaftliche Weltenbummlerin und Hobby-Fotografin. Ich liebe es, neue Flecken auf unserer wunderbaren Welt zu entdecken. Dabei gilt, das Abenteuer beginnt direkt vor der Haustür! So bin ich nicht nur in exotischen Ländern sondern auch oft in der Schweiz unterwegs.
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