Was haben wir die letzten Wochen gebibbert, täglich mit Argusaugen die Wettervorhersagen verfolgt und uns bereits damit abgefunden, dass uns der Schnee im Stich lässt. Fürs erste Januarwochenende hat uns der Grindelwaldner Ferienwohnungsanbieter GriwaRent für ein verlängertes Wochenende auf Entdeckungstour ins Berner Oberland eingeladen und wir haben voller Vorfreude Pläne geschmiedet: Schneeschuhwanderungen durch frisch verschneite Tannenwälder, eine rasante Abfahrt auf der längsten Schlittenbahn Europas und aussichtsreiche Winterspaziergänge. Doch das Bangen und Hoffen war nicht umsonst. Diese Geschichte hat ein Happy End und was für eines. Frau Holle hat nämlich alles gegeben. Und so konnte uns Grindelwald gestern frisch überzuckert empfangen. Fantastisch! Und das Ganze wurde noch getoppt. Als hätten wir eine Wetterbestellung aufgegeben, begrüsste uns heute Morgen klirrend kaltes, aber wolkenloses Wintertraumwetter (da hat wohl einer ein schlechtes Gewissen).
Die Devise ist klar: Traumbedingungen für eine Schneeschuhwanderung. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns für den «Eiger Trail». Der ist nicht zu verwechseln mit dem richtigen «Eiger Trail», der im Sommer vom Eigergletscher direkt unterhalb der mächtigen Eigernordwand nach Grindelwald Alpiglen führt. Die Schneeschuhversion verläuft entlang des Öpfelchüechliweges von der Mittelstation der Männlichenbahn Holenstein nach Brandegg an der Wengernalpbahn. Die Einheimischen sind teilweise verwirrt, wenn man mit Schneeschuhen in den Händen nach dem Eiger Trail fragt, weil die Schneeschuhroute viel unbekannter ist, als der gleichnamige Wanderweg.
Die kurzweilige Route ist auch für Schneeschuheinsteigerinnen geeignet und die Aussicht auf Grindelwald, das Wetterhorn und die Eigernordwand begeistern ab der ersten Minute. Zu Beginn sind wir kaum vorwärtsgekommen, weil ich alle paar Meter die Kamera zückte. Einziges Manko dieser Schneeschuhtour ist, dass sie auf der Schattenseite von Grindelwald verläuft. Die Sonnenstunden – insbesondere im Januar – sind rar. Obwohl wir erst am Nachmittag starten, setzen wir die erste Spur auf die Neuschneedecke. Nicht nur das tolle Panorama, sondern auch die verheissungsvolle Aussicht auf heisse Öpfelchüechli an Vanillesauce treiben uns schnell voran. Der Trail verläuft abwechslungsreich über offene Matten und durch Tannenwälder. Eine tolle Tour an einem phänomenalen Wintertag – und falls es euch jetzt noch nicht in den Füssen juckt, dann schaut euch diese Bilder an! Wetten, man sieht sich morgen in Grindelwald?
Schneeschuhwanderung Grindelwald – Praktische Routentipps
Der Eiger Trail startet bei der Mittelstation der Männlichenbahn (Holenstein). Der Einstieg befindet sich direkt unterhalb der Gondelstation. Die Strecke ist insgesamt 5.5 km lang und endet bei der WAB Station Brandegg. Die Gehzeit beträgt rund 1.5 bis 2 Stunden. Wer von Holenstein nach Brandegg wandert, läuft mehrheitlich bergab, wobei kurz vor Schluss ein Anstieg von 200 Höhenmetern etwas Schnauf fordert. Der Trail ist gut ausgeschildert. Jeweils in Sichtdistanz ist ein Pfahl oder eine violettfarbene Markierung an Bäumen angebracht. Weitere schöne Schneeschuhwanderungen in Grindelwald sind auf der Firstseite – der Sonnenseite – ausgeschildert. Besonders empfehlenswert sind dort der Wetterhorn Trail und der Panorama Trail.
Die Übersicht der markierten Schneeschuhrouten in Grindelwald (und dem Rest der Schweiz) findet ihr bei globaltrail. Der detaillierte Routenbeschrieb vom Eiger Trail (inklusive GPS Daten) könnt ihr hier herunterladen: Eiger Trail
Hinweis: Die Reise nach Grindelwald wurde von GriwaRent und der Jungfrau Region unterstützt. Alle Eindrücke und Meinungen sind wie immer die unseren.
Jetzt habe ich im ersten Moment auch grad komisch gekuckt. Der «echte» Eigertrail mit den Schneeschuhen wäre wohl ziemlich…. nennen wirs mal «sportlich» :D
Ja das stimmt und aktuell wäre er auch total gefährlich, weil mehr Eis als Schnee liegt – aber der «unechte» Eigertrail ist ne tolle Winteralternative :)
Hallo Anita,
mit den tollten Bildern hast du mir richtig Lust auf Schnee und die Berge gemacht. Ich war erst einmal Schneeschuhwandern. In Kanada. Ich fand es unfassbar anstrengend und bekomme ein ganz schlechtes Gewissen, wenn ich nirgendwo bei dir lese, dass du es auch als anspruchsvoll empfunden hast : D
Liebe Grüße aus dem leider wenig verschneiten Düsseldorf,
Franka
Liebe Franka es ist wie beim Wandern: die ersten 100 Höhenmeter sind die schlimmsten und dann wird es immer einfacher ;)
Ich hab auch sowas von Lust drauf bekommen, extrem schön sieht’s aus!!
ja es war richtig, richtig toll! :D
Hallo Anita, ich habe schon einmal einen Kommentar bei dir hinterlassen, weil ich deine Beiträge einfach so unglaublich toll finde. Ich kann weder Ski- noch Snowboard fahren und habe deshalb in den letzten Jahren den kalten Winter in der Schweiz gehasst. Ich möchte jedoch dieses Jahr öfter einmal Schneeschuhwandern gehen, damit ich mich auch wieder auf den Winter freuen kann :) Ich werde mich definitiv von einigen deiner Beiträge inspirieren lassen!
Ich habe übrigens gerade mit dem Bloggen begonnen und heute einen Blogbeitrag über den Trutg dil Flem geschrieben. Wir sind ihn im Herbst gewandert und waren begeistert! Ich habe deine Seite in meinem Beitrag erwähnt und es würde mich freuen, wenn du einmal vorbei schauen würdest :) Liebe Grüsse, Céline
Hoi Céline danke für deinen Kommentar & freut mich, dass meine Schneeschuhtouren die Lust auf den Winter wecken – ich freu mich auch schon auf die nächste Tour im Tiefschnee und bin gespannt, welche Touren du diesen Winter ausprobieren wirst :)