Werbung: Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit GraubündenParcs
Vom kargen, höchsten Iraner direkt in die sattgrüne Bergwelt des Naturparks Beverin. Genau zwei Tage nach meiner Rückkehr vom Iran-Trekking packte ich erneut Wanderschuhe und Outdoor-Kleidung in meinen Rucksack und machte mich auf den Weg ins Bündnerland – so dass ich in puncto Höhenluft auch ja nicht aus der Übung komme. Nebst dem Schweizerischen Nationalpark, der sich im Engadin über 170 km2 erstreckt, gibt es im Kanton Graubünden weitere Gegenden, die sich im Rahmen von Regionalen Naturpärken für den Erhalt und die Stärkung ihrer besonderen Natur- und Kulturlandschaften einsetzen. Darunter die UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona, das UNESCO Reservat da Biosfera Val Müstair, der Naturpark Beverin und der Parc Ela. Hinter diesen abstrakten Namen verstecken sich wunderschöne Talschaften, inspirierende Bergkulissen und viele spannende Geschichten. Und daher freut es mich, dass ich euch in Zusammenarbeit mit Graubünden Parcs einen Einblick in diese Parklandschaften geben kann. Als Auftakt haben wir uns den Naturpark Beverin, der sich über vier Täler von Thusis bis ins Safiental erstreckt, vorgenommen. In diesem Beitrag gibt’s fünf ausgewählte Erlebnistipps zwischen Heinzenberg und Schams – dem Safiental widme ich einen extra Bericht, weil das hier sonst zu einem massiven Bilder-Overload führen würde.
#1 Erlebnisweg Glaspass zwischen Piz Beverin und dem Heinzenberg
Nach einem kurzen Zwischenstopp am Bahnhof Thusis, wo sich die Gästeinformation von Viamala Tourismus befindet, steuern wir als Erstes den Glaspass zwischen Piz Beverin und Heinzenberg an. Lange Zeit war dies die Hauptverbindung vom abgelegenen Safiental ins Domleschg. Während wir unten im Tal noch rätseln, woher die Bezeichnung «Glaspass» stammt, erfahren wir wenige Stunden später auf dem neu eröffneten Erlebnisweg, dass das Wort seinen Ursprung im Lateinischen «clausum» (geschlossen) hat. Seit Ende Juni dieses Jahres werden die spannende Besiedlungsgeschichte durch die Walser und die geologischen Besonderheiten des Glaspasses auf einem sieben Kilometer langen Rundweg mittels Informationstafeln und Installationen erläutert. Ein abwechslungsreicher Wanderweg, der uns zwischen mystischen Nebelschwaden wandernd, zuerst auf die Anhöhen des Glasergrates bringt und danach über Stock und Stein runter zum trockengelegten Lüschersee führt. Kurzerhand entschliessen wir uns für eine absolut lohnenswerte Zusatzschlaufe zum Pascuminersee. Das Wetter unterstützt unsere Pläne mit einer Auflockerung der Wolkenschicht und oha – sogar die Sonne blinzelt hinter den Wolken hervor.
Eine kurzweilige, familientaugliche Wanderung, die selbst bei nicht optimalen Wetterlagen nicht mit schönen Aussichten auf den Piz Beverin und das Safiental geizt. Später kehren wir ins Berggasthaus Beverin ein, wo uns ein herrliches Naturpark-Menü (mit einem feinen Dexterrinds-Plätzli von einem Bauernbetrieb aus Tschappina) serviert wird. Diverse Gastrobetriebe im Naturpark Beverin haben diese speziellen Menüs mit auserlesenen Produkten direkt vom Naturpark-Bauer oder den Alpbetrieben im Angebot – es lohnt sich! Später legen wir uns zwei Stockwerke oberhalb der Gaststube in ein wohlig warmes, weiches Bett. Das Berggasthaus Beverin bietet charmante Doppelzimmer mit Etagenduschen. Besonders angetan hat es mir der knarrende Holzboden und der tolle Ausblick auf den Biz Beverin.
#2 Canyoning in der Viamala
Nach einem zünftigen Frühstück führt uns die Reise am nächsten Morgen vom Berggasthaus Beverin auf dem Glaspass talwärts nach Thusis. Und von dort weiter in die berüchtigte Viamala. Da ich diese bereits aus der «normalen» Perspektive des Besucherzentrums her kenne, wollte ich sie dieses Mal aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen – und zwar aus dem Wasser. Und obwohl ich ursprünglich fest entschlossen war, den Mut bis zum Schluss nicht zu verlieren, kniff ich schlussendlich doch. Shame on me! Der Freund war da bedeutend abenteuerlustiger als ich, zwängte sich zusammen mit den Jungs von Swissraft in den engen Neoprenanzug und sprang mit einem lauten Platsch in die eisig kalten Fluten zwischen den 300 m hohen aufsteigenden Felsflanken. Das Canyoning in der Viamala ist technisch einfach und beinhaltet kein Abseilen, sondern nur einzelne Sprünge und ist definitiv ein lohnenswertes Abenteuer für alle Wasserratten.
#3 Zu Besuch in der Capuns-Factory Zillis
Da sich der Freund nach drei Stunden im Wasser die Stärkung definitiv verdient hatte, war die Rollenteilung bei unserem nächsten Etappenstopp glasklar. Keine zehn Minuten Autofahrt von der Viamala entfernt wickelt Andreetta Schwarz im Restaurant Alte Post Zillis täglich Capuns. Ihre preisgekrönten Mangoldwickel verschickt sie mit ihrer Capuns-Factory schweizweit. Und weist nun mich in die Geheimnisse der Capuns-Herstellung ein. Wobei sie gleich zur Begrüssung klarstellt, dass ich von ihr kein Rezept erhalten werde. So viel sei dennoch verraten: Das Wichtigste sind laut Andreetta Schwarz gute Grundprodukte. Sie verwendet ausschliesslich Coppa vom Alpschwein und in Splügen luftgetrockneter Salsiz. Ich entpuppe mich als geeignete Arbeitskraft und schaffe fast in jedem Anlauf einen exakt 50g schweren Wickel herzustellen. Nach gut einer Stunde habe ich für den Freund und mich je fünf frische Capuns vorbereitet. Während diese munter vor sich hin köcheln, nutzen wir die Zeit für einen kurzen Abstecher Zur Kirche St. Martin in Zillis, wo wir die bekannten Deckenmalereien bewundern. Mit knurrenden Mägen kehren wir in die Alte Post zurück, wo zwei Portionen heiss dampfende Capuns bereits auf uns warten. Was für eine Köstlichkeit!
#4 Auf den Spuren des Capricorns im Naturpark Beverin
Von Zillis folgen wir den Serpentinen Richtung Schamserberg an der südöstlichen Flanke des Piz Beverins. Zusammen mit Jäger Magnasch Michael machen wir uns auf die Suche nach dem Bündner Wappentier. Etwa 380 Tiere zählt die Steinbockkolonie rund um den Piz Beverin. Und ich hoffe fest, dass wir die heimlichen Helden des Naturparks antreffen werden. Wobei ich im ersten Augenblick meinen Blick kaum von dieser wildschönen Bergwelt mit den faszinierenden Grauhörnern am Horizont lösen kann. «Wow ist das schön hier oben!» Bald darauf erspäht Magnasch eine Gruppe Steinböcke am Piz Tarantschun. Neugierig beobachten wir die Tiere durchs Fernrohr und nähern uns ihnen danach via Carnusapass an. Unterwegs sorgen die vielen Murmeli für Erheiterung. Wir pirschen uns erfolgreich bis zu 200 m an die Steinböcke heran, bis sie uns erspähen und sich galant in die Höhe verziehen.
#5 Schöner schlafen in Mathon
Zurück von der Wildtierexkursion endet unser zweite Tag im Naturpark Beverin bei einem feinen zNacht in der Pensiun Laresch in Mathon. Die kleine, feine Berglodge gehört auf die Bucketlist von allen Architekturliebhaberinnen. Der moderne Bau entspricht den neusten bauökologischen und energetischen Anforderungen und steht in einem spannenden Kontrast zur Bergwelt. Die grossflächigen Fenster lassen innen und aussen verschmelzen. Rundum werden herrliche Ein- und Ausblicke in die Lärchenwälder und den idyllischen Ortskern von Mathon geboten. Kinder sind hier übrigens ebenso willkommen wie Biker und Velofahrer.
Praktische Tipps – Erlebnisse im Naturpark Beverin:
- Die ViaSpluga Etappe 1 von Thusis nach Andeer verbindet unsere Erlebnisse an der Viamala mit dem Capuns-Einkehrstopp in Zillis bei Andreetta Schwarz
- Das Besucherzentrum der Viamala ist von April bis November täglich geöffnet
- Das Canyoning durch die Viamala dauert 3 Stunden und kostet 149 CHF (Mehr Infos: Swissraft)
- Die Wildtierexkursion mit Start in Wergenstein findet im Juli und August jeweils donnerstags ab 15:00 Uhr statt und dauert rund vier Stunden.
- Eine Übernachtungsalternative zur Pensiun Laresch bietet das Hotel Capricorns Wergenstein (dort befindet sich auch das Center da Capricorns)
- Weitere Infos und aktuelle Veranstaltungen findet ihr auf der Seite von Viamala Tourismus
Liebe Anita
Im Instagram hast du gefragt, wo andere in den Bergen unterwegs sind.
Da ich dort keinen Kommentar hinzu fügen konnte, sende ich dir den Link von unserem mehrtägigen Trekking im Tessin über diese Kommentarspalte: http://www.capannamontebar.ch
Diese neu erbaute SAC-Hütte ist eine der Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Lugano-Trekking, und ich kann sie sehr empfehlen.
Herzliche Grüsse, Elisabeth
Liebe Elisabeth herzlichen Dank für diesen tollen Tipp (p.s. das kommentieren auf Instagram sollte eigentlich schon funktionieren)